Manche vergötzen Ostereier, andere Weihnachtsbäume, andere Maria und noch andere...
die
Bibel.
ALLES, das nicht in einer Haltung der Demut und der LIEBE, und zwar gerade zum DEM Nächsten, der - in
meinen Augen- nicht "richtig" glaubt und sich nicht "richtig" verhält, geübt wird, kann (wird mit großer Wahrscheinlichkeit) dem HERRN
nicht wohlgefällig sein.
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Wer mich länger kennt, weiß vermutlich, dass meine "Bekehrung" Nr. 2 privat stattfand, unter Ausschluß der Öffentlichkeit und erst Recht nicht im Zusammenhang mit einer Gemeinde oder mit Christen, die mich dahingehend beeinflusst hätten.
Es war ein Zettel im Briefkasten von "Aktion in Jedes Haus", als Antwort Gottes auf meine Suche nach Ihm, man konnte einen Bibel- Fernkurs machen, was ich dankend annahm, und man wurde von dem Verein in eine räumlich nahe gelegene Gemeinde vermittelt.
Eines Tages kamen einige junge Christen aus dieser Gemeinde zu uns zu Besuch. Ich kannte sie kaum... war ja Neuling.
Sie hackten auf der RKK herum (was mir weh tat) und knallten mir ihre Weisheiten, Maria betreffend, ausführlich vor den Latz. Damit meinten sie wohl, Gott einen Dienst getan zu haben.
ICH FAND ES EINFACH NUR ARROGANT, ANMASSEND UND WIDERLICH, wie sie agierten. Das Ganze war irgendwann im Winter/ Frühjahr 1981/82, das ist also mehr als 30 Jahre her. Aber diese Szene kann ich einfach nicht vergessen, auch nicht die Gefühle, die sie bei mir auslöste.
Ich wollte doch "alles richtig machen", und zu Maria betete ich überhaupt nicht... kam aber aus der RKK.
So, und jetzt kommt der Hammer.
Diese "bibeltreuen" Eiferer... haben auf der ganzen Linie VERSAGT, haben uns IM STICH GELASSEN, als sie 1996 der Sünde hätten entgegen treten müssen. Da wurden die Gebote Gottes mit Füßen getreten, es wurde meine Familie von Lügnern und Heuchlern angegriffen und drohte unter dem permanenten Druck und den unglaublichen Anschuldigungen zu zerbrechen. Ich war Mitglied in dieser Gemeinde, war dort 1991 getauft worden. Ein anderes Mitglied agierte massiv gegen mich und gegen meinen Ex- Mann.
Wenn ein Glied leidet... was sagt denn die Bibel dazu?
Wir wandten uns an den Gemeindevertreter, ja, sogar dem Pastor schrieb ich einen langen Brief in der Hoffnung, die Gemeinde möge sich mit unserem Problem beschäftigen und "Recht sprechen".
Ob der Pastor meinen Brief jemals bekommen hat, weiß ich nicht. Der Gemeindevertreter sagte meinem Ex, sie seien "gerade im Umbruch" und wirkte nicht sonderlich engagiert. Aufgrund der Wochenenddienste in der Pflege und weil wir nur
ein Auto, dafür aber eine Menge Kleinkinder und keine Hilfe hatten, war es uns nicht möglich, regelmäßig am Gemeindeleben teilzunehmen. Auf gut Deutsch: Man half uns NICHT. Man ließ die Sache laufen und die Rechts- und Familienordnung der Bibel ist wohl nur dann gültig, wenn es den erweckten Christen gerade in den Kram passt. Das ist keine Bibeltreue, sondern SITUATIONSETHIK, mit einigen frommen Sprüchen garniert.
Daraufhin sind wir ausgetreten aus dieser bibeltreuen Gemeinde von Superchristen. Wie man mir sagte, wurde der Gemeinde unser Austritt in den Bekanntmachungen an einem der darauf folgenden Sonntage mitgeteilt.
