Parusieverzögerung III

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closs
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#41 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Do 4. Jun 2015, 06:41

Münek hat geschrieben:Atheisten/Agnostiker haben so etwas nicht nötig. Ihnen fehlt schlicht das Motiv für diese Art von verbalen Eiertänzen....
Ihnen fehlt aber auch der geistige Zugang (zumindest werden sie so zitiert).

Was Du "Hinbiegerei" nennst, ist aus Sicht des Atheismus/Agnostizismus eine Abstrafung für Dinge, die man selber nicht versteht. - Die lange Diskussion zum Thema hat es doch deutlich gemacht: Das kontext-schaffende Geistige wird als abwegig und hingebogen verstanden.

Atheisten/Agnostiker sind nicht dazu fähig und bezeichnen es "nicht nötig haben" - der Fuchs und die Trauben. - Was die historisch-kritische Methode gebracht hat, ist (wie das Wort schon sagt) "Methode". - "Pro Domo"-Theologie ist nicht mehr so leicht möglich. - Aber die Historisch-Kritischen - so wie sie hier dargestellt werden!!!! - scheinen nicht anderes als Methodiker zu sein - als wäre das inhaltliche Verständnis des Textes im Kontext verloren gegangen.

Es sollte einen Weg geben, der sowohl methodisch sauber als auch inhaltlich anspruchsvoll ist.

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sven23
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#42 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Do 4. Jun 2015, 07:47

closs hat geschrieben: Es sollte einen Weg geben, der sowohl methodisch sauber als auch inhaltlich anspruchsvoll ist.
Gibt es selbstverständlich und ist Standard in der neutestamentlichen Forschung.
https://www.uni-due.de/EvangelischeTheo ... hode.shtml
Wenn du die Methode ablehnst, weil dir- wie du selbst sagst- die Ergebnisse nicht gefallen- dann ist das zwar bedauerlich aber irrelevant.
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sven23
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#43 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Do 4. Jun 2015, 08:16

Yusuke hat geschrieben: Jedenfalls zu den vier Deutungen:
1. Geschlecht, Rasse
2. Reihe d. gleichzeitig Geborenen d. Generation, d. Zeitgenossen
3a Zeitalter, d. Menschenalter
3b als Zeitabschnitt überhaupt

Aber im Kontext von Markus 13 (siehe 2. Deutung) magst du wohl recht haben, dass Experten, wie Bauer davon ausgehen das hierbei es sich wohl um Generationen handeln könnte, so macht Walter Bauer zumindest einen Vermerk dazu. Aber mir als Laie wird leider nicht ersichtlich warum indem Kontext "Generation" gelesen werden muss und nicht "Volk" oder "Geschlecht/Rasse". Hierbei wäre ein Griechisch-Experte notwendig. Denn nur dadurch lässt sich klären, ob Schlachter und Stern ideologisch übersetzen oder aber durchaus alternativ.
Da muß ich dir schon Recht geben, es gibt meist mehrere Übersetzungsmöglichkeiten, deshalb ist immer der Kontext wichtig.
Es gibt ja verschiedene Zitate, die auf die Naherwartung durch Jesus selbst hindeuten.
"Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen..." ist so eine Stelle, die den Angesprochenen das nahe Gottesreich in Aussicht stellt. Deslhalb macht bei obiger Stelle die Übersetzung mit "Generation" auch am meisten Sinn.
Mal ganz pragmatisch gedacht: Wie will man denn Menschen auch für eine Sache begeistern, wenn die versprochenen Veränderungen erst in ein paar Tausend Jahren stattfinden werden, wenn überhaupt?
Dr. Kubitza hat ganz Recht, wenn er schreibt:
"Die neutestamentliche Forschung ist sich einig, dass der Hauptinhalt der Predigt Jesu in der Ankündigung des nahen Gottesreichs bestand,.."
und
"Für die Historizität dieser Worte spricht, dass sie sich schon bei Abfassung des ältesten Evangeliums quasi als falsch herausgestellt hatten und überholt waren. Sie hätten schwerlich später erfunden werden können, ihr Niederschlag in den Evangelien ist überhaupt nur zu verstehen, wenn sie die Autorität Jesu haben beanspruchen können."


