Parusieverzögerung III

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Andreas
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#1451 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » Di 1. Sep 2015, 19:58

Vergaß ich zu erwähnen, wie das geht?

Ein Weg besteht darin euch die Argumente, auf die ihr nicht eingeht, solange auf die Füße fallen zu lassen, bis klar wird dass ihr ihnen nichts entgegenzusetzen habt. Ist ja kein großer Aufwand. Die Technik machts möglich.

Zeus hat geschrieben:Wann wird aus der Summe von übereistimmenden Einzelmeinungen von namhafter Wissenschaftler deiner Meinung nach ein Konsens?
Kommt drauf an, wie viele Wissenschaftler es in der universitären "NT-Forschung" insgesamt gibt.
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Es gibt in Deutschland je etwa 30 evangelische und katholische Fakultäten, dazu noch einige in der Schweiz und Österreich. Mehrere Universitäten haben sowohl eine katholische wie eine evangelische theologische Fakultät – Bochum, Bonn, Mainz, München, Münster, Tübingen, Wien und Wuppertal – die mehrheitlich eine enge Kooperation pflegen.
Die paar von euch angeführten machen lange keine Mehrheit und schon gar keinen Konsens aus.


Wie war doch gleich deine Antwort darauf? Ach ja, das nette Bildchen von Dr. House. Bin ein Fan von ihm. Inhaltlich war dieses Argument nicht sehr stichhaltig - obwohl mir die Spitze nicht entgangen ist.

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Halman
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#1452 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Halman » Di 1. Sep 2015, 20:01

Zeus hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Dies ist übrigens die einzige HInrichtung eines der zwölf Apostel, über die in der Apostelgeschichte berichtet wird. Von den anderen berichten uns leider nur die Überlieferungen, aber offenbar starben (bis auf Johannes) auch die anderen neun Apostel Jesu, sowie auch der Apostel Paulus.
Der Johannes lebt noch? :shock:
Das ist witzig, denn so ein Gerücht gab es seinerzeit tatsächlich. Gem. der Überlieferung soll er vergiftet wurden sein, was er aber überlebte und später kurz nach Abbassung der johanneischen Schriften an Alterschwäche verstorben sein.

Meine Formulierung, dies sehe ich grade, war "unsauber". Johannes war unter den Aposteln offenbar der Einzige, der nicht als Märtyrer starb, so wie Jakobus und später Petrus und Paulus. Andreas soll am an dem nach ihm benannten Adreas-Kreuz gekreuzigt worden sein.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#1453 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Halman » Di 1. Sep 2015, 20:07

Pluto hat geschrieben:Denn die Wissenschaft ist reine Methodik.
Bist Du dir sicher? Ist diese Aussage wissenschaftshistorisch haltbar?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Zeus
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#1454 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Zeus » Di 1. Sep 2015, 20:35

Andreas hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Die liebe Savonlinna missbraucht das Fehlen eines umfassenden Forschungsberichts als Totschlag-Argument
Nee, nee. Euer Totschlag-Argument von dem niemals anständig belegten "Konsens der NT-Forschung" in Bezug auf Jesu Irrtum wird jetzt als das entlarvt, was es immer schon war - ein Totschlag-Argument.
Da es augenscheinlich keinen umfassenden Forschungsbericht gibt, würde sich gemäß Savonlinnas kategorischen Verlangen (nach dem Unmöglichen) jede weitere Diskussion erübrigen.
Die Diskussion wäre tot.
Einen ähnlichen Fehler machst du, lieber Andreas selber, indem du die Zitate von elf namhaften Theologen etc. nicht einmal als Indiz dafür anerkennst, dass du vielleicht auf dem Holzweg bist.
Übrigens, das von mir eingestellte Zitat No. 5 der Liste lautete:
ebenso nüchtern stellen Theißen/Merz fest:
"Jesus hat NICHT mit dem Weiterbestehen der Welt für lange Zeit gerechnet." Um ein lange Zeit geht es hier in der Tat;
Dein MK 08/15 geht mir völlig am A.sch vorbei.
Und wenn du denkst, dass Theißen/Merz nicht auf die Liste der Naherwartungs- Fürsprecher gehören, dann kannste dieses Item eliminieren (oder dich mit Münek weiter zanken :lol: ).
Es bleiben immer noch zehn (10). :mrgreen:
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Andreas
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#1455 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » Di 1. Sep 2015, 20:44

Deswegen biete ich dir dies alternative Argument an. Um im Gespräch zu bleiben.

