Helmuth hat geschrieben: ↑Es ist richtig, dass der Eifer auch in die falsche Richtung gehen kann. Eifer ist dennoch eine Eigenschaft die unsere Ebenbildlichkeit Gottes ausmacht.
Das ist eine interessante Kombination.
Das, was in die "falsche Richtung" gehen kann, soll zu "unserer Ebenbildlichkeit Gottes" gehören.
Das nehme ich zum Anlass und schaue mal nach, was "Eifer" überhaupt ist.
Ich würde das mit "Fanatismus" (Latein: "göttlich inspiriert"!) übersetzen und wenn ich
bei Wiki nachlese, dann wird dort auch auf das religiöse Umfeld eingegangen, insbesondere wird „missionarischer Eifer“ genannt - das scheint zu passen.
In Bezug auf fanatische Gruppen steht bei
Wiki-Fanatsimus:
Beispiele für derartige Massenbewegungen sind der deutsche Nationalsozialismus, der italienische Faschismus, der russische Bolschewismus und das mittelalterliche Kreuzrittertum, aber auch Gruppierungen wie die jüdische Zelotenbewegung (Bar Kochba), ...
=> Hier wird explizit die Zelotenbewegung genannt. Wir sind also mitten bei dem "religiösen Eifer", den du für die Ebenbildlichkeit heranziehst.
Ich kann nun diesen Fanatismus-Text von Wiki dahingehend lesen, dass die Aussagen auf den User "Helmuth" zutreffen könnten und/oder laut deiner Angabe, könnte ich es auch unter dem Gesichtspunkt der Ebenbildlichkeit Gottes lesen.
Aus dem Link:
Fanatismus im engeren Sinn ist durch das unbedingte Fürwahrhalten der betreffenden Vorstellung und meistens durch Intoleranz gegenüber jeder abweichenden Meinung gekennzeichnet.
Intoleranz? -> Gott?
Vielleicht liest du dir auch mal den Text durch und sagst etwas zur Ebenbildlichkeit - mich würde interessieren, welche Fanatismusvorstellungen/-einstellungen du bei Gott erwartest.
Helmuth hat geschrieben: ↑Er hatte dazu mehr Eier als die anderen Apostel. Jesus sah das voraus.
Dir ist bekannt, dass die Missionierungsidee innerhalb des Judentums durch die Zeloten gestartet wurde?
Zeloten waren reihenweise Märtyrer, die grausame Folter und Hinrichtung (-> "Kreuzigung") bei wohl bestaunenswerter religiöser Standfestigkeit erduldeten.
Du würdest sagen "die hatten E..."
Helmuth hat geschrieben: ↑Du bist damit mit der rein negativen Bedeutung für Eifer bei mir am falschen Trittbrett. Er ist gut, wenn er auch zum Guten gebraucht wird
Sagst du hier, dass die Zeloten gut waren?
Sie hatten eine Gott-Unterstützungs-Idee (-> Messias), die sie durch gewaltsamen Fanatismus einleiten wollten.
Helmuth hat geschrieben: ↑...und so wird die Liebe viel intensiver erlebt als mit einer phlegmatisch und gleichgütige Haltung
Du hast ein Liebes-Konzept im Auge, bei dem man durch Fanatismus zu einem intensiveren Erleben kommt?
Helmuth hat geschrieben: ↑Deine Abneigung gegen das Christentum ist mir bekannt.
Naja, ich stelle mich gegen Teil 1 (zelotische (Gewalt-)Phantasien) nicht gegen Teil 2 (Friedens-/Liebes-Idee)
Es kann aber gut sein, dass ich eine ganz andere Liebes-Vorstellung habe, denn wie ich in diesem Thema herausgefunden habe, wird mit dem Begriff waghalsig um sich geworfen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sie wird meinen Eifer für Jesus aber nicht bremsen.
Du hast es noch nicht verstanden, ich bremse dich an keiner Stelle, sondern ich nehme jede Gelegenheit wahr, den Zeloten-Charakter in religiösen Ansichten zu erkennen - immerhin ist das ja meine These zur Entstehung des Christentums (Teil 1 + Teil 2).
Ich entdecke nichts, was ich bekämpfen möchte, sondern ich sammle Bestätigungen ein.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mich zu bremsen geht wesentlich einfacher: Erschieß mich, dann bin ich endlich für immer bei Jesus.
"endlich für immer" hört sich so an, als ob du etwas ärgerlich auf "Jesus" wärst, dass es noch nicht soweit ist.
Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich das wieder auf die Zeloten projiziere, denn die haben die Gott-Unterstützung (-> Messias) jeden Moment erwartet, aber am Ende haben sie durch ihre Gewaltaktionen Tempel, Jerusalem, heiliges Land und letztlich auch ihre Gott-Unterstützungs-Illusion verloren.
Danach haben sie zur Jesus-Legende gegriffen, eine erfundene Geschichte (mit Ereignissen rund um die Zeloten), die ihnen ihre Vergangenheit in ein besseres Licht rückte -> Friedens-/Liebes-Aspekte, die sie nie umgesetzt haben, hinter denen sie sich aber nun gerne verstecken wollten.