Ohne Gott keine Moral?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#331 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Hemul » Mo 8. Jun 2015, 20:52

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Warum Kriege entstehen erfährst Du wie folgt in Jakobus 4:1-3,

Ihr seid neidisch auf das, was andere haben, und könnt es nicht bekommen; also kämpft und streitet ihr, um es ihnen wegzunehmen. Doch euch fehlt das, was ihr so gerne wollt, weil ihr Gott nicht darum bittet.
Sehr weise, dieser Jakobus.
Fehlt nur noch die Definition der "anderen".
Wie würdest du das definieren?
Gem. Jakobus 4:4 ließen sich die damaligen Christen von dem habsüchtigen Geist der Welt anstecken.
4 Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes.

Das führte wie aus Jakobus 2:1-9 ersichtlich zu folgender Situation in der damaligen jungen Christenversammlung:

Warnung vor Ansehen der Person
1 Meine Brüder, habt den Glauben Jesu Christi, unseres Herrn der Herrlichkeit, ohne Ansehen der Person! 2 Denn wenn in eure Synagoge ein Mann kommt mit goldenem Ring, in prächtigem Gewand, es kommt aber auch ein Armer in unsauberem Gewand herein, 3 ihr seht aber auf den, der das prächtige Gewand trägt, und sprecht: Setze du dich bequem hierher!, und sprecht zu dem Armen: Stehe du dort, oder setze dich unten an meinen Fußschemel! - 4 habt ihr nicht unter euch selbst einen Unterschied gemacht und seid Richter mit bösen Gedanken geworden? 5 Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die vor der Welt Armen auserwählt, reich im Glauben und Erben des Reiches zu sein, das er denen verheißen hat, die ihn lieben? 6 Ihr aber habt den Armen verachtet. Unterdrücken euch nicht die Reichen, und ziehen nicht sie euch vor die Gerichte? 7 Lästern nicht sie den guten Namen, der über euch angerufen worden ist? 8 Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" nach der Schrift erfüllt, so tut ihr recht. 9 Wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter überführt.

Der "andere" war hier offensichtlich der Glaubensbruder der materiell besser gestellt war. Auf den war man neidisch
weil der in der Synagoge besser angesehen war. Deshalb musste diese weltliche falsche Denkweise von Jakobus damals korrigiert werden.
Zuletzt geändert von Hemul am Mo 8. Jun 2015, 21:46, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#332 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Halman » Mo 8. Jun 2015, 21:09

Zeus hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Es wurden auch jüdisch-christliche Werte im Widerstand gegen die Kirchen durchgesetzt.
Sehr interessant, welche bitte?
So eine Auflistung und ein wettbewerbt ist zu platt und lässt die komplexen, historischen Zusammenhänge aus Acht. Hier geht es um eine Entwicklung von Jahrhunderten. Die Werte der Aufklärung enstanden nicht in einem kulturellem Vakuum. Die europäische Philosophie war christlich geprägt und die Theologie wurde wiederrum von der hellenistischen und westlichen Philosophie beeinflusst. Denke nur an John Locke, einem Vordenker der Aufklärung.
Einerseits wurde die Reformation durch die Renaissance begünstigt, andererseits brach die Reformation alte, verkrustete Strukturen auf.

Auch der amerikanische Liberalismus hat seine Wurzlen bei den puritanischen Siedlern.

Im Vergleich zu den vielen Jahrhunderten Blutvergießen im Namen der Kirchen mag Culte de l'Être suprême marginal escheinen, aber sie ist nicht zu leugnen. Im Jahr vor der Entchristianisierung wurden "cirka 300 Geistliche ermordet" ermordert (s. Die église réfractaire)

Zeus hat geschrieben:Hier ist noch einmal die lange Liste von Prinzpien des Humanismus:
Toleranz
Gewissensfreiheit
Luther trat in seiner Schrift "Von der Freiheit eines Christenmenschen" dafür ein: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“

Gewaltfreiheit
Da verweise ich auf die jesuanische Bergpredigt.

Menschenrechte
Bereits im Dekalog wird das Recht auf Leben und das Eigentum geschützt. Das absolute Grundrecht ist die Unantastbarkeit der Menschenwürde. Diese ist bereits in der Genesis verankert. Gem. Jesu Bergpredigt ist die Würde des Menschen in Gott verankert und damit unabhängig von Ansehen, Reichtum, Titel und Wohlstand.