Zeus hat geschrieben:Wann wird aus der Summe von übereistimmenden Einzelmeinungen von namhafter Wissenschaftler deiner Meinung nach ein Konsens?
Kommt drauf an, wie viele Wissenschaftler es in der universitären "NT-Forschung" insgesamt gibt.
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Es gibt in Deutschland je etwa 30 evangelische und katholische Fakultäten, dazu noch einige in der Schweiz und Österreich. Mehrere Universitäten haben sowohl eine katholische wie eine evangelische theologische Fakultät – Bochum, Bonn, Mainz, München, Münster, Tübingen, Wien und Wuppertal – die mehrheitlich eine enge Kooperation pflegen.
Die paar von euch angeführten machen lange keine Mehrheit und schon gar keinen Konsens aus.


Wie war doch gleich deine Antwort darauf? Ach ja, das nette Bildchen von Dr. House. Bin ein Fan von ihm. Inhaltlich war dieses Argument nicht sehr stichhaltig - obwohl mir die Spitze nicht entgangen ist.
Dr. House hat geschrieben:"Wenn du mit Gläubigen argumentieren könntest gäbe es keine Gläubigen."
Mein Argument ist ein ganz weltliches Argument.

closs
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#1456 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Di 1. Sep 2015, 20:50

Pluto hat geschrieben:Perspektiven nehmen diejenigen Personen ein, die sich mit der Wissenschaft befassen.
Auch diejenigen, die Wissenschaft betreiben (vermutlich nicht in der Naturwissenschaft). - Theissen/Merz sagen doch selber, aus welcher Perspektive sie forschen.

Pluto hat geschrieben: die Wissenschaft ist reine Methodik.
Stimmt - nachdem die Plätze eingenommen sind, arbeitet man methodisch.

Pluto hat geschrieben:Was du als Perspektiven bezeichnest, sind im Grunde Weltanschauungen, die die Aussagen der Wissenschaftler beeinflussen.
Meine Rede seit 1848. - Wobei man fairerweise sagen sollten, dass ein Wissenschaftler unterschiedliche Perpsektiven einnehmen kann: Welche wissenschaftlichen Ergebnisse würde ich erzielen, wenn ich den historisch-kritischen Standpunkt einnähme? - Welche wissenschaftlichen Ergebnisse würde ich erzielen, wenn ich den kanonischen Standpunkt einnähme?

Pluto hat geschrieben:Natürlich geht das nicht. Alles was wir an Handfestem haben ist eigentlich in der Bibel.
Trotzdem ist möglich, dass einer der Perspektiven der historischen Wahrheit nahekommt - das muss nicht die historisch-kritische Perspektive sein, kann es aber sein.

Pluto hat geschrieben:Das gibt es sehr wohl!
Stimmt - an die naturwissenschaftlichen Komponenten hatte ich nicht gedacht. - Ich meinte aus textlicher Sicht.

Pluto hat geschrieben:Das gibt es sehr wohl!
Richtig - ist aber nicht die Regel.

Pluto hat geschrieben:Das ist auch der Hauptgrund warum ich meine, Theologie sein keine echte Wissenschaft ist, sondern bestenfalls Hermeneutik.
Das läuft wieder auf die Wissenschafts-Therorie raus, die allerdings sagt, dass methodisches Bearbeiten einer Perspektive Wissenschaft ist. - Siehe Halmans Link.

Pluto hat geschrieben:Der zweite Grund ist übrigens die mangelnde Ergebnisoffenheit.
Innerhalb der Perspektive gibt es sehr wohl Ergebnisoffenheit - sonst würde man an philologischen Universitäten nicht forschen.

Pluto hat geschrieben:Das erkennt man daran, wie von dubiosen Pseudowissenschaftlern versucht wird mit archäologischen Tricks etwa die Fundstelle der Arche oder den Standort der mythischen Städte Sodom und Gomorra nachzuweisen.
Man kann dieser Hypothese nachgehen ("Gibt es einen Standort von Sodom und Gomorra?") - die Argumentationsführung muss jedoch intersubjektiv kommunizierbar sein. - Das ist Wissenschaft.

Pluto hat geschrieben:"kanonische wissenschafts-Aussage" halte ich für ein Oxymoron erster Klasse!
Nach heutigem WIssenschaftsverständnis ist dies nicht so. - Hier zählt nach meinem Verständnis die Methodik des Herangehens und nicht die Falsifizierbarkeit des Objekts.

Pluto hat geschrieben: Theologie sein keine echte Wissenschaft ist, sondern bestenfalls Hermeneutik.
Was die Hermeneutik angeht, schwanke ich da auch. - Denn beide Sätze "Jesus hatte eine Naherwartung", "Jesus hatte keine Naherwartung" sind letztlich weltanschaungs-geprägte,nicht-falsifizierbare Behauptungen als Folge wissenschaftlicher Arbeit.

