Hoffentlich wird mein "arianisch/unitarischer" Beitrag nicht als Häresie empfunden.
Ein schlagkräftiges Argument zugunsten der Göttlichkeit Jesu ist die Erkenntnis, dass er die Vollmacht besaß, Sünden zu vergeben (s.
Luk. 5:24).
Bemerkenswerterweise beschreibt der Prophet Jesaja eine Klasse besonderer Engel, die
Seraphe, welche offenbar priesterlichen Dienst verrichten (vielleicht die "Leviten" unter den Engeln).
Der Prophet Jesaja sorgte sich sehr aufgrund seiner Sündhaftigkeit, weil er in einer Vision GOTT "gesehen" hatte. Daher sandte GOTT ihn einen Seraphim, doch seht selbst:
Zitat aus
Jes 6:5-7 (Elberfelder):
5 Da sprach ich: Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen. 6 Da flog einer der Serafim zu mir; und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. 7 Und er berührte damit meinen Mund und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen berührt; so ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt².
Wie versteht ihr diese Verse?
Aus meiner Sicht ist Gottes Sohn nicht GOTT selbst, denn auch die Engel werden als
Söhne Gottes bezeichent, sowohl in der Genesis (
Gen 6:2), wie auch in Hiob (
Hi 38:7).
Doch der
Logos ist erhabener als die Engel, denn über ihn schrieb Salomo:
Zitat aus
Spr. 8:22-23 (Menge):
»Der HERR hat mich geschaffen als den
Erstling seiner Schöpfertätigkeit, als das früheste seiner Werke in der Urzeit.Von Ewigkeit her bin ich gebildet, von Anbeginn an, vor den Uranfängen der Erde (oder: Welt).
Damit ist der
Logos als die personifizierte "Weisheit" einzigartig. Diesen "Erstling" erblickte der Prophet Daniel in einer Vision:
Zitat aus
Dan 7:13 (Elberfelder):
Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines
Menschen Sohn; und er kam zu dem
Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht.
Dieser
"Menschern Sohn" setzte sich zur rechten GOTTES und ist, wie es aus dem Johannes-Hymnus hervorgeht,
"gen Gott" („war auf den Gott zu“. Gr.:
ēn pros ton theon).
An dieser Stelle möchte ich noch auf das möglicherweise wörtlichste Jesus-Wort verweisen, welches sich in der Bibel befindet:
Zitat aus
Mar. 15:34 (Elberfelder):
34 und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: EloÃ, EloÃ, lemá sabachtháni?, was übersetzt ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Wie kann das sein, wenn Jesus GOTT selbst wäre?
Im Hebräerbrief ist zu lesen, dass Jesus Christus im Himmel vor dem Angesicht seines Vaters trat.
Zitat aus
Hebr. 9:24 (Menge):
24 Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Abbild des wahren Heiligtums, sondern in den Himmel selbst, um jetzt
vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen,
Daraufhin setzte er sich zur Rechten GOTTES und nicht auf den göttlichen Thron selbst.
Zitat aus
Hebr. 8:1 (Elberfelder):
1 Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen
Hohenpriester, der sich gesetzt hat
zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln,
Übereinstimmend damit bekannte Jesus:
Zitat aus
Joh. 14:24 (Elberfelder):
28 Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn
der Vater ist größer als ich.
Aus diesem Zusammenhang erkenne ich, dass Jesus in der Bibel nicht mit GOTT identifiziert wird, aber sehr wohl der himmlische VATER. Dieser ist es, der seinem Sohn die Herrlichkeit gab, die er in seiner Präexistenz als
Logos hatte - vermutlich sogar eine noch größere Herrlichkeit.
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bedeckt