closs hat geschrieben:"Gut" ist aus meiner Sicht (ganz fundamental verstanden) in letzter Konsequenz das Nicht-Orientiert-Sein-Können am menschlichen Ego - dies gilt für Gott - also für das Wesen Gottes. Dies KANN nicht für den Menschen gelten, weshalb der Mensch von "Jugend an" "böse" sein muss. (Es muss hierbei immer betont werden, dass "gut" und "böse" im fundamentalen Sinne nichts mit unserer Konnotation von "guter Kerl" und "böser Kerl" zu tun hat.)
Für mich ist es es rätselhaft, warum Jesus [scheinbar???] von sich weist,
gut zu sein, bezeugen doch das NT die Güte Jesu eindrucksvoll. Im 2jesus-Forum erkärte mir ein Trinitarier sinngemäß, dass Jesus mit "Gott" auf sich selbst als den einzig Guten anspielte und der Mann ihn nicht nur für einen "guten Lehrer" halten sollte. Er frage ja: "
Warum nennst Du mich gut?"
Auf jedenfall verwies Jesus auf GOTT und appelierte an den Mann zu hinterfragen,
warum er ihn "gut" nennt.
closs hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Was meinst Du zu diesem Bekenntnis? Kannst Du damit was anfangen?
Ja. - Ich kann momentan nichts finden, was ich anders meinen würde oder geschrieben hätte. - Wo siehst Du inhaltliche Differenzen zwischen uns?
Schauen wir mal - sie könnten sich im Laufe der Diskussion noch ergeben. Vermutlich werden wir auch eine Schnittmenge feststellen.
closs hat geschrieben:Vielleicht ein Missverständnis in Bezug auf "ho monogenes, der einziggezeugte Sohn Gottes": Für mich entscheidet sich hier nicht, ob Jesus Gott oder göttlich ist, weil eine Offenbarung (hier: Jesus) immer aus Gott kommt - insofern ist das möglicherweise überhaupt kein ontologisches, sondern nur ein semantisches Problem. - Testfrage: "Ist" der Engel des Herrn Gott?
Nein, ebensowenig wie ein antiker Bote, der Wort für Wort die Worte des Königs spricht: "Dies ist, was der König gesagt hat: ..." Stirbt der Bote, so lebt der König weiter.
Wird der Engel zum Dämon, so bleibt GOTT gut.
Der Offenbarer Johannes drückte sich im ersten Vers diesbezüglich glasklar aus:
Zitat aus
Offb. 1:1:
1
Offenbarung Jesu Christi,
die Gott ihm gab, um
seinen Knechten zu zeigen, was bald² geschehen muss; und indem er sie
durch seinen Engel sandte, hat er sie
seinem Knecht Johannes kundgetan,
Die farblichen Formatierungen heben die verschiedenen Personen (darunter eine Personengruppe) hervor, die hier aufgeführt werden.
closs hat geschrieben:- "Ist" die Ruach/der HG Gott?
Ist das Licht die Lampe? Ich sage: Nein, dass Licht ist das, was von der Lampe ausgeht, aber nicht die Lampe selbst. So ist GOTT wie die "Sonne", welche
"die heilige Stadt Jerusalem" (Off. 21:10) erleuchtet und das
Lamm (Jesus) wie der Mond für
"das neue Jerusalem" (Off. 21:2).
Zitat aus
Offb. 21:23:
23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm.
Hier werden auch wieder deutlich GOTT und das
Lamm unterschieden, so wie Sonne und Mond unterschieden werden. Der Mond strahlt die Herrlichkeit der Sonne wieder, so ist auch das
Lamm das genaue Ebenbild GOTTES (vgl. bitte
Kol. 1:15).
Interessanterweise wird in
Ex 34:29-35 berichtet, dass Mose
"Haut seines Gesichtes strahlend geworden war". Mose Gesicht strahlte einen Abglanz der Herrlichkeit Gottes wieder.
Gottes Heiliger Geist (
Ruach) geht von GOTT aus, so wie das Licht von der Sonne. Der Mond und sogar Menschen können dieses Licht reflektieren, aber die Quelle ist die Sonne. So ist GOTT die Quelle seines Heiigen Geistes, den er Moses und Jesus gab. So wie Moses das göttliche Licht wiederstrahlte, so konnte er Josua den Geist Gottes übertragen und so können auch Menschen diesen Geist empfangen.
