Münek hat geschrieben:Warum hätte Satan denn seinen Versuch starten sollen, Jesus herauszufordern, wenn es ihm doch von vornherein völlig klar war,
dass der Mann aus Nazareth eben kein gewöhnlicher Mensch, sondern im Gegenteil ein brüderlicher Sohn Gottes - und deshalb sein
Vorhaben von Anfang an zum Scheitern verurteilt war?
Okay, jetzt verstehe ich Deine Kritik. - Nun, probieren geht über studieren. Jesus solllte ja sündenlos bleiben. Satan vertritt aber die Theorie, dass er jeden Menschen verführen kann (s. Hiob). Er schaffte es bei Adam und Eva, wieso nicht bei Jesus?
Satan kannte den Gottessohn extrem mächtig im Himmel, doch nun war er ein schwacher Mensch und sehr hungrig. Diese einmahlige Gelegenheit musste er einfach nutzen. Schließlich gehörte er selbst einst zu den Söhnen Gottes, ebenso die vielen Dämonen, die er erfolgreich verführt hatte. Könnte doch auch bei Jesus klappen. Schließlich wusste er, dass Jesus gekommen war,
damit er die Werke des Teufels vernichte. Satan wollte natürlich versuchen dies zu verhindern. Stell Dir vor, er hätte Erfolg gehabt. Was für ein Sieg!
Als die Zeit gekommen war, dass Jesus seinen Jünger erklärte, dass ihm der Weg eines Märtyrers bevorstand, redete Petrus ihn "gut" zu, um ihn davon abzubringen. Dies war für Jesus gem.
Mat 16:22.23 ein "Ärgernis". Im griechischen Grundtext steht dort der Begriff σκάνδαλον (
skándalon), ein „Anstoß, Ärgernis“, der ihn in Versuchung führte, seinen Weg nicht weiter zu verfolgen.
In diesem Fall gefällt mir die NWÜ recht gut:
„Tritt hinter mich, Satan! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen“
Und Jesus wollte nicht auf seinen schwierigen Weg straucheln, sondern den Willen seines Vaters tun. Davon versuchte Satan ihn abzubringen.
Münek hat geschrieben:Warum sollte Satan einem Gott alle Weltreiche dieser Erde versprechen? Lächerlich!
Zu dieser Zeit war Jesus nur ein hungriger Mensch, der sich erst bewähren musste.
Zitat aus
Phil 2:2-11:
5 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, 6 der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; 7 sondern er entäußerte sich selbst, nahm die
Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; 8 und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden,
erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. 9
Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Jesus fastete ja, um sich auf diesen Weg vorzubereiten. Die vierzig Tage in der Wüste symbolisieren auch die Zeit der Bewährung.
Und da bot Satan Jesus plötzlich an, sich diesen schwierigen Weg zu ersparen, er bot ihn die Chance an, den "Kelch" an sich vorübergehen zu lassen.
Münek hat geschrieben:Warum sollte Satan erwarten, dass sich sein
himmlischer Bruder vor ihm niederwirft und ihn anbetet? Grotesk.
Weil Satan ihn reichen Lohn versprach, alles, was er hatte. Ein Akt der Anbetung und schon wäre er sofort König der Welt. Warum warten? Warum sich entäußern und zum Knecht Gottes machen? Nimm es jetzt, sofort! Du willst Doch Herr werden? Das war eine große Versuchung für Jesus in dieser Situation.