Faransil hat geschrieben:Was irgendwelche ehemaligen ungebildeten von sich geben und in Märchensammlungen integrierten ist doch völlig belanglos.
Stell dir mal vor, einer mit Namen Hase, der nichts über den PC weiß, sagt:
Den ganzen Tag sitzen Leute vor immer dem gleichen viereckigen Bild.
"Das muss furchtbar langweilig sein."
Ähnlich unstimmig ist deine Feststellung über die Apostel, denen sich später Philosophenschulen beugten.
@Hemul
Hemul hat geschrieben:Und warum nützen meine Bibelkenntnisse nicht viel-wenn man fragen darf?
So darf man das nicht sehen. Sie nützen viel.
Nur die bisherige Sicht, mit zitieren der Übersetzung bringt z.B. Faransil seine Bibelmeinung. Er denkt, die Apostel waren ungebildete Leute, die Erzählungen Märchen und die Bibel sei widersprüchlich. Das ist eine "Teilwahrheit" und dieser Eindruck entsteht durch das Lesen vom Text - plus Negativ-Urteile aus Büchern, Reden, etc. Daraus entstandene "Vormeinungen" sind nicht durch weiteres "Text-Zitieren" aufzulösen, die ihre Negativhaltung nur bestätigt. Du kannst Hunderte Beispiele in diesem Schema lesen ...
Anders wirkt dagegen die "Beruhigung", die in charismatischen Kreisen aufgerollt wird. Bei den Gospelsängern wird das noch deutlicher. Es kommt zu Aktionen auf einer scheinbar glaubhaften anderen Ebene. Die Musik ist schön, also ist der Glaube richtig, so etwa ...
Z.J. hatten z.B. ihren Rutherford, der wesentlich einen Teil ihrer Predigt mitbestimmte mit so manchem "Bogen"! Ich habe nur ein paar Textausschnitte und ein paar Szenen seines Lebens gelesen, mit denen das sichtbar war. Er hatte, wie man heute sagen würde: Gespür und Geist. Aber leider hatte er nicht an eine korrekte Erforschung der Bibel mit der hebräischen Sprache gedacht. Es entstand später eine ganz anders geführte Organisation, die kein Forschen mehr im Sinn hatte. Die Mormonen trieben das noch toller. Auf Grund irgend welcher Eingebungen eines ? Schmith entstand eine völlig neue biblische Geschichte. Leider, mit den Versen lässt sich der Text, der oft ähnlich wie die Bibel lautet, nicht auflösen. Er klingt nur ein bisschen danach. Ein wenig kam beim Inspirierten sogar der "innere Inhalt" mit, weshalb er vermutlich so großen Zulauf hatte. Die Rahmengeschichte müsste jedem als "Lüge!" aufgefallen sein. Unter nationalen Voraussetzungen (mit ein bisschen Wahrheit drunter) war das willkommen.
Das ist natürlich auch keine vernünftige Art, Ersatz anzubieten statt das gegebene Bisherige zu verstehen.
Die Antwort auf die Frage, warum einzelne Sprüche oder Absätze nicht "nützen":
sie nützen nicht, wenn sie einen anderen Gesamtsinn ergeben! Reißt man die Sprüche auseinander, kann zwar das eine oder andere trostreiche oder passende "Wort" gefunden werden. Nur das *Lehrstück* erschließt die Kapitel mit kompletten Sinn.
Solange man den nicht kennt - ist das Zerreißen üblich. Ist der Zusammenhang da - dann passen diese Solo-Teile oft nicht in den Kontext (zumal der innere Sinn lange auch nicht bekannt war).
Anders ging das mit den allegorischen Vergleichen der Kirchenväter, die zur Erklärung eines Abschnitts das Zitat gebraucht haben. Es war vernünftige Rede - nachvollziehbar durch Beispiel und dann das Zitat, sodass man wusste um was alles ging. (=Allegorie, eigenes Denken anregend, kombiniert mit Vers, ergibt weitere Aufarbeitungen)
Also nicht das Zitieren ist verkehrt - sondern auf den Zusammenhang läuft es hinaus.
Man sucht (derzeit) in Wortregistern - nicht nach den komplexen Themen.
Nimmst du
Lukas 4, so hast du im hebräischen Text das
Lehrstück: Umgang mit Widerspruch. Da lauten die Regeln vom Ringen um Lebensnotwendiges, mit Begierden, eigentlichen Zielen. Dann kommen die Aspekte des Richtens und Könnens, sowie der Abgleich mit der Realität.
Das braucht Seiten, um alle Verse aufzulösen ist es eine wissenschaftliche Arbeit, die es kaum in der Philosophie in der Art gibt. Es entsteht weit mehr Text als wir kennen. Nur ein Teil des Inhalts ist die Nacherzählung über Jesus und seine Wanderzeit. Es ist der Kern, aber das Wissen dazu stammt aus vielen Bereichen. Zudem sind viele Stationen seiner früheren Zeit angesprochen. Die keltische Bibel z.B. stellt das großartig mit ihren Zeichnungen vor und sie nimmt Bezug zu vergangenen Jahrhunderten auf.
Hemuli, du kannst zwar wunderbar kombinieren, aber bei Lukas 4 z.B. kommt die Vorstellung heraus, dass Jesus auf der Burgzinne stand. Wie kam er dort hin? Da ist ein Loch im Text. Und wegen dem Loch stellt man sich vor, die Engel tragen und einer riskiert es dann, weil er viel gebetet hat. Er fällt runter, wenn du verstehst was ich meine. Da sind verschiedene durchsichtige Ebenen. Das geht beim Schleier - mit dem Nebel "in der Ferne", etwas vage zu halten - dort wo ohnehin alles ungenau ist. In der Nähe muss aber auch alles passen. Passt beides, kann man richtig scharf sehen.
Praktisches Beispiel zur Stärkung vom Argument:
Ein Mädchen (ohne Ingenieurausbildung, grad mal mit Führerschein) hat gehört, dass ein Auto Zündkerzen hat. Das glaubt ihr jeder, denn auch andere haben es "gehört". Auf die Frage, wo die Kerze ist, muss die Kleine passen. Sie wiederholt, dass der Mechanikermeister Hubschmid ihr gesagt habe, sie müsse die Zündkerzen einstellen lassen. (Ungefähr so verlief die "Bibel" früher, als man sich auf jemand beziehen konnte. Sie hatten den Bezug auf die Kirchenväter.) Stell dir nun vor, dass Leute sich auf einen Text beziehen, aber nie ein räumliches oder gemaltes Bild vom Auto hatten. Da geht die Diskussion los.
Ein weiteres Beispiel (allein Text): "Da ist ein Vogel, da ist ein Vogel, da ist ein Vogel".
Einer wiederholt das dauernd auf einer Textstelle tippend, während die dreidimensionale Welt in verschiedenen Richtungen unterschiedliche Vögel fliegen lässt.