Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Rund um Bibel und Glaube
Munro
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#1 Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Munro » So 25. Feb 2018, 18:19

Auf der Homepage der EKD musste ich wieder mal dauernd von Christinnen und Christen lesen.
Als ob es Zweifel gäbe, dass Frauen Christen sein könnten.

Für mich sind "die Christen" selbstverständlich weiblich und männlich.
Wenn schon, dann grammatisch eher noch weiblich! *ggg*

Schließlich ist der Plural-Artikel ja "die" - und die pöööse pööööse "männliche" Silbe -er fehlt auch!

Sollten Christen nicht ihre Gemeinsamkeit betonen, statt sich in weiblich und männlich auseinander zu dividieren?

Wie ich es mal bei einem Gottesdienst erlebte.
Statt "nun beten alle das Vaterunser" hieß es da: "nun betet jede und jeder das Vaterunser".
Ist das nötig, das so zu formulieren?

Was meint ihr?
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Munro
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#2 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Munro » So 25. Feb 2018, 18:32

Und wie ist es mit dem Thema Transgender? ;)

Politisch völlig korrekt müsste es doch heuzutage heißen: "Christinnen und Christen und alles, was da noch irgendwie dazwischen ist ..."
Oder so.

Sonst wäre das ja nur "binär" - und binär ist out!
Weil es die Transgender-Leute ausgrenzt und diskriminiert - und das ist politisch totaaaaal un-korrekt! ;)
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Munro
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#3 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Munro » So 25. Feb 2018, 18:55

Ihr nix sehen gross Problematik hier? 8-)
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piscator
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#4 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von piscator » So 25. Feb 2018, 18:59

Irgendwann wird es eine Bibel in gendergerechter Sprache gebe, mit Paulus und Pauline :lol:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Rembremerding
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#5 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Rembremerding » So 25. Feb 2018, 19:02

Munro hat geschrieben:
Wie ich es mal bei einem Gottesdienst erlebte.
Statt "nun beten alle das Vaterunser" hieß es da: "nun betet jede und jeder das Vaterunser".
Ist das nötig, das so zu formulieren?

Was meint ihr?
Na wenn schon, dann "1. und 2. Elternteilunser im Himmel ..." ;)

All diese Angst jemanden zu diskriminieren setzt voraus, dass das eigene Denken diskriminiert und dies äußerlich durch Sprache kompensiert werden muss/soll.

Warum muss sich ein Mensch Gedanken darüber machen, ob das Gegenüber etwa dunkelhäutig, weißhäutig oder ein Engländer (knallrothäutig) ist, mit all dem Ballast, den man dann geschichtlich in die Begegnung hineinbringt. Ist er nicht in allererster Linie Mensch und ebenso würdig wie man selbst?


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Munro
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#6 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Munro » So 25. Feb 2018, 19:06

Es gibt bereits eine Bibel in sogenannter "gerechter Sprache":

An allen möglichen und unmöglichen Stellen wird die Textvorlage geschlechtergerecht erweitert. Ohne Rücksicht auf historische Realitäten gibt es jetzt «Hirten und Hirtinnen», «Verwalter und Verwalterinnen», «Pharisäerinnen und Pharisäer», «Zöllnerinnen und Zöllner». Nicht nur der kluge Mann baut sein Haus auf den Felsen, sondern die kluge Frau und der vernünftige Mann. Das Liebesgebot lautet nicht mehr, seinen Nächsten zu lieben, sondern seine Nächste und seinen Nächsten. Aus den wenigen Hinweisen auf eine Prophetin (Hulda), eine Richterin (Debora), eine Apostelin (Junias) und einige Jüngerinnen wird eine generelle Regel konstruiert, überall mit Frauen zu rechnen, wo ihre Anwesenheit nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird.

Das eröffnet großartige Möglichkeiten. Die Apostelgeschichte wird unter Berufung auf Römer 16, 7 zur «Zeit der Apostelinnen und Apostel», obwohl das Buch selbst neben den Zwölfen nur Paulus und Barnabas als Apostel bezeichnet. Aus den Schriftgelehrten und Pharisäern auf dem Lehrstuhl Mose (Mt 23, 2) werden «toragelehrte und pharisäische Leute», aus den als Heuchler beschimpften Schriftgelehrten und Pharisäern die «Scheinheiligen unter den toragelehrten und pharisäischen Männern und Frauen» (Mt 23, 25). Das ist zwar logisch etwas anderes, und auch historisch spricht nichts für die Existenz lehrender Pharisäerinnen, aber – so heißt es – man dürfe sich das pharisäische Judentum nicht als frauenfeindlich vorstellen. Offenkundig ist hier der geschlechtergerechte Antidiskriminierungswunsch der Vater der Übersetzung – und diese entsprechend historisch irreführend und philologisch unzuverlässig.

Mehr dazu: https://rundschau-hd.de/2006/12/neue-ub ... is-heiter/
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Helmuth
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#7 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Helmuth » So 25. Feb 2018, 19:12

piscator hat geschrieben:Irgendwann wird es eine Bibel in gendergerechter Sprache gebe, mit Paulus und Pauline :lol:
Und dann beten wir das Mutter unser im Namen Jesuine. :mrgreen:
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Munro
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#8 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Munro » So 25. Feb 2018, 19:27

@ Bibel in gerechter Sprache

Siehe oben ....
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Kingdom
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#9 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Kingdom » So 25. Feb 2018, 20:03

Munro hat geschrieben:
Sollten Christen nicht ihre Gemeinsamkeit betonen, statt sich in weiblich und männlich auseinander zu dividieren?

Was meint ihr?

Brüder und Schwestern wäre vielleicht mehr Bibel gemäss. Damit es auch die heutige Welt versteht kann ja man auch Christen und Christinnen schreiben.

Zudem verstehen sich Christen ja auch als Familie und die ist durch Christus verbunden und versteht sich als eins auch wenn verschiedene Gaben die Einheit stärken.

Lg Kingdom

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#10 Re: Christinnen und Christen - sprachlich gesehen

Beitrag von Munro » So 25. Feb 2018, 22:02

Kingdom hat geschrieben: Damit es auch die heutige Welt versteht kann ja man auch Christen und Christinnen schreiben.

Und warum reicht nicht ein einziges Wort: Christen?
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