Diese Menge dürfte wohl mit jener, die Jesus bei Seinem Einzug in Jerusalem zujubelten, nicht identisch gewesen sein. Die geistlichen Führer wussten natürlich um die künftige Funktion Jesu. Immerhin fragte Ihn seine Umgebung kurz bevor Er die Erde verließ, wann Er das (politische) Reich errichten würde. Nach Seiner Auferstehung erwähnten die Emaus-Jünger in erster Linie diesen Teil von Jesu Botschaft - nämlich den politischen. Jesus hatte der geistlichen Führung mehrmals angedroht, dass sie nach Seiner Rückkehr niedergemacht werden würden. Das übrigens ist die Botschaft, die heutige geistliche und politische Führer fürchten wie der Teufel das Weihwasser...daher die Abfälschung der originäre Botschaft ausschließlich in ein “Evangelium der Liebeâ€...Magdalena61 hat geschrieben: - - -
Hatten die religiösen Führer wirklich eine solche Macht über das Volk?
War die Volksmenge, die eine nur kurze Zeit zuvor Jesus beim Einzug in Jerusalem zugejubelt und Hosianna gerufen hatte (Mt. 21,9) denn so wankelmütig- unberechenbar, sodass dieselben Leute wenige Tage später krass und hysterisch forderten, einen Unschuldigen zu Tode zu foltern?
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Warum Barabbas?
#11 Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?
- Magdalena61
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#12 Re: Warum Barabbas?
Thema abgetrennt: Das Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?
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#13 Re: Warum Barabbas?
Woher weißt du das?Naqual hat geschrieben:Barrabas war nun Teil eines Aufstandes gegen die Römer, bei dem jemand ums Leben gekommen war.
Allerdings.Den soll er nun freilassen? Das wäre so, als wenn man vor einigen Jahrzehnten einen der RAF-Mörder an Schleyer freilässt, weil man die Unschuld eines anderen Delinquenten nicht beweisen kann. Das gibt keinen Sinn und ist schwer nachzuvollziehen.
Frei erfunden?Naqual hat geschrieben:Richtig. Es klingt sehr unwirklich.Wenn Pilatus diese Anklage ernst genommen hätte, dann hätte er Jesus gar nicht in die Auswahl hineinnehmen dürfen, welcher Gefangene zu begnadigen sei.
Wenn dem so gewesen wäre, dann hätten die Römer und andere Kritiker wohl noch zu Lebzeiten der Autoren Einspruch erhoben.
Weil seine Frau zu ihm schicken ließ mit einer Warnung. Vielleicht war sie Hellseherin.Selbst wenn er ihn für einen Spinner gehalten hätte: warum hätte er sich für einen dahergelaufenen spinnerten Guru einsetzen sollen?
Judas?Mindestens ein Mitglied der Jüngerschaft war ein Zelot.
Nach meinen Infos ist diese Annahme eine Vermutung, keine gesicherte Erkenntnis.
Zu jenem Zeitpunkt haben die Römer Ihn aber weder aufgehalten noch belästigt.Jesus selbst war wenige Tage vorher auf einen Esel nach Jerusalem geritten und bejubelt worden. Er bediente sich eines damals bekannten Symbols des König der Juden.
Die Berichte sind ja auch von (schriftkundigen) Juden geschrieben worden.Die Römer schneiden nun in der biblischen Berichterstattung erstaunlich gut ab, die Schuldlast wird sichtlich auf die jüdische Seite abgewälzt.
Man kann ALLES mißbrauchen, wenn man es will.(Die Spätfolgen dieser Darstellung bis hin ins letzte Jahrhundert erspare ich uns zu erwähnen)
Was gehen diese innerjüdischen Auseinandersetzungen andere Völker an? Sind Letzere berechtigt, zu richten? Nicht einmal Pilatus wollte sich damit beschäftigen/ belasten-- ich schätze mal, der Statthalter wird am Tag des Gerichts noch besser wegkommen als gewisse "Deutsche Christen" und andere Fromme dieser Sorte.
Hätte er zum Aufstand anstiften sollen?Auch Paulus glänzte mit beruhigenden Formulierungen ("es ist keine Obrigkeit ohne von Gott") und forderte Loyalität gegenüber der Besatzungsmacht!
Solche Probleme löst man nicht, indem man das Volk dazu auffordert, gegen Windmühlenflügel zu kämpfen.
Vielleicht war Barabbas kein Feind Roms, sondern "nur" ein Feind seines Volkes. Die NeÜ bezeichnet ihn als "Straßenräuber" Joh. 18,40.Allein damit hätten sie sich als Feinde Roms bekannt und wären schwer bestraft worden.Aber.... warum wählte das Volk den Verbrecher, den Terroristen?
LG
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#14 Re: Warum Barabbas?
Aus der Bibel!Magdalena61 hat geschrieben:Woher weißt du das?Naqual hat geschrieben:Barrabas war nun Teil eines Aufstandes gegen die Römer, bei dem jemand ums Leben gekommen war.

Mk 15,7 Es war aber einer, genannt Barabbas, gefangen mit den Aufrührern, die beim Aufruhr einen Mord begangen hatten.
Lk 23, 24 Und Pilatus urteilte, dass ihre Bitte erfüllt werde,25 und ließ den los, der wegen Aufruhr und Mord ins Gefängnis geworfen war,
Barabbas war somit politischer Gefangener der Römer, aus deren Sicht ein Aufständischer.
