Cute moments

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
piscator
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#111 Cute moments

Beitrag von piscator » Mi 23. Feb 2022, 18:35

Die Messe hat das Herz berührt. Als getaufter Protestant sehe ich viele Gemeinsamkeiten, aber auch vieles, was mir bekannt, aber dennoch unverständlich ist. Als pietistisch geprägter Schwabe (inzwischen gibt es bei uns auch pietistisch geprägte Moslems  :lol: ) kennt man Gottesdienst oft als ziemlich nüchterne Angelegenheiten.

Ganz extrem treibt es die NAK, da ist alles streng durchorganisiert, auf mich wirkt das leblos, kalt, die "Schwarzkittel", der bemüht ernste Gesichtsausdruck. Okay, jedem das seine.

Ganz ehrlich, wenn ich in der Gegend um die Wieskirche wohnen würde, wäre ich da am Sonntagmorgen Stammgast. Schon wegen der Orgel, seufz.

 
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sven23
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#112 Gegnerschaft gegen Gegner-Gegner und Gegner gegeneinander

Beitrag von sven23 » Sa 19. Mär 2022, 10:05

Detlef hat geschrieben:
Mi 16. Feb 2022, 11:15
piscator hat geschrieben:
Fr 24. Dez 2021, 11:39
...
BTW: Der User Closs/Hiob war hier früher sehr aktiv, er ist gebildet, drückt sich schriftlich sehr gut aus, verfügt über ein hohes Wissen, aber er neigt dazu, Themen endlos zu zerreden (das ist nicht böse gemeint :wave: ) mit der Folge, dass die Gesprächspartner irgendwann entnervt aufgeben.
Den Fehler, sich darauf einzulassen, mache ich auch hin und wieder, und aktuell kann die Frage eigentlich nur lauten: Wer gibt dort zuerst entnervt auf, @Claymore oder ich... :biggrin:
Der User Claymore hat die Syhilisarbeit auf sich genommen, sich mit Closs/Hiob an Descartes und Kant abzuarbeiten. (Das habe ich schon hinter mir :lol:)
Ich mußte aber mit Schmunzeln feststellen, dass auch Claymore ihm auf die Schliche gekommen ist. Hiob geht immer nach dem gleichen Prinzip vor. Er pickt sich einzelne Zitate der Philosophen raus, die er auch noch falsch versteht oder in seinem Sinne uminterpretiert. Darauf reitet er herum, bis das Pferd vor Erschöpfung nicht mehr kann. Das hat Claymore sehr gut erkannt. :thmpup:
Man kann da auch Parallelen zu Putin sehen. Putin betätigt sich ja auch als Hobby-Historiker und Hobby-Philosoph. Dabei hat sich Putin einige weniger bekannte Philosophen herausgepickt, die er aber falsch versteht oder deren Zitate er in seinem Sinne interpretiert. Beamte bekommen 3 Bücher dieser Philosophen als Pflichtlektüre geschenkt.
Es scheint Putin sehr wichtig zu sein, ein historisches und philosophisches Narrativ zu entwerfen, das ihn als Person und sein Handeln rechtfertigt.
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#113 Cute moments

Beitrag von piscator » Sa 19. Mär 2022, 12:40

Putin ist Russe. Er weiß genau, dass sein Volk einen starken Anführer verehrt. Deswegen gibt er den Sportsmann im Kampfsport und beim Eishockey und lässt sich mit nackten Oberkörper auf dem Pferd abbilden. Wir finden das etwas seltsam, in Russland dagegen kommt das gut an. Außerdem lesen die Russen gern, sie haben viele bedeutenden Schriftsteller hervorgebracht und deren Schriften werden auch gelesen.

Putin macht nicht den Fehler anderer Autokreten, indem er sich selbst als Schriftsteller versucht und das mit Hilfe von Ghostwritern umsetzen lässt, sondern er verweist auf andere Schriftsteller. 
Er wäre ein schlechter Politiker, wenn er das nicht verwenden würde. 

