Parusieverzögerung III

Themen des Neuen Testaments
Thomas-Reichert
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#1591 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Thomas-Reichert » Fr 4. Sep 2015, 14:12

@Andreas

Jesus ist eine abstrakte Allegorie auf das Leben und die Natur, eine literarische Figur.

Jesus (fiktiv) wird von MAteRIA geboren, geht seinen Lebensweg, sagt Weisheiten über das Leben, macht Wunder wie die belebte Natur, stirbt und steht zum Frühlingsanfang wieder auf, wie die belebte Natur.

Vorgänger von Jesus (fiktiv) waren unter anderem: Attis, Adonis, Mithras, Herkules, Dion.YeSUS, Apollonio von Tyana ...

Die Weihnachtsgeschichte ist eine abstrakte Allegorie auf die Entstehung der Natur und der Gesellschaft.

Eigentlich waren es immer die gleichen Geschichten und Weisheiten, jedoch wurde es immer abstrakter.
Quellenangabe: das besagte Buch



Was meint eure Seele (Gedanken- und Gefühlswelt) dazu?
:o :shock: :yawn: :clap: :x :silent: :thumbdown: :sick:

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Andreas
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#1592 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » Fr 4. Sep 2015, 14:17

Thomas-Reichert hat geschrieben:Was meint eure Seele (Gedanken- und Gefühlswelt) dazu?
Eure?
Meine: Immer diese nervige Werbung.

Samantha

#1593 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Samantha » Fr 4. Sep 2015, 14:24

Thomas-Reichert hat geschrieben:Religionen haben verschiedene Ebenen: vom Glaubenden bis zum HERRSCHsüchtigen. Religion ist die Kunst der Diktatur - Gesellschaftskontrolle
Die Menschen schaffen dies auch ohne Religion.

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Savonlinna
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#1594 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » Fr 4. Sep 2015, 14:40

Halman hat geschrieben: Zur Gegenüberstellung noch mal der Link zur Exegse.
Das wäre jetzt also zum Thema "Was ist Hermeneutik?".

Halman, da das Thema in der Parusieverzögerung untergeht - wo im Moment außerdem das Thema vorherrscht, ob das Christentum ein Herrschersystem ist und nur das Böse will -, schlage ich vor, dass Du zu "Was ist Hermeneutik?" einen eigenen Thread aufmachst.

In Deinem Link habe ich zumindest EINEN brauchbaren Abschnitt schon mal gefunden:

1.
Hermeneutik bezeichne seit einem gewissen Zeitpunkt die „Kunstlehre des Verstehens“ , oder allgemeiner: die wissenschaftliche Disziplin, die die Bedingungen und Möglichkeiten des Verstehens reflektiere.
Das finde ich schon mal griffig.
Die Hermeneutik untersucht wissenschaftlich, wie Verstehen funktioniert.

Jetzt werden aber leider noch drei weitere Begriffsunterscheidungen aufgelistet, das allerdings systematisch.

2.
Hermeneutik als Methode der Textauslegung.
Hierbei geht es um ein Regelwerk für die Textinterpretation, wobei als Text traditionsgemäß die Bibel Gegenstand der Auslegung ist, aber ebenso Rechtstexte oder belletristische Literatur.

3. Hermeneutik als methodologische Grundlagenreflexion, insbesondere der Geisteswissenschaften. Im Gegenüber zu den Naturwissenschaften befasst sich Hermeneutik mit den Regeln und Methoden der Verstehenswissenschaften, ihrem Wahrheitsanspruch und wissenschaftlichen Status.

4. Hermeneutik als universelle Interpretationsphilosophie.


Weiter habe ich in dem Artikel noch nicht gelesen.

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Halman
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#1595 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Halman » Fr 4. Sep 2015, 14:47

Münek hat geschrieben:"Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit
den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.
" Das war doch eine mehr als deutliche Ansage!
Dieses sog. Naherwartungs-Logion steht in Spannung zu den Versen, in den es um die Weltmission geht. Dieses Logion kann man auch als Trostwort verstehen, indem die Jünger nicht unter dem Druck standen, Israel mal so eben auf die schnelle Missionieren zu müssen. Im Kontext ist erkennbar, dass ihre Mission alles andere als einfach werden würde. Die häufige Ablehnung (man denke nur an Saulus) erschwerte ihren Auftrag, zumal sich die Lage im jüdischen Krieg zuspitzte.
Ich könnte mir vorstellen, dass es den Jüngern tatsächlich nicht gelang, ihre Verkündung in Israel zu vollenden.
Es wäre auch denkbar, dass dieses jesuanische Logion auf die jüdischen Diasporastädte verweist.

Münek hat geschrieben:Mit "Menschensohn" war eine vom Himmel mit seinen Engeln in göttlicher Glorie in den Wolken kommende kosmische "Richtergestalt"
gemeint. Jesus irrte sich, die 72 Jünger kehrten von ihren Missionsreisen "voll Freude" zurück (Lk. 10,17) - und vom himmlischen Men-
schensohn (siehe Daniel-Apokalypse) mit seinen Engelscharen war weit und breit nichts zu sehen...

