Abischai hat geschrieben: R.F. hat geschrieben:Hätte Paulus damit etwa die Verpflichtung zur Beachtung des Pessachs verneint oder relativiert, hätte er gegen Jesu Anweisung verstoßen.
Wie kommst Du nur darauf? Es ist eine Auslegungsfrage, ob "das Mahl" zu Passah gefeiert worden ist und werden soll. Jenes Mahl war zu Pessach, das ist bekannt. Daß aber Paulus in 1. Kor. 11 darauf (also auf Pessach) bezug nimmt, ist weit hergeholt.
1. Korinther 11,23-26 (Luther):
Ich habe es von dem HERRN empfangen, das ich euch gegeben habe. Denn der HERR Jesus in der Nacht, da er verraten ward, nahm das Brot,
24 dankte und brach's und sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; solches tut zu meinem Gedächtnis.
25 Desgleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut; solches tut, so oft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis.
26 Denn so oft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, sollt ihr des HERRN Tod verkündigen, bis dass er kommt.
Paulus bezieht sich also ausdrücklich auf das letzte Passah, das Jesus zusammen mit den Zwölfen feierte.
Zugegeben, man meint seinen Worten entnehmen zu können, dass das neue Passah an jedem beliebigen Tag gefeiert werden könne, wie das ja auch Kirchen und einige Gemeinschaften tun. Doch biblisch ist das nicht...
Abischai hat geschrieben:
Alle (ausnhamslos alle) Feste Israels sind optional. Sie zu halten oder nicht zu halten, ist persönliche Sache. Genau das hat Paulus gesagt. Für die Junden unter den Christen galten die Feste nach wie vor, aber für die Heiden unter den Christen galten sie NICHT, genau wie die Beschneidung oder der Sabbat. Die geistliche Bedeutung der "Vorschattungen" ist auch für uns relevant, aber die erschöpft sich eben nicht im Feiern des Pessach, sondern in der Anerkennung der Erlösung durch das Opfer Jesu. Genau das IST das Pessach.
Paulus und die übrigen Apostel sahen dies anders. Paulus war kein Gesetzloser, wie etwa der Theologe Klaus Berger anmerkte. Der in den Schriften des Alten und Neuen Bundes vertretene Gesamtplan ist auf das Engste mit den "jüdischen" Festtagen verknüpft. Jesus starb an einem "jüdischen" Passah, der Geist wurde ebenfalls an einem "jüdischen" Festtag (Schawuot = Pfingsten) ausgegossen, Jesu Rückkehr fällt auf einen Posaunentag.
Abischai hat geschrieben:
Man kann das nun äußerlich feiern, oder man kann es innerlich feiern, indem man jeden Tag dem Herrn dankt für das, was er getan hat.
Das innerliche ist nicht optional, das ist unsere Aufgabe, aber die äußerlichen Feste sind optional, sie sind in ihrer Bedeutung erfüllt und obsolet geworden. Es gilt die geistliche Bedeutung.
Keine Frage, dass das Begehen der Feste sich nicht in äußeren Handlungen erschöpfen darf.