 
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sven23
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#114 Cute moments

Beitrag von sven23 » Sa 19. Mär 2022, 13:09

piscator hat geschrieben:
Sa 19. Mär 2022, 12:40
Putin ist Russe. Er weiß genau, dass sein Volk einen starken Anführer verehrt. Deswegen gibt er den Sportsmann im Kampfsport und beim Eishockey und lässt sich mit nackten Oberkörper auf dem Pferd abbilden.
Das stimmt, es ist Teil der Inszenierung seiner Person. Aber ist es nicht peinlich, wenn man Opa Vladimir aus Mitleid Tore schießen läßt? Bei Boris Johnson konnte man noch echten Kampfgeist im Rugby bewundern. Der kleine Junge hatte eine faire Chance.:lol:



Übrigens sind uns zum Glück in diesem Zusammenhang Trumps Hängetitten erspart geblieben.

piscator hat geschrieben:
Sa 19. Mär 2022, 12:40
Wir finden das etwas seltsam, in Russland dagegen kommt das gut an. Außerdem lesen die Russen gern, sie haben viele bedeutenden Schriftsteller hervorgebracht und deren Schriften werden auch gelesen.
Das stimmt, aber ich denke, nicht Puschkin ist das Problem, sondern Putin. Und viele Russen (vielleicht sogar die meisten) sind durch jahrlange staatliche Propaganda auf das System Putin eingenordet. Da kann man dann auch einen vökerrechtswidrigen Angriffkrieg als eine Friedensmission und Akt der Nächstenliebe am ukrainischen Brudervolk verkaufen. Aber das kennt man ja alles aus der Historie: ab 5:45 Uhr wird zurückgeschossen.

piscator hat geschrieben:
Sa 19. Mär 2022, 12:40
Putin macht nicht den Fehler anderer Autokreten, indem er sich selbst als Schriftsteller versucht und das mit Hilfe von Ghostwritern umsetzen lässt, sondern er verweist auf andere Schriftsteller. 
Er wäre ein schlechter Politiker, wenn er das nicht verwenden würde. 
Aber seine historischen Begründungen sind teilweise grottenfalsch und seine philosophischen Begründungen zeugen vom falschen Verständnis der zitierten Philosophen.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#115 Cute moments

Beitrag von oTp » Mo 21. Mär 2022, 19:32

Diesem Video kann ich zustimmen.

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sven23
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#116 Gegnerschaft gegen Gegner-Gegner und Gegner gegeneinander

Beitrag von sven23 » Sa 3. Sep 2022, 11:00

Tree of life hat geschrieben:
Fr 24. Dez 2021, 12:39
Und du? Redest Jesus schlecht, .....
Nein, ich versuche, ihn von glaubensideologischen Verklärungen zu befeien und ihn realistischer zu betrachten. Wir wissen zwar nicht viel über sein Leben, aber es gibt ja auch innerhalb der Evangelien Hinweise auf seine Lebensumstände.
So wissen wir, dass er sich mit seiner Familie entzweit hat, nicht mehr arbeiten ging und sich von Frauen aushalten ließ. Er hatte einen Ruf als Fresser und Weinsäufer und lehnte die römische Besatzungsmacht entschieden ab.
Sprüche wie: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist... oder Alle Obrigkeit ist von Gott gewollt, hätte er den Schreibern wohl um die Ohren gehauen. Unter seinen Anhängern befanden sich auch Zeloten, die man im heutigen Sprachgebrauch wohl als Terroristen bezeichnen würde.
Die Hinrichtungsart der Kreuzigung ist ein deutlicher Hinweis, dass Pilatus ihn als Bedrohung der öffentlichen Sicherheit betrachtete, er galt als Unruhestifter.

Der Religionswissenschaftler Reza Aslan hat dies in einem Interview sehr treffend beschrieben:

Es ist wichtig, dass wir lernen zu begreifen, dass Jesus viel radikaler und revolutionärer gewesen ist, als die meisten ihn verstehen. Wenn wir nichts über Jesus wüssten, als dass er gekreuzigt wurde, wüssten wir genug. Denn eine Kreuzigung war eine Strafe, die Rom ausschließlich für solche vorsah, die Gewalt gegen den Staat ausgeübt hatten, dazu zählten Aufständische oder Rebellen. Wer also daran glaubt, dass Jesus gekreuzigt wurde, muss damit zugleich einräumen, dass er wegen einer Rebellion gegen den Staat ans Kreuz geschlagen wurde.

