Sohn Gottes

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closs
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#141 Re: Sohn Gottes

Beitrag von closs » Fr 5. Jan 2018, 19:47

janosch hat geschrieben:Was ist das „WESENs“ von Gott?? Entweder man mause tot von Seele und Geist verlassen oder man lebt! Jesus war mause tot.
Sein leiblicher Körper starb - mit seinem Geist ist er bis zur Auferstehung im Todenreich rumgeschwirrt - das macht man nicht, wenn man von der geistigen Existenz tot ist.

Wenn man, wie es der Trinitarismus sagt, Jesu als "wahren Gott und wahren Menschen" versteht, starb nur der "wahre Mensch" - er wurde ja nicht mehr gebraucht.

janosch hat geschrieben:Oder wer waren da unten, toten Körper? Nein! NUR ihren Geist und Seelen waren dort gefangen.
Aber nicht "tot".

janosch hat geschrieben:Diese begriff „Wesen“ ist ein krumme begriff, sagt gar nicht aus!
Was ist das "Wesen von Jahwe/Gott?" - Wie auch immer die Antwort ausfällt (Allmacht, Allwissen, Allpräsenz, etc,) - er hat ein "Wesen".

janosch hat geschrieben:Jetzt aber nicht mehr Messias, oder „Sohn Gottes“! Diese Aufgaben allemal erledigt!
Ja ! - Der "wahre Mensch" hat seinen Dienst getan und kann gehn.

janosch hat geschrieben:Wenn Gott getötet wurde, wie du das behauptest, wurde Person Gott JHWH getötet.
ICh schrieb: NICHT getötet (im göttlichen Wesen - das geht doch gar nicht).

janosch hat geschrieben:ich Zweifele closs ,das Jesus als Retter, Erlöser die Absicht hätte, das sein „WESEN“ durch Rätsel die Trinität erkenne sind.
Nicht die "Absicht" - aber es ergibt sich doch so, oder nicht?

janosch hat geschrieben:Das wäre dann nur ein Privileg einige „kluge Köpfen“, der Rest kann zum Teufel scheren.
Nein - "Glaube" ist ein geistiges Erkennen und kein theologisches Erkennen. - Man muss nicht fundamental-theologisch unterwegs sein, um gläubig sein zu können.

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Travis
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#142 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Travis » Fr 5. Jan 2018, 20:01

closs hat geschrieben:Nein - "Glaube" ist ein geistiges Erkennen und kein theologisches Erkennen. - Man muss nicht fundamental-theologisch unterwegs sein, um gläubig sein zu können.
Vielleicht ergänzend (und fundamental-theologisch) sei erwähnt, dass der Begriff Glaube in der Bibel nicht in erster Linie in den Bereich Erkenntnis gehört. Glaube in der Bibel drückt eine Beziehung aus und ist ausgerichtet auf eine Person (Gott) der man glaubt oder vielmehr, der man sich anvertraut.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Catholic
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#143 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Catholic » Fr 5. Jan 2018, 20:05

Travis hat geschrieben: Glaube in der Bibel drückt eine Beziehung aus und ist ausgerichtet auf eine Person (Gott) der man glaubt oder vielmehr, der man sich anvertraut.

Wesentlich besser als im Deutschen wird das beim lateinischen Wort credo.

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Travis
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#144 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Travis » Fr 5. Jan 2018, 20:11

Catholic hat geschrieben:
Travis hat geschrieben:Glaube in der Bibel drückt eine Beziehung aus und ist ausgerichtet auf eine Person (Gott) der man glaubt oder vielmehr, der man sich anvertraut.
Wesentlich besser als im Deutschen wird das beim lateinischen Wort credo.
Das kann gut sein, aber ich kann kein Latein. Was ich weiß ist, dass die landläufige Redensart "Glauben heisst nicht wissen." dem biblischen Glauben aus dem genannten Grund nicht wirklich gerecht wird.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

closs
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#145 Re: Sohn Gottes

Beitrag von closs » Fr 5. Jan 2018, 20:59

Travis hat geschrieben:Glaube in der Bibel drückt eine Beziehung aus und ist ausgerichtet auf eine Person (Gott) der man glaubt oder vielmehr, der man sich anvertraut.
Zweifellos richtig. - Nur ist die Frage: WARUM vertraut man sich an?

Und da wird man wahrscheinlich (mindestens) 2 Typen finden:
a) Der Geist-Instinktler, der einfach "weiß", wo es lang geht (da kenne ich einige in meinem Umfeld).
b) Der Intellektuelle, der durchdenkt und zu einem Ergebnis kommt, das ihn erlaubt, sich anzuvertrauen (das war eher mein Weg).

