Trinität!

Themen des Neuen Testaments
closs
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#101 Re: Trinität!

Beitrag von closs » Mo 27. Jul 2015, 20:58

Queequeg hat geschrieben:Gut, das soll die Rechtfertigung der Heiden sein, wie auch immer "exegiert", aber ob das so unbedingt "funktionabel" ist?
Warum nicht? - In unserem Zusammenhang beantwortet es die Frage, welche Rolle die Bibel beim Menschen spielen kann und nicht spielen kann - darum ging es ja.

Queequeg hat geschrieben:(Wäre ich nicht der geborene, von Gott geliebte und auserwählte Allversöhner?
Aus meiner tiefsten Überzeugung werden wir dies einmal alle sein.


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Naqual
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#103 Re: Trinität!

Beitrag von Naqual » Mi 29. Jul 2015, 09:02

closs hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Gleichzeitig weiß dann aber der Vater etwas was der Sohn nicht weiß im NT. Das ist dann natürlich etwas was nicht zusammenpasst.
Auch wenn's langweilig wird: Aus meiner Sicht kann man dies nur lösen, wenn man Gott-Wesen (= der EINE, universale, nicht vom Menschen in seinem Wesen seiende Gott) und Gott-Offenbarungen (= Personen/Rollen/weltliche Wahrnehmungs-Größen kategorial unterscheidet. - Dann nämlich ist leicht nachvollziehbar, dass unterschiedliche Personen/Rollen unterschiedliche Funktionen haben.
Wenn dem so wäre, hätte ich rationale Schwierigkeiten damit:
a) im jüdischen Glauben sind die Arten von Gottes-Offenbarungen tendenziell unendlich. Gott kann sich in unterschiedlichster Art und Weise im Diesseits offenbaren. Warum auf einmal auf 3 "Varianten" reduzieren?
b) Wenn der eine Gott sich im Diesseits als Vater-Sohn-Geist offenbart und Vater-Sohn-Geist nur Offenbarungen sind ohne eigene "Wesenheit", dann kann man im NT nicht mehr erklären, warum der Sohn dem Vater unterstellt ist. Eins kann sich selbst nicht unterstellt sein. Man kann auch nicht Phänomene gegenseitig unterstellen. Oder das wenn es im Sein eins ist, ein bloßes Phänomen mal etwas weiß und das andere Phänomen nicht.
Das Problem ist, dass für einen Trinitarier Jesus mehr sein muss als ein bloßes Phänomen. Andererseits wird der Begriff "Person" auch abgelehnt aus guten Gründen. Nur was jedes "Drittel" nun ist, wird genau genommen im Diffusen gehalten, als bloße Spekulation des Unnachvollziehbaren.
Warum spricht z.B. der Vater mit dem Sohn? Wenn beide nur zwei verschiedene Offenbarungen desselben sind, ergibt dies keinen Sinn.
Warum kann der Heilige Geist Jesus erfüllen? Erfüllt da eine Offenbarung die andere? Hier wird es schwer nachvollziehbar.

Naqual hat geschrieben:Also das einzige Wesen Vater (im Sein) ist im Dasein als Sohn offenbart, oder eben als dieseitiger Geist.
Nein - das einzige Wesen in Jahwe/Gott wird als "Vater", "Sohn" und "HG" wahrnehmbar gemacht - wobei der Sohn sogar im Irdischen präsent ist/war und der HG im Irdischen wirkt. - Das ändert aber nichts daran, dass Jahwe im Gegensatz zu "Vater" keinen Vorstellungs-Hintern hat und nicht auf einem Vorstellungs-Thron sitzt - also zwei Kategorien von "Jahwe" und "Vater". - Dies wird gerne zusammengeworfen und führt zu Problemen.
z.B. Apg 10,38 wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm. http://www.bibleserver.com/text/LUT/Apo ... hte10%2C38
Rein von der ausdrucksweise her ist dies unter trinitarischen Gesichtspunkten völlig verkehrt formuliert.
Der Vater oder der Geist kann mit Jesus sein, aber Gott mit Jesus? Warum wird hier nicht geschrieben, der Vater war mit ihm?
Wie erfüllt Gott (warum nicht "Vater") Jesus mit Heiligem Geist. Wenn Jesus nur eine andere Offenbarungsform ist, ergibt dies keinen Sinn.
Hätte der Autor trinitarisch gedacht, bzw. Gott trinitarisch verstanden, hätte er es anders formulieren müssen. Über diesen Sachverhalt stolpern ja auch die heutigen Theologen regelmäßig ohne eine befriedigende Antwort geben zu können.




