AlTheKingBundy hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
Danke für die Erklärung mit den Quellenbeleg. Eben habe ich mich ein wenig nach dem Begriff
oikoumenē umgesehen. In den
Religions Informationen wird ziemlich weit unten im Abschnitt
2. Die Begriffe „Jüngstes Gericht“ und „Jüngster Tag“ erklärt:
Auch in dieser Stelle ist der jüngste Tag beschrieben. Der Erdkreis wird in diesem Wort mit dem Begriff „οικουμενην“ (=Ökumene) beschrieben. Gemeint ist damit die Lebende Menschheit der ganzen Erde.
Der Wikipedia-Artikel
Oikumene unterstützt diese Interpretation.
Das Wort Oikumene, deutsch auch Ökumene, (altgriechisch ἡ οἰκουμÎνη „das Bewohnte“, von οἰκÎω oik銂wohnen‘) bezeichnete in der griechisch-römischen Antike die gesamte bewohnte Welt, soweit sie damals bekannt war.
Wikipedia ist da genauer und bestätigt die Begriffsbedeutung von Biblos. Die andere Quelle scheint mir doch eher dogmatisch angehaucht zu sein.
So habe ich in der Abendschule Argumentieren gelernt: Man beginnt mit dem schächsten Argument (bzw. der schwächsten Quelle) und schließt mit den stärksten Argument (bzw. der stärksten Quelle). Bei zwei Quellen ist das sehr einfach.
AlTheKingBundy hat geschrieben:Entscheidend ist doch, was die Menschen der damailgen Zeit darunter verstanden. Die bewohnte Welt war für diese das römische Imperium und nicht Australien oder Amerika.
Dann müssten sich die Prophezeiungen der Offenbarung auf die Zeitspanne des römischen Imperiums beziehen, von 96 n. Chr. (vermtl. Veröffentlichung der Offenbarung) bis 476 n. Chr. (
Untergang des römischen Westreiches). Hast Du da eine Vorstellung, wie sich die Prophezeiungen der Offenbarung in diesem historischen Zeitfenster einordnen lassen und mit welchen historischen Erreignissen sie verknüpft sind?
AlTheKingBundy hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
Und davon, dass dieses den irdischen Königreichen ein Ende setzen wird. Wie verstehst Du diesen Gedanken?
Das denke ich nicht. Zunächst einmal ist in Daniel 2 nur von den Königreichen die Rede, welche durch die Statue beschrieben werden - als letztes das Römische Reich ca. zur Zeit des 4-Kaiserjahres. Es ist nicht die Rede von einer globalen Beseitigung irdischer Regierungssysteme. Es heißt ja:
Dan 2,44: Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen:
Wenn man das Ganze zu Ende denkt, so macht es keinen Sinn, wenn das babylonische, persische und griechische Königreich durch das Königreich Gottes zerstört werden würden, denn, als das Königreich Gottes aufgerichtet wurde, existierten diese Reich schon lange nicht mehr. Es handelt sich meiner Meinung nach um eine Gegenüberstellung des endlichen (irdische Reiche) und dem unenedlichen (Königreich Gottes).
Ah, so verstehst Du das. Danke für Deine Antwort.
AlTheKingBundy hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie diese Worte zu verstehen sind. Wie verstehst Du sie denn?
Es handelt sich meiner Meinung nach um Redefiguren, die einen "Systemwechsel" beschreiben. Z.B.:
In Jesaja 13 ist auch vom einen Gericht über Babel die Rede. Erstaunlicher Weise finden sich Formulierungen aus der Offenbarung wieder:
Jes 13,10: Denn die Sterne des Himmels und seine Sternbilder werden ihr Licht nicht leuchten lassen. Die Sonne wird finster sein bei ihrem Aufgang, und der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen.
Ist hier von Naturereignissen die Rede? Ich denke nicht.
Jes 13,13: Darum werde ich den Himmel erzittern lassen, und die Erde wird aufbeben von ihrer Stelle beim Grimm des HERRN der Heerscharen und am Tage seiner Zornglut.
Ja, in Jesaja lesen wir prophetische Symbolsprache. Gut möglich, dass Jesus auf die jesajanische Allegorik zurückgriff.
