sven23 hat geschrieben: ↑So 9. Mai 2021, 18:18
Wie kommst du auf so was? Hitlers Talent reichte für einen Postkartenmaler, mehr aber auch nicht.
Wie viele seiner Bilder kennst Du? Hast Du eine Ausbildung im künstlerlischen Bereich, dass Du sie beurteilen kannst?
sven23 hat geschrieben: ↑So 9. Mai 2021, 18:18
Wenn du nicht mal weißt, dass Völkermord falsch ist, wie willst du überhaupt noch über ethische Werte sprechen?
Auf so eine Provokation gehe ich nicht weiter ein.
sven23 hat geschrieben: ↑So 9. Mai 2021, 18:18
Gab es denn auch "gute" KZ- Lagerkommandanten?
Das ist eine komische Frage. Beschäftige Dich doch selbst mit den "KFZ-Lagerkommandanten", wenn Dich das interessiert. Das waren alles
Menschen, so wie Du und ich. Mit Gefühlen, Schwächen, Ängsten, Sorgen, Krankheiten, Kummer, Familien und so weiter. Für mich ist jeder Mensch ein Individuum. Ein komplexes, vielschichtiges Wesen. Und natürlich auch ein Mensch mit Menschlichkeiten. Jeder hat seinen eigenen Hintergrund. Es gab damals auch Menschen, die gesagt haben, dass sie in das System reinwollen, um es nicht denen zu überlassen, die dort ihr Bösartigkeiten ausleben. Es gab vieles. Aber was wissen wir davon? Oder was weißt Du davon?
In meinem Weltbild gibt es keine Menschen, die nur gut oder böse sind. Es gibt nur unendlich viele Graustufen mit allen möglichen Ausprägungen, Facetten und Details.
Ich versuche immer wieder, zu sagen, dass die Realität komplex ist. Sie ist viel viel viel zu komplex, als dass man sie in ein paar Schuljahren erfassen oder verstehen könnte. Ich habe das für mich selbst herausgefunden und daran halte ich mich auch. Du kannst gerne richten, urteilen und verurteilen. Sicher war es unbeschreiblich grausam, was den Juden damals angetan wurde. Man kann das zurecht Völkermord nennen.
Darüber braucht man nicht mehr zu reden. Das ist selbstredend. Ich will mich damit auch nicht mehr befassen. Weil es mich depressiv und traurig macht.
Es geht vielmehr darum, zu verstehen, wie die Menschen damals das erlebten. Was für eine Perspektive sie hatten. Warum und wie es überhaupt dazu kommen konnte. Geschichte bedeutet nicht, ein Urteil zu fällen. Man muss nicht ein Urteil fällen, man muss nicht schimpfen und sich auf Greueltaten fixieren und wieder und wieder darauf herumreiten. Was hat man davon? Wem bringt das was? Werden die Opfer dadurch entschädigt? Es gibt ja kaum noch Überlebende aus der Zeit. Bald sind sie weg.
Es gibt so viele Bücher dazu, eben weil sich so viele Menschen Gedanken gemacht haben, weil man besser wissen und verstehen wollte, was damals geschah. Und da kann man alle möglichen Stimmen zu hören. Mit unterschiedlichen Ansichten, Meinungen etc... Geschichte ist etwas, wo man was lernen kann. Könnte. Aber dazu muss man sich damit beschäftigen und unvoreingenommen sein.
sven23 hat geschrieben: ↑So 9. Mai 2021, 18:18
„Sehr intelligente Menschen sollten sich eine primitive und dumme Frau nehmen. In meiner freien Zeit will ich meine Ruhe haben.“
Stelle Dir mal folgendes vor: Von Geburt an begleitet Dich ein Stenograf und notiert alles, absolut alles, was Du sagst. Jedes einzelne Wort. Vom ersten "Gaga" bis zu "Endlich" im Sterbebett. Nichts fehlt, kein Buchstabe. Das alles kommt dann in ein dickes Buch, zusammen mit allem, was Du jemals geschrieben hast, handschriftlich oder getippt -
alles, absolut alles. Ein ganz umfangreiches Buch wird das bestimmt. Viele viele Seiten. Von 2 - 88 Jahren. Die Worte des Sven Soundso, stenografiert und nun in Buchform vorliegend. Natürlich auch digital mit Suchfunktion.
Jetzt komme ich und nehme dieses Buch. Und anhand dieses Buches werde ich mir nun ein kleines, schönes Profil von Deinem Charakter, von Deiner Persönlichkeit zusammenstellen. Was meinst Du, was dabei rauskommen würde? Ich könnte mir das zurecht sortieren, wie ich will. Denn Du hast in Deinem Leben sicherlich schon viele viele Dinge gesagt zu allen möglichen Themen, wo Du bestimmt nicht stolz drauf bist, oder die Du heute nicht mehr so sagen würdest oder sagst, dass Du es heute anders siehst und Dich damals geirrt hast. Oder Du würdest vielleicht sagen: Moment mal, als ich das gesagt habe, da war ich besoffen oder das ist jetzt aus dem Zusammenhang gerissen. Oder: Da war ich nicht gut drauf, das ist mir so rausgerutscht. Oder: Ja in der Situation da war das schon richtig, aber ansonsten nicht. Oder: Das war nicht so gemeint. Das kann man missverstehen. Und und und und.
Jeder könnte Dir aus diesem Buch alles Mögliche unterstellen. Man könnte Dich wie einen halben Heiligen darstellen, oder einen, der sehr besonnen und freundlich ist, oder auch wie ein fieser Kerl, ein Dummkopf und so weiter. Man muss einfach nur genug vorliegen haben, dann ist alles möglich. Darum halte ich Zitate für etwas, wo man sehr vorsichtig sein muss, gerade wenn es darum geht, einen Menschen zu beurteilen, was ich sowieso für nicht sehr schlau halte.
Jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens. Jeder Mensch entwickelt sich, lernt laufend dazu, ändert seine Meinung. Jeder Mensch ist mal so und mal so drauf. Das ist normal, das geht allen so. Jedem. Manchmal sind wir schwach, dann reden wir vielleicht lauter Blödsinn. Oder wir sind sehr stark, dann kommt das Beste in uns heraus. Und da wiederhole ich mich schon wieder. Der Mensch ist komplex, das Leben ist komplex.
So, ich habe jetzt aber keine Lust mehr, weiter darauf einzugehen. Sicher könnte ich eine Menge dazu schreiben. Aber wozu? Was ich denke, ist Dir sowieso egal, sofern es keinen Anhaltspunkt bietet, wo man versuchen kann, es in eine hitzige Richtung zu lenken. Du hast einfach nur den Drang, einen Streit zu provozieren. Mich dazu zu bringen, irgendwelche Dinge zu schreiben, mit denen ich mich selbst belaste, wo man eine gute Angriffsfläche hat. Das hatten wir ja schon. Denke was Du willst. Ich muss mir das jetzt mal notieren, dass ich auf solche Dinge nicht mehr eingehe.