Sagt Dir der Bioethiker Peter Singer etwas? Sterbehilfe und "sozialverträgliches Ableben", ja „Sterben auf Rädern“ - soweit sind wir schon gesunken in unserer "aufgeklärten Humanismus":
Zitat aus FOCUS: Schützt den Menschen vor dem Menschen!:
Die „Kosten für die potentiellen Eltern“ in sozialer, psychischer, wirtschaftlicher Hinsicht könnten eine „Abtreibung nach der Geburt“ rechtfertigen. Auch könne der „Stand der geistigen Entwicklung“ der „potentiellen Person“ – des bereits geborenen Babys – gegen deren Lebensrecht sprechen. Der Säugling habe keine „Ziele“ und keine „wohlentwickelten Pläne“ – im Gegensatz zu den Erwachsenen mit ihren Interessen und Rechten.
Schon in der NS-Dikatur argumentierte man mit den Kosten für behinderte Menschen, die man doch lieber den "Volksgenossen" zukommen lassen sollte.
Es ist unbedingt wichtig, dass wir an der Unantastbarkeint der in Art. 1 GG verankerten Menschenwürde absolut festhalten und diese nicht relativeren.

Da ich nun schon sehr lange am Computer sitze, verlinke ich einfach einen Beitrag von aus einem anderem Forum von mir.

Meinungsfreiheit

Religionsfreiheit
Könnte es sei, dass wir hier dem "alten Fritz" viel zu verdanken haben?

Pressefreiheit
Diese hängt mit der Meinungsfreiheit zusammen.

Rechtsstaat
Dieser hat historisch gesehen auch christliche Wurzeln.

Frauenemanzipation
Diese musste in der Tat gegen verkrustete, dogmatische Relgiösität erkämpft werden. Doch könnte man auch anhand der Bibel bis zu einem gewissen Grad für Frauenrechte eintreten.

Aufhebung der Sklaverei
Da könnte ich auf den Exodus und Onesimus verweisen und auch darauf, dass Knechte in der Bibel ungleich Sklaven in den Südstaaten sind (hebräischer Grundtext, Rechte vom Unfreien in der Torah).

Folterverbot
Dieses resultiert nach meinem Verständnis aus der christlichen Nächstenliebe. Diese wurde in den Hexenerfolgungen schwerstens missachtet.

Abschaffung der Todesstrafe
Diese hängt aus christlicher Sicht mit der Heiligkeit des Lebens zusammen. Könnte es nicht sein, dass christliche Wertvorstellungen hier ebenfalls im Verlaufe der historischen Entwicklung einflossen?

Freiheit der Kunst
Die ist wohl ein Verdienst der säkularen Aufklärung. Doch schöpft sich nicht auch aus der "Freiheit des Christenmenschen"?

Abschafung der Prügelstrafe
Diese ist, denke ich, der säkularen Aufklärung.zuzuschreiben.

Tierechte
Diese ziehen sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Als Beispiele seinen Ex 23:5 u. 12, 34:26; Dtn 22:10, 25:4, Spr. 12:10 und Jona 4:11 genannt.

Und weil er so schön knorke ist, ein Erweckungsprediger predigt der Gestapo:

Zitat aus Youtube:
Ausschnitt aus dem Vortrag "Meine Begegnungen Mit Der Geheimen Staatspolizei Ungeschnittene Aufnahme 2" von Pfarrer Wilhelm Busch.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#333 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Pluto » Mo 8. Jun 2015, 23:29

Halman hat geschrieben:
Gewaltfreiheit
Da verweise ich auf die jesuanische Bergpredigt.

Menschenrechte
Bereits im Dekalog wird das Recht auf Leben und das Eigentum geschützt. Das absolute Grundrecht ist die Unantastbarkeit der Menschenwürde. Diese ist bereits in der Genesis verankert. Gem. Jesu Bergpredigt ist die Würde des Menschen in Gott verankert und damit unabhängig von Ansehen, Reichtum, Titel und Wohlstand.
Naja... Diese Rechte wurden im Mittelalter mit Füßen getreten, vor allem durch die Verfolgung der Juden in Spanien, durch die Inquisition und durch die Hexenverfolgung.

