sven23 hat geschrieben:Das logischste von der Welt ist, daß ein Endzeitprophet das nahe Ende ankündigt, das ist nun mal sein Kerngeschäft.
Schon wieder derselbe Fehler: Du setzt, dass Jesus ein Endzeitprophet im Sinne Deines Verständisses ist und ziehst daraus nicht Schlussfolgerungen auf Dich (das wäre naheliegend), sondern auf Jesus.
sven23 hat geschrieben:Der Irrtum der Schreiber bestand darin, daß sie Jesus in punkto Naherwartung folgten
Und wieder setzt Du voraus, dass das, worin die Schreiber Jesus folgten, DESSEN Aussage war und nicht die (üblicherweise falsche) Rezeption Jesu Aussagen. - Du setzt immer einen Schritt zu spät an und wunderst Dich dann, dass man Dir widerspricht - zu Recht übrigens, da Du NACH Deiner Prämisse tatsächlich recht hast. - Will man aber wirklich wissen, hinterfragt man auch diese Prämisse. - Das wäre HKM, so wie ich sie vor 30 Jahren gelernt habe.
sven23 hat geschrieben:Der Theologe Lindemann meint, manche Theologen "lösen" das Problem der Naherwartung, indem sie den entsprechenden Stellen (z. b. ihr werdet den Tod nicht schmecken...) einfach die Urheberschaft durch Jesus absprechen.
Das ist wirklich zu wenig. - Andererseits ist es echt schwierig bis unlösbar, was an Überlieferung Folge richtiger und falscher Rezeption ist.
sven23 hat geschrieben:Du wirst dich wohl damit abfinden müssen, daß die Mehrheit der NT-Forschung das anders sieht.
Unerheblich - Deine Aussage bezieht sich auf eine ganz spezielle Definition von "NT-Forschung". - Wenn Ratzinger von "NT-Forschung" spricht, meint er bei gleicher Wissenschaftlichkeit etwas anderes als Kubitza.
sven23 hat geschrieben:Nur daß die Argumente pro Naherwartung weitaus zahlreicher und gewichtiger sind als contra.
Je nach Perspektive ist es diametral anders.
sven23 hat geschrieben:Ist das nicht das Erkennungszeichen einer jeden Glaubensgemeinschaft?
Gewisserweise ja - das ist ja das Problem bei der atheistischen Bibel-Exegese.
