Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Themen des alten Testaments
2Lena
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#51 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von 2Lena » Fr 19. Dez 2014, 09:06

Michaelit: Jedenfalls, so schön die inneren Erzählungen auch sind, interessiert mich auch die tatsächliche Geschichte.
Das ist miteinander verwoben...
Wer da aber stur nach einem "Noah" sucht, die inneren Werte nicht kennt, kann die Vergleiche in der Erdgeschichte nicht zuordnen, die auch auf andere Weise überliefert wurden. Dashalb kam auch viel Durcheinander in der Geschichtsschreibung und in weiteren Büchern daraus. Und das ging bis in die Philosophie hinein, mit Beschuldigungen und verkehrten Regeln von früher - und Vieles mehr.

Cherubim, sind ähnlich der Seraphim als Engel beschrieben worden.
Als Wort haben sie in den Erzählungen nicht nur die Bedeutung: "weil es viele sind", sondern sie entfalten durch die mehrfachen Seiten eben und weiteren Wörtern noch mehr von den Geschichten, passen dann auch in die Sagenwelt.

So wird Seraphim bei Jes.6.2 beschrieben auf vielfache Weise:
Sechs Flügel haben sie, und bringen damit auf vielfache Weise Schwung und Freude.
Of heißt Schwung, Flügel und Geflügel. Die können "abheben".

michaelit
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#52 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von michaelit » Fr 19. Dez 2014, 09:32

OK, 2Lena, das macht schon Sinn.

Aber wo sind denn die tatsächlichen Ereignisse? Es gibt ja auch Christen die in Jesus nur ein Symbol sehen, wie diesen australischen Bischof Spong. Da hebt es dann alles aus den Angeln und wir haben nur noch Worte aber keinen lebendigen Gott mehr. Das wäre ja die Hölle dann und wir sind dem Leid und dem Tod schutzlos ausgeliefert. Und denk doch mal an die Juden des Alten Testaments, wenn Gott ihnen nicht erschienen ist auf Sinai und in ihrem Leben, wenn sie nur die Worte haben, was ist denn der Sinn ihrer Religion gewesen? Auf Jesus zu warten? Konnten sie Gott gar nicht kennen bis Jesus kam? Deshalb denke ich daß etwa der Auszug aus Ägypten nicht NUR Gleichnis ist sondern auch tatsächlich auch Historie. Nur ist eben diese Historie auch aus der Bibel nur schwer ersichtlich. Ich denke mir das persönlich so daß Teile der Israeliten in Ägypten waren und dort Religion "lernten". Und dann wußten sie es besser als die Ägypter was diese dazu brachte diese Israeliten zu versklaven. Doch dann brachten Gott und die Israeliten es fertig, aus Israel fortzugehen, und es kam zur berühmten Wüstenwanderung. Nur sind eben die Berichte in der Bibel voller Bilder und die Geschichte spielte sich nicht so ab wie wörtlich in der Bibel beschrieben, also Gott tötete die Erstgeborenen der Ägypter nicht, er ersoff nicht ihr Heer usw. Stattdessen wollten die Erstgeborenen der Ägypter mit den Israeliten mitreisen, und auch das Heer wollte mit den Israeliten diskutieren. Doch dann verloren sich die Ägypter in ihrer Religion und das Meer dieses Streits schnitt sie von den Israeliten ab. Töten steht für überzeugen in diesem Teil des Alten Testaments. Die Israeliten hatten zwar auch ein großes Gesetzbuch, befolgten aber nur die Segensgesetze, nicht die Fluchgesetze wie es in Ägypten noch Usus war. Das war ihre große Stärke.

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sven23
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#53 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von sven23 » Fr 19. Dez 2014, 17:29

Abraham war wohl keine historische, sondern eine mythologische Gestalt, die für profane Gebietsansprüche instrumentalisiert wurde.

http://www.bibelkritik.ch/jesus/f1.htm

Zitat daraus:
"Es scheint offensichtlich, dass diese biblische Zusage von einem Großreich ein politischer Winkelzug allzu irdisch gesonnener Schreiber war. Damit sollten Gebietsansprüche aus der Vergangenheit als heilig und gottgewollt im Bewusstsein des eigenen Volkes verankert werden. Diese Territorien wurden denn auch bald als eigene betrachtet und von späteren Generationen immer wieder eingefordert."
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

2Lena
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#54 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von 2Lena » Fr 19. Dez 2014, 19:13

Lieber Sven23,

OHNE die *Auslegung kommt einer, allein durch das Lesen der Bibel - zu der Schlussfolgerung der Bibelkritik.ch - entstanden durch calvinistische Ansichten - die Bibel sei das Wort Gottes, wie sie es in der Übersetzung sehen. Das Gelernte habe zu stimmen. Da kommt danach dann viel "Geschrei", weil der Mensch die Widersprüche der übersetzten Bibel liest, keinen Zusammenhang zur Historik mehr hinbekommt und auch nicht zum eigentlichen Wort Gottes.