Und das obwohl es bereits in der Bibel gestanden haben soll? Ich verstehe das nicht.

Halman hat geschrieben:Sagt Dir der Bioethiker Peter Singer etwas? Sterbehilfe und "sozialverträgliches Ableben", ja „Sterben auf Rädern“ - soweit sind wir schon gesunken in unserer "aufgeklärten Humanismus":
Zitat aus FOCUS: Schützt den Menschen vor dem Menschen!:
Die „Kosten für die potentiellen Eltern“ in sozialer, psychischer, wirtschaftlicher Hinsicht könnten eine „Abtreibung nach der Geburt“ rechtfertigen. Auch könne der „Stand der geistigen Entwicklung“ der „potentiellen Person“ – des bereits geborenen Babys – gegen deren Lebensrecht sprechen. Der Säugling habe keine „Ziele“ und keine „wohlentwickelten Pläne“ – im Gegensatz zu den Erwachsenen mit ihren Interessen und Rechten.
Schon in der NS-Dikatur argumentierte man mit den Kosten für behinderte Menschen, die man doch lieber den "Volksgenossen" zukommen lassen sollte.
Peter Singer sagt mir sehr viel.
Es ist ein trauriges Kapitel in seinem Leben, denn Singer war und ist KEIN Abtreibungsbefürworter (auch wenn er nicht zu den Gegnern zählt).
In seinem berühmt-berüchtigten Buch (Praktische Ethik) plädierte er keineswegs für Abtreibung, sondern dafür, dass man Rindern und Schweinen mindestens dieselben Rechte zubilligen sollte wie Neugeborenen Menschen.
Weil er sich für eine gerechtere Haltung von Tieren einsetzte, wurde er unfairerweise durch seine (etwas unglücklichen) Worte von fundamentalistischen Abtreibungsgegnern gehetzt und zum Buhmann gemacht.

Halman hat geschrieben:Es ist unbedingt wichtig, dass wir an der Unantastbarkeint der in Art. 1 GG verankerten Menschenwürde absolut festhalten und diese nicht relativeren.
Da bin ich absolut deiner Meinung, und ich vermute stark, dass Peter Singer deine Meinung ebenfalls teilt.

Halman hat geschrieben:
Rechtsstaat
Dieser hat historisch gesehen auch christliche Wurzeln.
Keineswegs, lieber Halman. Da bist du falsch informiert.
Die Wurzeln unseres heutigen Rechtsstaats liegen eindeutig in der Aufklärung des 18. und 19. Jahrhunderts.
Die Ideen gehen u.a. auf Immanuel Kant zurück, und es dauerte mehr als ein halbes Jahrhundert, bis man seine Gedanken in Preußen umsetzte. http://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9F ... 48/1850%29
Vor der Preußischen Verfassung gab es so etwas wie eine Oligarchie der Adligen die das Rechtsmonopol vom König bekamen und das gemeine Volk unterdrückte.

Kant sah die Republik (er nannte es Volksherrschaft) als einzig richtige und faire Staatsform. Dazu inspiriert wurde er durch Schriften von John Locke und Baron de Montesquieu sowie durch die Erfahrungen in der französischen Revolution der 1790'er Jahre.
Siehe dazu Kants Originalschrift Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf

Hier noch ein interessanter Artikel zu dem Thema: http://www.rechtslexikon.net/d/rechtsst ... hichte.htm
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#334 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Pluto » Mo 8. Jun 2015, 23:39

Samantha hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Der Mensch ist außer Rand und Band, wenn es ihm erlaubt wird.
Ja. Aber er kann auch liebevoll, zärtlich und einfühlsam sein.
Wie passt das zusammen?
Der Mensch hat Bedürfnisse und ... leider auch Angst. Diese macht ihn manipulierbar.
Beim Urmenschen herrschte eine tiefe Bindung zu den Menschen in der eigene Sippe, für die man alles tat, bis hin zur Selbstaufopferung. Gleichzeitig aber wurden Fremde mit Argwohn betrachtet. Zur damaligen Zeit verband man Fremde immer mit Gefahr und Aggression. Neid und das Bestreben nach Besitz waren schon immer wichtig.