Naqual hat geschrieben:Die Funktion des Vaters ist eigentlich überflüssig, solange Sohn oder Geist in der Gegend sind.
Sehe ich nicht so - der "Vater" ist Offenbarungs-Größe/Wahrnehmungs-Chiffre für Jahwe als überzeitliche Größe - das ist Jesus in seiner Inkarnation nicht - und auch der HG nicht, dessen Funktion mit dem Verschwinden des Daseins (der "Weltzeit") erlischt.
Womit die Begriffe Gott und Vater vermischt werden, Diesseits und Jenseits verwischt werden.
Du siehst Gott als Oberster und Einziger im Sein. Vater als Offenbarung. Als Offenbarung unterliegt er Raum und Zeit.

closs
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#104 Re: Trinität!

Beitrag von closs » Mi 29. Jul 2015, 09:38

Naqual hat geschrieben:Warum auf einmal auf 3 "Varianten" reduzieren?
Stimmt - das ist der Schwachpunkt, wenn man so will. - Aber hier kommen dann die Kirchenväter ins Spiel, die sich auf die Haupt-Varianten konzentriert haben - wie wir ja wissen, ist "Trinität" keine biblische Größe, sondern eine interpretative Größe.

Naqual hat geschrieben:Wenn der eine Gott sich im Diesseits als Vater-Sohn-Geist offenbart und Vater-Sohn-Geist nur Offenbarungen sind ohne eigene "Wesenheit", dann kann man im NT nicht mehr erklären, warum der Sohn dem Vater unterstellt ist.
Es sind ja nicht "nur" Offenbarungen, sondern das einzige, was wir von Gott wahrnehmen können - die "Wesenheit" ist ihnen ja verliehen. Anders können wir über die Wesenheit doch gar nichts mit unserer Warnehmung erfahren.

Die Unterstellung des Sohns unter den Vater kann man meines Erachtens sehr wohl erklären, weil diese beiden Offenbarungen ja gerade deshalb so "designt" sind. Es soll doch gerade gezeigt werden, dass das Inkarnierte dem "Himmlischen" unterstellt ist. - Da sehe ich keine Probleme.

Naqual hat geschrieben: Eins kann sich selbst nicht unterstellt sein.
Natürlich nicht - im "Himmel" ist der Sohn ja auch nicht dem Vater unterstellt, weil es dort im Wesen weder Sohn nocht Vater, sondern nur Gott/Jahwe gibt. - Die Sache wird deshalb etwas schwierig zu verstehen, weil "Vater" ja als Offenbarung für das Wesen Gottes (Jahwe) im Himmel steht.

Es ist schwerer zu erklären, als es tatsächlich ist: "Vater" steht als Offenbarung für Gott jenseits unseres Wahrnehmungs-Zugriffs, also für Gott/Jahwe, ist aber als Offenbarung nicht diesselbe Kategorie wie Gott/Jahwe (sondern steht eben dafür). - In dieser Offenbarungs-Kategorie wird gezeigt, dass mit dem "Vater" etwas über dem "Sohn" steht, der als Offenbarung Gottes im Dasein steht.

Auf Wesens-Ebene (also jenseits der Darstellungs-Ebene gegenüber dem Menschen = Offenbarung) braucht es dieser Rollen (= Personen) nicht, weil da "Alles in Einem" ist.

Nochmals: Auf Wesensebene können Vater, Sohn und HG kein Skat spielen, weil es sie dort nicht gibt - sie sind dort EINS (nicht nur im Sinne von einmütig, sondern sie SIND nur EINS - da IST nur EINER). - Weiterhin gibt es dort keine Throne, weil Gott/Jahwe als Geist keinen Hintern hat - auch Thron ist ein Bild auf Offenbarungs-Ebene, damit WIR uns was vorstellen können, aber nicht göttliche Realität.

Naqual hat geschrieben:Man kann auch nicht Phänomene gegenseitig unterstellen.
Auf der "Bühne" schon - das Dasein ist Bühne.

Naqual hat geschrieben:Wie erfüllt Gott (warum nicht "Vater") Jesus mit Heiligem Geist.
Da hätte ich jetzt kein Problem - die Offenbarung wird genährt vom Ursprung.

Naqual hat geschrieben: Über diesen Sachverhalt stolpern ja auch die heutigen Theologen regelmäßig ohne eine befriedigende Antwort geben zu können.
Gut möglich - der Sachverhalt ist bei aller eigenen Klarheit so verzwickt, dass man nicht davon auszugehen braucht, dass er in der Rezeption der SChreiber mit drin war.

