Schlimm ist nur, wenn man sagt: "Das ist kein Geldschein, weil ich mir damit eine Zigarette anzünde".Pluto hat geschrieben:Was ist daran so schlimm, außer der Verschwendung?
Neuzeitliche Exegese der Bibel
#251 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
#252 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Richtig - ohne das geht es nicht. - Wenn man die Bibel ohne spirituelle (muss nicht intellektuell sein) Zündung liest, kann man keine geistige Substanz in ihr finden. - Dann kann man genauso Karl May lesen.Münek hat geschrieben: Ein Postulat.
Ja, warum denn nicht?
Mir kann doch keiner die Bibel in die Hand drücken und behaupten, diese enthalte die Selbstoffen-
barung eines allmächtigen Gottes - aber vor der Lektüre der "Heiligen Schrift" müsse ich an diesen
Gott glauben, sonst könne ich den "spirituellen Gehalt" der biblischen Aussagen nicht erfassen.
Das ist doch Unsinn hoch fünf.
Die Bibel mit ihren Gottesaussagen wie auch jede andere "Heilige Schrift" "muss es sich gefallen lassen",
unvoreingenommen geprüft und ohne rosarote Glaubensbrille kritisch von allen Seiten in Augenschein
genommen zu werden.
Wer diese Selbstverständlichkeit als Anmaßung ablehnt, setzt sich dem starken Verdacht aus, es mit
der Wahrheit nicht so genau nehmen zu wollen (Selbsttäuschung!).
#253 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
Habe ich nicht gesagt - ich habe gesagt "geistig aktiviert" - also geistig aufnahmefähig.Münek hat geschrieben:aber vor der Lektüre der "Heiligen Schrift" müsse ich an diesen Gott glauben, sonst könne ich den "spirituellen Gehalt" der biblischen Aussagen nicht erfassen.
Das ist ok - dann müssen aber die Statements dem Charakter des Augenscheins gerecht werden. - Konkret:Münek hat geschrieben: Die Bibel mit ihren Gottesaussagen wie auch jede andere "Heilige Schrift" "muss es sich gefallen lassen", unvoreingenommen geprüft und ohne rosarote Glaubensbrille kritisch von allen Seiten in Augenschein
genommen zu werden.
Man kann bspw. sagen: "Bei wörtlicher Analyse von Sätzen sowie unter Ausschluss spiritueller Aspekte gibt es gewichtige Hinweise, dass Jesus selbst eine Naherwartung hatte". - Da würde jeder Theologe sagen: "Na - wenn man so rangeht, ist das ja auch nicht überraschend". - Man kann aber NICHT gleichsam als Tatsache verkünden, Jesus habe selber eine Naherwartung gehabt, ohne Aspekte wie Verklärung, etc. miteinzubeziehen. - Denn "Tatsache" heisst, dass etwas objektiv der Fall ist - und das ist es nicht - es ist eine auf einer bestimmten Ebene belegbare Behauptung.
Wenn der kritisch-historisch Ansatz über eigene System-Versionen tatsächlich wissen will, was der Fall ist, muss er sich anders anstellen.
#254 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Das ist umgekehrt genauso - bisher ist das hier Gehörte eher nicht satisfaktionsfähig.Münek hat geschrieben:Solche "Weihen" verleiht die Wissenschaft so schnell nicht.
Die Kirche als offizielle "Vertreterin des Glaubens" könnte dies nicht. Die Wissen-
schaft würde darauf auch im Übrigen nicht den mindesten Wert legen.
#255 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
sven23 hat geschrieben:Martinus hat geschrieben:sven23 hat geschrieben: Für das fertige Drehbuch sucht Paulus einen Hauptdarsteller ....
Wer hat das Drehbuch geschrieben? Genau, weißte nicht.
Doch, eigentlich schon. ....
Aha eigentlich schon, dann teile es uns mit. Drehbücher lese ich gern.
Angelas Zeugen wissen was!
#256 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Habe ich nicht gesagt - ich habe gesagt "geistig aktiviert" - also geistig aufnahmefähig.Münek hat geschrieben:aber vor der Lektüre der "Heiligen Schrift" müsse ich an diesen Gott glauben, sonst könne ich den "spirituellen Gehalt" der biblischen Aussagen nicht erfassen.
Ist das nicht dasselbe in grün?
Natürlich kann ich mit einer gewissen gespannten Neugier und Aufgeschlossenheit an die Lektüre
der biblischen Schriften herangehen. Wenn Du das mit "geistig aktiviert" meinst.

Aber diese "geistige Aktivierung" sollte den gesunden Menschenverstand und die Vernunft nicht
ausschließen wollen. Sonst wirds wieder zappenduster.
Denn hinter dem, der mir die Bibel in die Hand drückte, stehen noch fünf andere, die mir eben-
falls die Lektüre IHRER "Heiligen Schrift" anempfehlen möchten - mit der dringenden Bitte,
mich vorher "geistig zu aktivieren".

