Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

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Kingdom
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#211 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Kingdom » Do 8. Mär 2018, 15:10

Rembremerding hat geschrieben: Diese Umwelt im Garten Eden ist von eher spiritueller Art, denn in ihr hat Gott alles für den Menschen geschaffen. Er muß Gott jedoch gehorchen, um diese besondere Beziehung zu genießen. In dieser Umgebung hängt das "Schicksal" des Menschen direkt von seinen Taten ab.

Servus :wave:

Der Mensch sollte sich eigentlich aus freien Stücken für das Gute entscheiden. Sein Entscheidung für das Böse, trennte Ihn von dem Ort, wo es Ihm gut ging.

Gott hat dem Mensch aber den Hinweis gegeben über die Konsequenzen, das falsche zu wählen.

Die Faszination sich gegen das Gute zu entscheiden war ja gem. Bibel schon da. Die Entscheidung des Menschen kam dadurch zustande, das die Faszination für das Böse eben da war und er Ihr Raum gab.

Jakobus hat den Prozess eigentlich sehr gut beschrieben:

Jak 1:15 Darnach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.


Lg Kingdom

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Münek
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#212 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Münek » Do 8. Mär 2018, 19:09

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Zu der du noch nie einen Nachweis bringen konntest.
Das wird auch nie so sein.
Dann hast Du ein dickes Glaubwürdigkeits-Problem.

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#213 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Münek » Do 8. Mär 2018, 19:37

Ska'ara hat geschrieben:Ich nahm auch an, dass Satan entmachtet wurde (als er noch nicht Satan hieß);
Deine Annahme kann nicht stimmen, denn schließlich herrscht der Leibhaftige nicht nur als "Fürst dieser Welt" (Joh. 12:31), sondern ist sogar zum "GOTT dieser Welt" (2. Kor. 4:4) avanciert. Eine fürwahr göttliche Karriere. :devil:

Ska´ara hat geschrieben:nicht die Schlange wurde bestraft, sondern ein Engel.
Einen Engel, der auf dem Bauch kriecht, Staub frisst und sogar Nachkommen hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Ska´ara hat geschrieben:Eine Schlange mit Beinen wäre keine Schlange, eher eine Echse. :lol:
Denke noch mal scharf nach. ;)

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#214 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Münek » Do 8. Mär 2018, 20:44

closs hat geschrieben: Das Problem liegt in der Umwandlung des Kritischen Rationalismus in eine Philosophie - denn dann hört man oft: "Solange geistige Dinge nicht falsifizierbar sind, gibt es sie nicht".
Das ist subjektive Einstellungssache jedes Einzelnen. Es steht jedem frei zu sagen oder auch nicht zu sagen: "Solange Glaubensbehauptungen nicht falsifizierbar sind, haben sie für mich keine Relevanz bzw. solange gibt es diese behaup-
teten transzendenten Entitäten für mich nicht. Punkt."


closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Deshalb heißt es ja z.B. auch : "Wissenschaft ist gottfrei, nicht gottlos".
Wissenschaft ist nicht das Problem - deren Ideologisierung ist das Problem. - Der methodische Atheismus ist richtig.
Beim Teutates! Du machst Dich! :thumbup:

Warten wir mal ab, wie lange die richtige Erkenntnis, dass der methodologische Atheismus richtig ist, bei Dir anhält.


closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:1) führte zu 2) und somit ist Christentum beides.
Bei (2) kommt das Christentum eben zum exakt gegenteiligen Ergebnis.
Solange anthropozentrisch ausgerichtete Christen sich als "Krone der Schöpfung" begreifen und die absurd-anmaßende Auffassung vertreten, Gott habe das Universum für den Menschen erschaffen, ist Deine Ansicht falsch.