Straßenräuber ist nicht einmal so ganz verkehrt, weil der politische Widerstand gegen die Römer nicht offen geführt wurde. Also nicht ne Gruppe waffenstrotzender Juden stellten sich den Römern entgegen. Sondern die Römer wurden auf der Straße aus dem Hinterhalt überfallen. Also mehr so eine Art Partisanenkrieg zu der Zeit.Vielleicht war Barabbas kein Feind Roms, sondern "nur" ein Feind seines Volkes. Die NeÜ bezeichnet ihn als "Straßenräuber"
Das ist insofern ein wackeliges Argument, weil wir dies nicht wissen können, ob sie Einspruch erhoben haben oder nicht.Frei erfunden?Naqual hat geschrieben:Richtig. Es klingt sehr unwirklich.Wenn Pilatus diese Anklage ernst genommen hätte, dann hätte er Jesus gar nicht in die Auswahl hineinnehmen dürfen, welcher Gefangene zu begnadigen sei.
Wenn dem so gewesen wäre, dann hätten die Römer und andere Kritiker wohl noch zu Lebzeiten der Autoren Einspruch erhoben.
Es ist nicht einfach etwas nicht geschehen, weil es in der Bibel nicht erwähnt wird. Sowenig wie man sagen kann, es gab keine Pyramiden in Ägypten, weil sie in der Bibel nicht erwähnt werden.
Dass ein Regent aber Terroristen freilässt (und das waren sie aus römischer Sicht), obwohl die schon für eine einfache Ohrfeige an einen römischen Soldaten ein schreckliches Strafbeispiel öffentlich gegeben hätten, ist nicht so wirklich schlüssig.
Dann hätte sie ganz hellseherisch gewusst, dass es ihr nichts nützt die Warnung. Ihr Mann richtet Jesus hin und geht dafür unrühmlich in die Geschichte ein.Weil seine Frau zu ihm schicken ließ mit einer Warnung. Vielleicht war sie Hellseherin.Selbst wenn er ihn für einen Spinner gehalten hätte: warum hätte er sich für einen dahergelaufenen spinnerten Guru einsetzen sollen?
Nein. Simon war der Zelot (Lk 6,15 u Apg 1,13).Judas?Mindestens ein Mitglied der Jüngerschaft war ein Zelot.
Nach meinen Infos ist diese Annahme eine Vermutung, keine gesicherte Erkenntnis.
Ungesichert ist lediglich, ob nicht bis zu vier Jünger der Jüngerschaft zu den Zeloten zählten. Dann wird Judas angenommen, weil ihm dies die Motivation gegeben hätte, mit Verrat Jesus zum gewaltsamen Widerstand zu provozieren. Aber das ist aus meiner Sicht wirklich graue Theorie. Und ist eigentlich die flache, nur auf den ersten Blick plausibele Argumentationsart eines Erich von Däniken, der in jedem kugelförmigen Indianderkopfschmuck auch schon ein antikes Zeugnis für ein Ufo mit Astronautenhelm sieht.
Der Begriff Zelot war zur Zeit Jesu übrigens eindeutig. Ab 6 AD gab es eine Widerstandsbewegung, die von Judas dem Galiläer und einem Priester namens Zadok geführt wurden, diese nannten sich Zeloten. Vernichtet wurden sie erst 73 AD von dem Römern. Sie waren also über Jahrzehnte Stachel im Fleisch der Römer.
Und? Wir wissen nicht warum. Gerade keine ausreichende Anzahl römischer Soldaten zur Stelle. Oder der Spuk war schon wieder vorbei, als die Genehmigung zum Einsatz vom Kommandeur kam, oder....? Sie haben nicht gewusst wie sie es einschätzen sollten: als frechen Witz? Und wenn sie eingriffen, verschwindet der Typ plötzlich in der Menschmengen und die Römer bekommen von der Juden eine lange Nase gezogen.....Zu jenem Zeitpunkt haben die Römer Ihn aber weder aufgehalten noch belästigt.Jesus selbst war wenige Tage vorher auf einen Esel nach Jerusalem geritten und bejubelt worden. Er bediente sich eines damals bekannten Symbols des König der Juden.
Ja und? Auch diese können in unterschiedliche Lagern zu finden sein und unterschiedliche religiös-politische Interessen ihr eigen nennen.Die Berichte sind ja auch von (schriftkundigen) Juden geschrieben worden.Die Römer schneiden nun in der biblischen Berichterstattung erstaunlich gut ab, die Schuldlast wird sichtlich auf die jüdische Seite abgewälzt.
Abgesehen davon, dass man sich lange darüber streiten kann, wer von den Evangelienschreiber nun überhaupt Jude war.
Du gehst einfach davon aus, die waren es. Aber die den Juden gegenüber härteste Haltung nimmt Johannes ein. Und da gibt es gute Argumente, z. B. aus seinem Sprachgebrauch, dass er kein Jude war. Wäre aber ein aufwändiges eigenes Thema.
Zwischen dem Auffordern gegen die Römer zu kämpfen, bzw. dies Wegzulassen und dem Satz, dass jede Obrigkeit von Gott ist, liegen jedoch Welten. So dass ich so herum nicht argumentieren würde.Hätte er zum Aufstand anstiften sollen?Auch Paulus glänzte mit beruhigenden Formulierungen ("es ist keine Obrigkeit ohne von Gott") und forderte Loyalität gegenüber der Besatzungsmacht!
Solche Probleme löst man nicht, indem man das Volk dazu auffordert, gegen Windmühlenflügel zu kämpfen.