Münek: Die Evangelien wurden erst nach der Zerstörung Jerusalems geschrieben.
... und zwar in Griechisch, weil es nun den Tempel nicht mehr gab, der die ganze Wissenschaft vertreten konnte. Es war wichtig zu wissen, wie das ganze Geschehen ablief - und wie die Gesetze übernommen wurden.
Hypothesen über die Evangelien (danke Theophilus) gingen stets davon aus:
Ein Mann namens Lukas schrieb ... aber kein Werdegang des Autors ist vorhanden.
Wenn man sich die Mühe machen würde, herauszubekommen
was in den Evangelien steht (durch Auslegung die Inhalte erkennen) dann wären Überlegungen solcher Arten ganz überflüssig und die anderen Zusammenhänge könnten endlich bemerkt werden!
Markus hat die symbolische Darstellung "Löwe" das heißt [ari]. Das Wort hat Bezug zu "erkennen". Die Zusammenfassung in nur 16 Kapiteln hat ein streng geordnetes System, in dem die ganze "Suppe" [mar_k] des alten Wissens in aktuellem Geschehen hervorgehoben wird.
Lukas ist symbolisch der "Stier". Als Wortspiel steht das für
ringen und
anleiten. Lukas erzählt über das Durchringen der Gesetze. Er beginnt mit Eli-sabeth (wie das Beste war) und Zacharias (erinnern an Gott und die Kraft) Er bringt die Dinge zum Wundern. Lukas ergibt "
zum Wundern" [l-kas].
Matthäus ist symbolisch als "Mensch" dargestellt. Dieses Evangelium beginnt mit der Menschheitsgeschichte. In einer Kaskade von Informationen zeigt es alle Weisheitsbücher als "Zitate". Viele der Gleichnisse und Seligpreisungen erläutern die menschliche Seite und zeigen göttliche Gesetze. Nachdem keiner meinen vier Fragen von vorher nachgegangen ist, bleibt der Grund hierfür vorläufig zu.
Johannes hat das Symbol "Adler". Das heißt Krone oder bewahren. Er überliefert die bewahrte Lehre. Die Einzelheiten dazu gibt es - nach der Erklärung der politischen Situation und dem ganz *ausgelegten AT (oder weiten Teilen davon).
Fragmente der Evangelien lagen vor der Tempelzerstörung vor. Es gab Perioden mit viel künstlerischem und dichterischem Schaffen, weshalb bei Matthäus sehr auffällig ist, dass ganz unterschiedliche Autoren am Werk waren. In die Sammlung wurden anscheinend viele Schriften aufgenommen, die wie eine historische Erzählung wirkten, während zahlreiche Apokryphen zwar auch oft die gleichen Inhalte, aber eben andere Kulissen haben.
Um einen Überblick über die Lehren zu erhalten, kann ich mir vorstellen, dass die Sammlung der Werke sich bis 300 n.Chr. hinzog, für das AT und das NT - zusammen mit der Erörterung, was in dem Kanon sein sollte.
Der ging vorrangig nach den Themen.