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben: In der vierdimensionalen Raumzeit ist alles relativ, also können wir den Mittelpunkt des Universums ansetzen wo wir wollen. Zum Beispiel auf mich persönlich, womit ich dann eben logischerweise das Maß aller Dinge wäre.
Das ist, erstens, richtig - zweitens geht es hier aber um etwas anderes - nämlich: Unseren sinnlichen und wissenschaftlichen Wahrnehmungshorizont zum Maßstab zu nehmen. Zunächst ist klar: Wir haben nichts anderes.
Eben eben - wir haben NICHTS anderes. Selbst wenn wir wollten, könnten wir - "an wen oder was auch immer" - KEINEN "göttlichen Maßstab" anlegen, weil uns ein solcher - gäbe es ihn - völlig unbekannt wäre. Du betreibst hier Spiegelfechterei.

closs hat geschrieben:Aber dann sollte weiter klar sein, dass deshalb unsere Wahrnehmungs-Horizont-Ergebnisse nicht absolut sein
Genau! Und das sollte sich die katholische Kirche mal gefälligst hinter die Ohren schreiben und ihren ideologischen Absolutheitsanspruch in "Wahrheitsfragen" aufgeben. Der Wissenschaft würde es NIEMALS im Traum einfallen, absolute Wahrheiten zu definieren und postulieren.

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Detlef
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#215 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Detlef » Do 8. Mär 2018, 21:31

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:. Der inflationäre (Fehl-)Gebrauch dieses Begiffs ist dein Versteck, den darin enthaltenen unterschwelligen Vorwurf hast du nie sauber begründen können.
Doch - mehrfach. - Aber es wird nicht akzeptiert, dass Descartes immer noch recht hat.
Wenn du meinst,dass der recht hätte, würdest du selbst ein Anthropozentrist übelster Sorte sein."Descartes vertrat die Ansicht, dass Tiere keinerlei Gefühle der Seele (émotions de l’ame) haben können. Sie hätten weder Bewusstsein oder Gedanken noch jegliche anderen seelischen Regungen. Da Tiere in Ermangelung einer Seele keine Gefühle haben können, nimmt Descartes an, sie seien letztlich nichts anderes als „Automaten“."
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:1) führte zu 2) und somit ist Christentum beides.
Bei (2) kommt das Christentum eben zum exakt gegenteiligen Ergebnis.
Solange anthropozentrisch ausgerichtete Christen sich als "Krone der Schöpfung" begreifen und die absurd-anmaßende Auffassung vertreten, Gott habe das Universum für den Menschen erschaffen, ist Deine Ansicht falsch.
Katechismus der Katholischen Kirche:
„Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bilde geschaffen hat. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig …“.

Anthropozentrismus:
Jährlich werden über 50 Milliarden Tiere für den Verzehr getötet. Das führt Gary Steiner in seinen Philosophie-Büchern zurück auf den Anthropozentrismus, also die Idee, dass der Mensch im Mittelpunkt der Welt steht und ihm die Tiere untergeordnet sind. Sowohl die Philosophe des antiken Griechenland, als auch die judäisch-christlichen Traditionen vertreten ein anthropozentristisches Weltbild: Die Welt wäre für den Menschen erschaffen worden und existiere für sein Wohl...Ein Wertesystem, in dem Menschen ganz oben, jedoch Tiere ganz unten sind und deswegen Werkzeuge werden, Stoff, Material. Mittel, um unseren Zwecken zu dienen. Eines der wertvollsten und wichtigsten Dinge, die Menschen in moralischer Hinsicht heute tun können, ist für Steiner die Abkehr vom Anthropozentrismus. Eine Kursänderung in der Philosophie also, hin zur Gleichberechtigung für Tiere – doch neben ihr muss auch eine praktische Schwierigkeit gelöst werden: „Wie kann man eine Veränderung in den Herzen der Menschen bewirken?, fragt Gary Steiner. Denn es sei nicht nur die pure Logik, die Veränderungen bewirke, die postmoderne Perspektive sei gar nicht geeignet, die Unterdrückung von Tieren zu beenden. Strikte Prinzipien wie der vegane Imperativ, eine moralische Verpflichtung gegenüber Tieren oder Gerechtigkeit zwischen Mensch und Tier können für Steiner nicht auf postmodernem Denken beruhen. Es sei dafür zu widersprüchlich und rechtfertige je nach den Umständen alle Arten von Grausamkeiten gegenüber Tieren: „Wir brauchen ein neues Verständnis liberaler humanistischer Ideen.“ Ausführlich wird sich der Autor damit in seinem nächsten Buch befassen.
„Moral hat ihre Basis auch in den Gefühlen, die wir empfinden. Deshalb müsse bei den Menschen das Gefühl für die geteilte Verwandtschaft zwischen Menschen und Tieren erwachen. „Du kannst den Menschen alle Argumente und alle Logik der Welt präsentieren, es wird nichts verändern, bis du in ihnen das Gefühl erzeugst, das Kinder haben: ‚Ich bin wie dieses Tier, wir sind gleich.
Quelle: http://www.orf.at
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#216 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von closs » Do 8. Mär 2018, 22:39

Münek hat geschrieben:Dann hast Du ein dickes Glaubwürdigkeits-Problem.
WEM gegenüber? - Einem ausschließlich kritisch-rational Denkendem gegenüber ist das selbstverständlich so.

