Parusieverzögerung III

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Hemul
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#1021 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Hemul » So 23. Aug 2015, 14:42

Münek hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:
Bei der Verkündigung seiner "Frohen Botschaft" hatte er auch nicht "die ganze Menschheit im Sinn gehabt". Er wusste sich bloß gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel (siehe z.B. Mt. 10, 5-6; 15, 24).
Nein. In Joh. 3,16 steht
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Also wird er auch alle gemeint haben.
Nein, nur seine Landsleute der damaligen Generation.
Traurig aber wahr-offensichtlich kennst Du den eigentlichen Grund gar nicht-warum Jesus seine Jünger damals zuerst nur zu den verlorenen Schafen Israels sandte? ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#1022 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » So 23. Aug 2015, 14:53

sven23 hat geschrieben:So abwegig ist das gar nicht. "Ihr werden mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen...." wird mehrheitlich als authentisch angesehen.
Und in der Genesis steht
1. Mose 18,18 "da er doch ein großes und mächtiges Volk werden soll und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen".

Und schon kann man sich streiten, in welchen Kontext man NT-Aussagen stellt - und das ist eben eine Frage der Perspektive, von denen nicht die eine wissenschaftlich und die andere unwissenschaftlich ist (da man beide wissenschaftlich bearbeiten kann). - So kommen wir nicht weiter.

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sven23
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#1023 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » So 23. Aug 2015, 14:57

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:So abwegig ist das gar nicht. "Ihr werden mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen...." wird mehrheitlich als authentisch angesehen.
Und in der Genesis steht
1. Mose 18,18 "da er doch ein großes und mächtiges Volk werden soll und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen".

Und schon kann man sich streiten, in welchen Kontext man NT-Aussagen stellt - und das ist eben eine Frage der Perspektive, von denen nicht die eine wissenschaftlich und die andere unwissenschaftlich ist (da man beide wissenschaftlich bearbeiten kann). - So kommen wir nicht weiter.
Deswegen sollte man Aussagen immer im Kontext sehen, so wie es die NT-Forschung tut. So wird auch verständlich, warum sie zu der Aussage kommt, daß Jesus eine Naherwartung hatte. Man muß das Gesamtbild sehen.
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Savonlinna
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#1024 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » So 23. Aug 2015, 15:12

sven23 hat geschrieben: Deswegen sollte man Aussagen immer im Kontext sehen, so wie es die NT-Forschung tut. So wird auch verständlich, warum sie zu der Aussage kommt, daß Jesus eine Naherwartung hatte. Man muß das Gesamtbild sehen.
Du wiederholst immer wieder falsche Sachen. Bloß weil euer Vorbeter vorgebetet hat, zu welcher angeblichen Aussage "die" NT-Forschung gekommen sei, muss man doch nicht über Monate immer wieder diesen Stuss nachbeten.

Es ist doch hier bis zum Erbrechen aufgezeigt worden, dass die NT-Forschung sehr differenziert und diese Verallgemeinerung nicht existiert - warum können die Nachbeter des Vorbeters nicht einmal selber nachdenken, selber nachprüfen?

Es kann doch nicht angehen, dass in diesem Forum dermaßen unwissenschaftlicher Stuss verbreitet wird.
Das ist doch oberpeinlich. Ein Religionsforum muss doch ein MINIMUM an Niveau haben.

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sven23
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#1025 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » So 23. Aug 2015, 15:21

Savonlinna hat geschrieben: Du wiederholst immer wieder falsche Sachen. Bloß weil euer Vorbeter vorgebetet hat, zu welcher angeblichen Aussage "die" NT-Forschung gekommen sei, muss man doch nicht über Monate immer wieder diesen Stuss nachbeten.
Es ist die Mehrheit der NT-Forschung, die dies so sieht. Das hat mir Dr. Kubitza noch einmal ausdrücklich per Mail bestätigt.
Warum sollte er mich belügen?
Daß es immer abweichende Meinungen gibt, ist unbestritten. Die Frage ist, genügen diese Sichtweisen den Anforderungen der historisch-kritischen Methode in gleicher Weise?
Denn wie wir alle wissen, gilt immer noch:
"Wer den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt, muß sich auch mit den Kriterien der Wissenschaft messen lassen"

Ps. Ein Ratzinger genügt diesen Anforderungen nicht, denn obwohl er teilweise die historisch-kritische Methode anerkennt, konterkariert er sie mit Glaubensdogmen. Kann man machen, nur verläßt man dann den Boden der HKM.
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#1026 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » So 23. Aug 2015, 15:50

sven23 hat geschrieben: Es ist die Mehrheit der NT-Forschung, die dies so sieht. Das hat mir Dr. Kubitza noch einmal ausdrücklich per Mail bestätigt.
Warum sollte er mich belügen?
Warum muss Einseitigkeit, Irrtum oder Missverständnis als "belügen" bezeichnet werden?

Ich habe keine Ahnung, ob Kubitza etwas davon weiß, dass die neutestamentlichen Verfasser nicht immer historisch-argumentierende Autoren sind, sondern literarische Autoren.
Das scheint er nicht zu wissen, jedenfalls so, wie Ihr ihn darstellt. Historisch-KRITISCHE Wissenschaft heißt: nicht naiv die Texte lesen, als seien sie heute geschrieben, sondern erforschen, wie man FRÜHER schrieb. Und früher schrieb man nicht stremg-historisch, sondern eher dichterisch.