Sicherlich wird auch Jesus enttäuscht gewesen sein...
Dazu hatte er keinen Grund, denn mit Menschensohn bezeichnete Jesus sich selbst. Von Enttäuschung ist den folgenden Versen auch nichts zu lesen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#1596 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Halman » Fr 4. Sep 2015, 14:56

Zeus hat geschrieben:Ich denke es gab möglicherweise zwei [d]Jesüsse[/d] Wanderprediger mit dem Namen Jesus.
(Der Name Jesus, aramäisch ישוע Jeschua oder Jeschu`, war damals in Palästina ungefähr so häufig, wie Joseph in Bayern.)
In den Evangelien wird zum einen von dem sanftmütigen Schwärmer der Bergpredigt, auf den sich die lieben Gläubigen so gerne berufen, berichtet und zum anderen von dem gewalttätigen Fanatiker (Tempelreinigung, wüste Beleidigung gegen die Pharisäer, Sprüche wie: "Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert", "So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter..." u. v. A.).
Eine andere Erkärung für die Widersprüche wäre, dass der junge Mann unter einer dissoziativen Identitätsstörung litt.
Diese seltsamen Konstruktionen entstehen, wenn extreme Deutungen von Versen vertreten werden, frei von einem differenziertes Gesamtbild. Darüber sprachen wir doch schon mal, zumal Jesus ganz in der Tradition jüdischer Propheten stand. So griff er gegenüber den Pharisäern die Terminologie von Johannes dem Täufer auf und redete, wie es bei den Juden üblich war, Tacheles.

Und täglich grüßt das Murmeltier. :lol:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Münek
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#1597 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Fr 4. Sep 2015, 17:03

Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit
den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.
" Das war doch eine mehr als deutliche Ansage!
Dieses sog. Naherwartungs-Logion steht in Spannung zu den Versen, in den es um die Weltmission geht.

Jesus wollte keine Weltmission. Er sah sich nur gesandt zu den Schafen des Hauses Israel.

Der Tauf- und Missionsbefehl ist ihm Jahrzehnte nach seinem Tod vom Matthäusevangelisten oder einem späteren Bearbeiter des Evangelientex-
tes in den Mund gelegt worden. Also zu einem Zeitpunkt, als die Heidenmission schon in vollem Gange war. Der angebliche Missionsbefehl dien-
te dazu, die immer noch ausstehende Parusie des Menschensohnes zu erklären.

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Savonlinna
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#1598 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » Fr 4. Sep 2015, 17:11

Münek hat geschrieben: Er sah sich nur gesandt zu den Schafen des Hauses Israel.[/b]
Das weiß ja keiner.

Hemul
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#1599 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Hemul » Fr 4. Sep 2015, 17:19

Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Er sah sich nur gesandt zu den Schafen des Hauses Israel.[/b]
Das weiß ja keiner.
Wieso weiß das keiner? :roll: Dass Jesus nicht nur die verlorenen Schafe Israels im Fokus hatte geht unmissverständlich aus folgenden Bibelpassagen in Matthäus 13:24-30 u. 36-41 hervor:
4 Jesus stellte ihnen noch ein anderes Gleichnis vor: "Mit dem Reich, das der Himmel regiert, verhält es sich wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. 25 Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und machte sich davon. 26 Als die Saat aufging und Ähren ansetzte, kam auch das Unkraut zum Vorschein. 27 Da gingen die Arbeiter zum Gutsherrn und fragten: 'Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt jetzt das Unkraut?' 28 'Das hat einer getan, der mir schaden will', erwiderte er. 'Sollen wir das Unkraut entfernen?', fragten die Arbeiter. 29 'Nein', entgegnete er, 'ihr würdet mit dem Unkraut auch den Weizen ausreißen. 30 Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn es dann so weit ist, werde ich den Erntearbeitern sagen: Reißt zuerst das Unkraut aus und bindet es zum Verbrennen in Bündel. Und dann bringt den Weizen in meine Scheune.'"
Und hier die Erklärung was das Gleichnis bedeutet:
36 Dann schickte Jesus die Leute weg und ging ins Haus. Dort wandten sich die Jünger an ihn: "Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!", baten sie. 37 Jesus antwortete: "Der Mann, der den guten Samen aussät, ist der Menschensohn. 38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Menschen, die zur Herrschaft Gottes gehören. Das Unkraut sind die Menschen, die dem Bösen gehören. 39 Der Feind, der das Unkraut gesät hat, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die Engel. 40 So wie das Unkraut ausgerissen und verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: 41 Der Menschensohn wird seine Engel ausschicken, und sie werden aus seinem Reich alle entfernen, die ein gesetzloses Leben geführt und andere zur Sünde verleitet haben,
Müneki haste es mitbekommen? DER ACKER IST DIE WELT-nicht nur Israel. :chapeau:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Andreas
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#1600 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » Fr 4. Sep 2015, 17:43

Münek hat geschrieben:Der Tauf- und Missionsbefehl ist ihm Jahrzehnte nach seinem Tod vom Matthäusevangelisten oder einem späteren Bearbeiter des Evangelientex-
tes in den Mund gelegt worden. Also zu einem Zeitpunkt, als die Heidenmission schon in vollem Gange war. Der angebliche Missionsbefehl dien-
te dazu, die immer noch ausstehende Parusie des Menschensohnes zu erklären.
Hääää? Die Evangelisten legen Jesus authentische Worte in den Mund, auf denen du deinen "Irrtum Jesu bezüglich der Naherwartung" überhaupt erst begründest?

Beim Irrtum ist Jesus authentisch, aufgrund der Evangelientexte - und in genau diesen Texten versuchen die gleichen Evangelisten den "Irrtum" wieder weg zu erklären, in dem sie dem authentischen Jesus den sie selbst geschaffen haben, falsche also nicht authentische Worte in den Mund legen?

Das ist ja raffiniert! :lol:

Da beißt sich deine Argumentation aber von der Logik her selbst in den Schwanz.

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