Münek hat geschrieben:Deine Annahme kann nicht stimmen, denn schließlich herrscht der Leibhaftige nicht nur als "Fürst dieser Welt" (Joh. 12:31), sondern ist sogar zum "GOTT dieser Welt" (2. Kor. 4:4) avanciert.
Das drückt dasselbe aus: "Chef im Dasein".

Münek hat geschrieben:Es steht jedem frei zu sagen oder auch nicht zu sagen: "Solange Glaubensbehauptungen nicht falsifizierbar sind, haben sie für mich keine Relevanz bzw. solange gibt es diese behaupteten transzendenten Entitäten für mich nicht. Punkt."
Natürlich - wir haben Glaubens- und Entscheidungs-Freiheit.

Münek hat geschrieben:Warten wir mal ab, wie lange die richtige Erkenntnis, dass der methodologische Atheismus richtig ist, bei Dir anhält.
Ojemmine - das war so, ist so und wird so bleiben. - Das ist doch genau der Grund, wieso Wissenschaft nur auf Sachebene stattfinden soll und man Exegese und Hermeneutik trennen sollte - was ich schon immer erfolglos fordere.

Münek hat geschrieben:Solange anthropozentrisch ausgerichtete Christen sich als "Krone der Schöpfung" begreifen und die absurd-anmaßende Auffassung vertreten, Gott habe das Universum für den Menschen erschaffen, ist Deine Ansicht falsch.
Kann man so sehen - aber hier geht es darum, was aus Sicht des Menschen der Maßstab ist. - Und da sagen die einen "Das, was ICH methodisch erkenne" und die anderen "Das ist zwar schön, aber kein Maßstab". - Immer wieder die Frage: Wer von beiden ist anthropozentrischer?

Münek hat geschrieben:Eben eben - wir haben NICHTS anderes. Selbst wenn wir wollten, könnten wir - "an wen oder was auch immer" - KEINEN "göttlichen Maßstab" anlegen, weil uns ein solcher - gäbe es ihn - völlig unbekannt wäre.
Und da sagt man christlicherweise, dass dieser eigene Maßstab zwar begrenzt, aber eben NICHT der universale Maßstab ist. - Sagt der kritische Rationalismus von sich dasselbe?

Münek hat geschrieben: Und das sollte sich die katholische Kirche mal gefälligst hinter die Ohren schreiben und ihren ideologischen Absolutheitsanspruch in "Wahrheitsfragen" aufgeben.
Das tut sie durch ihren Glaubensvorbehalt von vorneherein.

Münek hat geschrieben:Der Wissenschaft würde es NIEMALS im Traum einfallen, absolute Wahrheiten zu definieren und postulieren.
Aber der Kritisch-Rationale kann philosophisch meinen, dass sein Denken der Maßstab ist, über dem nichts ist - oder nicht?

Detlef hat geschrieben:Wenn du meinst,dass der recht hätte, würdest du selbst ein Anthropozentrist übelster Sorte sein."Descartes vertrat die Ansicht, dass Tiere keinerlei Gefühle der Seele (émotions de l’ame) haben können.
Das meint er sprituell!!!! - Auch Descartes hat sicherlich gemerkt, dass ein Hund anhänglich ist und seinen Herren erkennt - und man ihm auf dieser Basis eine "Seele" im heutigen Sinn zusprechen kann.

Im übrigen kann sich Descartes auch gelegentlich getäuscht haben - bei der Zirbeldrüse hat er es ja. - Auch hier scheint er sich zu täuschen, weil aus theologischer Sicht ALLES beseelt ist - auch ein Einzeller. - Da müsste man genauer hineingucken.

Prinzipiell geht es Descartes um den Menschen als einziges Wesen, das transzendent und bewusst reflexiv denken kann: "Ich erkenne, dass ich ICH bin, und ich kann nach dem fragen, woraus ich bin".