So entwickelte sich Nächstenliebe nach Innen und Aggression nach Außen.

PS:
Damals gab es nicht so viele Menschen. Du triffst wahrscheinlich heute bei einem halbstündigen Bummel durch ein Einkaufszentrum auf mehr fremde Leute als die Steinzeitmenschen in ihrem ganzen Leben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#335 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Halman » Di 9. Jun 2015, 02:10

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Gewaltfreiheit
Da verweise ich auf die jesuanische Bergpredigt.

Menschenrechte
Bereits im Dekalog wird das Recht auf Leben und das Eigentum geschützt. Das absolute Grundrecht ist die Unantastbarkeit der Menschenwürde. Diese ist bereits in der Genesis verankert. Gem. Jesu Bergpredigt ist die Würde des Menschen in Gott verankert und damit unabhängig von Ansehen, Reichtum, Titel und Wohlstand.
Naja... Diese Rechte wurden im Mittelalter mit Füßen getreten, vor allem durch die Verfolgung der Juden in Spanien, durch die Inquisition und durch die Hexenverfolgung.

Und das obwohl es bereits in der Bibel gestanden haben soll? Ich verstehe das nicht.
Die amerikanischen Grausamkeiten in Guantánamo waren ebenfalls unvereinbar mit der besten Verfassung der Welt und wurden dennoch begangen. Wenn es um Machtinteressen geht, bedient sich der Mensch der Doppelmoral. Dies darf man nicht einer Verfassung oder der Bibel anlasten, sondern muss man den Menschen zur Last legen, die diese Schriften missachten.

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Sagt Dir der Bioethiker Peter Singer etwas? Sterbehilfe und "sozialverträgliches Ableben", ja „Sterben auf Rädern“ - soweit sind wir schon gesunken in unserer "aufgeklärten Humanismus":
Zitat aus FOCUS: Schützt den Menschen vor dem Menschen!:
Die „Kosten für die potentiellen Eltern“ in sozialer, psychischer, wirtschaftlicher Hinsicht könnten eine „Abtreibung nach der Geburt“ rechtfertigen. Auch könne der „Stand der geistigen Entwicklung“ der „potentiellen Person“ – des bereits geborenen Babys – gegen deren Lebensrecht sprechen. Der Säugling habe keine „Ziele“ und keine „wohlentwickelten Pläne“ – im Gegensatz zu den Erwachsenen mit ihren Interessen und Rechten.
Schon in der NS-Dikatur argumentierte man mit den Kosten für behinderte Menschen, die man doch lieber den "Volksgenossen" zukommen lassen sollte.
Peter Singer sagt mir sehr viel.
Es ist ein trauriges Kapitel in seinem Leben, denn Singer war und ist KEIN Abtreibungsbefürworter (auch wenn er nicht zu den Gegnern zählt).
In seinem berühmt-berüchtigten Buch (Praktische Ethik) plädierte er keineswegs für Abtreibung, sondern dafür, dass man Rindern und Schweinen mindestens dieselben Rechte zubilligen sollte wie Neugeborenen Menschen.
Weil er sich für eine gerechtere Haltung von Tieren einsetzte, wurde er unfairerweise durch seine (etwas unglücklichen) Worte von fundamentalistischen Abtreibungsgegnern gehetzt und zum Buhmann gemacht.
Da wäre ich mir nicht so sicher:
Zitat von Schmidt-Salomon:
„Indem Peter Singer dazu aufruft, die notwendigen Ressourcen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Dritten Welt ausgerechnet aus den spärlichen Mitteln zur Unterstützung von alten, kranken und behinderten Menschen zu schöpfen, legitimiert er einen Solidaritätsbruch mit jenen Gesellschaftsmitgliedern, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen. Unterfüttert wird dies noch mit einer unzulässigen Negativbewertung der Lebensqualität kranker und behinderter Menschen. Früher nahm ich wohlwollend an, dass sich Peter Singer in diesem Zusammenhang auf einige wenige Extremfälle bezieht. Doch wenn er offenbar selbst die Lebensqualität von Menschen mit Down-Syndrom anzweifelt und in der NZZ meint, dass diese nur ‚ziemlich glücklich‘ sein könnten (die Erfahrung lehrt jedoch, dass sie im Durchschnitt fröhlicher sind als Menschen ohne Trisomie 21!), kann ich ihn auch in dieser Hinsicht nicht mehr verteidigen. Früher orientierte ich mit an der guten, alten hermeneutischen Regel ‚im Zweifel für den Autor‘, aber mittlerweile sind meine Zweifel am Zweifel so sehr gewachsen, dass ich Singers diesbezügliche Positionen selbst bei wohlwollendster Betrachtung nicht mehr mittragen kann.“
Zitatquelle

