Rembremerding hat geschrieben:Natürlich findet man in der Hl. Schrift auch, dass ein Beharren im Glauben wichtig ist. "Schönwetterchristen" mögen Lobpreis singen, wenn mit ihrer Gesundheit, ihrem Haus, ihrer Familie und Karriere alles in Ordnung ist, wenn sie aber in die Prüfung des Leids gelangen, wird der "böse" Gott zum Schuldigen dafür.
Irgendwo ist es doch menschlich und verständlich, ein solches Verhalten.
Wenn jemand der Aufforderung, sein Leben zu reformieren und sich mit Gott zu befassen folgt, könnte man annehmen, dass in der Mehrzahl der Fälle der Suchende
wirklich wissen oder vielleicht- aber reell- "testen" möchte, was dran ist an dem, das man ihm erzählt hat.
Aber warum gelangen so viele, die einmal gut angefangen hatten, nicht in die Tiefe? Warum erleben sie keine Gottesbegegnung?
Ich bin davon überzeugt: Wer EIN Mal die Nähe Gottes spürte, wer auch nur ein wenig von der Ausstrahlung Jesu ahnte, der will nie wieder weg von Gott, weil bereits das Umfeld Gottes so wohltuend ist und er sich absolut sicher und geborgen fühlt. Und wenn er Zeiten der Anfechtung und der Dürre erlebt und an seinem Glauben irre wird,
so kann er Gott doch nicht vergessen und sucht unbewußt oder gezielt, ob er seinen Gott wieder finden könne.
Rembremerding hat geschrieben:Christen haben die Aufgabe das Reich Gottes durch Nächstenliebe, Versöhnung, Vergebung und Werke der Nächstenliebe bereits in der Welt sichtbar zu machen, den Menschen ihrer Sehnsucht nach Ewigkeit und Harmonie ein Ziel zu zeigen: Gott.
Ja, aber das muß von innen kommen, ganz natürlich, aus Überzeugung; das Resultat von
Phil. 2,13.
Wenn Gläubige aus Pflichtgefühl heraus handeln, um dem Gemeindekodex/ den Erwartungen der Ältesten/ ihres sozialen Umfelds zu entsprechen, oder, weil sie meinen, Gott nimmt nur
fleißige Arbeiter an, die ausreichend Leistung bringen, dann kann das Tun der guten Werke ziemlich anstrengend werden.
Das ist mir lange so ergangen. Ich
wollte ja gar nicht vorsätzlich widerspenstig sein. Aber es kostet total viel Kraft, wenn man Sinn und Zweck diverser Traditionen und Verhaltensregeln nicht nachvollziehen kann, weil man nicht wirklich den Impulsen des Heiligen Geistes, sondern---
Menschengeboten zu Diensten ist, die einem teilweise echt zuwider sind und denen man nie wirklich genügen kann. Deswegen fühlt man sich ständig unzulänglich, schuldig, schmutzig. Ein solcher Gläubiger hat keine Heilsgewissheit.
Die Diskrepanz zwischen Denken (Fühlen; Instinkt) und Handeln bewirkt einen zunehmenden psychischen Streß, den der Mensch auf Dauer nicht kompensieren kann.
Folglich muß er sich von der Quelle der Überforderung distanzieren, um nicht länger seelisch zerrissen zu werden.
Anstatt das Vertrauen wegzuwerfen und sich von Gott abzuwenden (die Sache schluren zu lassen, bis man innerlich oder/ und äußerlich weit genug entfernt und den quälenden Verpflichtungen entronnen ist) wäre es besser, die falschen Gottesbilder und die krottenfalschen Lehren zu entsorgen... und sich notfalls eine andere Gemeinde zu suchen, in der nicht Hörigkeit gegenüber den Vorgaben der Leitung, sondern ein authentisches Evangelium gepredigt wird.
Rembremerding hat geschrieben:Die törichten Jungfrauen hatten gerade mal Öl für die Zeit in der Welt und es genügte gerade für sie selbst.
Das ist ein guter Gedanke
. Interessant.
Rembremerding hat geschrieben: Sie hatten nicht genug Öl, um überhaupt in den Hochzeitssaal zu gelangen, sie trachteten nicht nach Schätzen, nach dem Mehr an Öl, um in das Reich Gottes zu gelangen.
Offenbar haben sie ihren Mangel nicht rechtzeitig bemerkt.
Rembremerding hat geschrieben: Ich finde es auch interessant, dass die törichten Jungfrauen wussten, dass ihre Lampen ausgehen werden. Sie hatten also nicht mal genug vertrauen darauf, dass sie genügend Hl. Geist besitzen.
Sie hatten auch nicht wirklich Vertrauen zu dem Bräutigam-- sie sind mit ihrer Not nicht zu Ihm gekommen, um sich helfen zu lassen, sondern sind weggegangen, um ihre Probleme selbst zu lösen.
(Rechtfertigung durch Werke?)
Zu wissen, was der Hl. Geist ist und was er bewirkt, aber nicht auf ihn vertrauen, ihm glauben, ist das nicht eine Sünde gegen den Hl. Geist, der nicht vergeben werden kann?
Zur Zeit der Pharisäer ist es sicherlich so gewesen. Diese Schriftkundigen waren Insider, die hatten bestimmt im Laufe ihres Lebens bereits einige Gotteserfahrungen gemacht gehabt,und sie waren informiert über die (Erkennungs-) Zeichen, die den Messias begleiten würden. Aber sie hingen halt an ihrem gewohnten, bequemen Gottesbild und waren nicht dazu bereit, den Anspruch Jesu objektiv zu prüfen.
Rembremerding hat geschrieben:Eine andere Frage scheint sich zu öffnen: Warum gab es nach der Wiederkunft des Herrn noch Öl, Hl. Geist, zu kaufen, aber es war nicht ausreichend, um hereingelassen zu werden?
Wow, das ist eine gute Frage!
Rembremerding hat geschrieben:Die Jungfrauen waren zu spät, sie waren nicht bereit, sie waren nicht gehorsam, hörten nicht auf den Hirten. Aber es gab noch Öl ....!?
Bei weltlichen Händlern. Das originale Öl (den Geist Gottes) kann man nirgends
kaufen.
Wenn man ein technisches Gerät neu erworben hat und dann lässt man, wenn etwas daran nicht in Ordnung ist, den Service nicht von einem
Vertragspartner des Herstellers machen, weil man einige Euronen sparen will- oder man bastelt gar selbst dran herum- dann erlischt die Garantie.
Die klugen Jungfrauen waren schon ziemlich gemein, finde ich. Sie gaben den Unglücklichen diesen dummen Rat, sich die nötige Ausrüstung in der Welt zu suchen, anstatt die Mädchen zum Bräutigam zu schicken... oder sich bei diesem fürbittend für die törichten Jungfrauen zu verwenden. Was hat denn Mose gemacht? --
2. Mose 32,32
LG