Detlef hat geschrieben:Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bilde geschaffen hat.
"In seinem Bilde schaffen heißt": "Du, Mensch, bist die einzige Schöpfung, die nach mir, Gott, fragen kann und die geistige Dimension erkennen kann".

Detlef hat geschrieben: Das führt Gary Steiner in seinen Philosophie-Büchern zurück auf den Anthropozentrismus, also die Idee, dass der Mensch im Mittelpunkt der Welt steht und ihm die Tiere untergeordnet sind.
Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Ebenen des Anthropozentrismus:
1) Was steht im Mittelpunkt der Welt? - "Der Mensch" (alias alle Wesen, die transzendent nach Gott fragen können, etc.). - InSOfern ist das Christentum anthropozentrische.
2) Die andere Ebene: Was ist der Maßstab für Erkenntnis? - Da sagt das Christentum ausdrücklich: GOTT - und gerade NICHT der Mensch. - Also auf dieser Ebene genau das Gegenteil. - Das heißt auch: Auf DIESER Ebene ist der kritische Rationalismus anthropozentrisch, wenn er sagt "Nichts, was nicht falsifizierbar ist, kann sein". - Oder: "Wunder" gibt es nicht.

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#217 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Münek » Do 8. Mär 2018, 23:25

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Den Sündenfall hat es nie gegeben.
Aber das, was damit gemeint ist, gibt es.
Wenn es den Sündenfall NIE gegeben hat, kann mit diesem NICHT-EREIGNIS logischerweise auch NICHTS gemeint sein. Also die übliche closs`sche sinnfreie Schwurbelei.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Für Jesus und seine Zeitgenossen und später die Kirche war die Paradiesgeschichte kein Mythos, sondern ein historisches Geschehen, welches tatsächlich stattgefunden hat.
Aber doch deshalb, weil man damals "Wirklichkeit" und "Historie" nicht unterschieden hat.
Quatsch - beim Lesen der Genesisgeschichte gab es für den Leser nichts zu unterscheiden.

Jesus, Paulus, ihre Landsleute vor und nach ihnen und später die Vertreter der Kirche hatten NICHT den mindesten Grund, an der Historizität der Paradiesgeschichte als tatsächlich stattgefundenes und göttlich offenbartes Geschehen auch nur den leisesten Zwei-
fel zu hegen.


closs hat geschrieben:Das macht man heute (zu Recht) nicht mehr.
Du irrst Dich. Im für Katholiken verbindlichen Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) heißt es immer noch, dass...

° ... der Bericht vom Sündenfall in Gen. 3 ein Urereignis beschreibt, das zu Beginn der Menschheitsgeschichte stattgefunden hat

° ... die Offenbarung uns die Glaubensgewissheit gibt, dass die ganze Menschheitsgeschichte durch die Ursünde gekennzeichnet ist, die unsere Stammeltern Adam und Eva begangen haben

° ... hinter der Entscheidung unserer Stammeltern zum Ungehorsam eine verführerische widergöttliche Stimme steht, die sie aus Neid in den Tod fallen lässt

° ... die Schrift und die Überlieferung der Kirche in diesem Wesen einen gefallenen Engel erblicken, der Satan oder Teufel genannt wird

° ...alle Menschen in die Sünde Adams verwickelt sind

° ... durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der Tod etc etc.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Von Evolution wirst Du im KKK nichts finden.
Richtig - weil es hier um substantielle Wirklichkeit geht.
Ach nee - meine Replik erfolgte aufgrund Deiner Feststellung: "Die RKK steht hinter der Evolutionstheorie."

Ich halte fest, die RKK steht zwar hinter der Evolutionstheorie, verliert in ihrem Katechismus aber kein Wort über die Evolution, "weil es hier um substanzielle Wirklichkeit geht". Sachmal geht's noch?


closs hat geschrieben:"und versteht die Genesisgeschichte NICHT naturalistisch, sondern geistig".
Deine irrige Behauptung ist durch meine obigen Zitate aus dem KKK widerlegt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die katholische Kirche IST eine ideologische Institution, die mit ihren unumstößlichen Dogmen einer Immunisierungsstrategie folgt. An diesem Fakt gibt es nichts zu rütteln.
Klares nein.
:lol: :lol: :lol:

