Parusieverzögerung II

Themen des Neuen Testaments
Samantha

#141 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Samantha » Di 19. Mai 2015, 08:37

Münek hat geschrieben: Wir diskutieren hier auf wissenschaftlich-historischer Basis über Ereignisse, die sich vor ca. 2000 Jahren in einem kleinen,
von Römern besetzten Land am östlichen Mittelmeer zugetragen haben (könnten). Persönlicher Glaube hat hier nichts ver-
loren!
WIR diskutieren wissenschaftlich? Du meinst vermutlich, die Gläubigen sollen ihren Glauben sezieren und zerstören. :thumbdown:

Münek hat geschrieben:Meine wiederholte Empfehlung:

- Glaubensbrille abnehmen
:?: Du meinst, eine Rasterbrille aufsetzen... :geek:

closs
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#142 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von closs » Di 19. Mai 2015, 08:52

Münek hat geschrieben: die hier zitierten gegenteiligen Aussagen renommierter Theologen zur Kenntnis nehmen.
Ist doch geschehen und akzeptiert. - Wenn ein Forscher sich im Pro und Contra für eine Richtung persönlich entscheidet, weil er diese persönlich für schlüssig hält, ist das doch legitim (mache ich ebenfalls so).

Auf Kubitza (o.ä.) bezogen wird dabei folgender Eindruck erweckt:
a) Die Aussagen der Bibel werden im Zweifelsfall wörtlich im Sinne einer zeit-nahen äußeren Wiederkunft interpretiert.
b) Der Bezugspunkt dieser Aussagen wird nicht in "Verklärung" und "Auferstehung" gefunden, sondern in der Endzeit-Wiederkunft, die damit vorgezogen wird.
c) Die Möglichkeit, dass die Text-Verfasser Jesus falsch interpretieren, wird nicht beachtet.
d) Die Rezeption Jesu durch die Textverfasser wird gleichgesetzt mit Jesus selbst.

Tut man all dies, kommt man zu einer wissenschaftlich belegbaren Meinung. - Andere finden diese Meinung aus Gründen von a - d nicht überzeugend und bewerten anders. - Das wäre die wissenschaftliche Ebene.

Obendrauf kommen dann in der Tat geistige Erwägungen - einfach vor dem Hintergrund, dass die Bibel ein geistiges Buch ist. - Diese Erwägungen werden zusammengeführt mit wissenschaftlichen Ergebnis-Möglichkeiten. - Und hier kann es gut möglich sein, dass ein Atheist eher für Kubitza & Co plädiert, während Christen eher andere wissenschaftliche Auffassungen teilen. - Eigentlich ist das alles normal.

Die Interpretation von Kubitza & Co als einzig wissenschaftliche darzustellen, ist unwissenschaftlich - genauso wie es unchristlich ist, wenn einzelne Denominationen meinen, sie seien die einzigen Christen. - Es gibt einfach zu viele wissenschaftliche Einwände gegen Kubitza & Co, die hier ja inzwischen mehrfach benannt wurden. KAtholische, evangelische und orthodoxe Theologie sind deshalb zu dieser Frage ziemlich homogen GEGEN diese Version.

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Münek
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#143 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Di 19. Mai 2015, 09:17

Savonlinna hat geschrieben: Du wiederholst nun schon wieder, trotz aller Gegenbelege, stereotyp, dass die "wissenschaftlich forschende Theologenschaft" keine unterschiedlichen Auffassungen hat.
Wenn eine Wissenschaft tatsächlich keine unterschiedlichen Auffassungen hätte, dann wäre sie ja keine Wissenschaft.
Das alleine macht jedem klar, der was von Theologie versteht, dass Deine Aussage nichts mit der real existierenden wissenschaftlichen Theologie zu tun hat.

Es wurde bislang kein Gegenbeleg vorgelegt. Nenne bitte einen oder zwei Theologen, die dem breiten
Konsens in der Wissenschaft ausdrücklich widersprechen - und zitiere diese.

Natürlich sind Neutestamentler - wie ich wiederholt schrieb - in vielen Fragen nicht immer einer Meinung.
Bei der von Jesus verkündigten Nähe des Gottesreiches trifft dies allerdings nicht zu. Diese Frage wird
in der wissenschaftlichen Theologenschaft nicht kontrovers diskutiert.


Was soll ein "inneres Gottesreich" sein? Was verstehst Du darunter? Warum bitten Gläubige im Gebet "Dein Reich komme", wenn es doch schon innerlich vorliegt? Wie kann der richtende Menschensohn sagen (Matth. 25,34): "Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich,
das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt."? Wie ist es möglich, dass man in diesem Reich essen und trinken kann. Oder Matth. 18, 3: "Wenn
ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen." Und und und...

