AlTheKingBundy hat geschrieben:Ich habe so meine Probleme mit der Schrift des Islams. Dort wird mehrfach zur Ermordung von Andersgläubigen aufgerufen. Nun frage ich mich, ob diejenigen Terroristen, die dies in die Tat umsetzen nur konsequent Muslime sind und die anderen nicht, bzw. diese ihrer Schrift nicht folgen? Wie würde der Deutsche Staat damit umgehen, wenn eine Gruppierung eine Manifest niederschreibt, in der alle getötet werden sollen, die nicht Mitglied dieser Gruppierung sind?
Sofern es sich um den Islam handelt, wird dies mit "gutmenschlicher" Sozialromatik und Kulturrelativismus solange euphemisiert, bis es politisch korrekt formuliert wurde, dies ist jedenfalls zunehmend mein Eindruck (Foren eingeschlossen).
Vor längerer Zeit diskutierte ich mal mit einem sunnitischen Muslim in einem
anderen Forum und zwei Absätze von dem ihm möchte ich hier zitieren:
Zitat von N.A.D.:
Wir sehen den Sufismus als Abspaltung, Strömung - strenggenommen ist das die Definition einer Sekte. Er beruht ganz klar auf demSunithischen Islam aber in einer sehr spirituellen Richtung. Ja, die LiebeGottes zu erlangen ist ein edles Ziel - aber eben nicht als das Oberste imQuran genannt. Das oberste Ziel ist Gottergebenheit.
[...]
Die Hadidthen sind neben dem Quran das Zweite grosse Instrument um den Islam leben zu koennen. Sie zeigen uns, wie der Prophet den Islam in sein Leben integriert hat und wie er mit bestimmten Fragen die an ihn gerichtet wurden umging. Auch geben sie viel Hintergrundwissen durch Erzaehlungen des Propheten da ja der Quran nicht sein Lebensbericht ist sondern nur dass, was Gott ihm als Offenbarung eingegeben hat.
Die Hadidthen sind ganz klar nicht gleichgestellt mit dem Quran und sie koennen ihn niemals ueberstimmen oder ersetzen.
Der Begriff Sunniten leitet sich von der
Sunnah (â€Ø³Ù†Ø©â€Ž), der gesamten Überlieferung über die Aussprüche und Handlungen Mohammeds, ab. Von der Vielzahl der Hadith-Sammlungen werden von den Sunniten sechs als "authentisch" anerkannt und sind für die Sunniten nach dem Quran die wichstige Quelle für die Ausübung ihrer Religion.
Um mich besser zu informieren, las ich auch das Buch
DER ISLAM - 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur vom SPIEGEL-Buchverlag. Ich zitiere etwas aus dem Kapitel
Verse für Krieg und Frieden von Dieter Bednarz und Daniel Steinvorth. Die Autoren stützen sich, wie dem Text zu entnehmen ist, auf Religionswissenschaftler.
Zitat aus DER ISLAM - 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur (Seiten 17-18):
In der islamischen Welt wird dem Werk meist bedinglunslose Verehrung entgegengebracht. "Al-Koran al-karim", der "ehrwürdige", der "kostbare" Koran ist die übliche Bezeichnung der Gläubigen. Denn den Muslimen gilt nicht nur der Inhalt, sondern auch das Buch, der Gegenstand an sich, als heilig. Wer aus ihm rezitiert, wer seinen Worte lauscht, so heißt es, könne den Allmächtigen hören und spüren. Religonswissenschaftler vergleichen die Bedeutung des Koran für die Muslime mit dem Stellenwert, der Jesus unter den Christen zukommt. Bei den einen verkörpere sich Gott in einem Menschen, bei den anderen in einem Buch.
Nach islamischen Verständnis ist der Koran (Quran) die "finale Offenbarung" Gottes, weil sie durch den Erzengel Gabriel Mohammed direkt diktiert wurde. Da Engel im Islam willenlose Geister sind, die vollkommen Gottes Willen ausführen, ist der Quran somit das unverfälschte, ewige Wort Allahs (Verbalinspiration). Da Mohammed Analphabet war, brauchte er einen
HÄfiz (ØØ§Ùظ), der für die die Suren (geoffenbarte Abschnitte) nach Mohameds Diktat aufschrieb.
Mohammeds Berufung begann gemäß der
Sira des Ibn Ishaq im Monat Ramadan.
