Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

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Pluto
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#51 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von Pluto » Di 27. Nov 2018, 11:12

Travis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Da gebe ich dir recht: Der Mensch sucht nach Spiritualität. Wenn er sie nicht findet, erschaffte er sie sich. Ist doch eigentlich einfach.
Wie unterscheidet man solch ein Vorgehen von einem echten Gott?
Gute Frage, vorausgesetzt, dass es einen "echten" Gott gibt, falls nicht, erübrigt sich sie Frage.
Ich gllaube nicht, dass es diesen Gott gibt, also erschaffen sich die Menschen Einen nach ihrem Ebenbild.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Lena
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#52 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von Lena » Di 27. Nov 2018, 11:15

Weil Liebe nur noch ein Wort, ein Gefühl ohne göttliche Kraft geworden ist? Laut dem neuen Testament sollten Geschwister sich von Herzen lieben und da geht es nicht ohne Ermahnung ab. Lässt der Zeitgeist dies noch zu?
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Pluto
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#53 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von Pluto » Di 27. Nov 2018, 11:43

Gott ist menschlich, sozusagen die Spiegelung der menschlichen Natur. Gott ist gütig. Ein Gott der nicht gütig ist, der nicht gerecht und weise ist, ist kein Gott. Die Attribute Liebe, Weisheit und Gerechtigkeit sind göttlich; sie mache das aus was Gott ist. Somit kann ein Mensch göttliche Qualitäten festlegen, die ein wahrer Gott haben muss.

Das bedeutet, dass Menschen göttliche Qualitäten verstehen und somit den Religionen göttliche Fähigkeiten zuschreiben können. Es bedeutet aber nicht, dass die Religionen an sich göttlich sind.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#54 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von Pluto » Di 27. Nov 2018, 11:53

Lena hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 11:15
Weil Liebe nur noch ein Wort, ein Gefühl ohne göttliche Kraft geworden ist? Laut dem neuen Testament sollten Geschwister sich von Herzen lieben und da geht es nicht ohne Ermahnung ab. Lässt der Zeitgeist dies noch zu?
"Ermahnung" gefällt mir nicht. Du hast recht, dass Gott die Liebe ist. Aber er ist viel mehr: Er verkörpert auch Gerechtigkeit, Allwissenheit und Weisheit, all das wonach wir uns sehnen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Travis
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#55 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von Travis » Di 27. Nov 2018, 11:58

Pluto hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 11:12
Gute Frage, vorausgesetzt, dass es einen "echten" Gott gibt, falls nicht, erübrigt sich sie Frage.
Es lohnt sich, über die Frage nachzudenken. Allein schon deshalb, weil Spiritualität ein integraler Wesenzug des Menschen ist.
Pluto hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 11:12
Ich gllaube nicht, dass es diesen Gott gibt, also erschaffen sich die Menschen Einen nach ihrem Ebenbild.
Das sehe ich anders.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

ThomasM
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#56 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von ThomasM » Di 27. Nov 2018, 12:30

Pluto hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 11:43
Gott ist menschlich, sozusagen die Spiegelung der menschlichen Natur. Gott ist gütig. Ein Gott der nicht gütig ist, der nicht gerecht und weise ist, ist kein Gott. Die Attribute Liebe, Weisheit und Gerechtigkeit sind göttlich; sie mache das aus was Gott ist. Somit kann ein Mensch göttliche Qualitäten festlegen, die ein wahrer Gott haben muss.
Ganz so ist deine Argumentation nicht stimmig, denn in der griechischen, römischen und hinduistischen Götterwelt gibt es auch die hinterhältigen, gemeinen, grausamen, ungerechten und bösartigen Götter. Da würde es in deiner Denkart besser passen, dass die Menschen die Breite der Emotionen ihrer menschlichen Erfahrungswelt vergöttlichen.
Allerdings passt dann der christliche Gott nicht mehr rein.

