Der Kontext war ein etwas anderer.Pluto hat geschrieben:Ich habe die Frage IMO zurecht gestellt.Savonlinna hat geschrieben:Daraufhin fragst Du in Deinem jugendlichen Leichtsinn, "ob wir das nicht alle täten".
"Nein", schreit es in mir auf, "die Wissenschaft ist die glorreiche Ausnahme. SIE ist in der Lage, Voreingenommenheiten zu erkennen, zu benennen und gegebenenfalls abzulegen - zumindest aber eben zu erkennen."
Was du beschreibst ist der Weg der Wissenschaft. Du hättest recht, wenn alle Wissenschaftler so logisch und rational denken wie der Vulkanier Mr. Spock.
Leider ist die Wirklichkeit aber weit von dieser Ration entfernt. Wissenschaft wird von normalen Menschen gemacht, deren Denkweise wohl eher derjenigen von Homer Simpson, und nicht der von Mr. Spock ähnelt.
Aber egal. Ich habe jetzt verstanden, worum es Dir ging.
Du wolltest eine Lanze brechen für Wissenschaftler, die es nicht schaffen, ihre eigenen Prämissen zu durchschauen.
Trotzdem taugt jemand grundsätzlcih NICHT für die Wissenschaft, wenn er nicht auch die Gegenargumente und ihre Teilberechtigung erfassen kann.
Ich habe dermaßen viele wissenschaftliche Aufsätze gelesen, innerhalb der Germanstik und der Philosophie, und die sind immer ähnlich aufgebaut:
A. Wer hat zu dem Thema schon was gesagt?
B. Wer hat genau was gesagt - Referieren dieser Positionen
C. Jede Position wird genau durchleuchtet, und man erklärt, welchen Fortschritt diese Position erzielt hat.
D. Man erklärt, warum man gegebenenfalls trotzdem eine andere Perspektive einbringen will, aber auf dem und dem aufbauen will. Und so weiter.
"Blind" sein für Gegenargumente finde ich schon ziemlich extrem.