Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Themen des alten Testaments
Schmuel

#51 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Schmuel » Fr 5. Jul 2013, 17:42

Naqual hat geschrieben: Gott wird also getröstet, in dem er Behinderte vom Opferdienst ausschließt?
Nein! Es geht hier nicht um Auschliessung, sondern um Darbringung. Ein behinderter Mensch ist nicht im Status für das ganze Volk, letztendlich der ganzen Welt ein Korban zu darzubringen. Eigentlich habe ich alles gesagt. Ich weis nicht warum das so ein Problem ist? :shock: lehnt ein Jude sich gegen die Kohanim auf weil er nicht den Priesterdienst tun darf? Schliesslich ist dies nur den Kohanim aus dem Geschlecht Aaron erlaubt. Genauso: lehnte sich ein Benjaminiter gegen G-tt auf weil er nicht im Tempel dienen durfte wie es die Leviten taten? Was soll das? Hier geht es um G-ttesdienst. Das ist G-ttes sache!


Die Wiederherstellung erfolgt doch durch die Annahme des Behinderten trotz seiner körperlichen Einschränkungen (und letztlich in dem diese Einschränkungen einmal nicht mehr sind).
[/quote]Nein das reicht nicht.100% Wiederherstellung wird es im Reich des Maschiach geben. Dann wird auch ein Verschnittener hinzutreten dürfen. Ausserdem ist der Tempel in Jeruschalajim noch nicht wiederhergestellt. Also erübrigt sich das Thema. Der innere mensch ist immer ein ganzer Mensch. Auch bei einem äusserlich verstümmelten Menschen. Doch besteht der G-ttesdienst auch darin dem G-ttlichen bestand zu geben in dieser welt. Das ist Heiligung. Das hat nichts mit Anahme zu tun. Jeder Mensch ist angenommen bei G-tt.

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Naqual
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#52 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Naqual » Fr 5. Jul 2013, 22:26

Schmuel hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben: Gott wird also getröstet, in dem er Behinderte vom Opferdienst ausschließt?
Nein! Es geht hier nicht um Auschliessung, sondern um Darbringung.
Das glaube ich wohl, dass es um Darbringung geht, aber ich sehe den rationalen Grund nicht, Behinderte auszuschließen, außer die Art der Behinderung würde die Darbringung verhindern. Ohne rationalen Grund finde ich es diskriminierend für Behinderte. Das ist meine Meinung.

Das ist G-ttes sache!
Hier denken wir strukturell anderes. Ich bin da skeptischer, was Leute so alles über Gott erzählen und in was für einem Bild sie ihn erscheinen lassen. Mit "Das ist Gottes Sache" kann man letztlich alles begründen - theoretisch auch den größten Quatsch. Der Oberste hat entschieden pasta. Das ist mir zu einfach.
Für mich ist es nicht vorstellbar, dass Gott einen Körperbehinderten anders behandelt in Fragen der Anbetung und sei es eine öffentliche Anbetung. Oder dass Gott einen Unterschied macht zwischen Völker. Für mich sieht Gott das Herz an und nicht die Nation. Ich befürchte, das ist für Dich provozierend, aber meine Glaubensinhalte sind da einfach anderes.
Gleichwohl mag ich Deine Beiträge, weil sie von einer ganz anderen Perspektive an die Sache herangehen, als ich von anderen Gläubigen gewohnt bin und das macht es interessanter.


Die Wiederherstellung erfolgt doch durch die Annahme des Behinderten trotz seiner körperlichen Einschränkungen (und letztlich in dem diese Einschränkungen einmal nicht mehr sind).
Nein das reicht nicht.100% Wiederherstellung wird es im Reich des Maschiach geben. Dann wird auch ein Verschnittener hinzutreten dürfen.
Dieser Punkt ist aber dann nicht so genau geregelt (steht überhaupt nicht in der Bibel) wie der Ausschluss des Verschnittenen. Abgesehen davon, dass ich die "innere Beschneidung" im paulinischen Sinne (am Herzen für die Nächstenliebe, wie von Gott gewollt) für wichtiger halte.