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Es ist unbedingt wichtig, dass wir an der Unantastbarkeint der in Art. 1 GG verankerten Menschenwürde absolut festhalten und diese nicht relativeren.
Da bin ich absolut deiner Meinung, und ich vermute stark, dass Peter Singer deine Meinung ebenfalls teilt.
Bezüglich des höchstrangigen Grundrechtes, des Rechts auf Leben, vertritt er, wenn ich ihn recht verstehe, einen Relativismus, den ich sehr kritisch sehe. Öffnet er damit nicht die "Büchse der Pandora"? (Man sollte nicht jedes Tabu brechen.)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#336 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Halman » Di 9. Jun 2015, 02:14

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Rechtsstaat
Dieser hat historisch gesehen auch christliche Wurzeln.
Keineswegs, lieber Halman. Da bist du falsch informiert.
Die Wurzeln unseres heutigen Rechtsstaats liegen eindeutig in der Aufklärung des 18. und 19. Jahrhunderts.
Die Ideen gehen u.a. auf Immanuel Kant zurück, und es dauerte mehr als ein halbes Jahrhundert, bis man seine Gedanken in Preußen umsetzte.
Vielen Dank für die reichhaltigen Informationen. Kant ist als Quelle für die dem GG zugrundeliegenen Ethik natürlich höchst bedeutsam. Allerdings geht (um es mal zu etwas überspitzen) nicht alles monokausal auf Kant zurück und die europäische Philosphie entstand nicht im historischen und kulturellem Vakuum, sondern im jüdisch-christlich und hellenistisch geprägten Abendland. Eine Dichotomie im Sinne von
- entweder stammen die Grundrechte aus dem Christentum
- oder sind der säkularen Aufklärung zu verdanken
verkennt die komplexen Zusammenhänge und erweist sich bei genauerer Betrachtung als falsches Dilemma. In der eurpäischen Geschichte wirkten Philosphie und die daraus abgeleitetet Ethik mit Religion und Theologie zusammen, wechselwirkten - auch auf ambivalente Weise - miteinander und führten so zu dem Europa, dass wir kennen.

Da ich annehme, dass mein von mir verlinkter Beitrag aus den SciFi-Forum nicht gelesen wurde, zitiere ich mich mal selber:

Insbesondere in der Präambel zum GG wird auf die „Verantwortung vor Gott und dem Menschen“ verwiesen. Artikel 1 GG geht nach meiner bescheidenen Kenntnis auf die Ethik von Immanuel Kant zurück. Hier wird meiner bescheidenen Meinung nach deutlich, wie christliche - und philosophische Ethik in Europa miteinander verwoben wurden.

Bereits im Spätmittellalter entdeckte Thomas von Aquin den Aristotelismus für seine philosophische Theologie. Insbesondere seit der Renaissance spielte hellenistische Ethik aus der ehrwürdigen altgriechischen Philosoophie eine zunehmende Rolle und wurde mit dem Christentum gewissermaßen verwoben, denn europäische Philosophen wurde sowohl von christlichen - wie auch hellenistischen Wertvorstellungen beeinflusst (ein Beispiel hierfür wäre John Locke). Bereits bei Aquin fällt es schwer, hier zu trennen, da er die Bibel durch Aristoteles exegesierte.
Parallel zu hellenistischen Einflüssen sorgte die Reformation in Europa zu großen Unwälzungen, die leider auch große Schattenseiten aufwies - man denke nur an den Dreißigjährigen Krieg.

