Parusieverzögerung

Themen des Neuen Testaments
Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#1021 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Di 5. Mai 2015, 02:17

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich dachte, Du hättest "bibel-kundlich" mehr auf der Pfanne.

Lies mal 1. Kor. 15,51 und 1. Thess. 4, 15-17. Da werden Sie geholfen.

Tut mir ja sehr leid, aber ich lese im Gegensatz zu Dir dort nicht, dass Paulus an die Wiederkunft Jesu zu seinen Lebzeiten glaubte. :roll: Ich bin aber der festen Überzeugung, dass Du Bibelexperte uns das gut erklären kannst-gell? ;)

Tja, gegen mangelnde Lesekompetenz ist halt kein Kraut gewachsen. :thumbup:

Da kann ich Dir leider nicht helfen...

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1022 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von closs » Di 5. Mai 2015, 02:27

Münek hat geschrieben:Mit "fundamentaler Theologie" kommt man historischen Wahrheiten - und nur über die reden wir hier - keinen Millimeter näher.
Einverstanden - aber mit historischen Ergebnissen kann man auch nicht entscheiden, ob Jesus selbst eine Naherwartung hatte.

Münek hat geschrieben:Denn wo bliebe dann die Redlichkeit ...
Diese bleibt solange verloren, solange man eigene Ansätze als "Wahrheit" bezeichnet - und es ist eben unwahr, dass Jesu Naherwartung eine Wahrheit sei - bestenfalls ist es eine theoretische Möglichkeit.

Münek hat geschrieben:dass Jesus seinen Jüngern ausdrücklich versicherte, SIE verstünden - im Gegensatz zum Volk - das Geheimnis des von ihm angekündigten Gottesreiches.
Stimmt - und dafür habe ich Dich gelobt, weil es ein gutes Argument war. - Aber da steht auch nicht, WANN die Jünger checken, wo der Hase hinläuft. - Und dass sie es oft NICHT wussten, ist ja nun wirklich mehrfach belegt (ich erinnere an das Motiv "und sie verstanden ihn nicht").

Münek hat geschrieben:Nun stelle doch die Jünger nicht als totale Idioten dar.
Waren sie auch nicht - sie waren ausersehen, irgendwann zu erkennen. - Aber auch sie brauchten ihre Zeit.

Es war überhaupt nicht zeitgemäß, ein Gottesbild INNERLICH zu verstehen - das ist wirklich das große neue Motiv des NT (siehe auch "Beschneidung des Herzens"). - Die Jünger mussten lernen, dass der Tempel nicht äußerlich besetzt wird, sondern innerlich - das war ungewohnt und verwirrend für sie. - Trotzdem wurden sie zu Pionieren dafür.

Zeus hat geschrieben:Wo steht das in der Bibel?
Gen. 18,18

Zeus hat geschrieben:Egal, das ändert nichts daran, dass JESUS kein Interesse an der Heidenmission hatte. Gell?
Und was ist mit Röm. 2,14?

Zeus hat geschrieben: was meinst du mit "Rezeption"?
Wie Du es haben willst: Entweder das Verständnis Jesu durch die Jünger oder das Verständnis derer, die die Schriften verfasst haben. - Wenn Du so willst: Die "stille Post", die in Jesu Mund begann und dann in den Schriften verewigt wurde.

Zeus hat geschrieben: interessieren mehr die Worte des Jesu und deren moderne Interpretation im Kontext dieser Diskussion
Unter text-kritischen Gesichtspunkten wird Dir dann sofort auffallen, dass es primär keine Worte Jesu gibt, sondern nur Wiedergaben dieser Worte per "stille Post". - Und genau das ist der Punkt.

Wenn die "moderne Interpretation" nun sagt: "Och ja - wir setzen jetzt einfach mal, primäre und sekundäre/tertiäre Quelle sei dasselbe", DANN kann man schlau reden. - Aber man spricht dann nicht über Jesus, sondern über Quellen, die über Jesus berichten. - Und dann kann man sagen: "Wenn diese Quellen das authentisch wiedergeben, was Jesus gemeint hat und was wir verstehen, DANN darf man davon ausgehen, dass ....". - Man kann aber redlicherweise nie sagen: "Jesus hat gemeint" - auch wenn es modern ist.

Münek hat geschrieben:Und Du glaubst wirklich, das hat Jesus zu ihm gesagt?
Zumindest steht in der Bibel: „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43). Das müsste Dir doch unter textkritischen Gesichtspunkten reichen?

Unabhängig davon: Es macht geistig Sinn. - Aber das wiederum wäre eine Aussage, die mit historisch-kritischen Ergebnissen nicht interferiert.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#1023 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 5. Mai 2015, 02:28

Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich dachte, Du hättest "bibel-kundlich" mehr auf der Pfanne.