Yusuke hat geschrieben: Ich konnte beim lesen der Bibel eigentlich nie eine Naherwartung bei Jesus feststellen, nur bei seinen Jüngern. Kann es sein das man Jesus Naherwartung mit der Absicht verwechselt seinen Jüngern eine Naherwartung zu vermitteln? Immerhin wurde Jesus ja zurecht als apokalyptischer Wanderprediger verstanden, aber das muss nicht bedeuten, dass er auch selbst damit eine Naherwartung gehabt haben muss. Er drückt sich ja auch in seiner apokalyptischen Rede auch aus, dass er "plötzlich kommen wird, wie ein Blitz".
Das wäre ja noch absurder, wenn er selbst etwas anderes geglaubt hätte, als er den Menschen gepredigt hat. Dann könnte man ihn mit Recht als Trickser und Betrüger bezeichnen. Aber das glaube ich nicht. Kubitza verweist in diesem Punkt aus den oben genannten Gründen auf die Authentizität von Jesu Worten.
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#44 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Do 4. Jun 2015, 09:09

Hemul hat geschrieben:@ an alle die nicht Gehirn amputiert sind.


Jesu obige Worte lassen unmissverständlich erkennen, dass die damalige Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.Chr. unmöglich das Ende der Welt oder der Beginn seiner Parusie sein konnte. Müneki Du hast jetzt das Wort. :wave:

Das habe ich auch nie behauptet.

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sven23
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#45 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Do 4. Jun 2015, 10:10

Hemul hat geschrieben: Drastische Zunahme von schweren Erdbeben
In Auswertungen von seismischen Aktivitäten wird offensichtlich, dass etwas im Busche ist. Die schweren Erdbeben mit einer Stärke von 6 – 8 auf der Richterskala haben sich um den Faktor 8 erhöht in den letzten 10 Jahren. ......"Dieses sollte als Grund für eine Betrachtung reichen".......
Es stimmt zwar, daß die schweren Beben mit großer Magnitude zugenommen haben. Aber da es seismologische Aufzeichnungen erst seit gut 100 Jahren gibt, kann man keine Aussagen darüber treffen, ob diese Zunahme noch in der natürlichen Schwankungsbreite der letzten 2000 Jahre liegt.


Hemul hat geschrieben:Nachdem Jesus in Vers 6 darauf hinweist sich nicht von "KLEINKRIEGEN" bluffen zu lassen-zeigt er im a-Teil von Vers 7 ein unverkennbares Ereignis in Verbindung mit seiner Parusie auf.

Also wenn dir der 1. und 2. Weltkrieg noch zu klein waren, dann bleibt ja nur der Atomkrieg, der dann die komplette Menschheit auslöscht. Für eine gewisse Zeit würden dann nur noch die überleben können, die in gut geschützten Atombunkern sitzen. Das wären hauptsächlich hochrangige Militärs und Politiker, also jene, die auf den Knopf gedrückt haben. Unter diesen zweifelhaften Charakteren müßten die 144000 rekrutiert werden und ob man die überhaupt zusammenbekommt, ist fraglich.
Du siehst also, auch in diesem Plan ist der Wurm drin. ;)
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Yusuke
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#46 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Yusuke » Do 4. Jun 2015, 11:01

Hallo zusammen,

sven23 hat geschrieben:Es gibt ja verschiedene Zitate, die auf die Naherwartung durch Jesus selbst hindeuten.
"Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen..." ist so eine Stelle
Es stimmt diese Bibelstelle kann eine Naheerwartung nahe legen, aber muss sie das? Nein, es kann auch anders verstanden werden. Ich verstehe darunter z.B. das seine Jünger, an die diese Stelle gerichtet ist, eine Prophetie erhalten haben, das die Städte in Israel nicht zu Ende missioniert wurden, z.B. wegen Verfolgungen (u.a. durch Paulus). Tatsächlich haben wir bis heute ein Israel "und ihre Städte" die eher jüdisch statt christlich sind. Könnte es vielleicht so gemeint sein?