Ausserdem ist der Tempel in Jeruschalajim noch nicht wiederhergestellt. Also erübrigt sich das Thema.
Für mich nicht. Das liegt daran, dass mit den ganzen Regelungen Gott beschrieben wird. Aufgrund dessen, was die Bibel berichtet, macht man sich ein Bild (Vorstellung) von Gott.

Jeder Mensch ist angenommen bei G-tt.
Richtig - und ich vermute noch viel mehr, als es in den Buchreligionen beschrieben wird.

Schmuel

#53 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Schmuel » So 7. Jul 2013, 10:50

Naqual hat geschrieben:Das ist meine Meinung.
Natürlich. Ich sehe es anders. Für mich ist es keine Diskiminierung.
Naqual hat geschrieben:
Das ist G-ttes sache!
Hier denken wir strukturell anderes.
Letztendlich will ich Dir sagen das ich auch keine bessere Antwort habe. Und wer bin ich. Eins aber weis ich, das G-tt keinen Menschen diskiminiert. Doch wenn wir schon von G-ttesdienst sprechen, wie kann der Mensch denn G-tt dienen? Es bleibt letztentlich doch beim "Obersten". Sonst wäre das ganze alles andere als G-ttesdienst.
Naqual hat geschrieben: Für mich sieht Gott das Herz an und nicht die Nation. Ich befürchte, das ist für Dich provozierend, aber meine Glaubensinhalte sind da einfach anderes.
Nein das ist für mich nicht provozierend. Ich denke schon das ich erkenne worauf Du hinauswillst. Es geht sogar sehr um die Völker. Denn Israel ist ja abgesondert von den Völkern, für Völker. Und natürlich will G-tt nicht das nur weil dieser oder jener eines anderen Volkes gehört, oder ein behindeter ist, das jener nicht hinzutreten darf. G-tt liebt jeden Menschen. Doch die Ordnungen des G-ttesdienstes bestimmt nun mal der dem man dient. Oder man kann es auch so gut wie lassen.
Naqual hat geschrieben: ich vermute noch viel mehr, als es in den Buchreligionen beschrieben wird.
:lol:
Ich kann Dich gut verstehen. :clap:

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Kalea Solana
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#54 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Kalea Solana » Di 23. Jul 2013, 06:30

Ich habe mal gehört, dass Paulus ein sogenannter Behindeter gewesen sein soll - er war Epileptiker. Sagte ein Psychologie-Dozent mit theologischem Hintergrund ...
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Martinus
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#55 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Martinus » Di 23. Jul 2013, 16:00

Kalea Solana hat geschrieben:Ich habe mal gehört, dass Paulus ein sogenannter Behindeter gewesen sein soll - er war Epileptiker. Sagte ein Psychologie-Dozent mit theologischem Hintergrund ...

Das wird so angenommen. Er schreibt auch über sein Leiden. Er war aus dem Stamm Benjamin, für ihn galten die Bestimmungen nicht. Sie waren für die Nachkommen Arons gedacht.
Angelas Zeugen wissen was!

Hemul
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#56 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Hemul » Di 23. Jul 2013, 17:03

Martinus hat geschrieben:
Kalea Solana hat geschrieben:Ich habe mal gehört, dass Paulus ein sogenannter Behindeter gewesen sein soll - er war Epileptiker. Sagte ein Psychologie-Dozent mit theologischem Hintergrund ...

Das wird so angenommen. Er schreibt auch über sein Leiden.

Hi Martinus!
Nirgends aus der Schrift geht hervor, dass Paulus Epileptiker war. Ja, er gibt auch gem. 2.Korinther 12:7 zu, dass ihm ein "Dorn"
ins Fleisch gesetzt wurde. Dieser "Dorn" ist aber offensichtlich eine Augenerkrankung die er bei der grellen übernatürlichen Erscheinung des Herrn Jesus zurückbehielt.