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#218 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von closs » Fr 9. Mär 2018, 00:45

Münek hat geschrieben:Wenn es den Sündenfall NIE gegeben hat, kann mit diesem NICHT-EREIGNIS logischerweise auch NICHTS gemeint sein. Also die übliche closs`sche sinnfreie Schwurbelei.
Wenn Du einfachste Grundlagen nicht verstehst, nennst Du es traditionell "Schwurbelei des Anderen". - Der "SÜndenfall" steht für einen geistigen Prozess, den man naturalistisch darstellen kann, aber nicht muss. -

Du musst immer daran denken, dass aus christlicher Sicht der Geist zuerst ist und dann erst die Materie kommt. Du dagegen gehörst zu denjenigen, die Geistiges als Folge von Materiellem verstehen - so wird das nix.

Münek hat geschrieben:Jesus, Paulus, ihre Landsleute vor und nach ihnen und später die Vertreter der Kirche hatten NICHT den mindesten Grund, an der Historizität der Paradiesgeschichte als tatsächlich stattgefundenes und göttlich offenbartes Geschehen auch nur den leisesten Zweifel zu hegen.
Richtig - ich wiederhole: Man hat geistige Wirklichkeit mit historischer Wirklichkeit gleichgesetzt - man hat überhaupt keinen Ansatz gesehen, beides zu unterscheiden.

Das ist doch auch der Grund, warum die Kirche lange gebraucht hat, ihre Formsprache zu evolutionieren: Als die Rezeptions-Ebene dementsprechend war, hat man die Schöpfungs-Geschichte als historisch dargestellt ("7 Tage") - als die Naturwissenschaften kamen, hat man diese Chiffrenwelt geändert und nennt "Schöpfung" heute eine ständige Entwicklung. - Inhaltlich-geistig hat sich nichts geändert - man hat sich an die heutigen Verständnisebenen angepasst.

Münek hat geschrieben:.. der Bericht vom Sündenfall in Gen. 3 ein Urereignis beschreibt, das zu Beginn der Menschheitsgeschichte stattgefunden hat
Das stimmt doch auch - aber Du verstehst es nicht, weil Du materalistisch denkst. - Das "Urereignis" fand statt, als die Evolution der "Trockennasen-Affen" erstmals ´dazu führte, dass ein "Trockennasen-Affe" sein ICH bewusst erkannt hat und es zu einer eigenen Orientierung-Größe gemacht - das war der "Abfall" - und zwar notwendigerweise. - Aber so kann man es schlecht vermitteln und greift deshalb zu jeweils zeitgemäßen Chiffren, um es möglichst gut rüberzubringen. - Viele verstehen es auch - die wenigsten philosophisch durchdacht, die meisten per geistigem Instinkt.

Münek hat geschrieben:meine Replik erfolgte aufgrund Deiner Feststellung: "Die RKK steht hinter der Evolutionstheorie."
Richtig - tut sie. - Aber sie sieht in der Evolution einen rein biologischen Vorgang und keinen primär geistigen Vorgang. - Deshalb hat sie kein Problem, hinter der ET zu stehen.

Münek hat geschrieben:Deine irrige Behauptung ist durch meine obigen Zitate aus dem KKK widerlegt.
Wieder das Wort "widerlegen", das überhaupt keinen Wert mehr zu haben scheint.

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#219 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Münek » Fr 9. Mär 2018, 00:49

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dann hast Du ein dickes Glaubwürdigkeits-Problem.
WEM gegenüber? - Einem ausschließlich kritisch-rational Denkendem gegenüber ist das selbstverständlich so.
So ist es. Noch immer gilt Kants Aufklärungsspruch: Habe Mut, dich deines Verstandes zu bemühen. :thumbup:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Deine Annahme kann nicht stimmen, denn schließlich herrscht der Leibhaftige nicht nur als "Fürst dieser Welt" (Joh. 12:31), sondern ist sogar zum "GOTT dieser Welt" (2. Kor. 4:4) avanciert.
Das drückt dasselbe aus: "Chef im Dasein".
Wie verträgt sich das mit der Aussage des "Auferstandenen": "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden." :)