Anders verlief die katholische Erziehung. Die Reaktion und die Richtung zeigt uns der liebe Rembremerding, Er hat Lieder und Gebete zur Erbauung "gelernt" - statt der Glaubensverzweiflung, die sich in Generationen nur vervielfacht hat. Die Richtung der Katholischen Kirche sah vor, wie das Grundprinzip mit der *Auslegung gegeben wurde. Nur fehlten eben die hebräischen Wortbedeutungen. Die ließ man weg, hatte eine schmale Basis und nahm den Minimalausbau.

Was mit der Minimalforum passiert, in der das ganze Wissen nicht mehr passt - zeigst du lieber Daniel:
Ich denke mir das persönlich so daß Teile der Israeliten in Ägypten waren und dort Religion "lernten". Und dann wußten sie es besser als die Ägypter was diese dazu brachte diese Israeliten zu versklaven.
Du malst dir dein eigene Vorstellung über eine Historik, die es so gar nicht gibt. Der nächste, der die Geschichte hört, sagt die Bibel stimmt nicht (weil du damit begründest). Die Beschuldigung kommt auf, der Glaube sei verkehrt (weil die Bibel in der Logik die Widersprüche hat.)

Der Grunderfolg der Ägyptischen Reiche wird nicht gelehrt. Aber, das Volkswissen ist noch immer dort und keimt bei jedem im Herz. Bei anderer Religion und fremden Land wird das nicht gesehen, und es ist nicht bekannt, warum heute die Religionskriege im Nahen Osten sind.

Wenn du die Historiker wie Diodor liest, oder andere Universalhistoriker, so bekommst du deren Schilderung ebensowenig auf die Reihe, weil du deine Vormeinung pflegst. Es kommen also auch von der Historik her die Zweifel, dazu von den Gesetzen selbst. Du hast keine richtige Kombination: Historik + Gesetz + Wort Gottes.

Nun komme ich, sage deine "Historik" stimmt nicht. Zur echten Historik geht's über den anderen Inhalt in die Erfahrungen hinein. Das ist aber eine lange Geschichte ... Die Bücher darüber sind in einer Vorbereitungsphase .... Du kannst einen Ausschnitt daraus aber in meinem Buch: "Die Welt der Offenbarung" lesen.

michaelit
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#55 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von michaelit » Fr 19. Dez 2014, 20:45

2Lena, ich habe das nicht einfach so hergesagt, meine ganzen Worte sind das Resultat langjähriger Suche.

Ich hatte da auch Visionen, nach denen Israel schon immer von den Israeliten zusammen mit all den anderen bevölkert war und unter anderem Jahweh verehrte, ihren Hauptgott. Lange Zeit hatten sie nur einfachen Glauben an ihn ohne weitere Regeln, doch dann brach eine Gruppe von Israeliten nach Ägypten auf um dort "Religion" zu lernen bzw um nach Gesetzen zu suchen mit denen sich leben ließ sowohl im menschlichen Miteinander als auch mit Gott. Das war auch daher wichtig weil in Ägypten zu der Zeit der Athoskult verbreitet war der wie bei den Israeliten ein Monotheismus war.

In Ägypten nun war es erst ziemlich gut für die Israeliten. Josef=er fügt hinzu. Gott zeigte der israelitischen Gruppe einiges von dem was sie zusätzlich zu Glauben gebrauchen konnten, wie etwa bei üppigen Ernten zu sparen um gegen Hungersnöte gewappnet zu sein. Das war bei ungeordneten Staatswesen gar nicht mal so sehr üblich.

