Andreas hat geschrieben:Das Phänomen der Qualia spürt dein Körper, wenn er einen Orgasmus oder Zahnschmerzen hat. Das ist das Phänomen, was deinen Körper zu der Überzeugung bringt, dass es sich um deinen und nicht um meinen Körper handelt, der diesen Orgasmus und diese Zahnschmerzen hat.
Du hast dich anscheinend dafür entschieden, dass „Qualia“ eine „Art von Etwas“ sein sollen, auf „das“
der Körper reagiert.
Der Körper ist ein materielles Objekt, dessen Reaktionsfähigkeiten materiell erforschbar sind.
Denkst du also, dass „Qualia“ materielle Existenzen sind?
Andreas hat geschrieben:Immer wieder faszinierend zu sehen, wie du genau das machst - zwischen Welt-Wahrnehmung und Wahrnehmungs-Wahrnehmung umzuschalten, wenn du den Menschen in seiner Interaktion mit seiner Umwelt beschreibst
Nein, das mache ich explizit nicht, denn kein Mensch hat Zugang zu den Zusammenhängen, die das Gehirn aufbaut.
An anderer Stelle habe ich geschrieben, dass der Zusammenhangsumfang der Gehirnaktivität den Umfang der menschlichen Sprachen bei weitem (sogar gigantisch) übersteigt - man erkennt das indirekt an dem Aufwand, den das Gehirn treibt.
=> „das Bewusstsein“, „das Mentale“ läuft über Zusammenhänge ab, aber deshalb besteht noch lange kein Detailzugang.
Man kann sich das so vorstellen:
Jede „Bedeutungs-/Erlebenssituation“ (egal wie abstrakt sie sein mag) liegt als sich ständig verändernde Zusammenhangsmenge vor -> ohne Analysemöglichkeit zu den Details.
Auf diese Weise bist du überzeugt, „einen Gedanken gehabt zu haben“, obwohl du nicht im Geringsten sagen kannst, was du da genau gemacht haben könntest und wie überhaupt ein „Gedanke“ hergestellt werden könnte.
Gleiches gilt für „Orgasmus“ und „Zahnschmerzen“, wobei dort zumindest die starke Verbindung zu konkreten Körpersituationen nicht zu übersehen ist (es sei denn man ist Philosoph und phantasiert sich „den Schmerz“ als eine Art „Zusatzschleifchen“ zur eigentlichen Situation zusammen)
Hier greift eine elementare Regel der Wahrnehmung:
Wenn keine Zusammenhänge vorliegen, dann muss auch keine „Konfrontation“ bzw. „Situation“ hergestellt werden.
Wenn man diese Regel auf deine behaupteten „Phänomene“ anwendet, dann lautet das Ergebnis:
Phänomene muss es in der Wahrnehmung nicht geben.
=> der „phänomenale Erlebnisgehalt“ wird gar nicht benötigt.
Du bestätigst dies jedes Mal, wenn du keine Zusammenhänge lieferst und nur das Wort „Phänomen“ anbringen kannst.
Exakt die daraus ableitbare Phänomenfreiheit „öffnet den Weg“ zu einer Realisierung über das Gehirn.
Weil es ja in diesem Thema um „Wissen und Glaube“ geht, sage ich:
Die saubere Aufstellung der Analysemöglichkeiten und Einordnung der Situationen, führt weg vom „philosophischen Glauben“ hin zu nachprüfbaren Vermutungen, die sich immer wieder bestätigen werden.