Aus Apostelgeschichte 23:1-5 geht hervor, dass er den Hohen Priester nicht erkannte obwohl der direkt daneben stand. Das mit seinen Augen etwas nicht in Ordnung sein konnte geht auch aus seinen Worten aus Galater 4:15 u. Galater 6:11 hervor.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#57 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Pluto » Di 23. Jul 2013, 17:24

Hemul hat geschrieben:Dieser "Dorn" ist aber offensichtlich eine Augenerkrankung die er bei der grellen übernatürlichen Erscheinung des Herrn Jesus zurückbehielt.
Aus Apostelgeschichte 23:1-5 geht hervor, dass er den Hohen Priester nicht erkannte obwohl der direkt daneben stand.
Klingt ganz danach als hätte der Arme am grauen Star gelitten. Der wurde schon damals zu römischen Zeiten schon "operativ entfernt", in dem man die getrübte Linse mit einer Nadel (Dorn?) zertrümmerte. Danach konnt man zwar wieder sehen, aber eben nur sehr unscharf, und da es keine Brillen gab war klar, dass Paulus den Hohe Priester nicht erkannte.

Hmph... von wegen Erscheinung...

Heute macht man das mit chrirurgischer Präzison unter Lokalnarkose, inkl. Ersatzlinse aus Kunststoff — dauert ca. 20 Minuten.
Ich hatte die OP (beidseitig) und kann besser sehen als vorher. Der medizinische Fortschritt ist beeindruckend.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#58 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Hemul » Di 23. Jul 2013, 17:41

Pluto hat geschrieben: Heute macht man das mit chrirurgischer Präzison unter Lokalnarkose, inkl. Ersatzlinse aus Kunststoff — dauert ca. 20 Minuten.
Ich hatte die OP (beidseitig) und kann besser sehen als vorher. Der medizinische Fortschritt ist beeindruckend.

Hi Pluto!
Na, dann kannst Du doch froh und dankbar sein. Paulus bat Gott gem.2.Korinther 12:8-10 mehrmals ohne Erfolg um Heilung seines Augenleidens. Trotzdem diente er Gott unbeirrt weiter und blieb ihm bis zum Tode treu.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#59 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Pluto » Di 23. Jul 2013, 19:31

Hi Hemul,
...und was sagst zum Thread Thema?

GanzBaff hat geschrieben:Im 3. Buch Mose listet Gott die Bestimmungen für Priester auf. Unter anderem gebietet er, dass Menschen mit Gebrechen ihm nicht opfern dürfen, damit er nicht entweiht wird. Wie passt dass zum späteren Jesus, der sich gerade der Gebrechlichen annimmt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Yusuke
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#60 Re: Warum dürfen gebrechliche Menschen Gott nicht opfern?

Beitrag von Yusuke » Di 23. Jul 2013, 20:22

Hallo zusammen!

Ja, ich habe mal beschlossen, dass ich mich hier mal umsehe und auch mal etwas mitschreiben kann, bei interessanten Themen. :chapeau:
GanzBaff hat geschrieben:Im 3. Buch Mose listet Gott die Bestimmungen für Priester auf. Unter anderem gebietet er, dass Menschen mit Gebrechen ihm nicht opfern dürfen, damit er nicht entweiht wird. Wie passt dass zum späteren Jesus, der sich gerade der Gebrechlichen annimmt?

Ein Gedanke zu diesem Thema wäre vielleicht, weil gemäß dem biblischen Verständnis die Gebrechen und Krankheiten u.a. auch aus begangenen Sünden entstehen können, nicht müssen(!). Und Sünden machen "unrein", wie andere bestimmte Tätigkeiten im AT. Deshalb verstehe ich dieses Gebot als ein "generelles Gebot" das Gebrechliche keine Opfer darbringen durften, weil ein Mensch kann nicht so ohne weiteres feststellen, ob der Kranke jetzt "unrein" war, oder nicht. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun (!).

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