Agent Scullie hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:Dass Milliarden von Menschen davon überzeugt sind, die Korrektheit einer Vorstellung sei erweisen, bedeutet jedoch nicht, dass sie tatsächlich erwiesen wäre.
Das Problem dabei ist, dass religiöse und spirituelle Erfahrungen subjektiven Charakter aufweisen und daher intersubjektiv schwerlich vermittelbar sind.
Ich bezweifle, dass von den Milliarden Menschen, von den Flavius spricht, tatsächlich sonderlich viele spirituelle Erfahrungen gemacht haben. Die meisten werden einfach das Weltbild übernommen haben, das ihnen anerzogen wurde, und sich nie allzu intensiv damit beschäftigt haben.
Ja, ich denke, Du hast recht.
Agent Scullie hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Wenn ich Dir z.B. sage, dass ich im Gebet Gottes Heiligen Geist gespürt habe
Dann würde ich dir antworten, dass du das keineswegs ist, sondern dir des Weltprinzip, des Tao, gewahr wurdest, du diese Erfahrung aber nicht so recht einzuordnen wusstest und sie deswegen bewusst oder unbewusst in die dir vertrauten christlichen Vorstellungen hineinzuzwängen versucht hast. Oder um es mit den Worten der Bibel zu sagen: du warst nicht arm genug im Geist.
Ja, natürlich, so kann man es auch interpretieren.
Agent Scullie hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Flavius hat meiner Meinung nach insofern recht, dass wirklich sehr viele Glaubenserfahrungen bezeugt werden. Vieles ist wahrscheinlich Spinnerei. Vor einigen Wochen begegnete ich einen charismatischen Christen, der fest davon überzeugt war, über die Gaben des Heiligen Geistes zu verfügen und ernsthaft als christlicher Heiler eine Praxis eröffnen wollte. Dies halte ich für gefährlich, denn es könnte ja sein, dass jemand seine charismatischen Versprechen der Medizin vorzieht und z.B. bei Krebs seine Hoffnung auf ein Wunder setzt, welches erwartungsgemäß nie eintritt.
Der freundliche junge Mann führte mir sogar sein Zungenreden vor
Was ist denn Zungenreden? Man redet doch immer mit Hilfe der Zunge?
Das Pfingstwunder befähigte die ersten Christen laut der Apostelgeschichte dazu, plötzlich in fremden Sprachen zu reden. Diese Fähigkeit wird als
Zungenreden bezeichnet.
In
1Kor 12:10 führt Paulus unter den
Geistesgaben auch die
Zungenrede auf. Laut
1Kor 12:28-30 gab es da unter den Urchristen Unterschiede, sogar unterschiedliche Arten der Zungenrede. Gemäß
1Kor 13:8 sollten diese Gaben irgendwann aufhören.
Wenn ich mal annehme, dass Paulus und seine Leser über diese Gaben verfügten, so gehe aufgrund der sehr langen Zeit, die inzwischen vergangen ist, und der Erfahrung, davon aus, dass diese Geistesgaben längst zur Vergangenheit gehören.
Aus
1Kor 14:1-6 entnehme ich, dass die Rede in einer fremden "Zunge" auch für den Sprechenden selbst unverständlich blieb, sofern er nicht über die Gabe der Übersetzung verfügte.
Von Pauli weiterer Ausführung möchte ich folgende Aussage von ihm zitieren:
Zitat aus
1Kor 14:19:
aber in der Gemeinde will ich, um auch andere zu unterweisen, lieber fünf Worte mit meinem Verstand sagen als tausend Worte in Zungen.
(s. auch
1Kor 27-33)
Agent Scullie hat geschrieben:Halman hat geschrieben:und fragte mich sinngemäüß, wieviel [Geist und Wundergaben] ich denn haben wollte.
Und, was hast du geantwortet?
Ehrlich gesagt war ich sprachlos.