Kein Hahn krähte danach. Niemand fragte "warum", niemand interessierte sich dafür, wie es uns ging.
Fazit nach 20 Jahren: Meine Ehe ist zerbrochen. Aber die Gemeinde AUCH, nach einigen Jahren, das hatte nichts mit uns zu tun... es gab eine Spaltung und etliche altgediente Mitglieder mussten sich ein anderes Domizil suchen. Gott schützt die Ehe! Und wer fromme Sprüche klopft, dass die Festen der Erde dröhnen, aber dann kneift, wenn es darum geht, die Wahrheit zu verteidigen und verfolgten Gemeindemitglieder in ihrer Not beizustehen, der wird erleben, dass Gott auch mal recht zornig werden kann.
Was ich damit sagen will:
Maria und der Rosenkranz sind wohl das kleinere Problem, WENN (von dem Gläubigen) die Liebe zum Nächsten GELEBT wird.
Ich bete ihn nicht, ich spreche auch nicht mit Maria. Aber wie ich diese Threads so lese zu diesem Thema, da kommen die alten Gefühle wieder in mir hoch.
Ich glaube nicht, dass man jemanden, der in die katholische Mystik einsteigt, mit schroffen Zurechtweisungen und Anschuldigungen überzeugen kann, seine Gebetspraxis zu hinterfragen. Denn es gibt ja Gründe, WARUM der Mensch das tut.
Es bringt ihm etwas. Er hat einen Gewinn davon.
Es liegt ein Segen darin, für den Menschen, sich einzufügen in eine Ordnung. Das ist die Stärke der Katholiken. Sie
erleben die Nähe Gottes, indem sie sich zurücknehmen, manchmal sich selbst verleugnen, ihre eigenen Interessen den Interessen der Gemeinschaft unterordnen.
Protestanten sind oftmals total rebellisch. Sie sind nicht zerbrochen. So lange ihr Glaube auf den Glauben der Katholiken (Muslime, Juden, Buddhisten.... ) herabschaut und die Fehler anderer Gläubiger wie am Schnürchen aufsagen kann, ist ihr Glaube ein Besserwisserglaube, weil der Protestant sich immer noch für "ein bißchen besser" hält als beispielsweise den katholischen Zöllner mit seinem Marienspleen.
Der rebellische Protestant kann nicht nachvollziehen, warum der Katholik seiner Kirche treu bleibt, obwohl/ auch dann, wenn er an ihren Fehlern leidet.
Er hat keine Ahnung davon, was der Katholik in seiner Kirche erlebt. Sie ist ihm Heimat, überall auf der Welt. Sie ist wie eine große Familie, deren "Vater" derzeit Franziskus heißt.
Der Protestant muss halt mal hingehen, zum Beispiel an Weihnachten. Und
stille werden.
Einfach mal zuhören... den Gottesdienst auf sich wirken lassen.
Oha, diese Katholen sind ja noch viel biblischer als die Evangelen. Im Ernst. Hört euch mal die Messe an, keine Sorge... wenn nicht gerade Mai ist und auch kein Marienfeiertag, dann kommt Maria so gut wie gar nicht vor. Was in der Liturgie an Biblischem enthalten ist, an einem einzigen Sonntag-- das geht in einem fort, für Bibelkenner das reinste Vergnügen.
Warum ich so ausführlich schreibe?
Damit manche Diskutanten in der Runde vielleicht ansatzweise realisieren, warum man einen Katholiken nicht mit einigen Bibelsprüchen "bekehren" kann. Und schon gar nicht, wenn man Bibelstellenweitwurf betreibt und pöbelt.
Er ERLEBT seinen Gott in seiner Kirche und in seinem Glaubensleben. Auf diesem Niveau kann nur die geistlich reine LIEBE agieren.
Jetzt schicke ich das ab, ehe ich es mir noch anders überlege.
LG