Catholic hat geschrieben:Wo unterscheidest Du da,wenn ich fragen darf?
Scham ist eine Erkenntnis, dass man vor einer Idealnrom versagt (sagt sogar die säkulare Psychologie).
Nun gibt es gesellschaftliche Erkenntnis und Gewissens-Erkenntnis - beides kann identisch sind, ist es aber nicht immer. - "Gesellschaftliche Erkenntnis" wäre bspw., dass das eine juristisch verboten und das andere juristisch erlaubt ist - insofern kann man sich schämen, wenn man eine Gesetzes-Übertretung begeht. - "Gewissens-Erkenntnis" dagegen ist, dass - SEHR einfach ausgedrückt - sich das eine gehört und das andere nicht.
Bevor man in dieser Frage weitergeht, müsste man diese Unterscheidung erst einmal begreifen - diese Anmerkung ist nötig, weil man in unserer Gesellschaft dazu tendiert, "Gewissen" den gesellschaftlichen Verhaltens-Regeln unterzuordnen (statt überzuordnen). - Wenn man dies aber tut, kann man irgendwann nicht mehr unterscheiden zwischen dem, was gesellschaftlich anstößig ist und was gewissens-mäßig anstößig ist - dies scheint mir der Trend zu sein oder zu werden.
Persönlich schäme ich mich NICHT, wenn ich aufgrund eines Gesetzesverstoßes im Straßenverkehr 20 Euro zahlen muss - da ärgere ich mich eher. - Allerdings schäme ich mich, wenn ich im Straßenverkehr tatsächlich unachtsam war ("oh - da hast Du nicht aufgepasst - wenn's blöd gelaufen wäre, hätte es jetzt geknallt").
Das ist ein sehr einfaches Beispiel - einleuchtend?
Geistig übertragen: Nach meiner Ansicht sind immer mehr Menschen NICHT fähig zu bewusster (!) Sünde, weil sie so gesellschaftlich formatiert sind, dass sie nicht erkennen, wenn sie sündigen.