Wir sprechen hier ja nicht auf der "normalen" Rezeptions-Ebene, sondern auf Meta-Ebene, schauen uns also die Bibel von oben in Vogelperspektive an (so wie auch die Kirchenväter) - da sieht man anders.

Naqual hat geschrieben:Du siehst Gott als Oberster und Einziger im Sein. Vater als Offenbarung. Als Offenbarung unterliegt er Raum und Zeit.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist das so.

Gott ist das von uns wahrnehmungs-mäßig nicht erreichbare Überzeitliche - Vater ist die Offenbarung dieses Wesens im Zeitlichen und für unsere Wahrnehmung, Sohn die Chiffre für den inkarnierten Gott, etc.

Wobei jetzt die Frage wäre, welchen Grund Gott hätte zu inkarnieren - aber das wäre ein ganz anderes Thema.

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#105 Re: Trinität!

Beitrag von Scrypt0n » Mi 29. Jul 2015, 14:02

Na Kurtchen, hats dir die Sprache verschlagen? ;)
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 90#p153643

Die Trinität ist eine Erfindung, Jahrhunderte nach Jesus Christus entstanden - und kommt in der Bibel schlicht nicht vor.

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#106 Re: Trinität!

Beitrag von Salome23 » Mi 29. Jul 2015, 15:55

Scrypt0n hat geschrieben:Na Kurtchen, hats dir die Sprache verschlagen? ;)
Er genießt zur Zeit die wunderbare Natur, vielleicht solltest du das auch mal machen, anstatt andre unter Druck zu setzen und provozieren? :wave:

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#107 Re: Trinität!

Beitrag von ThomasM » Mi 29. Jul 2015, 16:01

Scrypt0n hat geschrieben: Die Trinität ist eine Erfindung, Jahrhunderte nach Jesus Christus entstanden
Quatschkopf, was hat denn die Trinität mit einer Erfindung zu tun? Das ist doch keine Dampfmaschine.
Trinität ist eine theologische Erkenntnis entstanden unter der Leitung des Geistes Gottes.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#108 Re: Trinität!

Beitrag von Salome23 » Mi 29. Jul 2015, 16:04

ThomasM hat geschrieben: Quatschkopf....
:o

Ich dachte, der heißt Seppl? :mrgreen:

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#109 Re: Trinität!

Beitrag von Scrypt0n » Mi 29. Jul 2015, 16:06

ThomasM hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Die Trinität ist eine Erfindung, Jahrhunderte nach Jesus Christus entstanden
Trinität ist eine theologische Erkenntnis entstanden unter der Leitung des Geistes Gottes.
*editiert*
Je mehr die Botschaft von Jesus im Römischen Reich Fuß fasste, umso mehr wurde sie mit dem Götzenglauben der Römer konfrontiert. Für einen Römer war die Dreiheit Jupiter (als Göttervater), Juno (als dessen Gemahlin) und Minerva (als deren Tochter) wichtig, sie galten als die Haupt- und Schutzgottheiten des römischen Staates. Auch die heidnische, neuplatonische Philosophie dachte sich das Göttliche trinitarisch.

Die Trinitätslehre kommt in der Bibel nicht vor und wurde erst einige Jahrhunderte nach Christus frei erfunden - gerne auch Erfunden eines behaupteten göttlichen Geistes. ;)
Alexander, Bischof von Alexandrien versuchte die Dreieinigkeit zu erklären. Arius, ein Presbyter in der selben Stadt tätig stimmte damit nicht überein und eine Art Synode aller Presbyter von Alexandrien wurde berufen um diesen Streitpunkt zu erörtern. Beide Seiten gaben nicht nach, so hat Alexander ein Konzil von dutzenden Bischöfen, von deren die Mehrheit die Ansichten Alexanders vertraten einberufen.
Am Ende hat Alexander Arius und alle welche selbige Ansicht teilten exkommuniziert.

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#110 Re: Trinität!

Beitrag von Scrypt0n » Mi 29. Jul 2015, 16:07

Salome23 hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Quatschkopf....
:o

Ich dachte, der heißt Seppl? :mrgreen:
Tja, falsch gedacht - mal wieder.
Da kannst du Zensursula so viel zitieren wie du willst. Schwachsinn bleibt Schwachsinn und kann auch als solcher bezeichnet werden.
:)

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