AlTheKingBundy hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
Der zweite Punkt entfällt bei mir. Woran kann man denn erkennen, dass Jesus bzw. der Menschensohn im Jahre 70 n. Chr. zurückkehrte und dies triumphal mit all seinen Engeln?
Jesus selbst sagte es in Mat 24, Luk 21 und Mrk 13!
Ja, ich frage mich nur, wie sich dies denn im ersten jüdischen Krieg (66 - 73 n. Chr.) in der Zeitspanne bis zur Zerstörung des Jerusalems und des Tempels erfüllt hatte.
Als Besonderheiten kann ich Jesu Auferstehung und Pfingsten im NT erkennen. Diese Begebenheiten können aber nicht gemeint sein.
Es wurde der Oikumene insbesondere von Paulus, Barnabas usw. gepredigt. Laut legendären Überlieferungen starben die meisten Apostel in den 60er Jahren (nur Johannes überlebte den die Zeit des jüdischen Krieges) und wie wir ganz sicher wissen, der Herrenbruder Jakobus. Unter Nero wurden die Christen in Rom brutal verfolgt und dann wurde im jüdischen Krieg 66 Jerusalem belagert und schließlich unter Titus im Jahre 70 zerstört. Inwiefern kamm in dieser Zeit der
Menschensohn?
AlTheKingBundy hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
AlTheKingBundy, soweit ich Dich kenne, bist Du ziemlich gebildet und intelligent. Daher unterstelle ich, dass Du ganz genau weiß, worauf ich hinaus will.
Wie verstehst Du
Off 21:1-8? Diese Prophezeiung muss sich ja auf eine Zeit nach dem Jahre 96 n. Chr. beziehen.
Warum? Ich gebe aber zu, ich weiß nicht genau, wie die Dinge ab Offb 21 zu verstehen und einzuordnen sind. Ich arbeite daran
Ja, dieses Buch hat es in der Tat ins sich.
AlTheKingBundy hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
Wie verhält es sich mit
Jes 66:22? Bezieht sich dieser Vers nicht auf die Rückkehr aus dem babylonischen Exzil?
Nun, 2. Petrus 3:13 und Offenbarung 21:1 beziehen sich auf diese jesajanischen Worte, einer weiteren Erfüllung harrend.
Da bin ich mir nicht so sicher. Zumal Jesus in Luk 21 sagte, dass alles in der Schrit damit erfüllt sei. Man darf nicht vergessen, dass es sich bei dem Königreich Gottes um ein nicht-irdisches Reich handelt!
Nun, laut der Überlieferung befand sich der Apostel Johannes in dem Zeitraum in der Regierungszeit Domitians (81–96) auf der Insel Patmos im Exil. Ich gehe davon aus, dass die
Offenbarung im Jahre 96 den urchristlichen Gemeinden offenbart wurde und darin Propheizungen enthüllt werden, welche die Zukunft betreffen, also nicht den ersten jüdischen Krieg (66 - 73 n. Chr.). Die Offenbarung endet mit den Worten:
Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. - Amen, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen. Jesu "Kommen" wurde also am Ende des ersten Jahrhunderts erwartet. Wie kann dies sein, wenn er schon um das Jahr 70 gekommen war?
AlTheKingBundy hat geschrieben:... Die Bibel "arbeitet" mit Parallelen, ja, aber eine Prophezeiung erfüllt sich nur einmal, ansonsten könnte man sie nach Mose nicht überprüfen.
Hast Du die Bibelstelle parat, wo dies in den Büchern Mose steht?
AlTheKingBundy hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
???
Willst Du damit andeuten, dass Du keine Ahnung hast?
Nein, ich habe Deine Frage nur nicht verstanden

Aber, die 2. Wiederkunft Jesus war eine unsichtbare in Form der Zerstörung Jerusalems durch die Römer.
Offb 17,1: Denn Gott hat in ihre Herzen gegeben, seinen9 Sinn zu tun und in einem Sinn zu handeln10 und ihr Königreich11 dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes vollendet sein werden.
Können sich diese im Jahre 96 geoffenbarten Worte auf das Jahr 70 beziehen?