Anton B. hat geschrieben:Also zumindest bei mir, als auch bei den beruflichen Kollegen, die ich so kenne, ist dieses Einvernehmen da.
Es freut mich aufrichtig, dass wir hier grundlegende Übereinstimmung haben.
Anton B. hat geschrieben: Eine unbedachte wissenschaftliche Publikation, die die Wissenschaftsgrenze überschreitet, läutet womöglich ganz schnell das berufliche Ende ein.
So dumm ist man ja normalerweise nicht - es läuft doch anders. - Ich erinnere an die zwei Untersuchungen zur Frage moslemischen Extremismus in Deutschland: Die eine (wissenschaftliche) Untersuchung kam auf 36%, die andere auf unter 1%. - Warum? - Weil man "extremistisch" am allgemeinen Verständnis vorbei definiert hat.
Bei diesem Vorgehen bleibt man formal wissenschaftlich (man hat seine Definitionen ja irgendwo erwähnt), verarscht aber gleichzeitig die Bevölkerung, wenn so etwas veröffentlicht wird. - Nun könnte man sagen, dass die zuständigen Wissenschaftler davon nichts wussten - ich glaube (auch aus konkreter Erfahrung) das Gegenteil: In den "oberen" Etagen wird die Frage diskutiert, wie man bei formaler Einhaltung wissenschaftlicher Kriterien Begriffe definieren muss, damit man mit einem solchen Ergebnis an die Öffentlichkeit treten kann, ohne selbst gefasst werden zu können. - Ein solche Publikation ist dann nicht unbedacht, sondern exakt das Gegenteil - übrigens genau der Fall, für den ich das Adjektiv "unredlich" verwenden würde. - Aber "unredlich" ist unter wissenschaftlichen Geseichtspunkten nicht "justiziabel".
