Da ist wohl eher weit weniger Rätsel dran als man denkt.“Naqual“ hat geschrieben:Ich kenne keinen, der die Trinität verstanden hätte.
Das Problem entsteht durch ein „nicht ganz so ernst nehmen“ dessen, was die antiken Leute geschrieben haben – wenn man genau hinschaut, dann haben sie es ja nicht verheimlicht.
Wenn sie über Luftphänomene schreiben und Luftwörter verwenden, dann gestehe ich ihnen direkt zu, dass sie der Luft bestimmte Inhalte zugeordnet haben. Verstärkt wird dies auch noch dadurch, dass sich die Textschreibereien in einem griechischen Umfeld tummeln, in dem (philosophisch) die Luft als allumfassendes Grundprinzip vertreten wurde.
Luft war für diese Leute der belebende nicht-körperliche Anteil in der Welt, der den gesamten Kosmos umfasste. Wer heute das Wort „Geist“ für total sinnvoll hält, ist schlicht ein Erbe dieser antiken Ideen.
Damals hat man sich religiös einen Wettergott erdacht, der vom Wesen her dieser allumfassenden philosophischen Luft entsprechen soll. Nun will man einer Erzählfigur („Jesus“) einen Anteil an diesem allumfassenden Status zugestehen, also ist die, diese Figur belebende Luft einfach Teil der „gesamten göttlichen Luftbelebung“. Es ist die gleiche (Belebungs-)Richtung also gehört es in den Köpfen der „Luftdichter“ zusammen.
Jetzt gibt es da aber auch noch die religiöse Einstellung, die über Sprache ausgedrückt und weitergegeben wird, also quasi einen belebenden Teil, der auch in diese „Gott“-Richtung zeigt und damit natürlich genauso „dazugehört“ – die „heilige Luft“ (-> „heiliger Geist“).
(in diesem Denksumpf macht sogar „das Auferstehen“ und „die Himmelfahrt“ einen gewissen Trick-17-Sinn)
Geht man mit dem heutigen Verständnis an diese Idee heran, dann stellt man sich (wie auch immer) ein grosses, dickes, schweres „Gott“-Objekt („total unsichtbar und auf den Wolken schwebend“), darunter ein menschliches „Jesus“-Objekt und ein durchsichtig schwebendes „heiliger Geist“-Nachthemd-Objekt vor und fragt sich, wie das nicht nur zusammenpassen, sondern sogar ein und dasselbe sein soll – eine nicht lösbare Aufgabe.
Ich denke, alles was in der damalig philosophierten Nicht-Körperlichkeit vom Thema her in die ungefähr gleiche Richtig ging, war für die antiken Leute einfach „von derselben Belebung ergriffen“ – „dieselbe Luft“. Die Körperlichkeit und das Einnehmen von (physikalisch) getrennten Gestalten (ohne jegliche Vereinbarkeit) war für diese Leute schlicht nicht wichtig, weil es ihrer Idee nach nicht der Kern war, sondern quasi nur „Gewürz“.
Verstehen kann man an der Sache quasi nur, wie diese Leute gedacht haben, aber eine verstehbare Funktionalität (Motto: „die haben etwas Kluges gesagt“) liegt nicht dahinter.