Zuletzt geändert von Münek am Fr 2. Jan 2015, 23:53, insgesamt 2-mal geändert.
#257 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Das ist ok - dann müssen aber die Statements dem Charakter des Augenscheins gerecht werden. - Konkret:Münek hat geschrieben: Die Bibel mit ihren Gottesaussagen wie auch jede andere "Heilige Schrift" "muss es sich gefallen lassen", unvoreingenommen geprüft und ohne rosarote Glaubensbrille kritisch von allen Seiten in Augenschein genommen zu werden.
Man kann bspw. sagen: "Bei wörtlicher Analyse von Sätzen sowie unter Ausschluss spiritueller Aspekte gibt es gewichtige Hinweise, dass Jesus selbst eine Naherwartung hatte". - Da würde jeder Theologe sagen: "Na - wenn man so rangeht, ist das ja auch nicht überraschend". - Man kann aber NICHT gleichsam als Tatsache verkünden, Jesus habe selber eine Naherwartung gehabt, ohne Aspekte wie Verklärung, etc. miteinzubeziehen.
Das ist für mich pure Ignoranz. Sven und ich haben mittlerweile wirklich alles versucht.....aber.....
Wenn Jesus seinen Zeitgenossen verkündete: "Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe", dann hatte
der Nazarener eben diese Naherwartung. Das darfst Du ihm nicht übel nehmen. Er erwartete die Ankunft
des Gottesreiches gewiss nicht in allerfernster, sondern in allernächster Zukunft. Sonst hätte er es doch
nicht so gesagt! Der sprach nicht in Chiffren, der wollte vom Volk verstanden werden.

An dieser klaren Botschaft an das Volk gibt es nichts "geistig herumzudeuteln". Da das "Reich Gottes" bekannt-
lich nicht kam, haben alle (Laien wie Theologen) recht, die konstatieren, Jesus habe sich diesbezüglich geirrt.
Jedenfalls ich, wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe zwar einen Kirchturm, aber nicht das Reich Gottes !
Und die Ankündigung des nahen Gottesreiches mit der Verklärung oder einer Erlösung oder Pfingsten zu ver
knüpfen, um damit den Irrtum Jesu ungeschehen zu machen oder zu relativieren, zeugt nur von Hilflosigkeit.
Einem solch durchsichtigen Manöver können und würden selbstverständlich auch die theologischen Wissen-
schaftler an den Fakultäten nicht folgen wollen. Ich auch nicht.
#258 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Wenn der kritisch-historisch Ansatz über eigene System-Versionen tatsächlich wissen will, was der Fall ist, muss er sich anders anstellen.
Die historisch-kritische Forschung will nicht wissen, was - in Deinem
Sinne - der Fall ist. Dann könnte sie sich auch mit Kobolden, Astrolo-
gie und Wotan beschäftigen.
Comprendre, mon ami?!
#259 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
Nicht so unbedingt, wie Ihr es darstellt - er kann es genauso auf seine Verklärung, Aufstehung und Pfingsten beziehen - in all diesen drei Phänomenen wird die Zeit des AT erfüllt und macht das Reich Gottes nah/greifbar.Münek hat geschrieben:"Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe", dann hatte der Nazarener eben diese Naherwartung.
Woher wollt Ihr wissen, dass Jesus das NICHT so gemeint hat? Er könnte es nur so gemeint haben, wenn er Eure Weltanschauung gehabt hätte - was ziemlich unwahrscheinlich ist. - Mich stört diese eindimensionale Selbstsicherheit.
Mir ist kein Theologe bekannt, der dem NICHT folgen würde. - Kennst Du einen gläubigen Theologen (soll es ja auch noch gebenMünek hat geschrieben:Einem solch durchsichtigen Manöver können und würden selbstverständlich auch die theologischen Wissenschaftler an den Fakultäten nicht folgen wollen.

Dann kann sie aber die Bibel auch nicht sachgerecht lesen - warum diese Selbst-Beschränkung?Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Forschung will nicht wissen, was - in Deinem Sinne - der Fall ist.
#260 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel
closs hat geschrieben:Dann kann sie aber die Bibel auch nicht sachgerecht lesen - warum diese Selbst-Beschränkung?Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Forschung will nicht wissen, was - in Deinem Sinne - der Fall ist.
Du meinst nicht "sachgerecht", sondern "glaubensgerecht". Ein himmelweiter Unterschied.
Die Wissenschaft beschränkt sich zu recht auf die Dinge, die sie erforschen kann; hier also
auf historisch dokumentierte Sachverhalte.
Mehr soll, kann und darf sie nicht. Da kannst Du wie ein trotziges Kind auf den Boden stam-
pfen soviel Du willst. Es nützt nichts.
Nochmal ein Beispiel: Eine Antwort auf die Frage zu finden, warum Jesus gekreuzigt wurde,
wie der Prozess gegen ihn ablief, wie groß das Interesse des Hohen Rates am Tode Jesu war
und wie groß das Interesse des Pontius Pilatus - all das ist eine Aufgabe historisch-kritischen
Forschens.
Die Aussage, dass Jesus um unsertwillen sterben musste, lässt dich dagegen historisch nicht
belegen. Man kann als Historiker nur wahrnehmen, dass Christen diese Aussage von Anfang an
gemacht haben.