Doch warf der Einfluss Luthers nicht nur Schatten, es gab auch Lichtstraßen, welche die überalterten, verkrusteten Strukturen des Mittelalters durchbrachen:
Zitat von Martin Luther:
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“
Zitatquelle :that: Martin Luther ? Wikiquote

Dieser Freiheitsgedanke war neu und seiner Zeit Revolutionär. Und im Reichstags vor Worms verteidigte Luther die Freiheit des Gewissens.
Natürlich ist mir bewusst, dass Luther kein Heiliger ist: Nachdem er die Juden nicht erfolgreich missionieren konnte, entwickelte er einen ziemlich hässlichen Antijudamismus und sein Frauenbild war inhuman. Bildlich gesprochen stand er mit einem Bein zwar schon in der Neuzeit der Renaissance, aber mit dem anderen Bein stand er noch im Mittelalter.
Dennoch, die lutherischen Ideen für Freiheit, welche das Individuum ins Zentrum rückten, gingen späteren Entwicklungen voraus. Die Wurzeln sind christlich (oder genauer gesagt, jüdisch-christlich). Der Hellenistmus kam hinzu und wurde damit verpflochten.

Unsere Menschenrechte wurden auch vom amerikanischen Vorbild beeinflusst, deren Wurzeln ebenfalls christlich sind. Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung (1776) und - Verfassung (1789) ging der Französischen Revolution von 1789 bis 1799 voraus, in welcher auch der Widerstand gegen die RKK eine große Rolle spielte (die Entchristianisierung hatte ich hier vor einiger Zeit schon angesprochen).

Zu den Wurzeln unserer Menschenrechte sagte eine Wiener Theologin:
Zitat von Ingeborg Gabriel:
Also ich würde schon sagen, dass die Menschenrechte christliche Wurzeln haben, und zwar sowohl was Freiheit, Gleichheit und Solidarität angeht, die einfach in der christlichen Botschaft tief verankert sind. Dass das dann gegen den Widerstand der Großkirchen durchgesetzt wurde, ist eine andere Geschichte, und da spielt die französische Revolution natürlich eine große Rolle, wobei man sehen musste, dass die Aufklärung im französischen und damit auch im kontinentaleuropäischen Raum anders gelaufen ist als zum Beispiel im anglosächsischen Raum, wo diese Abgrenzung von den Kirchen und damit auch vom Christentum niemals in dieser Schärfe vorhanden war.
Zitatquelle :that: Von den christlichen Wurzeln der Menschenrechte (Archiv)

Wobei ich zusammenfassend eher davon sprechen würde, dass unsere heutigen Menschenrechte christlich-hellenistische Wurzeln haben. Die Rolle des Christentums ist m. E. ambivalent. Waren die Altpietisten noch Freunde der Aufkärung, so positionierten sich die Neu-Pietisten in späterer Neuzeit als ihre Gegner. Auch die ablehnende Haltung der RKK bis zum 2. Vatikanischen Konzil hatte viel "vergiftet".
Interessanterweise führte Gotthold Ephraim Lessing in seiner Schrift, über die „Erziehung des Menschengeschlechts“ (1777), den Begriff Aufklärung auf Gioacchino da Fiore († 1202) zurück.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#337 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Pluto » Di 9. Jun 2015, 09:42

Halman hat geschrieben:Kant ist als Quelle für die dem GG zugrundeliegenen Ethik natürlich höchst bedeutsam.
Ja. Kant wurde im, durch die Kirchen unterdrückten Deutschland (Preußen), zur Galeonsfigur unseres Rechtsstaates.

Halman hat geschrieben:Eine Dichotomie im Sinne von
- entweder stammen die Grundrechte aus dem Christentum
- oder sind der säkularen Aufklärung zu verdanken
verkennt die komplexen Zusammenhänge und erweist sich bei genauerer Betrachtung als falsches Dilemma. In der eurpäischen Geschichte wirkten Philosphie und die daraus abgeleitetet Ethik mit Religion und Theologie zusammen, wechselwirkten - auch auf ambivalente Weise - miteinander und führten so zu dem Europa, dass wir kennen.
Dass komplexe Strukturen wie ein Rechtsstaat nicht im Vakuum entstehen können, ist einleuchtend.
Andererseits braucht es einen Funken, eine originelle Idee und ein starker Geist der zur Verwirklichung führt. Die Idee entspringt der Philosophie von John Locke in England und Baron de Montesquieu in Frankreich. Beide waren Aufklärer. Der Funke zur Gründung des heutigen Rechtsstaats kann man in der franz. Revolution erkennen, aber der starke Geist der diese Ideen vorantrieb, waren zweifelsfrei die Schriften von Kant.

