Samantha hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Die meisten gemäßigten Atheisten denken genau dies nicht, sonder sind eher Humanisten die sich genauso um Ethik und Moral sorgen wie die Christen.
Da bin ich mir nicht so sicher - ich weiß aber, wie Du es meinst. Trotzdem glaube ich, das Humanismus nicht viel mit Nächstenliebe zu tun hat.
Vielleicht, weil manche sich Humanisten NENNEN und das Gegenteil davon in den Foren aufweisen.
So wie herrische Christen das Christentum beflecken, so beflecken herrische Humanisten den Humanismus.
Es gibt da einfach keine Regeln. Es hängt nicht mit der Religion zusammen oder mit der Nicht-Religion, sondern mit dem jeweiligen Menschen.
Es ist wahr, viele selbsternannten Humanisten zeigen das Gegenteil von Nächstenliebe auf, indem sie Christen verhöhnen, wie in vielen Internet-Foren.
Aber diese halte ich nicht für Humanisten; im Gegenteil, sie verraten ihn.
In dem Wort "Humanismus" steckt das Wort "human", und letzteres bedeutet mehr oder weniger "Nächstenliebe".
Ich habe mehrfach beobachtet, dass Christen, die zu Atheisten wurden, oder Atheisten, die zu Christen wurden, ihren Charakter dadurch nicht verändert haben. Nur das Vorzeichen wurde verändert.
Also die, die schon als Atheist beleidigt haben, tun das dann auch als Christ. Und umgekehrt.
Ob man als Christ menschenfeindlich wird oder als Atheist menschenfeindlich wird, hängt also nach meiner Beobachtung von den jeweiligen charakterlichen Voraussetzungen ab und nicht von der Weltanschauung.
Ich schrieb schon mal irgendwo, dass atheistisch gewordene Menschen mitunter strikt gegen den Krieg sind, strikt das Töten auf dem Schlachtfeld als Morden bezeichnen.
Christen hingegen eiern da manchmal rum, weil sie sich von der Bibel nicht lösen können und meinen, auf dem Schlachtfeld wird nicht gemordet, sondern "nur" getötet.
Und es gibt das Umgekehrte. Christen schließen sich der Friedensbewegung an, während Atheisten die Friedensbewegung für falsch halten.
Darum bitte ich Dich, Samantha:
Beschäftige Dich mit den Wurzeln des Humanismus. Der Humanismus hat dafür gesorgt, dass Kinder in den Schulen von den Lehrern nicht mehr geschlagen werden dürfen. Er ist AUCH eine Wurzel des heutigen Christentums.
Referendare, die in den Schuldienst treten, müssen schwören, mit erhobener Hand, dass sie nie ein Kind schlagen werden.
Ich nehme jedenfalls an, dass das heute noch so ist.