Lies mal 1. Kor. 15,51 und 1. Thess. 4, 15-17. Da werden Sie geholfen.

Tut mir ja sehr leid, aber ich lese im Gegensatz zu Dir dort nicht, dass Paulus an die Wiederkunft Jesu zu seinen Lebzeiten glaubte. :roll: Ich bin aber der festen Überzeugung, dass Du Bibelexperte uns das gut erklären kannst-gell? ;)

Tja, gegen mangelnde Lesekompetenz ist halt kein Kraut gewachsen. :thumbup:

Da kann ich Dir leider nicht helfen...

Und warum nicht? :roll: Du hast wohl Angst, dass Dein Hirngespinst erneut demaskiert wird.
Verbeißt Dich lieber ins clösschen-gell? ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#1024 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 5. Mai 2015, 02:32

Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Nun stelle doch die Jünger nicht als totale Idioten dar. Wenn Jesus ein Gleichnis brachte, war dieses doch nicht
immer sofort für jedermann verständlich. Wie sollte das denn auch gehen? Also musste er schon mal erklären.....
Ich habe Dir erst kürzlich anhand einer Bibelstelle (Matth. 13,11) nachgewiesen, dass Jesus seinen Jüngern aus-
drücklich versicherte
, SIE verstünden - im Gegensatz zum Volk - das Geheimnis des von ihm angekündigten
Gottesreiches
.

Verstehe ich jetzt nicht? :roll: Wenn sie alles so gut verstanden hatten, warum stellten sie dann Jesus später am Tag seiner Himmelfahrt gem. Apostelgeschiche 1:5+6 folgende Frage?
.

Hemul, willst Du etwa die Feststellung des Sohnes Gottes in Frage stellen? :o
Nein-nur Deinen ausgedachten Müll. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#1025 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Di 5. Mai 2015, 02:40

Hemul hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Die Evangelien stammen NICHT von Jüngern Jesu.
Sondern? :roll:

Das ist nicht bekannt.

Die Verfasser der vier kanonischen Evangelien sind anonym. Die Jünger waren es auf
jeden Fall nicht. Kein Augenzeuge hat ein Evangelium verfasst.

Immer wieder: Darüber besteht Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#1026 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 5. Mai 2015, 02:45

Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Die Evangelien stammen NICHT von Jüngern Jesu.
Sondern? :roll:

Das ist nicht bekannt.

Die Verfasser der vier kanonischen Evangelien sind anonym. Die Jünger waren es auf
jeden Fall nicht. Kein Augenzeuge hat ein Evangelium verfasst.

Immer wieder: Darüber besteht Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.
Bei Kubitza u. Co ? :roll: Die waren ja damals vor Ort dabei gewesen-gell? :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#1027 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Magdalena61 » Di 5. Mai 2015, 02:49

Letztlich geht's darum:
Faransil hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Mal darüber nachgedacht, was die erwarten könnte, die von einer falschen Weltsicht - z.B. der naturalistischen - ausgehen?
1. Was erwartet diese denn?
2. Bitte weise nach, dass die naturalistische Weltsicht die falsche Weltsicht ist.
3. BItte weise nach, dass deine Weltsicht NICHT die falsche ist.

:)
Das KANN kein Gläubiger, und das WILL auch keiner... wozu denn auch? Es ist nicht der Job eines Gläubigen, Gott zu "beweisen". Vielmehr möchte und soll er sich mit den Gedanken/ dem Willen Gottes zu befassen und die gewonnene Erkenntnis umzusetzen, damit er am Tag der Prüfung nicht durchfällt. Schließlich hat er ein Ziel, das er erreichen will.

Es bringt nichts, mit eingefleischten Kritikern über den Wahrheitsgehalt der biblischen Schriften diskutieren zu wollen, schon gar nicht, wenn sie das Bekenntnis "Exchrist/Wahlatheist" vor sich hertragen. Denn sie sind NICHT ergebnissoffen, sie können es gar nicht sein, sondern sie sind befangen, da sie sonst eventuell von ihrem Standpunkt "Bibel ist falsch, und deshalb gibt es keinen Gott" abrücken müssten.

Überzeugte Christen sind auch nicht unbedingt "ergebnisoffen": Sie haben das Zeugnis des Heiligen Geistes und setzen von daher bei der Betrachtung biblischer Texte andere Prioritäten. Sie stellen nicht die Authentizität des "BGB" in Frage, sondern wollen wissen; wollen mehr von dem verstehen, das es ihnen zu sagen hat.

Jesus war gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel und nicht zu den Heiden.
Er sollte das Unternehmen "Volk Gottes" auf Vordermann bringen, damit es möglich würde, aus diesem "Pool" der geistlich verlotterten und teilweise desinformierten Berufsgläubigen (Nachkommen Abrahams) brauchbare Mitarbeiter für die Heiden-/ die Weltmission zu rekrutieren.