Um das Sonnenlicht zu empfangen, müssen wir nicht zur Sonne hin. Dies würdenn wir gar nicht überleben. So können wir auch GOTT nicht ertragen, da wir nur "Staub" sind.
Das Licht der Sonne kann auch Spuren hinterlassen, so kann Licht auf einen Foto "eingefangen" werden. Das Foto enthält natürlich kein Licht, sondern eine Verteilung von Farben, die das Licht auf dem Foto "geschrieben" hat. So kann auch der Heilige Geist Spuren hinterlassen und durch den Menschen wirken, auch durch Bibelschreiber. Die Bibel ist aber nicht der Geist Gottes, sondern einfach ein Buch - doch "ähnlich" wie beim Foto wurde etwas vom "Geist" darin "eingefangen" - (so die bibeltreue Sicht eines Gläubigen

). Der Vergleich hinkt vermutlich zu sehr, um als Analogie gelten zu dürfen - es ist wohl eher eine Veranschaulichung.
Die Steintafeln mit dem Dekalog wären wohl eher mit einem Foto vergleichbar. Sie blieben Steintafeln, sie konnten sogar von einem Menschen zerschmettert werden (Moses bewies es laut der biblischen Erzählung). Doch sie waren ein Zeugnis des Wirkens Gottes, sei es durch einen Engel oder durch den Heiligen Geist, der von Gott ausgeht, wie das Licht von der Sonne.
closs hat geschrieben:- "Ist" "der Mann" bei Jakob Gott?
Bitte schau doch mal
HIER rein.
Laut dem Propheten Hosea handelte es sich bei diesem "Mann" um einen Engel, einen Boten Gottes.
closs hat geschrieben:- "Ist" "die Wolkensäule" beim Exodus Gott?
Nein, dies war ein Engel (s. bitte letzter Abschn. meines o. verlinkten Beitrages). Aus "OGTTES Worten" (
gem. Mose) in
Ex 23:20-21 entnehme ich, dass es ein sehr hochrangiger Engel war, möglicherweise der Erzengel Michael.
closs hat geschrieben:Wenn sich also Gott dem Menschen gegenüber wahrnehmbar macht: "Ist" das Wahrnehmbare dann Gott oder göttlich? - Wenn Du Dich für "göttlich" entscheiden würdest, wäre die Trinität eine "göttliche" Sache, aber nicht Gott. - Aber wie gesagt: Dass ist ein semantisches Problem.
GOTT erschien im AT den Menschen häufig durch himmlischen Boten (Engel).
Den Juden war die Trinität fremd. Zwar verwenden sie die hebräische Pluralform
ElohÃm für Gott, aber daraus leiten sie offenbar keine Dreieinigkeit ab.
Zitat aus
Wikipedia - Singular- und Pluralformen:
Elohim ist der formal-grammatische Plural zu
Eloah. Bezieht sich diese Bezeichnung auf den Gott Israels, erscheint sie in der Bibel immer mit Verbformen im Singular und wird dann mit „Gott“ übersetzt. Nur wenn von „(anderen) Göttern“ die Rede ist, steht auch das Verb im Plural.
Es handelt sich um einen
pluralis maiestatis, der die einzigartige Stellung dieses allherrschenden Schöpfergottes hervorhebt.
(Ähnliches kennen wir aus unserer Grammatik. So ist die höfliche Anrede Sie eine Pluralform, ebenso you are im Englischen.)
Bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. begannen der Überlieferung zufolge 72 jüdische Schriftgelehrte (
Sopherim) mit der Übersetzung des
Tanach (AT) ins Altgriechische (
KoinÄ“), die nach der ungefähren Anzahl der Übersetzer
Septuaginta (Zahlwort für 70) genannt wird. Daher rührt auch die Abkürung LXX.
Die
Sopherim übersetzten
ElohÃm mit
ho theós und nicht mit der griechischen Pluralform
theoi.
Hierbei sollte berücksichtigt werden, dass das Christentum im Judentum wurzelt und in den christlichen Schriften die
Tanach-Zitate dem Wortlaut der
Septuaginta entsprechen.³
²
εν ταχει (en táchei): „in Schnelligkeit“ o. „plötzlich“ (vgl. Off. 16:15)
³@Naqual, in den LXX-Zitaten aus dem Tanach wurde zwar der göttliche Name durch ΚÏÏιος (
Kyrios) ersetzt, doch ich glaube, dass immer noch der Selbe GOTT gemeint ist (s. bitte
HIER).