Novalis hat geschrieben: Wenn wir der Vergangenheit ihr Vergangensein nicht vergeben
Was für ein Wort

Vergebung schafft Neubeginn und das ist das Leben.

Novalis hat geschrieben: Wenn wir der Vergangenheit ihr Vergangensein nicht vergeben
Samantha hat geschrieben:Nicht Gott führt in Versuchung, sondern Wesen, die er schuf. Jeder, der sich von Gott lossagt, macht sich unvollständig und schwach. Gott lässt zu, dass wir in Versuchung geführt werden.Münek hat geschrieben:Wenn allein der Mensch entscheidet, ob er böse oder gut handelt, dann sind Satan & Co. arbeitslos. Wenn man ihnen die Rolle des Versuchers zuschreibt, dann verdrängt man, dass es Gott ist, den man bitten muss, "uns nicht in Versuchung zu führen".
closs hat geschrieben:Egal, wie man es chiffriert - es geht um die "Sache" des Bösen. - Das kann man haptisch als "Teufel" darstellen oder als innere Macht - meinetwegen psychologisch, wenn man will - Hauptsache, der Kern der "Sache" geht nicht verloren.Münek hat geschrieben:Über welche Sache? Meinst Du den Teufel und seine Dämonen?
Buddhisten sind der Meinung, das Selbst sei veränderlich und vergänglich. Buddhisten sind ebenfalls der Meinung, dass alles, was veränderlich und vergänglich ist, eine Illusion sei und keine unabhängige Existenz habe.closs hat geschrieben:Oder meinst Du´, Buhddisten könnten nicht sagen "Ich-bin"?
Christen wollen ewig leben. Das ist das genaue Gegenteil von Selbstaufgabe.Was Du einge-linkt hast, ist nichts anderes, aber halt anders Chiffriertes, als das "Dein Wille geschehe" im Christentum: Die Selbstaufgabe des Ego und die dadurch mögliche Aufhebung ins "Alles in Einem" (= Gott).
Samantha hat geschrieben:Nicht Gott führt in Versuchung, sondern Wesen, die er schuf.Münek hat geschrieben:Wenn allein der Mensch entscheidet, ob er böse oder gut handelt, dann sind Satan & Co. arbeitslos. Wenn man ihnen die Rolle des Versuchers zuschreibt, dann verdrängt man, dass es Gott ist, den man bitten muss, "uns nicht in Versuchung zu führen".
Kein Mensch dieser Erde kann sich von "Gott" lossagen.Samantha hat geschrieben:Jeder, der sich von Gott lossagt, macht sich unvollständig und schwach. Gott lässt zu, dass wir in Versuchung geführt werden.
Nimmst Du alles wörtlich? Wenn ich sagen würde, Du kannst mich mal gern haben, meine ich es ja auch nicht unbedingt so.Münek hat geschrieben:So steht es aber nicht im "Vater-unser-Text".
Meine Annahme:Münek hat geschrieben:Auch Jesus ging wie selbstverständlich von der personenhaften Existenz des Satan und der Dämonen aus und betätigte sich sehr oft exorzistisch. Diese Fähigkeit der Dämonenaustreibung übertrug er auch seinen von ihm ausgesandten 70 Jüngern, die sie erfolgreich anwendeten.
Das war aber nicht meine Absicht. Eltern können Kinder schlecht erziehen, so dass sie angreifbar werden für kriminelle Handlungen, aber Täter bleibt das Kind. Verantwortlich sind aber auch die Eltern. Somit ist Satan zwar auch mit verantwortlich, aber keineswegs tatumsetzend - er verführt "nur".Savonlinna hat geschrieben:Ich weiß nicht genau, wie Du das meinst, Samantha.
Aber so, wie Du es schreibst, klingt es nach Reinwaschen-Wollen derjenigen, die etwas Schädliches getan haben.
Solange man sich hinterfragt, ist die Gefahr einer möglichen Manipulation geringer, egal wodurch, ob durch Satan oder Medien.Savonlinna hat geschrieben:Ich stelle vorläufig nur als These auf, dass der Grund, warum einige eine "Macht des Bösen" und "eine Macht des Guten" behaupten, Machtbedürfnis ist.
Dadurch nämlich hat man es in der Hand, andere zu verurteilen, statt sich selber zu hinterfragen, ob man die Gegenreaktion nicht selber verursacht hat.
So kann man es auch sagen.Savonlinna hat geschrieben:Kein Mensch dieser Erde kann sich von "Gott" lossagen.
Entweder man begreift, dass man in ihm "lebt und webt", oder man hat den Glauben daran, das Wissen davon verloren.
