Sorry - mir ist gerade ein langes Post an Dich rausgeflogen (diesmal war es mein PC) - ein andermal.
Dito - auch hier war eine längere Antwort - deshalb nur kurz:
Du verwechselst die radikal-skeptizistische Ebene 1 mit der inner-wissenschaftlichen Ebene 2 und versucht, in Ebene 2 einen Widerspruch aus Ebene 1 zu konstruieren. - Das geht nicht. - Versuche es mal INNERHALB der Ebene 2.
Da steckt etwas ganz anderes dahinter. ---- Dieses Forum ist dominiert von intellektuell interessierten Agnostikern mit Abneigung gegen alles, was spirituell und kirchlich-theologisch ist. - Ich dagegen komme aus einer geisteswissenschaftlichen Gegend, in der spirituelle Fragen Kern der Untersuchungen sind.
Letztlich kollidieren hier anthropzentrische und theozentrische Auffassungen - oder anders: Der eine denkt bottom-up, der andere to-down. ---- Das ist gestandenen Theologen bekannt, die dann sagen: "Deren Vorverständnis ist derart anders als unseres, dass sie folgerichtig zu ihren Ergebnissen kommen - aber unser Vorverständnis ist halt ein anderes", . Man ärgert sich dann gelegentlich darüber, wenn solche bottom-up-Versuche in die Theologie eindringen - meistens belächelt man es. - Aber man ist sich auch bewusst, dass es das Denken der Zeit ist, gegen das man nicht ankommt.
Dieser Konflikt lebt sich hier aus. - Dass sich dabei "Trauben" um mich bilden, hat schlicht damit zu tun, dass ich so ziemlich der einzige spirituell Orientierte bin, der nicht das Feld geräumt hat - schließlich heißt das Forum "4Religion".
Das klingt eher nach inner-theologischen Machtübernahme. - Letztlich läuft dies auf die Frage hinaus, ob es eine Theologie gibt, die vollkommen auf Spiritualität verzichtet. - Vermutlich wird man damit kontern, dass man "Spiritualität" einfach so um-definiert, dass sie irgendwie dann doch mit dabei ist.
Und wieder das Wort "erwiesen". - "Erwiesen" heißt bei Dir, nach Deinem Vorverständnis und darauf aufgesetzter Methodik "erwiesen".
Heroisieren würde ich das nicht - aber im Kern ist das in der Tat so. --- Ich hatte einfach zu viele Gespräche mit groß-kirchlichen Theologen, um zu wissen, dass man dort anders tickt - andere Vorverständnisse.
Denkfehler. - Das gilt doch nur DANN, wenn Jesus mit "nahes Reich" das gemeint hat, was Du darunter verstehst. --- Wenn es so wäre, wie Du es meinst, würde das jeder Theologe ab IQ 80 verstehen - aber viele mit IQ 130 sehen es halt anders.
Du meinst "die historisch-kritisch geprägte Theologie". Aus deren Vorverständnis ist das richtig. ---- Aber lasse Dich doch auch mal auf folgendes Gedanken-Experiment ein, das in etwa die Haltung der traditionellen Theologen repräsentiert:Thaddaeus hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 14:38Die Theologie hat lediglich neu darauf aufmerksam gemacht, dass Jesus Jude war, der - wie sein Lehrer Johannes der Täufer - eine apokalyptische Endzeit erwartete und man also sofort "umkehren" müsse, um das jüdische Gesetz zu erfüllen, von dem er kein Jota getilgt wissen wollte.
1) Jesus formuliert in der Kultur seiner Zeit "nahes Gottesreich" um - Paradigmenwechsel.
2) Die Jünger verstehen das anfangs nicht und checken es erst nach und nach (siehe Motiv des "Und sie verstanden ihn nicht").
3) Diese heilsgeschichtliche Erkenntnis-Entwicklung dauert bis heute an.
So kann die Bibel selbstverständlich nicht innerhalb der HKM verstanden werden - aber so ähnlich wird es traditionell und auch noch heute weitgehend in den groß-kirchlichen Theologien gesehen. ---- Nun ist Wahrheit nicht da, wo die Mehrheit ist - aber recht haben könnten sie doch in Bezug auf das haben, was der Fall war.
Das weiß ein IQ80-Theologe auch - aber könntest Du Dir nicht mal den Gefallen tun, Deine eigenen Vorannahmen kritisch unter die Lupe zu nehmen?
Das ist ein eigenes Thema - ich sprach vom Original Jesus.