Auf jeden Fall wird das heute in der Forschung nicht geleugnet. Kubitza leugnet das vielleicht, was weiß ich?
Ich würde, wenn ich etwas vom wissenschaftlichen Stand erfahren würde, mich NIE auf einen einzigen Autor verlassen.
Die Autoren von bibelwissenschaft.de argumentieren jedenfalls anders als Ihr hier.
Und da würde mich interessieren, ob Kubitza die kennt, denn sie gehören nach meinem Verstehen zur Mehrheit.
Und da wird begründet, dass einige neustamentliche Autoren die Verkündigung Jesu als die des Reiches Gottes, das nicht von dieser Welt sei, darstellen.
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass Kubitza alle diese Interpreten nicht kennt, die vom GLAUBENSZEUGNIS der Evangelisten sprechen.
Oder er ist eben so einseitig fixiert, dass er diese nicht zur Kenntnis nimmt.

Jedenfalls alles, was Ihr hier über Kubitza geschrieben habt, klingt naiv und unreif.
Aber ich habe das bisher eher auf Euch selber bezogen: ihr verdreht Kubitza so, wie Ihr es wollt.

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Andreas
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#1027 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » So 23. Aug 2015, 15:55

sven23 hat geschrieben:Es ist die Mehrheit der NT-Forschung, die dies so sieht. Das hat mir Dr. Kubitza noch einmal ausdrücklich per Mail bestätigt.
Machst du da nicht den Bock zum Gärtner?
Kubitza gehört dem Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung an.

Die Giordano-Bruno-Stiftung hat nach eigenen Angaben eine naturalistische, weltlich-humanistische und religionskritische Ausrichtung und vertritt die Ansicht, dass Religionen „die kulturelle Evolution der Menschheit bis heute auf unheilvolle Weise beeinflussen“.


Besonders seriös und wissenschaftlich kommt mir diese "Aktion" nicht vor.

Gibt es da auch eine etwas neutralere Quelle, die Belegt, das die Mehrheit der NT-Forschung zu der Aussage kommt, dass Jesus (!) eine Naherwartung hatte.

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sven23
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#1028 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » So 23. Aug 2015, 16:10

Wer wollte bestreiten, daß Religionen auch negative Auswirkungen hatten und bis heute haben? Siehe Geschichte des Christentums oder des Islam bis zum heutigen IS.
Deshalb kann ich den Vorwurf nicht nachvollziehen.


Andreas hat geschrieben: Gibt es da auch eine etwas neutralere Quelle, die Belegt, das die Mehrheit der NT-Forschung zu der Aussage kommt, dass Jesus (!) eine Naherwartung hatte.
Lies mal Theißen/Merz.
Es ist, wie einige Theologen zu Recht sagen: die Kirche lebt davon, daß die Ergebnisse der historisch-kritischen Forschung in ihr nicht präsent sind.
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Andreas
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#1029 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » So 23. Aug 2015, 16:21

Du lenkst ab. Meine Frage ist:
Andreas hat geschrieben:Gibt es da auch eine etwas neutralere Quelle, die Belegt, das die Mehrheit der NT-Forschung zu der Aussage kommt, dass Jesus (!) eine Naherwartung hatte.
Hat der eine repräsentative Umfrage unter den aktuell aktiven Theologen an den Universitäten in Auftrag gegeben oder ist diese von euch Religions- bzw. Kirchen- bzw. Christentumskritikern vielbeschworene "Mehrheit" und der "Konsens in der NT-Forschung" aus irgendeiner anderen, objektiveren, weniger ideologischen Quelle belegbar - als ausgerechnet durch solche Figuren, wie Kubitza, Deschner und Co.?

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sven23
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#1030 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » So 23. Aug 2015, 16:24

Savonlinna hat geschrieben: Ich habe keine Ahnung, ob Kubitza etwas davon weiß, dass die neutestamentlichen Verfasser nicht immer historisch-argumentierende Autoren sind, sondern literarische Autoren.
Natürlich weiß er das. Er sagt sogar, daß es nicht das Anliegen der Schreiber war, einen historisch korrekten Tatsachenbericht zu schreiben oder so ähnlich.


Savonlinna hat geschrieben: Die Autoren von bibelwissenschaft.de argumentieren jedenfalls anders als Ihr hier.
Und da würde mich interessieren, ob Kubitza die kennt, denn sie gehören nach meinem Verstehen zur Mehrheit.
Also ich kann mir nicht vorstellen, daß er sie nicht kennt.

Savonlinna hat geschrieben: Und da wird begründet, dass einige neustamentliche Autoren die Verkündigung Jesu als die des Reiches Gottes, das nicht von dieser Welt sei, darstellen.
Wenn es denn käme, wäre es ja auch nicht "von dieser Welt". Das muß kein Widerspruch sein. Über das "innere Gottesreich" hatten wir ja schon gesprochen.


Savonlinna hat geschrieben: Jedenfalls alles, was Ihr hier über Kubitza geschrieben habt, klingt naiv und unreif.
Aber ich habe das bisher eher auf Euch selber bezogen: ihr verdreht Kubitza so, wie Ihr es wollt.
Ich glaube nicht, daß ich Kubitza falsch verstehe, aber das kann ja jeder selber nachlesen. Sein Anliegen war es ja lediglich, den aktuellen Forschungsstand wiederzugeben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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