Natürlich waren die Leute keine Agnostiker - das war damals wenigen freien Geistern vorbehalten, die über den Tellerrand der Epoche hinaus geschaut haben - also das selbe wie heute, nur mit anderen Vorzeichen.Queequeg hat geschrieben:Ich denke, das gerade du als geschichtliche bewanderter Mensch die tiefe Gläubigkeit der Menschen dieser früheren Zeitläufte hier bewusst außen vor lässt und alles auf vorwiegend politische Ranküne herabzerrst.
Es ist selten anders. - Unabhängig davon habe ich nie den 30jährigen Krieg unter dem Aspekt PRIMÄR-religiöser Momente behandelt gesehen - weil es einfach an der Sache vorbeigeht. - Religion ist der Teppich, auf dem man sich die schmutzige Schuhe abstreift.Queequeg hat geschrieben:Nebenbei, Golo Manns - Wallenstein habe ich in der 87er Ausgabe der Fischer-Verlages hier in meinen Bücherregalen stehen. Du als Geschichtswissenschaftler weißt, das dieses Buch unter eben Geschichtswissenschaftlern nicht gerade unumstritten (Rezensionen) ist.
Nein - die RKK geht von einer realen geistigen Welt aus, was ich für möglich halte. - Wenn man diese Version ablehnt, kann man sie auch als Chiffre verstehen - es kommt dasselbe raus, ob man "das Böse" "real" abgebildet versteht oder als Chiffre versteht.Münek hat geschrieben:Glaubst Du, die von der RKK eingesetzten Exorzisten treiben "Chiffren" aus, weil sie glauben, die Opfer seien von "Chiffren" besessen?
Richtig - diese Auffassung ist bis heute nicht falsifiziert.Münek hat geschrieben:Auch Jesus ging wie selbstverständlich von der personenhaften Existenz des Satan und der Dämonen aus und betätigte sich sehr oft exorzistisch.
Dann stellt sich natürlich die Frage, wie denn die Verse 1. Kor. 10:13 und Jak. 1:13 zu verstehen sind.Münek hat geschrieben:Samantha hat geschrieben:Nicht Gott führt in Versuchung, sondern Wesen, die er schuf. Jeder, der sich von Gott lossagt, macht sich unvollständig und schwach. Gott lässt zu, dass wir in Versuchung geführt werden.Münek hat geschrieben:Wenn allein der Mensch entscheidet, ob er böse oder gut handelt, dann sind Satan & Co. arbeitslos. Wenn man ihnen die Rolle des Versuchers zuschreibt, dann verdrängt man, dass es Gott ist, den man bitten muss, "uns nicht in Versuchung zu führen".
So steht es aber nicht im "Vater-unser-Text".
Demnach lehrte Jesus seine Zuhörer, darum zu bitten, vom Bösen erlöst zu werden. Dabei mag er an den Versucher gedacht haben (vgl. bitte 1. Petr. 5:8).13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Ob diese Korrektur korrekt ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Sicher ist, dass Jesus seine Bergpredigt nicht in Koine (altgrieschische Gemeinsprache der Spätantike) hielt, sondern in eine semitischen Sprache (Hebräisch oder Aramäisch, vielleicht auch in einen galiläischen Dialekt). Daher mag unser modernes Sprachverständnis uns in die Irre führen. Beim Lesen sollten wir nie vergessen, dass wir die altgriechische matthäische Wiedergabe einer semitischen Predigt lesen, die dem spätantiken, jüdischen Kulturkreis entstammt. Diesbezüglich scheint mir die folgende Erklärung in der QUELLE - luett aufschlussreich zu sein:13 Und führe uns in der Versuchung und erlöse uns von dem Bösen.
So macht es auch Sinn, dass die Befreiung von der Versuchung dadurch erfolgt, dass Gott gebeten wird, die Beter vom Bösen zu erlösen (der offenkundig nicht der Hörer des Gebetes ist).Im Anhang der Übersetzung Rotherhams wird gesagt, daß im Hebräischen die Möglichkeit oder Zulassung eines Geschehens oft als dessen Ursache dargestellt wird und daß „sogar ausdrückliche Befehle mitunter lediglich als Zulassung aufzufassen sind“. Daher heißt es in 2. Mose 1:17 gemäß dem hebräischen Text z. B. wörtlich, die Hebammen „veranlaßten die männlichen Kinder zu leben“, während sie in Wirklichkeit jedoch zuließen, daß die Kinder am Leben blieben, indem sie es unterließen, sie zu töten. Zur Bestätigung führt Rotherham dann die Hebraisten M. M. Kalisch, H. F. W. Gesenius und B. Davies an und erklärt im weiteren die Bedeutung der sich auf Pharao beziehenden hebräischen Texte folgendermaßen: „Gott ließ zu, daß Pharao sein Herz verhärtete — er verschonte ihn —, er gab ihm die Gelegenheit oder die Möglichkeit, die ihm innewohnende Bosheit zu offenbaren. Das ist alles“ (The Emphasised Bible, Anhang, S. 919).