Pluto hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 11:43
Das bedeutet, dass Menschen göttliche Qualitäten verstehen und somit den Religionen göttliche Fähigkeiten zuschreiben können. Es bedeutet aber nicht, dass die Religionen an sich göttlich sind.
Religionen sind menschliche Systeme, da wird dir keiner widersprechen.
Und von Gott können wir nur das wahrnehmen, was zu unserer Erfahrungswelt gehört. Daher ist es kein Wunder, dass diese Wahrnehmung des Göttlichen so menschlich sind.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

PeB
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#57 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von PeB » Di 27. Nov 2018, 13:08

Pluto hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 10:36
Das ist ein Argument, warum der Mensch, sich Gott erschaffen hat, und nicht anders herum.
Mir hat ein Naturalist hier im Forum einmal gesagt, es könne nichts erfunden werden, was es nicht schon gebe. Daran schließe ich mich in diesem Zusammenhang gerne an. Der Mensch hat Gott nicht erschaffen, sondern er hat ihn in sich entdeckt.
Ich halte mich weder für blöde noch für naiv oder für Jemanden, dr auf ein Pronzip Hoffnung angewesen ist. Gerade dadurch, dass ich - auch bei meiner Ausbildung - immer wieder in die Tiefe geschaut habe, konnte ich Gott entdecken.

PeB
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#58 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von PeB » Di 27. Nov 2018, 13:10

Pluto hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 10:47
Travis hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 10:40
Pluto hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 10:36
Das ist ein Argument, warum der Mensch, sich Gott erschaffen hat, und nicht anders herum.
Nicht aus meiner Sicht. Es macht aber deutlich, dass Menschen spirituell sind, egal was man auch versucht um das abzustellen. Folgerichtig begibt sich der Mensch auf die Suche nach der Quelle.
Da gebe ich dir recht: Der Mensch sucht nach Spiritualität. Wenn er sie nicht findet, erschaffte er sie sich. Ist doch eigentlich einfach.
Wenn du nicht religiös argumentieren willst, was dein gutes Recht ist, musst du mir das Bedürfnis nach Spiritualität aber naturalistisch-evolutionär erklären. Wozu sollte das gut sein?
KEIN TIER braucht so etwas.

Der Mensch hat es aber.

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#59 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von PeB » Di 27. Nov 2018, 13:14

closs hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 10:41
In diesem Sinn hat mir mal ein katholischer Professor verklickert, dass strenggenommen auch Juden und Moslems "katolikos" seien. - In diesem Sinne wäre die "Heilige Kirche" nichts "Katholisches" im konfessionellen Sinne, sondern tatsächlich etwas Universales. - Anfreunden kann ich mich mit dieser Version - allein: Wer versteht das schon so in der RKK?

Wo er recht hat, hat er recht - im katholischen Sinne, versteht sich. Der Katholizismus ist die allgemeine römische Religion - unter besonderer Berücksichtigung des Christentums.
Rein christlich betrachtet kann aber nur der "katholisch" im Sinne des Wortes sein, der an Christus als den Erlöser glaubt - also gerade KEIN Moslem oder Jude.

closs
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#60 Re: Warum laufen den Kirchen die Menschen davon?

Beitrag von closs » Di 27. Nov 2018, 13:48

PeB hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 13:14
Wo er recht hat, hat er recht - im katholischen Sinne, versteht sich. Der Katholizismus ist die allgemeine römische Religion - unter besonderer Berücksichtigung des Christentums.
Rein christlich betrachtet kann aber nur der "katholisch" im Sinne des Wortes sein, der an Christus als den Erlöser glaubt - also gerade KEIN Moslem oder Jude.
Beides ist richtig - je nach Perspektive. - Es wäre viel gewonnen, wenn jeder beide Perspektiven einnehmen könnte. Das gilt auch für die Kirchenvertreter, aber insbesondere für die "Kritiker" von außen.

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