WIE Er wiederkommen wird und WANN... das ist eine Interpretationsfrage und diese ist absolut nicht heilsrelevant. Wer mit dem NT nicht klarkommt, der muß halt weiter zurückgehen, in das AT, da steht's auch drin (Messiaserwartung). Detailfragen sind nicht wirklich wichtig, weil es nicht darauf ankommt. Nachdem die Bibel aus Fragmenten besteht, die bei der Kanonisierung von Menschen gesichtet oder geordnet wurden, bin ich mir gar nicht mal so sicher, ob wirklich alle relevanten Informationen erhalten und archiviert wurden. Auch im NT fehlen einige Teile, auf die Bezug genommen wird.

Rembremerding hat geschrieben:Wie @closs schon mehrmals ausführte, ist die Naherwartung für den Glauben völlig unerheblich und eigentlich für keinen Christen ein Thema. Es wird aber wohl gerne, hier gerade von Gottfernen, als Scheinproblem thematisiert.

Man kann natürlich wieder Bibelvers-Pingpong spielen, aber manchmal genügt auch die Logik und die Vernunft:
Wer eine einfache Lösung des Problems will: Was jederzeit eintreten kann, ist immer nahe!
Und: Wenn Du in der nächsten Minute stirbst, ist jedem das Kommen des überzeitlichen Herrn Jesus Christus sehr nahe!
Und da der Tod für jeden von uns jederzeit eintreten kann ...

Servus :wave:
*unterschreibe*
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#1028 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 5. Mai 2015, 02:53

Hier geht es um die Behauptung, dass der jüdische "WANDERPREDIGER" sich geirrt hat. Mit herumeiern oder schönreden ist es hier nicht getan. Wer von der Schrift keine Ahnung hat, wird von Münek&Co an die Wand genagelt-gell Müneki? :wave:
Zuletzt geändert von Hemul am Di 5. Mai 2015, 02:57, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#1029 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Di 5. Mai 2015, 02:54

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Mit "fundamentaler Theologie" kommt man historischen Wahrheiten - und nur über die reden wir hier - keinen Millimeter näher.
Einverstanden - aber mit historischen Ergebnissen kann man auch nicht entscheiden, ob Jesus selbst eine Naherwartung hatte.

Doch, kann man. Siehst Du doch...

Dass Du dies den wissenschaftlich forschenden Historikern absprichst, ist...äh...ein wenig keck oder sagen wir
es ruhig deutlich: anmaßend. Dir fehlt schlicht die Kompetenz, um solche Urteile vom Stapel zu lassen..

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#1030 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Zeus » Di 5. Mai 2015, 02:56

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Egal, das ändert nichts daran, dass JESUS kein Interesse an der Heidenmission hatte. Gell?
Und was ist mit Röm. 2,14?
Uninteressant, was der Paulus da redet. Es geht um besagten Auftrags J E S U an die Jünger. :roll:
Zeus hat geschrieben: interessieren mehr die Worte des Jesu und deren moderne Interpretation im Kontext dieser Diskussion
closs hat geschrieben:Unter text-kritischen Gesichtspunkten wird Dir dann sofort auffallen, dass es primär keine Worte Jesu gibt, sondern nur Wiedergaben dieser Worte per "stille Post".
-Schön, dass du das auch eingesehen hast. :lol:
closs hat geschrieben:[...] Wenn die "moderne Interpretation" nun sagt: "Och ja - wir setzen jetzt einfach mal, primäre und sekundäre/tertiäre Quelle sei dasselbe", DANN kann man schlau reden. - Aber man spricht dann nicht über Jesus, sondern über Quellen, die über Jesus berichten. - Und dann kann man sagen: "Wenn diese Quellen das authentisch wiedergeben, was Jesus gemeint hat und was wir verstehen, DANN darf man davon ausgehen, dass ....". - Man kann aber redlicherweise nie sagen: "Jesus hat gemeint" - auch wenn es modern ist.
Meinst du wirklich, die moderne Bibelforschung brauchte DEINE Instruktionen? :o
Münek hat geschrieben:Und Du glaubst wirklich, das hat Jesus zu ihm gesagt?
closs hat geschrieben:Zumindest steht in der Bibel: „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43). Das müsste Dir doch unter textkritischen Gesichtspunkten reichen?
Tut es nicht. :(
closs hat geschrieben:Unabhängig davon: Es macht geistig Sinn. - Aber das wiederum wäre eine Aussage, die mit historisch-kritischen Ergebnissen nicht interferiert.
Kurtchens Universal-Argument, wenn es der Wirklichkeit widerspricht, muss man es geistig sehen. Geistlose Selbstimmunisierung gegen Vernunft.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Gesperrt