In der Einstellung zu Reichtum und Armut ist z. B. ein Papst Franziskus Jesus viel näher als ein Putin, Kyrill oder Trump.

Der Papst hat einige wichtige Bemerkungen über Einkommen, Gleichheit und unfairen Kapitalismus gemacht. Einige der Politiker in den USA, Sarah Palin inbegriffen, haben den Papst für diese Bemerkungen hart kritisiert. Ich habe ihnen in einem Artikel für die „Washington Post“ geantwortet: Wenn ihr ein Problem damit habt, was der Papst sagt, habt ihr ein Problem mit Jesus. Denn das ist genau das, was Jesus gesagt hat. Ich habe lange auf solch einen Papst gewartet. Franziskus ist Jesuit. Da ich eine Jesuitenschule besucht habe, ähneln sich unsere Vorstellungen vom Evangelium. Es beinhaltet ein Gespür für soziale Gerechtigkeit und für den mangelnden Einfluss der Armen, genau das, was Jesus predigte. Wer ein Problem mit Papst Franziskus und seinen Aussagen über die Reichen und Armen hat, hat gleichzeitig ein Problem mit Jesus.

https://www.fr.de/kultur/jesus-unruhestifter-11074018.html
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R.F.
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#117 Gegnerschaft gegen Gegner-Gegner und Gegner gegeneinander

Beitrag von R.F. » Sa 3. Sep 2022, 12:01

sven23 hat geschrieben:
Sa 3. Sep 2022, 11:00
- - -
Die Hinrichtungsart der Kreuzigung ist ein deutlicher Hinweis, dass Pilatus ihn als Bedrohung der öffentlichen Sicherheit betrachtete, er galt als Unruhestifter.
- - -
Hallo Sven!

Wer die originale Botschaft vertritt, stiftet Unruhe. Zwei Seher, die während den letzten dreieinhalb Jahre der gegenwärtigen Ära die Aufgabe der Verkündigung wahrnehmen, werden trotz übernatürlichen Schutz umgebracht.

Stell Dir vor, Bürger mit einem gewissem Ansehen vertreten öffentlich die Auffassung, dass der gegenwärtige Russland-Ukraine-Krieg zum dritten Weltkrieg führen wird und daher z.B. auf beabsichtigte Baumaßnahmen verzichtet werden könne. Nicht nur die Regierungsvertreter und Bauunternehmer würden Gift und Galle spucken.

Wären Deine sonstigen Argumente zutreffend, die Schriften des Neuen Bundes bestünden aus einer weltweit einmaligen Sammlung unverschämter Lügen.

Da Du übrigens oft Bezug auf die Katholische Kirche nimmst: Du weißt oder müsstest wissen, wie deren Wirken in der Offenbarung beurteilt wird.

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sven23
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#118 Gegnerschaft gegen Gegner-Gegner und Gegner gegeneinander

Beitrag von sven23 » Sa 3. Sep 2022, 12:39

R.F. hat geschrieben:
Sa 3. Sep 2022, 12:01
sven23 hat geschrieben:
Sa 3. Sep 2022, 11:00
- - -
Die Hinrichtungsart der Kreuzigung ist ein deutlicher Hinweis, dass Pilatus ihn als Bedrohung der öffentlichen Sicherheit betrachtete, er galt als Unruhestifter.
- - -
Hallo Sven!

Wer die originale Botschaft vertritt, stiftet Unruhe. Zwei Seher, die während den letzten dreieinhalb Jahre der gegenwärtigen Ära die Aufgabe der Verkündigung wahrnehmen, werden trotz übernatürlichen Schutz umgebracht.
Dann hat die Schutzmacht wohl versagt.

R.F. hat geschrieben:
Sa 3. Sep 2022, 12:01
Stell Dir vor, Bürger mit einem gewissem Ansehen vertreten öffentlich die Auffassung, dass der gegenwärtige Russland-Ukraine-Krieg zum dritten Weltkrieg führen wird und daher z.B. auf beabsichtigte Baumaßnahmen verzichtet werden könne. Nicht nur die Regierungsvertreter und Bauunternehmer würden Gift und Galle spucken.
Genau das hat Jesus ja auch propagiert. Da seiner Meinung nach die Zeitenwende unmittelbar bevorstand, war persönliche Daseinsvorsorge obsolet. Wer das aber befolgt hat, war natürlich am Arsch gekniffen, denn das Gottesreich kam nicht.