Halman hat geschrieben:Da ich annehme, dass mein von mir verlinkter Beitrag aus den SciFi-Forum nicht gelesen wurde...
Da irrst du. Ich habe den Beitrag mit Interesse gelesen. :thumbup:

Halman hat geschrieben:Insbesondere in der Präambel zum GG wird auf die „Verantwortung vor Gott und dem Menschen“ verwiesen. Artikel 1 GG geht nach meiner bescheidenen Kenntnis auf die Ethik von Immanuel Kant zurück. Hier wird meiner bescheidenen Meinung nach deutlich, wie christliche - und philosophische Ethik in Europa miteinander verwoben wurden.
Ja natürlich. Dass unsere Gesellschaftsform von unseren christlichen Wertvorstellungen geprägt ist, steht nicht zur Diskussion. Dass Kant aus einer tief gläubigen pietistischen Familie stammte war und ist ebenfalls nicht zu verbergen. Dennoch... je länger er darüber nachdachte, umso mehr distanzierte er sich sich von den Idee der Kirche (und des Adels) als bestimmende Organe des Rechts (Kant stand auf Kriegsfuß mit den spiritistischen Ideen der Berater von Kaiser Friedrich-Wilhelm II).

Halman hat geschrieben:Natürlich ist mir bewusst, dass Luther kein Heiliger ist: Nachdem er die Juden nicht erfolgreich missionieren konnte, entwickelte er einen ziemlich hässlichen Antijudamismus und sein Frauenbild war inhuman. Bildlich gesprochen stand er mit einem Bein zwar schon in der Neuzeit der Renaissance, aber mit dem anderen Bein stand er noch im Mittelalter.
Dennoch, die lutherischen Ideen für Freiheit, welche das Individuum ins Zentrum rückten, gingen späteren Entwicklungen voraus. Die Wurzeln sind christlich (oder genauer gesagt, jüdisch-christlich). Der Hellenistmus kam hinzu und wurde damit verpflochten.
Der aristotelianische Gedanke war Fundament des Christentums. Dennoch... Fraternité et Egalité, also die Gleichberechtigung aller Menschen, einschließlich der Juden, geht nicht auf Luther, sondern auf die Philosophen der Aufklärung zurück... Descartes, Locke, Hobbes, Montesquieu, Kant u.v.m. ...

Halman hat geschrieben:Unsere Menschenrechte wurden auch vom amerikanischen Vorbild beeinflusst, deren Wurzeln ebenfalls christlich sind. Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung (1776) und - Verfassung (1789) ging der Französischen Revolution von 1789 bis 1799 voraus, in welcher auch der Widerstand gegen die RKK eine große Rolle spielte (die Entchristianisierung hatte ich hier vor einiger Zeit schon angesprochen).
Das ist richtig.
Wusstest du aber, dass Frankreich und Amerika dank ihrer Verfassung die einzigen strikt laizistischen Staaten auf der Erde sind? Nirgendwo sonst wurde der Gedanke der strikten Trennung zwischen Kirche und Staat umgesetzt, wie in diesen beiden Ländern. Das war KEIN Zufall der Geschichte, sondern die Erkenntnis, dass die beiden Entitäten nichts miteinander zu tun haben.

Soviel also zu den christlichen Wurzeln der amerikanischen Verfassung — Der christliche Glaube wurde hier (wie auch in Frankreich) ganz bewusst auf die hinteren Ränge verwiesen.