Danach kam aber irgendwann die Sklaverei, das heißt die Israeliten in Ägypten lernten eine Zwangsreligion in Ägypten kennen das durch strenge Gesetz geregelt war wie man sie auch aus den Büchern Mose kennt. Also lehnten die Israeliten diese ab und erzeugten einen Tumult in Ägypten. Der Pharaoh war beeindruckt, wollte die Isr. aber nicht gehen lassen weil das ja Gesichtsverlust wäre. Bis es soweit kam daß die jungen Ägypter mit den Israeliten mitgehen wollten, doch diese "töteten" diese jungen Männer als Passahlämmer, "töten" ist hier der Code für Überzeugung. Danach kam der Auszug, und das Heer der Ägypter zog hinterher. Doch Gott handelte und es kam nicht zur Gefangennahme sondern die Israeliten argumentierten mit der Religion. Da die Israeliten nur den Segen wählten hatten sie eine Religion die überzeugte, und die Ägypter kamen damit nicht zurecht und die Wasser des roten Meeres schloß sich hinter ihnen (das heißt ihre Religion hatte keine Argumente und verlor in den Gesprächen und die Ägypter blieben in ihrer Religion gefangen). Während die Israeliten durch das Meer hindurchliefen und in die Freiheit kamen.

Dann kam Sinai wo sich die Isr. hinsetzten und debattierten welche Gesetze sie nun nehmen sollten. Sie wählten Gottes Gesetze, was bedeutet sie nahmen eigentlich nur die 10 Gebote, denn nur diese Gesetze sind Segensgesetze die man annehmen kann. Das Buch Exodus und die anderen enthält zwar mehr Gesetze aber das sind größtenteils Fluchgesetze von denen Gott gebot daß sie die Israeliten nicht annehmen sollten (sie sollten ja das Leben wählen, siehe auch Jesu' Bergpredigt). Ebenso galt für sie der Spruch, "Kocht das Böcklein nicht in seiner Mutter Milch", was bedeutet daß Religion ernähren soll und nicht daß die Böcklein, die Menschen, darin gekocht werden. Die Isr. sollten in Freiheit leben in ihrem Land, das war das Grundprinzip.

Dann kam der Einzug ins Heilige Land wie es in Buch Josua beschrieben ist. Was da geschehen ist war einfach daß die Isr. Gruppe aus Ägypten alle Einwohner überzeugte die Gebote Gottes anzunehmen. Die Angriffe auf die Städte die im Buch Josua beschrieben sind waren Debattier- und Diskussionsrunden, denn bis dahin kannten die Einwohner Kanaans gar keine Gesetze, schon gar nicht welche die mit Religion zu tun hatten. Hier ein paar Listen mit Worten:

- Bis zur Überquerung des Jordan gab es Manna, Worte Gottes für die Israeliten von denen sie lange zehrten, Inspiration und Weisheit die süß war wie die 10 Gebote
- Mund des Schwertes bedeutet daß mit religiösen Worten debattiert und überzeugt wurde, genauso wie Paulus später den Begriff "Schwert des Geistes" für die Worte Gottes benutzte.
- die Städte wurden Gott hingegeben und die Einwohner getötet, was wieder bedeutet sie nahmen die Gesetze an
- Rahab blieb lebendig und mußte daher Gott dienen, genauso wie die Einwohner von Gibeon (Wortspiel und theologische Philosophie, die Lebendigen glaubten sie könnten Gott dienen, die Getöteten nahmen nur die Freiheit und die Liebe)
- Achan bedeutet Ärger, und das hatte damit zu tun daß er Geschenke annahm von den Leuten die die Isr. Gruppe bekehrt hatte.
- Brandopfer waren Liebesopfer, keine Tieropfer, es hieß jemandem Gutes zu tun und ihm damit feurige Kohlen aufs Haupt zu tun (siehe widerum Jesus)
- es ist die Rede davon bei Achan daß sie gesteinigt und mit Feuer verbrannt wurden, Steine waren anschuldigende Worte und Feuer war Liebe
- manchmal gewannen auch die Einheimischen bei den Diskussionen, dann erschlugen sie auch Israeliten, also redeten ihnen ihre Argumente aus, wie im ersten Kampf um Ai. (Ruine=der gesetzliche Zustand von Israel)


Das ganze Buch Josua handelt davon wie die Israeliten das Heilige Land besetzten und sich zu den 12 Stämmen zusammenschlossen. Vorher waren sie Jebusiter, Amoriter, usw, danach waren sie Israeliten weil sie sich der Wanderergruppe aus Israel anschlossen die in Ägypten gewesen war.

So, das ist für mich die wahre Exodusgeschichte. Die gibt es nämlich auch noch und die ist die Hauptsache an der inneren Erzählung in der Bibel. Lehre über spirituelle Zusammenhänge ist wichtig, aber Geschichte ist genauso wichtig und gerade die Juden gelten ja als Weltgedächtnis.