R.F. hat geschrieben:
Sa 3. Sep 2022, 12:01
Wären Deine sonstigen Argumente zutreffend, die Schriften des Neuen Bundes bestünden aus einer weltweit einmaligen Sammlung unverschämter Lügen.
Wer erwartet denn bei orientalischen Märchen aus 1001 Nacht die historische Wahrheit zu erfahren?

R.F. hat geschrieben:
Sa 3. Sep 2022, 12:01
Da Du übrigens oft Bezug auf die Katholische Kirche nimmst: Du weißt oder müsstest wissen, wie deren Wirken in der Offenbarung beurteilt wird.
Auch im Judasevangelium bekommt die Kirche (natürlich chiffriert) ihr Fett weg. Trotzdem ist der jetzige Papst in puncto Armut und Reichtum viel näher bei Jesus als so manche "Bewahrer" christlicher Werte. Das kann natürlich auch daran liegen, dass das Christentum nur noch sehr wenig mit Jesus zu tun hat.
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#119 Cute moments

Beitrag von piscator » So 4. Sep 2022, 18:26

[qoute] Auch im Judasevangelium bekommt die Kirche (natürlich chiffriert) ihr Fett weg. Trotzdem ist der jetzige Papst in puncto Armut und Reichtum viel näher bei Jesus als so manche "Bewahrer" christlicher Werte. Das kann natürlich auch daran liegen, dass das Christentum nur noch sehr wenig mit Jesus zu tun hat.[/quote]

Jesus würde sich beim Anblick des Vatikans heute sicher wundern, was aus seinem Wirken geworden ist, die Gründung einer Kirche hatte er sicherlich nicht im Sinn.

Als Protestant sehe ich das Papsttumals Stellvertreter Gottes äußerst kritisch und ich kann mit vielem, was die katholische Lehre und die Liturgie betrifft nichts anfangen. Die Skandale, der Missbrauch, die Korruption und die früheren politischen Ränkespiele sind sehr schlimm, aber letztendlich die Folge einer Machtfülle, die kaum kontrollierbar ist. 

Trotzdem bin ich froh, dass es die RKK gibt, denn ist ist eine moralische Instanz, die weltweit Gehör findet. Ein Schwinden der RKK würde wohl ein Vakuum hinterlassen, das über kurz oder lang von Mächten besetzt werden würde, die mit unseren Werten zum großen Teil nicht übereinstimmen dürften.

 
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#120 Cute moments

Beitrag von piscator » So 4. Sep 2022, 18:27

piscator hat geschrieben:
So 4. Sep 2022, 18:26
 Auch im Judasevangelium bekommt die Kirche (natürlich chiffriert) ihr Fett weg. Trotzdem ist der jetzige Papst in puncto Armut und Reichtum viel näher bei Jesus als so manche "Bewahrer" christlicher Werte. Das kann natürlich auch daran liegen, dass das Christentum nur noch sehr wenig mit Jesus zu tun hat.



Jesus würde sich beim Anblick des Vatikans heute sicher wundern, was aus seinem Wirken geworden ist, die Gründung einer Kirche hatte er sicherlich nicht im Sinn.

Als Protestant sehe ich das Papsttumals Stellvertreter Gottes äußerst kritisch und ich kann mit vielem, was die katholische Lehre und die Liturgie betrifft nichts anfangen. Die Skandale, der Missbrauch, die Korruption und die früheren politischen Ränkespiele sind sehr schlimm, aber letztendlich die Folge einer Machtfülle, die kaum kontrollierbar ist. 

Trotzdem bin ich froh, dass es die RKK gibt, denn ist ist eine moralische Instanz, die weltweit Gehör findet. Ein Schwinden der RKK würde wohl ein Vakuum hinterlassen, das über kurz oder lang von Mächten besetzt werden würde, die mit unseren Werten zum großen Teil nicht übereinstimmen dürften.


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