Helmuth hat geschrieben:Servus Thomas!
Zippo hat geschrieben:
Lk 24,39. Da war äußerlich kein Gott zu erkennen und eigentlich auch kein Herr.
Ja, gut erkannt. Und daran sieht man doch deutlich, dass der Begriff geistlicher und nicht fleischlicher Art ist. Er drückt aus, was man ist und nicht wie man rein äußerlich beschaffen ist.
Deswegen verstehe Travis nicht, der meint, daß es sich bei dem Leib Jesu um einen besonderen Auferstehungsleib gehandelt hat. Ich denke, der Herr hatte vor der Kreuzigung und nach der Kreuzigung den gleichen Leib aus Fleisch und Knochen.
Das steht doch in dem Bibeltext:
Lk 24,39 Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe.
Keine Spur von einem Auferstehungsleib . Der Herr und Gott, den Thomas sah war eindeutig innen drin. Der Leib war nach wie vor nur menschliche Erscheinungsform. Wie steht es im Philipperbrief ? Er wurde der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Phil 2,5-7
Die geistige Gestalt, die darinnen war, konnte kein Mensch erkennen. Vielleicht hätte sie so ausgesehen, wie die Gestalt, die Israels Älteste auf dem Berg Sinai geschaut hatten.2 Mo 24
Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, durch verschlossene Türen zu gehen. Z. Bsp. kann man auch einfach die Tür entriegeln, wie es der Engel getan hat, der Petrus befreit hat. Apg 12,7
Ich lese da auch nichts vom materialisieren bzw. entmaterialisieren. Ich finde, da sollte die Auslegung bibelnäher sein.
Zippo hat geschrieben:
Seit der Auferstehung und speziell nach der Ausgießung des Heiligen Geistes kann nun der Sohn Gottes als Gott angerufen werden und durch ihn kann ebenso der Vater im Himmel als wahrer Gott angerufen werden.
Meinetwegen, wenn dir damit geholfen ist. Hier fängt für mich Kopftheologie an. Ich versuche geistlich Dinge geistlich zu erfassen, daher streite ich nicht darum. Der Sohn erfüllt alle Voraussetzungen, um über die gesamte Schöpfung zu herrschen.
Betest du zu dem Herrn Jesus Christus , Helmuth ? Wenn ja , dann rufst du ja deinen Gott an. So ist dieses Wort entstanden. Gott als Vater anzubeten, wäre auch für die Israeliten kein Problem.
Aber mit dem Erscheinen des Messias war ja eine Person herausgetreten, die von gläubigen Christen angerufen und verehrt wird. 1 Kor 1,1-3 Was vorher der Jahwe Gott Israels war ist heute der Vater und der Sohn. Der Vater wird im NT als Gott bezeichnet, der Sohn mehr als Herr. Aber die Worte des Thomas beweisen doch eigentlich, daß bei dem Sohn das Herr und Giott zusammengehört.
Herr und Gott haben im At auch schon zusammengehört. Es besteht der dringende Verdacht, daß der Herr, den die Israeliten als ihren Gott angesprochen haben, nicht Gott der Vater war, sondern der Sohn. Der HERR , der vom Himmel herabkam, um sich die Verhältnisse in Sodom und Gomorra anzusehen wird z. Bsp. von Abraham mit "Herr" angesprochen und ich bin mir einigermaßen sicher, daß es sich nicht um Gott den Vater gehandelt hat, sondern den Sohn.
Der Himmelsbote, dem Mose im brennenden Dornbusch begegnet und den er mit "Herr" anredet ist nicht der HERR sondern ein Bote des HERRN, es ist der Sohn , nicht der Vater.
Der Engel , der Israel aus der Wüste führt , indem der Name Gottes war, das ist auch der Engel, der mit Israel auf dem Berg Sinai den Bund schließt und Engel des Bundes genannt wird, den sehe ich als Sohn Gottes an.
Der Herr , den Israel gesucht hat , wie Maleachi in 3,1 schreibt und der Engel des Bundes , den Israel erwartet hat, das ist der Sohn Gottes, der das Heilsgeschehen schon im AT mit vorbereitet hat.
Und dieser Sohn Gottes, der mit dem wahren Gott, also seinem Vater nicht identisch ist, aber dennoch seine Vollmacht besitzt, der tritt in menschlicher Erscheinungsform auf und Thomas nennt ihn zu Recht seinen Herrn und seinen Gott.
Das sind so meine Gedanken und was spricht dagegen ?
Manche Israeliten haben sich darüber geärgert, daß dieser Sohn Josefs solch einen Anspruch erhoben hat. Aber als Thomas verstanden hat, wen er da vor sich hat, spricht er diese Worte: "Mein Herr und mein Gott", weil er die Wahrheit erkannt hat.
Liebe Grüsse Thomas