Interessant fand ich in meinem Umfeld, dass (a) und (b) bei den wichtigen Fragen auf ganz anderem Weg zum selben Ergebnis kommen. - (b) sagt "Ich komme zum Ergebnis, dass es 'so' sein müsste" - (a) sagt "Warum muss man da groß nachdenken: Das ist doch klar". :D

Bei solchen Gesprächen habe ich gelernt, dass die großen geistigen Erkenntnisse universeller Natur sind und beileibe keine Intellektualität voraussetzen. :)

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Travis
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#146 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Travis » Fr 5. Jan 2018, 21:10

closs hat geschrieben:Bei solchen Gesprächen habe ich gelernt, dass die großen geistigen Erkenntnisse universeller Natur sind und beileibe keine Intellektualität voraussetzen.
Da ich eher zu denen gehöre die nicht sonderlich Interlektuell sind, habe ich mir darüber damals keine Gedanken gemacht. Mir war nur wichtig, dass sich Gott mir zeigt.
closs hat geschrieben:Und da wird man wahrscheinlich (mindestens) 2 Typen finden:
Gott geht auf die Menschen so ein, wie diese es brauchen. Bei Dir über den Intellekt. Aber auch bei Menschen wie Dir ist Vertrauen irgendwann im Laufe des Lebens von Bedeutung. War bei mir auch so, obwohl ich nicht über den intellektuellen Weg zu Jesus gezogen wurde.
closs hat geschrieben:(a) sagt "Warum muss man da groß nachdenken: Das ist doch klar".
Ich zähle mich zu (a). Im Nachgang ist es für mich interessant, dass ich "danach" viel mehr Interesse und Neugier für alles in der Welt entwickelt habe, als vor meiner Umkehr.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#147 Re: Sohn Gottes

Beitrag von closs » Fr 5. Jan 2018, 22:17

Travis hat geschrieben:Da ich eher zu denen gehöre die nicht sonderlich Interlektuell sind, habe ich mir darüber damals keine Gedanken gemacht. Mir war nur wichtig, dass sich Gott mir zeigt.
Eben - das ist der Königsweg.

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Münek
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#148 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Münek » Fr 5. Jan 2018, 23:09

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wem müsste er sie stattdessen übergeben? Ich sehe weit und breit niemanden, der auf diesem Planeten anstelle des Homo sapiens Deutungsmacht ausüben könnte.
Niemand.
Niemand? :o

Warum behauptest Du dann, dass der MENSCH die Deutungshoheit aus der Hand geben müsse. Ja an wen denn? Kannst Du mal Klartext reden? Wer oder was soll nach Deiner Auffassung Deutungshoheit übernehmen, die der MENSCH gefälligst abzugeben hat?


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die alttestamentliche Hiob-Dichtung scheint es Dir angetan zu haben. Leider erklärt sie nichts, sondern zeichnet nur ein ganz bestimmtes Gottesbild des Poeten.
Da wird schon viel erklärt.
Es wird das Bild eines Gottes gezeichnet, der sich von einem seiner Söhne (Satan) dazu aufreizen lässt, Hiob, den Gottesfürchtigen ohnegleichen, unmenschlich und unbarmherzig zu quälen und zu prüfen. Zum einen.

Zum anderen ist der Ex-Papst Ratzinger weiter als Du und stellt klipp und klar fest: "Die Gottesantwort an Hiob erklärt ja NICHTS".


closs hat geschrieben:Bspw., dass der Mensch keine Deutungshoheit hat.
Aus der Sicht des narzisstisch-zürnenden Jahwe sicher nicht. Hiob hat dann auch schnell die Einsicht des hoffnungslos Unterlegenen gewonnen. Jahwe im Gewittersturm beruhigt sich erst, als Hiob ihm in klassischer Unterwerfungsgebärde die Kehle darbietet.

