sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 06:41
Das liegt allein an einer unklaren Aufgabenbeschreibung.
Nee - das war für die Verfasser sehr klar - sie haben sich daran gehalten.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 06:41
Trotzdem muss eine saubere Studie ihre Grundlagen offen legen, sonst taugt sie nichts.
Wahrscheinlich hat sie sich dagegen gar nicht gewehrt. - Das Problem ist woanders: Diese Studie wurde nicht intern unter Wissenschaftlern verarbeitet, sondern veröffentlicht, wobei man eben diese Grundlagen NICHT offen legt, weil es dazu überhaupt keine ausreichende Sendezeit oder Textfläche gibt. - Und somit kann eine Studie, die nach ihrer eigenen Hermeneutik korrekt ist ("Bei unserer Definition gilt, dass 40% ..."), in der Öffentlichkeit, die eine ganz andere Hermeneutik hat, vollkommen falsche Ergebnisse bringt. - Und dann kommt die nächst oder übernächste Studie mit selber Fragestellung, aber jeweils anderer Definition der Kernbegriffe, und bekommt 1% oder 3% raus.
Innerwissenschaftlich kriegt man das in den Griff: "Wir haben hier 3 Studien mit selbem Wortlaut, aber sehr unterschiedlichen Definitionen - Vorsicht bei der Anwendung". --- Aber Richtung Medien und Gesellschaft bekommt man es NICHT in den Griff, weil solche wissenschaftlichen Ergebnisse in der Regel lobbyistisch oder per Haltungs-Journalismus verwertet werden (man sucht sich halt DIE Studie aus, die den eigenen Interessen/der eigenen Haltung am besten entspricht.
NB: "Haltungs-Journalismus" scheint momentan ein Thema zu sein, da es viele Medienleute gibt, die meinen ihre Neutralität aufgeben zu müssen, um als Medienleute Haltung gegenüber AfD, RKK und sonstigen Feindbildern zu zeigen. - Dem gegenüber stehen Medienleute in der Traditon von Hans-Joachim Friedrichs »Ein guter Journalist darf sich mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten!« - also souverände Distanz.
Wie auch immer: Wissenschaft kommt medial in der Regel dann vor, wenn ein Nicht-Wissenschaftler sein Framing unterlegt haben will. - Ich würde sogar noch weiter gehen: Viele Forschungsaufträge ("Drittmittel") gibt es nur deshalb, dass deren Ergebnisse später gesellschaftlich so verwertet werden können. - Das sollte man verstanden haben.