Mir würde es reichen, wenn man Exegese und Hermeneutik ersichtlich trennt - "Hier beobachte ich wissenschaftlich (textlich, quellen-geschichtlich, rezeptions-geschichtlich, archäologisch, etc." - "Dort interpretiere ich diese Beobachtungen".

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Andreas
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#1457 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » Di 1. Sep 2015, 21:04

Es darf mir schon auffallen, dass du einmal so und einmal anders argumentierst?
Pluto hat geschrieben:Der Punkt ist, man sollte nicht historische Wissenschaften wie die HKM oder die Astrophysik bloß deshalb verwerfen, weil sie historisch sind und es keine Zeitmaschinen gibt.
Pluto hat geschrieben:Man sollte der HKM als wissenschaftlich arbeitende Methode den gebührenden Platz in der Theologie einräumen, und ihre Ergebnisse nicht andauernd in Frage stellen, in dem man ihr ideologische Ziele unterstellt.
Pluto hat geschrieben:Selbstverständlich sind wir alle Menschen mit mehr oder weniger starken Vorurteilen und Meinungen.
Aber ist das wirklich ein Grund, einen ganzen Wissenschaftszweig (die HKM) zu diffamieren?
Pluto hat geschrieben:Wie kann eine wissenschaftliche Untersuchung zu falschen Schlüssen führen?
Wenn man vorurteilsfrei herangeht, liefert die HKM dank ihrer starren Methodik nicht zuverlässige Antworten?
Und jetzt das?
Pluto hat geschrieben:Das ist auch der Hauptgrund warum ich meine, Theologie sein keine echte Wissenschaft ist, sondern bestenfalls Hermeneutik.

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Zeus
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#1458 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Zeus » Di 1. Sep 2015, 21:21

closs hat geschrieben:Stimmt - an die naturwissenschaftlichen Komponenten hatte ich nicht gedacht. - Ich meinte aus textlicher Sicht.
Pluto hat geschrieben:Das gibt es sehr wohl!
closs hat geschrieben:Richtig - ist aber nicht die Regel.
Woher willst du, lieber Kurt, wissen, was HEUTE die Regel ist?
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#1459 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Di 1. Sep 2015, 21:33

Zeus hat geschrieben:Woher willst du, lieber Kurt, wissen, was HEUTE die Regel ist?
Da gibt es zwei Antworten:

a) Siehe den von Halman eingestellten Vortrag.
b) Unabhängig davon: Literarische Wissenschaftsarbeit muss oft ohne nachmessbare, naturwissenschaftliche Assistenz auskommen ("Archäologie" nützt nix bei einem Text von Kafka - auch nicht das Verständnis von Hamlets "Hamlet").

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#1460 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Zeus » Di 1. Sep 2015, 22:29

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Woher willst du, lieber Kurt, wissen, was HEUTE die Regel ist?
Da gibt es zwei Antworten:

a) Siehe den von Halman eingestellten Vortrag.
b) Unabhängig davon: Literarische Wissenschaftsarbeit muss oft ohne nachmessbare, naturwissenschaftliche Assistenz auskommen ("Archäologie" nützt nix bei einem Text von Kafka - auch nicht das Verständnis von Hamlets "Hamlet").
Kurt (very sorry) du schwafelst.
Zur Erinnerung
Pluto hat geschrieben:Alles was wir an Handfestem haben ist eigentlich in der Bibel. Daraus erschafft man sich Erkenntnisse. Wenn man Glück hat, werden die Geschichten im Kern archäologisch untermauert, was meistens aber nicht der Fall ist.
closs hat geschrieben: Es gibt in den Geisteswissenschaften kein Nachmessen wie in den Naturwissenschaften.
Das war natürlich Unsinn, wie dir Pluto auch sofort erklärte:
Das gibt es sehr wohl! Man kann heute noch die Fundamente des Hadrianswalls sehen und ausmessen, und daraus berechnen, wie lang der Wall gewesen sein muss. Dasselbe kann man mit dem Tempel des Zeus auf dem Olymp tun.
Und jetzt siehst du ein, dass Pluto Recht hat, behauptest aber, dass "es" nicht die Regel sei.
Also bitte noch einmal: Woher weißt du, dass bei der heutigen HKM nicht regelmäßig moderne naturwissenschaftliche Hilfsmittel (z. B. Erkenntnisse der Archeologie, Radiokarbon-Datierung, Analyse des Materials der Dokumente u.A.). zusätzlich benutzt werden?
Zuletzt geändert von Zeus am Di 1. Sep 2015, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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