Und in meiner Vision sah ich so etwas wie einen langen Wandteppich auf dem viele Menschen zu sehen waren in altertümlicher Kleidung. Am Ende war ein Kreuz und ein leidender Mann darauf der den Himmel öffnete. Das Ganze sah sehr ägyptisch aus.

2Lena
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#56 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von 2Lena » Fr 19. Dez 2014, 23:58

...Also lehnten die Israeliten diese ab und erzeugten einen Tumult in Ägypten.
Bitte lies einfach die antiken Historiker ... Da war mehr los.
Die "Gesetze Mose" gehen über Jahrhunderte hinweg.
Der Name "Mose" kommt bei vielen Pharaonen vor. Du lässt die ganze Weltgeschichte weg. Das passt nicht.

michaelit hat geschrieben:In meiner Vision sah ich so etwas wie einen langen Wandteppich auf dem viele Menschen zu sehen waren in altertümlicher Kleidung. Am Ende war ein Kreuz und ein leidender Mann darauf der den Himmel öffnete. Das Ganze sah sehr ägyptisch aus.
Das stimmt mit einer Vision von Katharina Emmerick überein.

michaelit
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#57 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von michaelit » Sa 20. Dez 2014, 09:46

Bitte lies einfach die antiken Historiker ... Da war mehr los.
Die "Gesetze Mose" gehen über Jahrhunderte hinweg.
Der Name "Mose" kommt bei vielen Pharaonen vor. Du lässt die ganze Weltgeschichte weg. Das passt nicht.

Was paßt nicht? Die Ägypter waren zu Moses' Zeiten wohl das religiöseste Volk der Welt. Sie waren gerade in ihrer Athosphase wo sie monotheistisch waren und in der Zeit kam Josef zu ihnen. Da war noch alles gut. Doch später kamen sie zu ihrem Polytheismus und hatten mancherlei Regeln und Gesetze, beinahe wie bei den Pharisäern, und Gott galt auch als Gott der versklavt, dem man kontinuierlich dienen mußte durch verschiedene Rituale und Opfer. Das Gesetzbuch des Moses spiegelt das ja auch wieder, es war einfach Moses' Gesetzessammlung aus Ägypten die die Israeliten behalten und durchdiskutiert hatten, auch zusammen mit den inneren Stories und Bildern die du so gerne hast. Doch die Israeliten waren wie gesagt Sklaven in Ägypten. Und das Neue bestand darin daß sich Gott für die Sklaven interessierte, was damals ein Novum war denn jedermann hielt Sklaverei für normal, so wie heute die Lohnarbeit. Doch Moses und andere dachten sie könnten ihre Religion nun so machen daß sie Gott dienten, doch dadurch werden sie nur zu denen die diejenigen töten mit denen sie reden, denn Gerechtigkeit "tötet", sie nimmt die Freiheit durch den Dienst den sie erzwingt. Und Moses der wohl damals der Gerechteste war, wurde am Ende selbst getötet als er erkennen mußte daß er nicht die Güte Gottes sondern nur seine Gerechtigkeit diskutiert hatte, und so "starb" er und machte bei der Gesetzesbekehrung des Heiligen Landes gar nicht mehr mit und ging zurück nach Beth-Peor, in eine ägyptische Stadt. Und Josua spinnt den Faden weiter und erklärt daß man Gott gar nicht dienen kann denn er wolle das gar nicht und es würde nur Eifer daraus und kein Frieden. Doch nun wollen die Israeliten dienen wie es Moses tat, zumindest einige von ihnen, und so kam es dann daß es unter den Gläubigen Gottes die Toten, das heißt die Hingegebenen, und die Lebendigen, das heißt die Diener gab.

Wirklich, die Israeliten hatten mehr drauf damals und viel ist bei Moses und Josua geschehen. Das ist eben die Historie die ich suche, das Tatsächliche.

2Lena
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#58 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von 2Lena » So 21. Dez 2014, 10:04

So wie du es denkst erwähnen das die Historiken von damals nicht!
Das habe ich mal ganz kurz aus dem historischen Bericht von Diodor "abgeschrieben".

Der Historiker lebte zur Zeit Cäsars und Augustus. Er verfasste in 40 Bänden eine Universalgeschichte, bei dem es ihm darum ging, dass nicht wie bisher jede Nation nur ihre eigene Geschichte überlieferte, sondern er zeigt den ganzen Zusammenhang und eine Vielzahl von Völker.