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es steht jedem frei zu sagen oder auch nicht zu sagen: "Solange Glaubensbehauptungen nicht falsifizierbar sind, haben sie für mich keine Relevanz bzw. solange gibt es diese behaupteten transzendenten Entitäten für mich nicht. Punkt."
Natürlich - wir haben Glaubens- und Entscheidungs-Freiheit.
Nur solltest Du eine solche von Vernunft getragene Einstellung nicht als IDEOLOGISCH brandmarken.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Warten wir mal ab, wie lange die richtige Erkenntnis, dass der methodologische Atheismus richtig ist, bei Dir anhält.
Ojemmine - das war so, ist so und wird so bleiben.
Na - wir warten mal ab... :)

closs hat geschrieben:Das ist doch genau der Grund, wieso Wissenschaft nur auf Sachebene stattfinden soll.
Wenn Du die historisch-kritische Exegese meinst, rennst Du offene Türen ein. Sie ist in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit äußerst dizipliniert. Niemand außer Dir wirft ihr vor, sich in grenzüberschreitender Weise in Glaubensfragen einzumischen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Solange anthropozentrisch ausgerichtete Christen sich als "Krone der Schöpfung" begreifen und die absurd-anmaßende Auffassung vertreten, Gott habe das Universum für den Menschen erschaffen, ist Deine Ansicht falsch.
Kann man so sehen.
Was heißt, kann man so sehen? Anthropozentrischer geht es doch nicht.

closs hat geschrieben:aber hier geht es darum, was aus Sicht des Menschen der Maßstab ist. - Und da sagen die einen "Das, was ICH methodisch erkenne" und die anderen "Das ist zwar schön, aber kein Maßstab". - Immer wieder die Frage: Wer von beiden ist anthropozentrischer?
Habe ich doch gesagt. Wer sich anmaßt zu behaupten, das Universum sei für den Menschen erschaffen worden, ist in extremster Weise anthropozentrisch ausgerichtet. Ich behaupte, eine solche Einstellung grenzt ans Wahnhafte.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Eben eben - wir haben NICHTS anderes. Selbst wenn wir wollten, könnten wir - "an wen oder was auch immer" - KEINEN "göttlichen Maßstab" anlegen, weil uns ein solcher - gäbe es ihn - völlig unbekannt wäre.
Und da sagt man christlicherweise, dass dieser eigene Maßstab zwar begrenzt, aber eben NICHT der universale Maßstab ist.
Aha - ein Christ sagt also, mein Maßstab ist zwar begrenzt, aber nicht universal.
:lol: :lol: :lol:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Und das sollte sich die katholische Kirche mal gefälligst hinter die Ohren schreiben und ihren ideologischen Absolutheitsanspruch in "Wahrheitsfragen" aufgeben.
Das tut sie durch ihren Glaubensvorbehalt von vorneherein.
Dieser "Wahrheitsvorbehalt" der RKK existiert nur in Deiner Fantasie. Und dabei denke ich NICHT mal an den "Unfehlbarkeitsan-
spruch" des römischen Bischofs, sondern an die kirchlich postulierten unhinterfragbaren Dogmen als absolut gültige, göttlich of-
fenbarte Glaubenswahrheiten .


Göttlich geoffenbarte Wahrheiten unter einen "Wahrheitsvorbehalt" zu stellen, wäre eine Beleidigung Gottes und fiele der RKK nie
im Traum ein. Da hast Du Dir mal wieder was ausgedacht.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Wissenschaft würde es NIEMALS im Traum einfallen, absolute Wahrheiten zu definieren und postulieren.
Aber der Kritisch-Rationale kann philosophisch meinen, dass sein Denken der Maßstab ist, über dem nichts ist - oder nicht?
Wendet der kritische Rationalismus einen solchen Maßstab an? Bestimmt nicht. Es gibt keine absoluten Wahrheiten. Man kann sich der Wahrheit nur annähern. Mehr ist nicht drin.

Die RKK hat da eine andere, eine absolutistische Denke. Aber so, wie diese ideologische Institution gestrickt ist, wird sie nie ihren Absolutheitsanspruch relativieren oder sogar aufgeben.

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#220 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von closs » Fr 9. Mär 2018, 01:30

Münek hat geschrieben:Noch immer gilt Kants Aufklärungsspruch: Habe Mut, dich deines Verstandes zu bemühen.
Das ist nach wie vor auch mein Wunsch, der mir oft nicht erfüllt wird. :D

Münek hat geschrieben:Wie verträgt sich das mit der Aussage des "Auferstandenen": "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden."
"Er könnte es beenden, wenn er wollte". - "Chef der Welt" gilt doch nur für eine Zeit, deren Ende nicht der Chef bestimmt, sondern die ihm bestimmt wird.

