closs hat geschrieben:Detlef hat geschrieben:Dann ist der von dir aufgedrückte Stempel : "Schmidt-Salomon ist atheistischer Anthropozentrist, der seinen Glauben/seine Religion folgerichtig darstellt dumm, unzutreffend und unfair"
Das ist überspitzt dargestellt, aber von der Richtung her wird er so zitiert.
Nein, es ist schlicht falsch, du hast offensichtlich deine Infos nur gefiltert (kath.net, nthk.de ?) bezogen. Als Schmidt-Salomon letztes Jahr in unserer Stadt war, hat er dem Leipziger "Kreutzer" u.a. folgendes gesagt:"Als evolutionäre Humanisten treten wir zwar sehr entschieden für die Werte der Aufklärung, für kritische Rationalität, Selbstbestimmung, Freiheit und soziale Gerechtigkeit ein. Allerdings begreifen wir den Menschen nicht mehr als »Krone der Schöpfung«, sondern als unbeabsichtigtes Produkt der natürlichen Evolution, das sich nur graduell, nicht prinzipiell, von anderen Lebensformen auf diesem »Staubkorn im Weltall« unterscheidet. Der evolutionäre Humanismus überwindet also den anthropozentrischen Größenwahn, der für religiöse wie nichtreligiöse Weltbilder der Vergangenheit kennzeichnend war. Um es mit Albert Schweitzer zu sagen: Als Kinder der Evolution sind auch wir bloß Â»Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will«, was sich nicht zuletzt auch in einem verantwortungsvolleren Umgang mit der nichtmenschlichen Tierwelt niederschlagen sollte."
und zur Frage deskreuzer:" Es gibt den Vorwurf an Sie und die Stiftung, selbst ideologische Fundamentalisten zu sein und einen aggressiven Atheismus zu betreiben, der auch vor Antisemitismus (Namensgeber der Stiftung, Beschneidungsdebatte …) nicht haltmacht. Ihre Entgegnung?"
SCHMIDT-SALOMON: Das ist natürlich Unsinn. Die Giordano-Bruno-Stiftung ist keineswegs militant atheistisch, die meisten unserer Mitglieder, so auch ich, würden sich eher als Agnostiker bezeichnen. Die Anti-Beschneidungskampagne führten wir in Zusammenarbeit mit liberalen Juden und Muslimen durch. Sie richtete sich daher nicht gegen »die Juden« oder »die Muslime«, sondern nur gegen solche, die die Religionsfreiheit als Freibrief zur Verletzung von Kinderrechten missverstehen...."
closs hat geschrieben:Kann es sein, dass Du nicht verstehst, was "ergebnisoffen im methodischen Rahmen" bedeutet?
Kann mir vorstellen, was du damit meinst, habts ja bis zum Erbrechen in anderen Threads diskutiert, is aber unerheblich, da sich Ratzinger um dass:
closs hat geschrieben:Er weiß ganz sicher, dass Wissenschaft in ihrem methodischen Rahmen ergebnisoffen ist.
sowieso nicht schert- siehe:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/papst ... .1610933-3
closs hat geschrieben:Detlef hat geschrieben:Du ignorierst also weiter hartnäckig die mehrfache Aufforderung, sich mit den Begriffen "Glaube", "glauben" und "Religion" auseinanderzusetzen.
Versteh ich nicht? - Worauf willst Du daraus?
Du hast dich als philosophisch belesen dargestellt, hast einige Jahre in England gelebt, bist jetzt aber vermeintlich ahnungslos, in Bezug auf das, was gern für "Sprachspiele" genutzt-, und in der dortigen Philosophie, soweit ich weiß, nicht selten diskutiert wurde: Der Unterschied zwischen "believe" und "faith"???
Die Sache mal komprimiert: Beim Glaube ( "faith") wird z.B die Existenz von transzendalen Wesen vorausgesetzt oder das Leben nach dem Tod. Es sind immer Grundvoraussetzungen vorhanden, die aber ohne Evidenz sind. Glauben ("believe") ist zwar unmittelbar noch nicht für einen strengen Beweis zugänglich, es ist eben eher so was wie der Glaube daran, dass mein Kaffee gleich fertig ist, nachdem ich kurz zuvor die Kaffemaschine angeschaltet habe...
In dem du diese beiden Dinge vermengst und von "Säkular-Gläubigen" oder "gläubigen Atheisten" faselst, unterschlägst du schon mal, dass dort die Grundvoraussetzungen für den Glauben ( "faith") schlicht nicht anwesend sind. Damit verhälst du dich intelektuell unredlich.