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Zeus
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#144 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Zeus » Di 19. Mai 2015, 09:38

Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:[...]
Es gibt in dieser Frage keine unterschiedlichen Auffassungen innerhalb der wissenschaftlich forschenden Theologenschaft!
Da wird Zeus traurig sein. Er hat sich große Mühe gegeben, zu behaupten, dass Du so etwas nie behauptest.
Das HATTE Münek auch nicht getan. Jetzt ist es im Eifer des Gefechts das erste Mal passiert.
Schrecklich.
Bild Bild
Zuletzt geändert von Zeus am Di 19. Mai 2015, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Samantha

#145 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Samantha » Di 19. Mai 2015, 09:42

Münek hat geschrieben:Es wurde bislang kein Gegenbeleg vorgelegt. Nenne bitte einen oder zwei Theologen, die dem breiten
Konsens in der Wissenschaft ausdrücklich widersprechen - und zitiere diese.
Es gibt sie. Aber mit einer gegensätzlichen Meinung kann man kein populäres Buch schreiben bzw. Geld damit verdienen. :mrgreen:

Nur Glaubensgegner oder "bestimmte" Theologen gehen an die Öffentlichkeit.

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Zeus
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#146 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Zeus » Di 19. Mai 2015, 09:49

Savonlinna hat geschrieben:Gerade Du, [lieber Münek] sollte nicht mit Steinen werfen, wenn er im Glashaus sitzt. Diese Steine fallen nämlich auf Dich selber zurück.
Das könnte einem eher in einer Gummizelle (nicht persönlich gemeint) passieren.
Im Glashaus gäbe es sicherlich Scherben. Oder?
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#147 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Di 19. Mai 2015, 10:33

Münek hat geschrieben:Der Nazarener hat sich doch nicht selbst verkündigt (das wäre ihm als gläubigen Juden nie im Traum eingefallen), sondern den "nahen Anbruch der Gottesherrschaft"; das persönliche endzeitliche Eingreifen Gottes auf Erden, den kosmischen Umschlag. Möglicherweise hatte er da die Danielschen Prophezeiungen im Hinterkopf.
Hemul hat geschrieben:Welche Danielschen Prophezeiungen mag der Nazarener möglicherweise damals im Hinterkopf gehabt haben? :roll:
Münek hat geschrieben:[b]Möglicherweise Daniel 7,26 und 27[/b]...
Auf jeden Fall kannte Jesus den Danieltext, denn dieser sollte ja nur bis auf die letzte Zeit versiegelt
bleiben
. Das war in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. Die Ausgießung des "Heiligen Geistes"
zu Pfingsten geschah "in den letzten Tagen" (Apg. 2,17
)
:clap: :thumbup:
Wenn Jesus Daniel 7:26+27 gekannt hat wird er ganz bestimmt auch gewusst haben was Daniel in Daniel 11:40-45 bezgl. der "LETZTEN ZEIT" prophezeit hat:
Am Ende der Zeit
40 "Zur Zeit des Endes wird der König vom Süden mit ihm zusammenstoßen, aber der König vom Norden wird mit Streitwagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen. Wie eine verheerende Flut wird er die Länder überschwemmen. 41 Er wird auch in das herrliche Land Israel eindringen, und viele werden dort umkommen. Nur die Edomiter, die Moabiter und ein Großteil der Ammoniter werden verschont. 42 Er wird seine Hand nach weiteren Ländern ausstrecken, und Ägypten kann sich nicht vor seinem Zugriff retten. 43 Er wird sich aller seiner goldenen und silbernen Schätze und seiner sonstigen Kostbarkeiten bemächtigen. Libyer und Nubier werden dabei in seinem Gefolge sein. 44 Dann aber werden ihn Gerüchte aus dem Osten und Norden erschrecken. Wutentbrannt wird er losziehen, um so viel wie möglich von seinen Feinden und ihren Gütern zu vernichten. 45 Und gerade wenn er seine Prunkzelte zwischen dem Meer und dem Berg Zion aufgeschlagen hat, wird das Ende für ihn kommen, und niemand kann ihm helfen.
Wann und wie hat sich diese Prophezeiung z.Z. Jesu damals erfüllt? Denn sie musste sich ja "VOR" Jesu Parusie erfüllen.
Oder sehe ich hier etwas falsch? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#148 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Di 19. Mai 2015, 11:21

@ Hemul

Der Prophet Daniel hat sich eben geirrt. Sowas kann schon mal passieren. Und die Völker der
Moabiter, Ammoniter und Edomiter existieren auch nicht mehr. Außer Spesen nichts gewesen.

Samantha

#149 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Samantha » Di 19. Mai 2015, 11:35

@Münek

Und warum befasst Du Dich mit Irrtümern, wenn es doch "ach so klar" ist?

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sven23
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#150 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von sven23 » Di 19. Mai 2015, 12:09

closs hat geschrieben:Die Interpretation von Kubitza & Co als einzig wissenschaftliche darzustellen, ist unwissenschaftlich - genauso wie es unchristlich ist, wenn einzelne Denominationen meinen, sie seien die einzigen Christen. - Es gibt einfach zu viele wissenschaftliche Einwände gegen Kubitza & Co, die hier ja inzwischen mehrfach benannt wurden. KAtholische, evangelische und orthodoxe Theologie sind deshalb zu dieser Frage ziemlich homogen GEGEN diese Version.
Wir reden hier aber von neutestamentlicher Forschung und ich denke, daß da jemand wie Kubitza einen besseren Überblick hat als wir alle hier zusammen. Er bezieht sich ja sicher auch nur auf Theologen, die in der Forschung arbeiten und publizieren.
Wald- und Wiesentheologen aus Hintertupfingen werden damit sicher nicht erfaßt.
Und bedenken sollte man, daß mehrheitliche Meinung bereits bei 51% erreicht ist. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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