sven23 hat geschrieben:Mal ganz pragmatisch gedacht: Wie will man denn Menschen auch für eine Sache begeistern, wenn die versprochenen Veränderungen erst in ein paar Tausend Jahren stattfinden werden, wenn überhaupt?
Der Sinn Jesu Dienst war m.E. eine geistige Sinnesveränderung bei seinen Jüngern zu bewirken, keine gewaltvolle Revolution. Aber du hast schon Recht die Jünger sollten natürlich in ständiger Naherwartung leben das ihr Erlöser Jesus irgendwann plötzlich wie ein Blitz erscheint, aber bis dahin sollten sie mit der veränderten Lebenseinstellung für ihren Erlöser leben und missionieren. Jetzt könnte man natürlich zurecht wie du fragen warum das Ganze? Das hat meine ich Petrus oder so sinngemäß gesagt, dass Gott das Ende der Zeit für die Auserwählten zurückhält oder so ähnlich.

Dr. Kubiza hat geschrieben:"Die neutestamentliche Forschung ist sich einig, dass der Hauptinhalt der Predigt Jesu in der Ankündigung des nahen Gottesreichs bestand,.."
Das ist ja auch richtig, aber die Frage an dieser Stelle wäre, welches Reich Gottes ist da gemeint? Ist damit die Parusie gemeint oder aber meinte er zu seiner Lebzeit sich selbst? Seine Jünger berichten in den Evangelium von Johannes das Gott in Jesus war, bzw. Jesus' Körper der Tempel Gottes war; wenn man sich das jetzt geistig vorstellt "Gott in Jesus", dann kann man sich doch damit auch vorstellen das mit Jesus Lebzeit sich "Gottes Reich" für einen Moment geistig auf der Erde befand, oder?
sven23 hat geschrieben: Das wäre ja noch absurder, wenn er selbst etwas anderes geglaubt hätte, als er den Menschen gepredigt hat. Dann könnte man ihn mit Recht als Trickser und Betrüger bezeichnen. Aber das glaube ich nicht. Kubitza verweist in diesem Punkt aus den oben genannten Gründen auf die Authentizität von Jesu Worten.
Nicht, wenn man den globalen Zusammenhang im Blick behält das Jesus ihre geistige Lebenseinstellung revolutioniren wollte, aber das "Ende der Zeitalter von Gott "für die Auserwählten", die noch geboren werden, verlängert wurde". Ich finde diese Petrus Aussage einfach nicht. So das wäre es erstmal. :D

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sven23
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#47 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Do 4. Jun 2015, 11:32

Yusuke hat geschrieben: Es stimmt diese Bibelstelle kann eine Naheerwartung nahe legen, aber muss sie das? Nein, es kann auch anders verstanden werden. Ich verstehe darunter z.B. das seine Jünger, an die diese Stelle gerichtet ist, eine Prophetie erhalten haben, das die Städte in Israel nicht zu Ende missioniert wurden, z.B. wegen Verfolgungen (u.a. durch Paulus). Tatsächlich haben wir bis heute ein Israel "und ihre Städte" die eher jüdisch statt christlich sind. Könnte es vielleicht so gemeint sein?

Hi Yusuke
Nein, wohl eher nicht, denn das Zitat lautet ja so:
"..Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt."
Warum Jesus hier in der 3. Person von sich spricht, wäre noch mal ein eigenes Thema, aber es geht ganz klar um das nahe Gottesreich, daß zeitlich nahe erwartet wird.