Es bleibt vielleicht zu fragen, weshalb der Hiob-Dichter ein solch negatives Bild von Gott zeichnet. Aber so scheint man sich damals den alten Jahwe vorgestellt zu haben. "Ich Jahwe bin es, der das alles bewirkt: Ich bilde das Licht und schaffe die Finsternis; ich bewirke das Heil und schaffe das Unheil." (Jes. 45:7)

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Besonders stark ausgeprägt bei Menschen, die von der Existenz unsichtbarer übernatürlicher Welten und Wesen als Realitäten und Wahrheiten überzeugt sind, obwohl sie dies nicht wissen und auch nicht wissen können (Glaubens-System).
Falsch - genau umgekehrt.
Nein - was ich schrieb, trifft den Nagel auf dem Kopf. Es sind die Gläubigen, die meinen, ihre Glaubensvorstellungen seien Realität und göttliche Wahrheit, obwohl ihnen jeglicher Beweis dazu fehlt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Kirchenbänke werden immer leerer und bei Pfarrern und Theologen geht es mit dem Glauben auch kontinuierlich bergab.
Das para-religiöse System des Materialismus hat im Westen zur Zeit die Nase vorn - das ist richtig.
Der Naturalismus ist nicht "para-religiös". Er hat weder Setzungen noch göttliche Annahmen nötig.

Dank der Informationsmöglichkeiten z.B. im Internet wird die Aufklärung rasant vorangetrieben. Die Vertreter der organisierten Christen-Religion sind nicht mehr in der Lage, den Menschen ein X für ein U vorzumachen. Diese unseligen Zeiten sind endgültig vorbei.


Bei den Muslimen wird es erheblich länger dauern, bis sie es wagen, sich ihres Verstandes zu bedienen und den religiösen Nonsens zu durchschauen und abzuservieren.

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Münek
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#149 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Münek » Fr 5. Jan 2018, 23:14

closs hat geschrieben:Wenn man, wie es der Trinitarismus sagt, Jesu als "wahren Gott und wahren Menschen" versteht, starb nur der "wahre Mensch" - er wurde ja nicht mehr gebraucht.
Nee nee - er wurde schon noch gebraucht, nämlich um seine Wunden betasten zu lassen und lecker Bratfisch zu essen. :thumbup:

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#150 Re: Sohn Gottes

Beitrag von closs » Fr 5. Jan 2018, 23:30

Münek hat geschrieben:Warum behauptest Du dann, dass der MENSCH die Deutungshoheit aus der Hand geben müsse. Ja an wen denn?
An niemanden - es gibt keine Deutungshoheit zu geistigen Fragen.

Es gibt sehr wohl Deutungen, auf die man ganz und gar nicht verzichten sollte. - Aber man muss dabei immer wissen, dass man dabei keine HOHEIT hat.

Münek hat geschrieben:Es wird das Bild eines Gottes gezeichnet, der sich von einem seiner Söhne (Satan) dazu aufreizen lässt
Gott kann man in seinem Wesen nicht "aufreizen". - In "Hiob" wird der Anlass genommen, dem Satan letztlich eine Lektion zu erteilen - das ist der Sinn der Sache.

Münek hat geschrieben: "Die Gottesantwort an Hiob erklärt ja NICHTS".
Im Sinne dessen, was wir gerade diskutieren: "Es gibt keine Deutungs-Hoheit". - Es ist gerade der Sinn, dass nichts erklärt wird, weil der Mensch letztlich nichts Verbindliches erklären kann - das ist die höchste Form der Aufklärung - und nicht, mit anthropogen eingekastelter Aufklärung etwas Schwarz-auf-Weiß-Geschriebenes getrost nach Hause zu tragen - das sagt der naive Schüler in Goethes "Faust".

Münek hat geschrieben:Es bleibt vielleicht zu fragen, weshalb der Hiob-Dichter ein solch negatives Bild von Gott zeichnet.
Tut er doch nicht - Du hast das Buch offenbar grundlegend nicht verstanden.

Münek hat geschrieben: Es sind die Gläubigen, die meinen, ihre Glaubensvorstellungen seien Realität und göttliche Wahrheit, obwohl ihnen jeglicher Beweis dazu fehlt.
Es sind ebenfalls die Gläubigen, die methodische Ergebnisse mit Wirklichkeit gleichsetzen - da sind keine Unterschiede.

Münek hat geschrieben:Der Naturalismus ist nicht "para-religiös". Er hat weder Setzungen noch göttliche Annahmen nötig.
Falsch - natürlich hat er Setzungen.

Das ist doch das Schlimme: Man erkennt seine Setzungen nicht und versteigt sich aus diesem Nicht-Erkennen zu einer Überlegenheit.

Münek hat geschrieben:Dank der Informationsmöglichkeiten z.B. im Internet wird die Aufklärung rasant vorangetrieben.
Extrem grandioser Irrtum. - Wir haben ganz unterschiedliche Auffassungen von "Aufklärung".

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