Ja so sollte es sein und aufrechte vom Heilige Geist geführte Brüder gab es immer. Nur waren diese nicht die Entscheidungsträger, sondern die Bischöfe aus dem 2. bis 5. Jh. n. Chr. Es zeichnete sich der bis heute gültige klerikale Absolutheitsanspruch des obersten ihrer Hirten ab. Ich sehe da keine Führung dieser Männer durch den Heilige Geist sondern einen Kampf um die Vorherrschaft in Sachen Theologie und Dogmatik.Abischai hat geschrieben:Es ist eben die Aufgabe der Theologie (und damit ist echte Schriftsachkunde genau so gemeint!), diese Dinge herauszufinden.
Das war im 1. Jh. noch anders. Man stritt natürlich auch über die Wahrheit, wie wir heute z.B. hier im Forum um das rechte Verständnis ringen, aber man trug es zusammen und dann urteilte man entweder gemeinsam darüber oder der Heilige Geist leitete die Entscheidung. Ein Musterbeispiel war das erste Konzil zu Jerusalem über die Beschneidungssthematik. Und hier lesen wir wie es z.B. Paulus für Korinth angeordnet hatte:
Die prophetische Gabe ist nicht im alleinigen Besitz des Vorstandes, sondern sie ist zugeteilt durch den Heiligen Geist. Und eine Aufgabe in der Gemeinde ist es diese zu erkennen und auch anzuerkennen. Doch was immer diese sagen, es ist zu überprüfen. Dabei hat nicht automatisch der Bischof das letzte Wort.1Kor 14, 29 hat geschrieben: Propheten aber laßt zwei oder drei reden, und die anderen lasst urteilen.
Das Thomasevangelium wurde rasch entlarvt, aber es gab noch wesentlich strittigeres Material, wie die Klemensbriefe oder eine sog. Petrus Offenbarung, aus der man die katholische Vorstellung über die Hölle in Umlauf brachte.Abischai hat geschrieben: Wenn man bedenkt, daß z.B. das sog. "Thomasevangelium" nicht im Kanon der Bibel aufgenommen worden ist, und wenn man diese Schrift heute betrachtet, dann ist das ein versöhnliches Zeichen dafür, daß die Brüder damals richtig gehandet haben, als sie diese Schrift nicht einbezogen haben, auch keine Texte der Gnosis.
Hingegen waren z.B. die beiden Petrusbriefe oder der Hebräerbrief, die wir heute zweifelsfrei anerkennen, damals umstritten, ebenso der Judasbrief, den ich heute noch bedenklich finde und auch die viel strapazierte Offenbarung des Johannes. Sie erzeugt heute so die meisten Irrlehren im Leib.
Wie sehr ein Bischof Athanasius von der Art antichristlichen Gedankenguts beeinflusst war, zeigt das ihm zugeschriebene Glaubensbekenntnis, das am Konzil zu Nicäa für unumstößlich verbindlich erklärt hatte. Dieses legt auch fest, dass alle, die es nicht derart "katholisch" sehen verdammt sind. Das ist ein deutlich satanischer Geist. In der Art verbannen heute noch solche Nachfolge-Trinitarier Andersenkende, siehe bibel.com.
Und so eine Gemeinschaft entscheidet, was der Kanon ist? Das sei Ferne!