Aus dieser Vielzahl von Beschreibungen kann man dann ermessen, wie wichtig nicht nur für Rom (als Reisebeschreibung, oder für die Neugierde befriedigen) sondern auch für die Erläuterung des Zusammenlebens die gewonnenen Erkenntnisse waren. Augustus "ließ die Völker zählen". Das geschah wohl kaum mit Meldelisten. Die Grundlage für die richtigen Aussagen bilden danach die Kirche, das NT und Jesus. Da ist nun sehr weit der Bogen gespannt. Ich bleibe vorerst beim Verkürzen der historischen Ausgabe.

Einige Unsterbliche so berichtet Diodor, waren Könige in Ägypten. Ich will nicht auf die Unterschiede der Namen auf griechisch und in Ägypten eingehen. Deren "Götterwelt" oft nur darin besteht, dass man die Namen und Beschreibungen bei uns nicht kennt.

Um die Zeit, wo der Stern Sirius mit der Sonne aufgeht (wo der Nil am höchsten steht) wurde durch eine besondere Flut ein Großteil von Ägypten überschwemmt. Fast alles kam um. Es folgte in Generationen ein großer Kanalbau und die Regulierung des Flusses. Bis nach Indien und Äthiopien kamen die Leute. Es kam zur Verbreitung der wichtigsten Kulturpflanzen. Die vermutlich 18.000 Jahre, mit denen Diodor rechnet bzw. darüber erzählt, kann ich hier nicht nacherzählen.

Am fruchtbaren Nil, dessen Gegend jährlich überschwemmt wurde, war wegen der Besonderheit des Flusses ein Überleben nach einer großen Dürre, welche die übrige Welt erfasst hatte. Vor dem Getreide gab es Wurzeln im angeschwemmten Erdreich in unglaublicher Artenvielfalt. Lotos was das "Brot", das in Hülle und Fülle vorhanden war. Dazu gab es Maulbeere und feigenartige Früchte und Vieles mehr. Diodor beschreibt den Nil, die Landwirtschaft von damals, die Erfindungen und Tierwelt. Die erste Kost sei das besonders süße "Feldgras" gewesen, das den Menschen Gesundheit und Kraft gab. Die zweite Periode, wenn das Land überflutet war, ernährte mit einer Vielzahl von Fischen.

Der letzte Gott unter den Königen war Horus. Menschen waren die Könige von Möris an, die etwa 5000 Jahre regierten (rechnet Diodor). Menas machte die Menschen mit dem Opferkult für Götter bekannt. Busiris ließ Theben mit großer Pracht erbauen. Die Kostbarkeiten wurden später von Cambysis geraubt und nach Persien geschleppt. Davon sollen sie ihre prächtigen Paläste gebaut haben. .

Über die Gesetze Ägyptens und die Heilkunst berichtet Diodor Vieles. In manchen Ansätzen ist das Gesetz Mose darin zu erkennen. Es ist aber nicht das grausame Gesetz, das wir in der Bibel der Übersetzung lesen können. Krass ist, dass vor lauter Tierliebe ein Katzentöter ein Mörder war. Wir finden die Viecher noch balsamiert und bei der Bevölkerung Schrecken davor. Diodors Erklärungen zur Nützlichkeit der Tiere, ebenso zur Verbindung in die Mythen kann ich nicht ganz folgen. "Die übertreiben", war mein Eindruck. Wie Herodot, der frei zugibt, "keine Ahnung, berichte nur", kommt er nicht ganz zum richtigen Schluss. Das ist dann doch etwas komplizierter und man braucht noch einige zusätzliche Informationen dazu. (Für mich gab es ein paar Stichwörter, wie Bubastis, Propheten AT, eine "wiederkannte" Katzenart, die überall später verfolgt war, aber in entferntesten Regionen noch überlebt hat.)

Die Propheten erklärten durch die *Auslegung die Umschreibungen, die echten Gesetze, die inneren Werte. Sie vergleichen, sagen richtige Lösungen. Aus dieser Sicht ist auch die Literatur der Propheten der Bibel enorm wichtig. Sie erzählen das Recht. Sie gehen auf die Konflikte der Staaten ein, erklären vieles der Situationen, welche bei Diodor beschrieben sind.

Der wiederum erzählt viele Begebenheiten aus den "Mose-Geschichten", aber die passen nicht in die Zeiträume eines Mannesalters hinein.

