Helmuth hat geschrieben: ↑So 21. Apr 2019, 09:29
Rilke hat geschrieben: ↑So 21. Apr 2019, 05:32
Römer 9, 11-13:
als [die Kinder] noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten — damit der gemäß der Auserwählung gefasste Vorsatz Gottes bestehen bleibe, nicht aufgrund von Werken, sondern aufgrund des Berufenden —, wurde zu ihr gesagt: »Der Ältere wird dem Jüngeren dienen«; wie auch geschrieben steht: »Jakob habe ich geliebt, Esau aber habe ich gehasst«.
Der von Rilke im Thread "Allversöhnung II" erwähnte Gedankengang meint, dass hier eine Auserwählung "vor Geburt" stattfindet, was rein historisch stimmt. Er zieht aber den Schluss, dass es damit vor der Geburt feststeht, wer in das Reich Gottes kommt und wer nicht. Dieser Schluss ist falsch.
Lasst uns gemeinsam versuchen das darzulegen.
Guten Morgen Helmuth,
dieser Schluß muss nicht falsch sein, David hat einen wunderbaren Psalm diesbezüglich verfasst.
139:13-24
Auch erkennt man, dass Gott alles im Voraus weiß, wenn man Jesaja gründlich studiert. Wenn Gott bereits die Zukunft von mehreren tausend Jahren im Voraus bestimmt, dann weiß er auch, wer zu ihm gehören wird und wer nicht. Bedenke, ein Vogel, der stirbt, ist in Gottes Bewustsein. Wenn er uns Gefäße nennt und an anderer Stelle davon gesprochen wird, dass sie nicht taugen werden oder taugen werden, dann muss Gott davon Kentniss haben.
Als Gott seinen Zug z.Z Noahs bereute, da entschied er wohl, wie es dennoch zum Ende der Welt kommen würde. Das ist in mir ein riesiges Thema und hier schreibe ich wirklich nur ein für dich wohl kaum zu verstehendes Fragmentchen.
Es gibt "Dinge", die manche Menschen wissen, oder in sich tragen, das trifft es weit besser, die von Gott eingegeben wurden. So sehe ich das bei Rilke. Es fehlen dafür womöglich die Worte, denn solches, von Gott eingegebene Geschehen über Gott selbst, soll nicht zwingend diskutiert werden. Es gibt in der Tat ein Geheimnis des Glaubens, tief verankert im Inneren.
Zu vergleichen mit einem Kleinkind, dass sehr wohl versteht, ohne es je analysieren zu können, das Erlebte. Unter anderem sind wir auch deshalb Kinder Gottes, nicht Erwachsene, sondern Kinder. Fasse es, oder fasse es nicht.
HG Leila