Halman hat geschrieben:Zu den Wurzeln unserer Menschenrechte sagte eine Wiener Theologin:
Zitat von Ingeborg Gabriel:
Also ich würde schon sagen, dass die Menschenrechte christliche Wurzeln haben, und zwar sowohl was Freiheit, Gleichheit und Solidarität angeht, die einfach in der christlichen Botschaft tief verankert sind. Dass das dann gegen den Widerstand der Großkirchen durchgesetzt wurde, ist eine andere Geschichte, und da spielt die französische Revolution natürlich eine große Rolle, wobei man sehen musste, dass die Aufklärung im französischen und damit auch im kontinentaleuropäischen Raum anders gelaufen ist als zum Beispiel im anglosächsischen Raum, wo diese Abgrenzung von den Kirchen und damit auch vom Christentum niemals in dieser Schärfe vorhanden war.
Zitatquelle :that: Von den christlichen Wurzeln der Menschenrechte (Archiv)
Liest man was Frau Gabriel genau sagt, bestätigt sie die Vermutung, dass unsere Menschenrechte und die moderne Staatsform auf die Philosophen der Aufklärung zurückgehen: Ziel war es, ein klarer Bruch mit der Alleinherrschaft des Adels und der Kirchen herbeizuführen.

Wobei ich zusammenfassend eher davon sprechen würde, dass unsere heutigen Menschenrechte christlich-hellenistische Wurzeln haben.
Es ist unbestritten, dass unser moderner Rechtsstaat aus einem christlichen Umfeld hervorging. Aber die Gedanken sowohl der Gründerväter Amerikas, als auch der franz. Revolution waren es, die der Grundstein zur endgültigen Zerschlagung des Gewaltmonopols von Kirche und Adel den notwendigen Anstoß gaben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#338 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Zeus » Di 9. Jun 2015, 11:08

Halman hat geschrieben:Es ist unbestritten, dass unser moderner Rechtsstaat aus dem christlichen Umfeld hervorging.
Genau, aus dem UMFELD. Ein anderes Feld war in Deutschland schließlich nicht vorhanden, oder?
Pluto hat geschrieben: Aber die Gedanken sowohl der Gründerväter Amerikas, als auch der franz. Revolution waren es, die der Grundstein zur endgültigen Zerschlagung des Gewaltmonopols von Kirche und Adel den notwendigen Anstoß gaben.
Und in der Folge wurden dem Ungeist besagten Umfeldes durch die Ideen des säkularen Humanismus die rabenschwarzen Blut-befleckten Flügel beschnitten.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#339 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Zeus » Di 9. Jun 2015, 11:18

@Halman
Judeo-christliche Toleranz, Religionsfreiheit und Sippenhaft - ähm -Gerechtigkeit.
Das Erste Gebot (ausführliche Fassung)
Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.“(Wiki)



PS.
Vielen Dank für deinen ausführlichen, die "jüdisch-christlichen" Wurzeln unserer heutigen Rechte und Freiheiten betreffenden, Kommentar.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#340 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Zeus » Di 9. Jun 2015, 12:48

@Halman
Zum Thema jüdisch-christlicher Werte
"Es ist inbestreitbar, dass einige der sog. christlichen Werte durchaus als Elemente einer Moral angesehen werden können. Allerdings sind diese das Ergebnis einer soziokulturellen Entwicklung und nicht Bibel und christlicher Lehre zu verdanken.
Schon im mesopotamischen Codex Hammurabi (18. Jahrhundert v. Chr.) und
im Ägyptischen Totenbuch finden sich Elemente der Zehn Gebote.
Und persische, griechische und römische Denker haben schon Menschenrechte diskutiert, die sich in der Bibel so nicht finden. 539 v.u.Z. verkündete der persische Reichsgründer Kyros II. die Freiheit der Religionsausübung, die Abschaffung der Sklaverei und die Rassengleichheit. Die athenischen Sophisten Antiphon und Alkidamas thematisierten schon drei und vier Jahrhunderte v.u.Z. die Gleichheit und Freiheit aller Menschen. Und Marcus Tullius Cicero, römischer Politiker, Schriftsteller und Philosoph, der von 106-43 v.u.Z. lebte, sprach allen Menschen von Natur aus eigene Erhabenheit und Würde zu. (1) Auch wenn diese hehren Worte mehr Absichten bekundeten und allenfalls eine punktuelle Realisierung erfuhren, machen sie doch deutlich, dass schon vor dem Aufkommen des Christentums gedankliche Ansätze existierten, allen Menschen unveräußerliche Rechte zuzusprechen."- Uwe Lehnert
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Antworten