Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 07:49
Beispiel?
Matthäus 27,9 wäre so ein Beispiel, allein schon deswegen, weil es Indirekte Rede und kein Zitat ist. Zudem ist es eben auch kein Zitat aus Sacharja und entspricht nicht mal dem Wortlaut der LXX. Inhaltlich gesehen finden sich bei Jeremia deutlich mehr Parallelen und Anspielungen als bei Sacharja. Weder Sacharja, noch Jeremia können diesbezüglich Eindeutigkeiten für sich verbuchen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 07:49
Geht es schlicht und ergreifend nur um eine simple Namensnennung, bedarf es keiner hochtrabenden Auslegung. Wenn man sagt, Jesus von Nazareth, dann gibt es dieses Nazareth oder es gibt den Ort nicht. Dazwischen gibt es nichts. Man darf auch die Kirche im Dorf lassen.
Jesus wird aber Nazoraios genannt, was im Sinne einer Erfüllung von Prophetie nicht ausschließlich für einen Ort stehen muss, sondern für die Bedeutung des Namens. Der Zusammenhang mit dem Spross ist der Naheliegendste.
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 07:49
Ich denke, es gab keine Wache, zumindest keine römische, da dies kaum im Interesse des Pilatus stand. Stattdessen sagte er, sie sollten sich selbst darum kümmern, da das „ihr sollt“ in dem Fall auch 2. Person Mz „ihr habt“ im griech. grammatikalisch gleich lautet. Es wies sie sozusagen ab, indem er meinte, sie haben ja selbst eine Tempelwache.
Wie JackSparrow schon sagte, deutet Kustodian ziemlich deutlich auf eine römische Wache hin, die Pilatus zur Verfügung stellte. Dazu braucht es keinen grammatischen Imperativ.
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 07:49
Die anderen Evangelien berichten von keiner Wache, auch nicht von einer jüdischen durch die Tempelwache. Das ist verwunderlich, denn eine solche muss nicht nur auffallen, an ihr müsste man vorbei, als man Jesus einbalsamierte.
Wäre doch kein Problem, solange sie den Leichnam Jesu nicht mit raus nahmen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 07:49
Fur mich klingt es so, den Auferstehungsbericht durch die Flucht einer Wache übertreiben zu wollen. Eine flüchtende römische Wache ist nur schwer vorstellbar, dass alle 16 Mann gesamt desertierten und man keinen zum Verhör fasste. Es wird berichtet sie flüchteten sich zum Hohen Rat und dieser gab ihnen Geld. Das klingt noch dämlicher.
Zunächst waren die Wachen nur wie Tote, das heißt wohl paralysiert oder ohnmächtig. Wann genau sie fortgingen, steht da nicht. Sie waren wohl schon nicht mehr da, als die Marias zur Gruft kamen, weil der Vorgang recht schnell ablief und als sie merkten, dass die Gruft offen und der Leichnam weg ist, sind sie gegangen. So ergibt sich das für mich nach synoptischer Lesung der Evangelien.
Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 07:49
In diesem Fall hätte Pilatus mit Sicherheit die ganze Stadt auf den Kopf gestellt und seine Garnison mobilisiert und wenn die Juden dabei nicht mitspielten, wären viele gefoltert worden, weil sich Pilatus einen derartigen Gesichtsverlust vor Rom nicht leisten könnte. Der Bericht ist m.E. daher sehr zweifelhaft.
Dem kamen die Juden doch schon mit ihrer Lüge entgegen. Es gab niemanden sonst, dem gegenüber Pilatus sein Gesicht verloren hätte. Alle waren am Schweigen und an Vertuschung interessiert.