closs hat geschrieben:Primär nicht -Münek hat geschrieben:In dem gesamten Threadthema ging es NIE um "Glaubensaussagen".
Auch sekundär nicht, sondern überhaupt nicht.
closs hat geschrieben:Primär nicht -Münek hat geschrieben:In dem gesamten Threadthema ging es NIE um "Glaubensaussagen".
closs hat geschrieben:Das ist Dein geradezu dogmatisch anmutender Irrtum: Im wissenschaftlichen Lager wehen sowohl eisige als auch warme Winde - je nach wissenschaftlicher Perspektive. - Aber wie oft habe ich das jetzt eigentlich schon gesagt?Münek hat geschrieben:Du hast Dich mit Deiner Glaubensfackel ins wissenschaftliche Lager begeben - und dort wehte Dir zu Recht ein eisiger Wind ins Gesicht...
Ach, jetzt verstehe ich das erst!Münek hat geschrieben:NUR: In dem gesamten Threadthema ging es NIE um "Glaubensaussagen". Es ging immer um bibelhistorische Wissenschaft und deren Ergebnisse. Wie Du Dich erinnern kannst, entzündete sich die lebhafte Debatte primär an der Feststellung, es bestehe in der wissenschaftlichen Theologie ein breiter Konsens darüber, dass Jesus eine Naherwartung hatte, die sich nicht erfüllt hat.
Münek hat geschrieben: Ich kann mich ja irren, aber das von Jesus als nah angekündigte Reich Gottes ist nicht gekommen. Oder habe ich da was übersehen?
Was glaubst Du wohl, weshalb Christen im sonntäglichen Gottesdienst nach wie vor beten: "...dein Reich komme..."? Das würden sie
doch nicht machen, wenn es schon da wäre...
Wo machst Du den Irrtum Jesu fest im NT? Also so ganz konkret.Dem Irrtum Jesu kann man nicht mit der Ausflucht begegnen, Jesus habe ein "Inneres Reich"
Gottes verkündigt. Das hat er nicht und das glaubt nicht mal Ratzinger, der in seinem Jesus-
buch die Auffassung vertritt, das "Reich Gottes" sei Jesus von Nazareth in Person.
Damit habe ich gar nicht so meine Schwierigkeiten. Das Reich ist da, wenn es durch die Gläubigen konkretisiert wird. Das möge kommen.Also der präsente Jesus verkörpert die Gegenwart des Reiches Gottes und lehrt gleichzeitig das Volk und seine Jünger, Gott um das Kom-
men seines Reiches zu bitten....
Ah, ein Schnellmerker.Andreas hat geschrieben:Ach, jetzt verstehe ich das erst!
.
Es ist m. E. eher dogmatisch, wenn "zu ergebnisoffen" geforscht wird, denn dann wandelt man auf dünnem Eis - man verlässt dann die "Redlichkeit", da wichtige Details außen vor bleiben und somit ein falsches Ergebnis in die Irre führt.Savonlinna hat geschrieben:So ist es. Das habe auch von der Website bibelwissenschaft.de hier zitiert. Wird hier aber ignoriert, weil es nur eine richtige Meinung geben kann: die von Münek.
Außerdem habe ich bei den brandneuen Übersetzungen des Neuen Testamentes aufgezeigt, wie sehr man sich Mühe gibt, dieses innere Reich Gottes richtig zu übersetzen.
Nützt aber auch nichts, weil das Müneks Ansicht widerspricht. Also kann das nicht stimmen, was die Übersetzer herausgefunden haben.
Ja, dann fang endlich mal an, Deine eigene "Redlichkeit" infrage zu stellen. Deine Ergebnisoffenheit hat etwas paradoxes - scheinbar offen, aber nicht in alle Richtungen und daher dogmatisch.Münek hat geschrieben:Das Entscheidende ist, die Ergebnisse dürfen nicht vorgegeben, sondern müssen offen sein.
Sonst wird es autokratisch und damit unwissenschaftlich
Daran scheitert die Dogmatik aus inneren Gründen. Sie fesselt sich selbst, weil sie nicht ergebnis-
offen arbeiten will - und somit auch nicht darf. Wer dennoch aus intellektuell-redlichen Gründen
ausbricht (siehe Uta Ranke-Heinemann), wird bestraft und entfernt.
Immer unter dem Vorbehalt, dass es mir in der PRaxis schwerfällt, zwischen Exegese und Hermeneutik zu unterscheiden (der theoretische Unterschied ist mir klar):Münek hat geschrieben:Welche wissenschaftlichen Perspektiven gibt es denn in der Bibelexegese?
Vielen Dank für diese Differenzierung.Naqual hat geschrieben:Ich gehe mir Dir sicher überein, dass die ersten Christen eine irrtümliche Naherwartung des Endes der Welt hatten. Aber Jesus?
Versuch doch zu verstehen:Münek hat geschrieben: Hat aberJesus tatsächlich zwei Gottesreiche verkündigt...?![]()
Historische Methode
Vergangenheit und Geschichte
=>
• Jede historische Aussage ist ausgewählt (Konstruktion)
• Geschichte liegt nur als Erzählung vor (Narrativität)
• Geschichte ist vom erkennenden Subjekt geprägt
(Subjektivität / erkenntnisleitendes Interesse)
• = Standort und Perspektive
http://www.phil.uni-greifswald.de/filea ... S07-08.pdf
Es darf retrospektiv überhaupt keine Rolle spielen, ob es ins Welt- oder Glaubensbild paßt, ob der Wanderprediger und Endzeitprophet Jesus sich geirrt hat. Der Irrtum Jesu und meinetwegen auch der Irrtum der Schreiber war ja nicht mehr aus der Welt zu tilgen, deshalb auch die späteren Versuche, die Naherwartung umzudeuten und zu relativieren, was man dann gemeinhin unter dem Stichwort "Paursieverzögerung" zusammenfassen kann.closs hat geschrieben:Naqual hat geschrieben:Ich gehe mir Dir sicher überein, dass die ersten Christen eine irrtümliche Naherwartung des Endes der Welt hatten. Aber Jesus?Vielen Dank für diese Differenzierung.
Versuch doch einfach mal logisch zu denken, sven.sven23 hat geschrieben:Der Irrtum Jesu und meinetwegen auch der Irrtum der Schreiber war ja nicht mehr aus der Welt zu tilgen,