Wird man der Situation eines notleidenden Menschen gerecht, wenn man ihm nur etwas von Geboten und Verboten erzählt? Inwiefern ist soetwas tragfähig, wenn der Mensch wirklich mit Leid konfrontiert wird. Ich bezweifle, dass das der psychischen Wirklichkeit der Betroffenen wirklich gerecht wird. Eigentlich geht es bei diesem Thema um das Recht auf die Freiheit zur Selbstbestimmung. Die Frage ist berechtigt: wenn für das ganze Leben Selbstbestimmung gilt, warum sollte das ausgerechnet beim Lebensende (im Falle eines schwerkranken Menschen) nicht mehr gelten? In „Das Meer in mir“ wurde die Geschichte von Ramon Sampedros verfilmt. Darin heißt es: „Das Leben ist ein Recht, aber keine Pflicht“. Er hat jahrelang dafür gekämpft, sein Leben beenden zu dürfen.Helmuth hat geschrieben:In einem gebe ich dir recht, ich habe kein Gebot gefunden, dass dezidiert den Selbstmord per se verbietet. Die einzige Alternative die sich anbietet wäre, dass Mord den Selbstmord miteinschließt. Denn wo stünde wieder geschrieben, dass das Tötungsverbot an sich selbst damit ausgeschlossen wäre?
Ein paar bedenkenswerte Worte:
Quelle
Ich plädiere dafür, dass man auf die Möglichkeit über das Ende des Lebens hier auf Erden selber zu bestimmen, nicht mit dem Strafrecht antwortet. Es gibt Verzweifelte, denen sollte man helfen, wenn es geht. Es gibt aber auch andere, die der Meinung sind, dass ihr Leben zu Ende ist und es keinen Grund mehr gibt, dieses zu verlängern. Die sind weder krank, noch verzweifelt. Jedoch ist es in unserer Gesellschaft für manche völlig unverständlich, wenn jemand das Leben beendet sieht, wo er doch eigentlich gut leben könnte. Er kann essen, schlafen oder Filme schauen. Man begreift aber nicht, dass manche Leute tiefer fragen, als die Oberflächlichkeit der Unterhaltungsindustrie und des Konsums es zulässt. Friedrich Nietzsche meinte einst, dass unsere Kultur sich ändern würde, wenn wir selber den Todestag feiern könnten, wie ein Fest und selbst bestimmen, wann wir Abschied nehmen, die Tür öffnen und die Feier verlassen. ~ Eugen Drewermann
Das ist eine berechtigte Frage: hat der Mensch das gottgegebene Recht die Feier zu verlassen? Ich formuliere das extra als Frage, damit eine Diskussion in Gang kommt... das ist vielleicht sinnvoller, als nur bereits fertige Positionen hin und her zu werfen....