Kingdom hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:Ja, klar....Du holst sofort wieder den Teufel aus deinem Zauberhut.... Du sprichst ständig von Jesus, aber seinen Geist der Liebe und Barmherzigkeit spüre und erkenne ich leider nicht in deinen Worten. Du verdammst und verteufelst lieber.
Wenn Du keine Liebe darin erkennen kannst, wenn jemand Satanische Lehren verwirft und ablehnt, dann musst Du Dich fragen, von wo kommt diese Verdammnis?
Andersdenkenden platt zu unterstellen, sie würden dem Satan folgen, ist vollkommen absurd...Worte wie „der Teufel ist des Juden Vater!“ konnten die Menschen früher auch in der Nazizeitschrift „Der Stürmer“ lesen. Ich frage mich, weshalb Du nicht einfach vernünftig für das Christentum argumentieren kannst.
http://members.aon.at/veitschegger/texte/islam.htmAuf Abraham, den leiblichen und geistlichen Stammvater des Judentums, berufen sich auch die Gläubigen des Islam: die Muslime. Sie sehen in dem Abrahamsohn Ismael (vgl. Genesis 16,16 und 17,20), den Ahnherrn der arabischen Stämme, aus denen der große Prophet des Islam, Muhammad (570 – 632 n. Chr.; im Westen oft Mohammed ausgesprochen), stammt. In der arabischen Handelsstadt Mekka geboren, als Waisenkind von Verwandten großgezogen, glücklich verheiratet mit der wohlhabenden und um 15 Jahre älteren Kauffrau Kadidscha, weiß sich Muhammad um das Jahr 610 zum Propheten und Gesandten Gottes berufen:Er soll – wie vor ihm schon Abraham, Ismael, Mose und viele andere Propheten – den Menschen wieder den Glauben an den einen und einzigen Gott (arabisch: Allah) verkünden.
Die Araber sind biblisch gesehen die Nachkommen von Abrahams Sohn Ismael, also „Ismaeliten“. Auf Quantara.de habe ich den schönen Begriff „Trialog der Kinder Abrahams“ gelesen. Das ist es eigentlich, was wir brauchen. Die Welt wird nur in Frieden leben können, wenn die Kinder Abrahams endlich erkennen, dass sie zu einer menschlichen Familie gehören. Die Einheit der Menschheit ist das große Thema unsrer Zeit.
Auch denke ich, dass wir viel voneinander lernen können:
https://de.qantara.de/inhalt/navid-kerm ... -liebenden]Navid Kermani über das Christentum: Das Staunen eines ungläubig Liebenden
Mit dem Buch "Ungläubiges Staunen" hat Navid Kermani eine faszinierende Reflexion über die christliche Kunst und Religion geschrieben. Der deutsch-iranische Schriftsteller blickt auf das Christentum mit einer Neugier und einem Ernst, wie sie heute den meisten Christen wohl fremd geworden sind. Ulrich von Schwerin hat das Buch gelesen.
[...]
"Tradition ist die Vermittlung der göttlichen Offenbarung durch Generationen von Menschen hinweg; sie ist mehr, als ein Einzelner wissen oder sich ausdenken kann", sagt Kermani in einem Gespräch mit dem "SZ Magazin". Heute jedoch breche die christliche wie die islamische Tradition weg. Die Fundamentalisten behaupteten, zu den Ursprüngen zurückzukehren, doch würden sie dabei die Tradition überspringen. Wenn Tradition auch nicht künstlich erhalten werden könne, müsse man doch versuchen, sie zu achten und zu erneuern. Heute solle Religion den eigenen Vorstellungen entsprechen und vereinbar sein mit den Anforderungen der Gegenwart, bedauert Kermani. Dabei sei es das Wesen von Religion, dass sie nicht der Zeit entspricht. "Jesus war ganz offensichtlich nicht kompatibel mit seiner Zeit", betont er. Die Herausforderung bestehe darin, den 2000 Jahre alten Text der Bibel mit jedem Wort ernst zu nehmen, und dennoch "aufgeklärt in der Gegenwart" zu leben.
In seinem Buch zieht Kermani immer wieder den Vergleich zum Islam, besonders zum Sufismus und seinem eigenen schiitischen Glauben. Der Islam, so betont er, habe größten Respekt vor Jesus – nicht als Sohn Gottes, doch als Verkörperung des göttlichen Geistes. Dabei sei das frühe Christentum der Arianer selbst nicht so entschieden gewesen in der Vergöttlichung Jesu und habe damit der islamischen Sicht auf Jesus noch näher gestanden. Doch auch heute fänden sich im Islam noch viele Elemente des Christentums – und umgekehrt.
Wobei ich mir sogar ziemlich sicher bin, dass Navid Kermani als Muslim dieser sehr klaren und mit der Vernunft vollkommen vereinbaren Erklärung zustimmen kann, warum Jesus für die Christusgemeinde zum Sohn Gottes wurde:
http://roland-sinsel.de/prof-hans-kueng ... index.htmlCREDO: Das Apostolische Glaubensbekenntnis Zeitgenossen erklärt
Von Prof. Hans Küng
Was heißt: Gott hat einen Sohn? (Seite 81 bis 87)
Gerade nicht von Jesu Geburt, sondern von Jesu Tod ist auszugehen, wenn man verstehen will, warum Jesu Jünger dazu kamen, ihn als Gottes Sohn zu verkünden. Der Sterbensruf Jesu »Mein Gott, mein Gott, warum hast zu mich verlassen?« (Mk 15,34) wird schon im Lukasevangelium ins Positive gewendet mit dem Psalmwort: »Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist« (Ps 31,6; Lk 23,46). Vollends bei Johannes,: »Es ist vollbracht!« (19,30). Ja, dieses eine war von Anfang an die felsenfeste Überzeugung der ersten Christusgemeinde, die sich wie der Apostel Paulus auf Erfahrungen berief: Dieser Gekreuzigte ist nicht ins Nichts gefallen, sondern ist aus der vorläufigen, vergänglichen, unbeständigen Wirklichkeit in das wahre, ewige Leben Gottes eingegangen. Er lebt — wie immer zu erklären. Und auch hier gilt: Kein »über-natürlicher« Eingriff eines Deus ex machina, wie wir noch sehen werden, muß damit gemeint sein, sondern wie bei Lukas mit »in deine Hände« oder wie im Johannesevangelium mit der »Erhöhung« angedeutet, das »natürliche« Hineinsterben und Aufgenommenwerden aus dem Tod in die eigentliche, wahre Wirklichkeit: ein Endzustand jedenfalls ohne alles Leiden.
Dem Apostolikum entsprechend werde ich über Kreuz und Auferweckung eigens zu handeln und dann auch den jüdischen Kontext der Geschichte Jesu stärker einzubeziehen haben. Hier an dieser Stelle geht es zunächst nur um die Erklärung des Titels »Sohn Gottes«, und dafür ist nach heutiger neutestamentlicher Exegese grundlegend: Jesus hat sich nie Gott genannt, im Gegenteil: »Warum nennst du mich gut? Niemand ist. gut als Gott allein« (Mk 10,18). Erst nach seinem Tod, als man aufgrund bestimmter österlicher Erfahrungen, Visionen und Auditionen, glauben durfte, daß er nicht in Leid und Tod geblieben, sondern in Gottes ewiges Leben aufgenommen, durch Gott zu Gott »erhöht« worden war, hat die glaubende Gemeinde angefangen, den Titel »Sohn« oder »Sohn Gottes« für Jesus zu gebrauchen
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