Münek hat geschrieben:Nur solltest Du eine solche von Vernunft getragene Einstellung nicht als IDEOLOGISCH brandmarken.
"An sich" ist Glaube nicht notwendigterweise ideologisch - da stimme ich Dir zu. - Zur Ideologie wird es dann, wenn man meint, der eigene Weg sei setzungsfrei - denn das ist nicht möglich.

Münek hat geschrieben:Wenn Du die historisch-kritische Exegese meinst, rennst Du offene Türen ein. Sie ist in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit äußerst dizipliniert.
Da sind wir uns auf Sachebene einig - nach wie vor bestehen die Probleme ausschließlich auf der hermeneutisch-interpretativen Ebene. - Das ist in allen Wissenschaften so.

Münek hat geschrieben:Was heißt, kann man so sehen? Anthropozentrischer geht es doch nicht.
Wir sind hier in einem Sprachsalat, weil es ZWEI Ebenen gibt:
1) "Wer ist Krönung der Schöpfung?- Der Mensch" - Das ist auf EINE Weise anthropozentrisch.
2) "Was ist Maßstab des Erkennens? - Menschliche Methodik" - Das ist auf ANDERE Weise anthropozentrisch.

Letztlich läuft es darauf raus, dass man christlicherweise seine NICHT-Maßstäblichkeit erkennt, während etwa der Kritische Rationalismus zitiert wird mit "Alles, was IST, ist prinzipiell vom Menschen falsifizierbar". - LEtzteres meine ich mit "Anthropozentrismus" - also Ebene (2).

Münek hat geschrieben:Aha - ein Christ sagt also, mein Maßstab ist zwar begrenzt, aber nicht universal.
Richtig - MEIN menschlicher Maßstab betrifft nur einen kleine Kreis um mich herum - der universale Maßstab ist Gott, auch wenn ich ihn nicht erkenne.

Münek hat geschrieben: Dieser "Wahrheitsvorbehalt" der RKK existiert nur in Deiner Fantasie. Und dabei denke ich NICHT mal an den "Unfehlbarkeitsan-
spruch" des römischen Bischofs, sondern an die kirchlich postulierten unhinterfragbaren Dogmen als absolut gültige, göttlich of-
fenbarte Glaubenswahrheiten .
Du hast immer noch nicht verstanden, dass "Dogmen" erst dann aktiv sind, NACHDEM man den "GLAUBENS-Entscheid" getroffen hat. - Du kannst wählen, ob Du Mitglied bei Dortmund oder Bayern werden willst - erst wenn Du Ja zu einem gesagt hast, gelten die Regeln auch für Dich.

Münek hat geschrieben:Göttlich geoffenbarte Wahrheiten unter einen "Wahrheitsvorbehalt" zu stellen, wäre eine Beleidigung Gottes und fiele der RKK nie
im Traum ein.
Solche Wahrheiten kann man eh nur persönlich erkennen. - Aber wir sind hier im falschen Film: Es gibt keine Bindung an "göttlich geoffenbarte Wahrheiten", wenn man nicht vorher JA gesagt hat. Diesen Vorbehalt gibt es IMMER.

Münek hat geschrieben:Wendet der kritische Rationalismus einen solchen Maßstab an? Bestimmt nicht. Es gibt keine absoluten Wahrheiten.
Siehst Du - Du machst schon wieder dasselbe: Du verwechselst was.

Natürlich behauptet der KR nicht, dass seine methodischen Ergebnisse absolute Wahrheiten seien - aber: Man beansprucht der Einzige zu sein, der von "Fakten" reden darf - und vor allem: Es kam hier auf dem Forum wiederholt die Behauptung vor, dass es nichts geben könne, was nicht kritisch-rational falsifizierbar wäre - im Sinne von: "Wenn WIR es nicht prinzipiell falsifizieren können, dann IST es nicht". Damit macht man sich zum Schiedrichter über das, was ist ("Du, Kleiner, Du darfst nicht sein, selbst wenn es Dich gibt - Du bist nicht falsifizierbar - geht schon gar nicht").

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