Helmuth hat geschrieben: ↑Di 19. Mai 2020, 03:58
Ok, dann habe ich mich vielleicht geirrt. Gibt es also doch Hintergedanken?
Nein, nicht bei der Eröffnung des Themas. Das sind Fragen, die ich unabhängig von der Erfahrung mit deinen Antworten gestellt habe. Ganz besonders auch deshalb, weil ich selbst auch schon an diesem Punkt war, wo ich diese Fragen mir selbst gestellt hatte, und Antworten FÜR MICH gefunden hatte.
Aber du erinnerst dich vielleicht, dass ich vor einiger Zeit mal kundgetan habe, mit dir nicht mehr zu kommunizieren. Darum hatte ich auch zunächst gar nicht erwartet, dass du hier antwortest. Als du es dennoch getan hast, war meine erste Reaktion, einfach zu ignorieren, und weiterhin nicht zu antworten. Nur beim näheren Hingucken hatte ich den leisen Eindruck, dass sich deine Antworten geändert haben und du etwas offener auf diese Themen eingehst, als damals. Und weil Veränderung auch bei mir immer wieder stattfindet, habe ich eben meine Fragen erweitert, in der Hoffnung, dass meine Fragen deine Fragen an dich selber (falls es solche gibt) dazu zu bewegen, eine neue Blickrichtung einzunehmen. Das war dann nicht als "Hintergedanke" gedacht, in Form von Suche nach Angriffen, sondern sollte einfach ein Anstoß zum Umdenken sein ... zumindest die Hoffnung darauf.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 19. Mai 2020, 03:58
Hiobs "Freunde" vermischten ständig ihre Gedanken mit Gottes Gedanken. Sie konnten es nicht trennen, das war ihr Dilemma. So ist das auch bei den meisten Menschen.
Wenn ich das Wort Jesu weitergebe, dann gebe ich nicht MEIN Wort sondern SEIN Wort weiter. Was nun SEIN Wort betrifft, so kenne ich das mittlerweile sehr wohl und kann es von meinem auch trennen, sonst könnte ich es gar nicht weitergeben.
Hier liegt, nach meinem Empfinden, genau der Knackpunkt, wo sich unsere Blickrichtung trennt. Denn ich behaupte mal, dass es nicht nur bei den "meisten" Menschen so ist, dass sie nicht trennen können, sondern bei ALLEN Menschen. Selbst bei denen, welche den HG haben (oder meinen, ihn zu haben). Weil sie eben Menschen bleiben, auch mit dem HG. Dann können sie zwar manches differenzierter sehen, aber sie bleiben dabei immer noch fehlerhaft und haben ihre eigenen Grenzen. NIEMAND kann den Anspruch für sich erheben, dass er/sie mit dem HG und einer gewissen guten Bibelkenntnis "Gottes Wort" verkündigt. Die Worte eines Menschen sind IMMER gefärbt von der eigenen Interpretation. Und wenn der HG mit den Worten eines Menschen andere Menschen erreicht, dann ist es genau das: Wirken des HG, weil dieser DURCH den Menschen hindurch wirkt .... selbst wenn die Worte dieses Menschen fehlerhaft ist und Lücken aufweist.
Ich weiß nicht, ob du den Unterschied erkennst, zu dem, was du hier in deinem Text, den ich zitiert habe, liegt. (?)
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 19. Mai 2020, 03:58
Ich habe von dir hier mitgenommen Fragen zu stellen und diese nicht als unterstellende Fragen zu tarnen. Hier kommt eine solche: Was nimmst du von meinen Antworten mit
Zunächst erkenne ich mich selbst wieder. Ich wurde quasi in das gleiche "Milieu" des bauen auf "Gewissheit" hineingeboren, und das hat meinen kindlichen Glauben sehr geprägt. Ich sehe im Rückblick auf mich selbst da viel Angst, vom "rechten Weg ab zu kommen", wenn man festgeschriebene Glaubensgrundsätze hinterfragt, oder gar ablegt. Diese Zeiten haben auch einen Stellenwert im Glaubensleben. Aber erst der Mut zur Veränderung lässt Glauben lebendig sein.
Wo ich allerdings immer schon vorsichtiger war, das ist in der Beurteilung des Glaubens anderer Menschen. Und das ist ein Punkt, den du immer besonders hervorhebst. Du nimmst dir die Freiheit, dein Urteil über den Glauben anderer Menschen als "Gottes Wort" zu deklarieren, und das verletzt die Freiheit anderer Menschen/Glaubenden. Du kennst wahrscheinlich auch diesen Maßstab der Freiheit: Die eigene Freiheit geht immer nur so weit, wie sie nicht in die Freiheit eines anderen eindringt und diese einschränkt !
Noch mal ein Bezug auf dieses dein Zitat:
Wenn ich das Wort Jesu weitergebe, dann gebe ich nicht MEIN Wort sondern SEIN Wort weiter.
Ich sage: nein, das KANNST du gar nicht. Du gibst bestenfalls Worte von Berichterstattern und deren zahlreichen Übersetzer (also Menschen) von dem, wie diese verstanden haben, was Worte von Jesus ausgesagt haben. Und wenn du das für dich mal akzeptieren würdest, dann müsstest du alle deine Einordnungen von dem, was du als "falsch" bei anderen Glaubenden verstehst, hinterfragen.
Nun möchte ich dir noch eine persönliche Frage stellen ... die du nicht unbedingt beantworten musst (auch wenn ich das interessant fände) ... aber wenigstens darüber nachdenken ... bitte ohne Vorurteile oder vorgefertigte Auslegungen:
Was müsste Gott tun, wenn er dich dazu bewegen wollte, deine aktuellen Glaubensmuster von Grund auf zu verändern, teilweise gar abzulegen ?
Damit meine ich besonders solche, wo du glaubst, nur Gottes/Jesus Worte anzuwenden, weil du den HG besitzt.
Übrigens: Besonders die Aussagen über Gottes Gericht über die Menschen oder über einzelne Menschen werden oft in ganz anderem Zusammenhang in der Bibel gestellt, als sie zitiert werden. Und oft wird auch einfach ein negativer Umkehrschluss erstellt, zu Aussagen, die positiv sind. (wenn du das nicht SO tust, dann....)