Yusuke hat geschrieben: Jetzt könnte man natürlich zurecht wie du fragen warum das Ganze? Das hat meine ich Petrus oder so sinngemäß gesagt, dass Gott das Ende der Zeit für die Auserwählten zurückhält oder so ähnlich.
Im 2. Petrusbrief lassen die Schreiber Petrus sagen:
„Sie werden sich über euch lustig machen und sagen: Er hat doch versprochen wiederzukommen! Wo bleibt er denn? Inzwischen sind unsere Väter gestorben, aber alles ist noch so, wie es seit Beginn der Welt war..."
Petrus bestätigt hier also die Naherwartung durch Jesus selbst und daß mit dem nahen Gottesreich eine erhoffte Veränderung der Lebensumstände verbunden war. Das war ja gerade das Kerngeschäft der Endzeitpropheten, die ihre Heilsversprechen an die mit der römischen Besatzung unzufriedene Bevölkerung adressierten.

Yusuke hat geschrieben: Das ist ja auch richtig, aber die Frage an dieser Stelle wäre, welches Reich Gottes ist da gemeint? Ist damit die Parusie gemeint oder aber meinte er zu seiner Lebzeit sich selbst? Seine Jünger berichten in den Evangelium von Johannes das Gott in Jesus war, bzw. Jesus' Körper der Tempel Gottes war; wenn man sich das jetzt geistig vorstellt "Gott in Jesus", dann kann man sich doch damit auch vorstellen das mit Jesus Lebzeit sich "Gottes Reich" für einen Moment geistig auf der Erde befand, oder?
Die neutestamentliche Forschung ist sich ziemlich einig darin, daß mit dem nahen Gottesreich nicht ein "inneres" gemeint sein kann, sondern ein äußeres, ereignishaftes, das mit großen Umwälzungen verbunden ist.
Vor einem "inneren" Gottesreich muß man keine Drohkulisse aufbauen in dem Sinn: kehrt um, tut Buße bevor es zu spät ist, das Ende ist nahe.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Scrypt.on
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#48 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Scrypt.on » Do 4. Jun 2015, 12:23

Hemul hat geschrieben:@ an alle die nicht Gehirn amputiert sind.
Also alle außer dir?

Hemul hat geschrieben:Hier wird weiterhin frech behauptet, dass Jesus bezgl. seiner Parusie sich geirrt hat.
Und das konnte und wurde durch mehrere Diskussionsteilnehmer innerbiblisch dargelegt.

Dass du hingegen uneindeutige, auf längere Zeitspannen interpretierbare Stellen gebetsmühlenartig vor dir her wirfst ändert daran ja nichts, denn diese revidieren ja die anderen, nicht auf lange Zeitspannen interpretierbare Stellen eben nicht.
Ob dir das nun gefällt oder nicht.

:0)

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#49 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von R.F. » Do 4. Jun 2015, 12:37

sven23 hat geschrieben: - - -
Also wenn dir der 1. und 2. Weltkrieg noch zu klein waren, dann bleibt ja nur der Atomkrieg, der dann die komplette Menschheit auslöscht.
- - -
Wird er der Schrift zufolge nicht. Nach dem 6. Kapitel der Apokalypse kostet der dritte Durchgang einschließlich den weiteren Folgen des Krieges wie Hungersnöte und Seuchen einem Viertel der Menschen das Leben. Zum gleichen Ergebnis kamen Studien des Pentagon und des ehemaligen Warschauer Pakts.

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Scrypt.on
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#50 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Scrypt.on » Do 4. Jun 2015, 12:41

R.F. hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: - - -
Also wenn dir der 1. und 2. Weltkrieg noch zu klein waren, dann bleibt ja nur der Atomkrieg, der dann die komplette Menschheit auslöscht.
- - -
Wird er der Schrift zufolge nicht.
1. "Die Schrift" gibt es nicht.
2. "Deine" Schrift" macht zu einem dritten atomaren Weltkrieg keine Aussagen.
3. Die Aussagen "deiner" Schrift sind nicht relevant.

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