Der Islam ist eine machtvolle religiöse und sozio-politische Größe. In meinem oben erwähnten SPIEGEL-Buch wird festgestellt:
1962
Gelehrte aus 22 Ländern gründen in Mekka die "Islamische Weltliga". Offiziell handelt es sich um eine Nichtregierungsorganisation, die die religiösen und kulturellen Interessen des Islam vertritt. De facto finanziert und steuert das Saudi-Regime die "Weltliega" auf Basis einer rigriden Islam-Auslegenung.
In den Jahren nach dem Sechs-Tage-Krieg verschärfte sich die Lage. Auf Seite 193 heißt es:
... Politisch sozialisiert aber wurden die Islamisten in den Jahren nach der Niederlage von 1967.
Ich könnte mir vorstellen, dass es Dich interessieren dürfte, dass der Satiriker
Andreas Thiel nach der Lektire des Korans zur selben Schlußfolgerung belangte wie Du.
Am besten lasse ich mal eine mutige Frau zu Wort kommen, welche die islamische Kultur und Religion kennt und in Pakistan auf zwei Koranschulen war.
Zitat von Sabatina James:
Ein Ex-Moslem erkärte das Ganze einmal so: Die Quellen des Islam sind mit einem Supermarkt zu vergleichen. Dort ist alles zu finden. Friedensaussagen so wie Kampfaufrufe. Mal heißt es: Streitet mit den Juden und den Christen nur auf beste Art und ein anderes Mal heißt es, greift sie und tötet sie. Man muss nur wissen auf welchen Regal sein Wunsch steht.
Es gibt m. W. eine ganze Menge Kampfaufrufe in den Quellen des Islam, sowie die ausgesprochen kriegerische
As-SÄ«ra an-NabawÄ«ya (â€Ø§Ù„سيرة النبوية), ‚die Prophetenbiographie‘ und die sunnitische Koranexegese auf Basis von Al-Tabary. Dazu gehört auch die
Abrogation, gem. der widersprüchliche Verse durch spätere Verse aufgehoben werden.
Besonders
SahÄ«h al-BuchÄrÄ« ist aus sunnitischer Sicht besonders wichtig (
SahÄ«h bedeutet "gesund" und meint, dass die Überlieferungskette gesund ist und somit die Hadith-Sammlung als authentisch gilt).
Sabatina James und der "Zeit"-Redakteur Jochen Bittner haben meiner Meinung nach zwei Probleme des Islam auf dem Punkt gebracht:
Zitat von Jochen Bittner:
"Es kann einen bruchlosen Weg vom Islam in den Islamismus geben"
Dieser bruchlose Weg hängt meiner Auffassung nach mit dem Problem zusammen, aufgrund dessen Sabatina James der Meinung ist, dass der Islam nicht reformierbar ist. Diesbezüglich verweise ich auf dem Artikel Der WELT
"Mohammed hat Gewalt gelehrt und auch ausgeübt" zu einer Phoenix-Runde, in der auch Sabatina James zu Gast war. Darin heißt es:
"Das Fundament der Religion ist das Problem", sagt Sabatina James, die sich in der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes engagiert, nun in der Talkshow "Phoenix Runde". Dass sie hier auftritt, durfte vorher nicht bekannt gegeben werden. Zu groß ist ihre Angst, von Islamisten angegriffen zu werden. Weil im Islam zwischen Religion und Politik keine Trennung gezogen würde, seien Reformen nicht möglich, sagt James.
Im Artikel sind interessante Links enthalten (s. Hamed Abdel-Samad).
Hier der zweite Teil von Sabatina James:
Das Video enthalt geballte Islamkritik anhand der sunnitischen Quellen, darunter auch die anerkannte klassisch-sunnitische Koranexegse (Tafsir) auf Basis von Al-Tabary. Der Islamkritiker
Barino Barsoum erklärt hierzu:
Aus diesen Quellen lassen sich sehr wohl Konturen einer Religion zeichnen, die als „der Islam“ bezeichnet werden kann.
Mehr Informationen kannst Du auf den YouTube-Kanal
Al Hayat TV Net sehen.
Dies hat zwar nur indirekt damit zu tun, doch sofern meine Informationen korrekt sind (???), scheint das Ziel laut dem Militärhistoriker und Geostrategen Thomas P. M. Barnett darin zu bestehen, dass alle trennenden Unterschiede, auch die religiösen, nach Möglichkeit verschwinden und an Stelle der heutigen Vielfahlt eine hellbraune Einheitsrasse tritt, um einen reibungslosen globalen Freihandel zu begünstigen. Mehr dazu von
Jasinna.