Pluto hat geschrieben:Perspektiven nehmen diejenigen Personen ein, die sich mit der Wissenschaft befassen.
Auch diejenigen, die Wissenschaft betreiben (vermutlich nicht in der Naturwissenschaft). - Theissen/Merz sagen doch selber, aus welcher Perspektive sie forschen.
Pluto hat geschrieben: die Wissenschaft ist reine Methodik.
Stimmt - nachdem die Plätze eingenommen sind, arbeitet man methodisch.
Pluto hat geschrieben:Was du als Perspektiven bezeichnest, sind im Grunde Weltanschauungen, die die Aussagen der Wissenschaftler beeinflussen.
Meine Rede seit 1848. - Wobei man fairerweise sagen sollten, dass ein Wissenschaftler unterschiedliche Perpsektiven einnehmen kann: Welche wissenschaftlichen Ergebnisse würde ich erzielen, wenn ich den historisch-kritischen Standpunkt einnähme? - Welche wissenschaftlichen Ergebnisse würde ich erzielen, wenn ich den kanonischen Standpunkt einnähme?
Pluto hat geschrieben:Natürlich geht das nicht. Alles was wir an Handfestem haben ist eigentlich in der Bibel.
Trotzdem ist möglich, dass einer der Perspektiven der historischen Wahrheit nahekommt - das muss nicht die historisch-kritische Perspektive sein, kann es aber sein.
Pluto hat geschrieben:Das gibt es sehr wohl!
Stimmt - an die naturwissenschaftlichen Komponenten hatte ich nicht gedacht. - Ich meinte aus textlicher Sicht.
Pluto hat geschrieben:Das gibt es sehr wohl!
Richtig - ist aber nicht die Regel.
Pluto hat geschrieben:Das ist auch der Hauptgrund warum ich meine, Theologie sein keine echte Wissenschaft ist, sondern bestenfalls Hermeneutik.
Das läuft wieder auf die Wissenschafts-Therorie raus, die allerdings sagt, dass methodisches Bearbeiten einer Perspektive Wissenschaft ist. - Siehe Halmans Link.
Pluto hat geschrieben:Der zweite Grund ist übrigens die mangelnde Ergebnisoffenheit.
Innerhalb der Perspektive gibt es sehr wohl Ergebnisoffenheit - sonst würde man an philologischen Universitäten nicht forschen.
Pluto hat geschrieben:Das erkennt man daran, wie von dubiosen Pseudowissenschaftlern versucht wird mit archäologischen Tricks etwa die Fundstelle der Arche oder den Standort der mythischen Städte Sodom und Gomorra nachzuweisen.
Man kann dieser Hypothese nachgehen ("Gibt es einen Standort von Sodom und Gomorra?") - die Argumentationsführung muss jedoch intersubjektiv kommunizierbar sein. - Das ist Wissenschaft.
Pluto hat geschrieben:"kanonische wissenschafts-Aussage" halte ich für ein Oxymoron erster Klasse!
Nach heutigem WIssenschaftsverständnis ist dies nicht so. - Hier zählt nach meinem Verständnis die Methodik des Herangehens und nicht die Falsifizierbarkeit des Objekts.
Pluto hat geschrieben: Theologie sein keine echte Wissenschaft ist, sondern bestenfalls Hermeneutik.
Was die Hermeneutik angeht, schwanke ich da auch. - Denn beide Sätze "Jesus hatte eine Naherwartung", "Jesus hatte keine Naherwartung" sind letztlich weltanschaungs-geprägte,nicht-falsifizierbare Behauptungen als Folge wissenschaftlicher Arbeit.
Mir würde es reichen, wenn man Exegese und Hermeneutik ersichtlich trennt - "Hier beobachte ich wissenschaftlich (textlich, quellen-geschichtlich, rezeptions-geschichtlich, archäologisch, etc." - "Dort interpretiere ich diese Beobachtungen".