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#59 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von michaelit » So 21. Dez 2014, 10:58

Klar, die Mosesgeschichten wurden ja auch später verfaßt, d.h. das was in ihnen geschah war anders als das was die Bibel vermuten läßt. Ich gehe dabei von einer Privatoffenbarung aus nach der die Israeliten nicht als Volk von Ägypten nach Kanaan zogen sondern nach der sie quasi schon immer dort lebten bzw daß sie an den normalen Völkerwanderungen teilnahmen. Die Mosesgeschichte ist für mich in Wirklichkeit die Geschichte einer Wanderung einer Familie, ich weiß nicht wieviele es waren, vielleicht zwanzig, dreißig. Sie waren Abkömmlinge der Hebräer und waren auf einer spirituellen Reise gewesen, um in Ägypten nach Weisheit und nach den besten Gesetzen zu suchen. In metaphorischer Weise erzählen die fünf Bücher Mose die Geschichte dieser Reise. Ich gehe nicht davon aus daß Moses und Abraham und Noah usw nur mythologische Fantasiegestalten sind. Es gab zu ihnen Entsprechungen in der tatsächlichen Historie, nur waren eben diese Menschen nicht weiter berühmt und sind deshalb von den Historikern nicht wiedergefunden worden. Wie denn auch, es waren ja relativ kleine Leute die keine Reiche beherrschten usw. Und als Josef in Ägypten war, da war das Pharaonenreich noch nicht so tief drin in den Aufzeichnungen usw. Jedenfalls brauche ich als spirituellen Anker nicht bloß intellektuelle Überlegungen sondern auch ein Eingreifen Gottes in die tatsächliche Geschichte. Die Israeliten sahen es anfangs als besonderen Witz an ihre Geschichte in der Bibel in Code, Bildern und Metaphern darzulegen, statt deutlich und einfach wie andere Menschen zu schreiben, aber das galt eben als Kunst in der damaligen Zeit so wie heute Klarheit und Eindeutigkeit in der Literatur Usus ist. Und noch einmal, meine Interpretation der Bibel steht nicht im Gegensatz zu Diodor. Ich leugne doch gar nicht die Geschichte wie sie die Alten in Griechenland. Ägypten und Rom aufgeschrieben haben. Nur ist eben die Bibel ebenso ein (obskures und wunderliches) Geschichtszeugnis, und ist nicht nur wie du sagst ein Buch über innere Gesetze in den Weltreichen. Denn diese reichen nicht aus, wir brauchen auch endlich einmal Wissen über Gott und das kommt in deinen Auslegungen gar nicht vor. Und doch ist es ja Gott UND Mensch um den es in der Bibel geht, nicht nur Mensch allein. Les dir doch mal meine Privatoffenbarung noch einmal durch und prüfe den Wortlaut der Bibel. Durch meine Interpretation hat die Bibel nämlich einen roten Faden und ist nicht nur ein Text mit dermaßen vielen Bedeutungen daß Gott und die Wahrheit darin verloren gehen.

Pluto
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#60 Re: Abraham - ist er historische Person und Gesetz?

Beitrag von Pluto » So 21. Dez 2014, 13:35

michaelit hat geschrieben:Klar, die Mosesgeschichten wurden ja auch später verfaßt, d.h. das was in ihnen geschah war anders als das was die Bibel vermuten läßt. Ich gehe dabei von einer Privatoffenbarung aus nach der die Israeliten nicht als Volk von Ägypten nach Kanaan zogen sondern nach der sie quasi schon immer dort lebten bzw daß sie an den normalen Völkerwanderungen teilnahmen. Die Mosesgeschichte ist für mich in Wirklichkeit die Geschichte einer Wanderung einer Familie, ich weiß nicht wieviele es waren, vielleicht zwanzig, dreißig. Sie waren Abkömmlinge der Hebräer und waren auf einer spirituellen Reise gewesen, um in Ägypten nach Weisheit und nach den besten Gesetzen zu suchen. In metaphorischer Weise erzählen die fünf Bücher Mose die Geschichte dieser Reise.
Was du schreibst macht im Licht einer historisch kritischen Betrachtung durchaus Sinn.
Z. Bsp. würde im Gegensatz zu einer Karavane von Hunderttausenden von Menschen, eine kleine Gruppe kaum Spuren einer Wanderung hinterlassen.
Auch ist in den ägyptischen Schriften nichts von einem Sklavenvolk vermerkt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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