Abraham sollte Isaak töten?

Themen des alten Testaments
Salome23
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#161 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Salome23 » Di 9. Dez 2014, 18:32

Hemul hat geschrieben: Da kann man sich ja sehr glücklich schätzen, dass du hier aufgetaucht bist u. uns erzählst wie es wirklich war-gell?
Direkte Augenzeugen sind immer hochgeachtete Fachleute. ;)
Hemulchen-mir ist bekannt, was Menschen über Aussagen und Taten dieses biblischen Gottes( an den du "glaubst" )niederschrieben.
Du bist auch immer wieder so nett, uns mit diversen Bibelstellen [d]förmlich zu erschlagen[/d] auf dem Laufenden zu halten..
Aber wann erzählst du uns endlich mal etwas über Gott (JHWH) und Jesus?
Wo genau befinden sie sich im Moment? Wie sehn sie aus? Was ist ihre Tätigkeit? Womit beschäftigen sie sich tagein und tagaus, wenn sie nicht grade damit beschäftigt sind, sich Gebete anzuhören?
Du scheinst ja Gott persönlich sehr gut zu kennen und zu wissen, wie es "wirklich" ist, also wirst du uns sicher darüber berichten können-Bibel lesen und zitieren können wir ohnehin selber..
Also? Leg los Bild

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Münek
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#162 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Münek » Di 9. Dez 2014, 18:36

@ Lieber Michaelit

Dass Jesu Zeitgenossen und er selbst die in der Genesis geschilderten Geschichten
als Mythen betrachteten, halte ich für äußerst unwahrscheinlich.

Wie gesagt, sie hatten dazu keinen Anlass.

closs
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#163 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von closs » Di 9. Dez 2014, 18:41

Hemul hat geschrieben: Chiffre oder Realität
"Chiffre oder Realität" klingt für mich so wie "Bratwurst oder gestern" - will heißen: Es sind zwei unterschiedliche Kategorien. - In einer Chiffre kann mehr Realität sein als in einem historischen Geschehen.

Münek hat geschrieben:Ich denke schon, dass diejenigen, die im NT aus dem "Alten Testament" zitierten oder darauf Bezug nahmen, von der Historizität der dort geschilderten Ereignisse überzeugt waren.
Gut möglich. - Möglicherweise musste es im damaligen Rezeptions-Verhalten so sein, um wahr sein zu können - das sei gegönnt. - Nicht nur Menschen, auch Epochen sind auf unterschiedlichen Wahrnehmungs-Ebenen.

Münek hat geschrieben:Sie hatten nämlich vor rund 2000 Jahren keinen Grund, daran zu zweifeln.
Eben - "Abraham" stand für "in alter Zeit" (die man weder überprüfen konnte noch wollte). - In diesem Sinne wäre für die Menschen damals ein Infragestellen dessen, war wir heute "Historizität" nennen, der Aussage gleichgekommen, man würde die Wahrheit in Frage stellen.

Dasselbe gilt auch für Platon: Hätte er damals schon Tesserakte gekannt, hätte er sein Gleichnis anders angelegt.

Insgesamt sollte klar sein, dass Darstellungen (historisch/chiffriert/etc.) Variable sind im Verhältnis zu EINER Wahrheit. - Die Frage ist also NICHT, ob eine Darstellung wahr ist, sondern wie Wahrheit in einer Epoche am besten vermittelbar ist - das verweist im übrigen auf den fundamentalen Schwachpunkt der historisch-kritischen Methode.

michaelit
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#164 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von michaelit » Di 9. Dez 2014, 18:45

Hallo Münek,

die Meinung daß die Bibelgeschichten nicht wahr wären gab es schon in dieser Zeit. Es gab auch schon Agnostiker wie Epikurus die gar nichts auf Religion gaben.

Jesus wollte sich aber um die Juden kümmern und verstand sich zur Zeit seines Auftretens in Israel noch nicht als zu den Heiden gesandt. Da mußte er die Juden so nehmen wie sie waren. Daher kann ich mir vorstellen daß er wohl wußte wie es um die Sintflutgeschichte stand, sie aber trotzdem als Parabel zum Leben auffaßte und sie benutzte um die Leute wachzurütteln. Jesus kümmerte die Liebe sehr, das wissen wir, daher stellte es sich für ihn so dar daß die Gesellschaft heiratete und aß und trank ohne auf die Liebe zu achten. Doch so ein Denken und Verhalten kann nicht gut gehen, es droht früher oder später eine Sintflut, also die Katastrophe die alles fortwischt. Im dritten Reich war es ja auch so gewesen, die Leute aßen und tranken und heirateten doch dann kam die Sintflut des Krieges die alles zerstörte.

In so einem Sinn verstehe ich Jesu' Aussagen über die Sintflut. Als Sohn Gottes war er solchen intelligenten Überlegens durchaus mächtig.

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Andreas
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#165 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Andreas » Di 9. Dez 2014, 19:43

Wie ich eben geschrieben habe, hatten wir dieses Thema auch schon. Drei Posts weiterlesen, da antwortete ich dir darauf. Du drehst dich immer in den selben Bibelzitaten eures WTG-Bibelbastelbogens. Schau dich doch mal um, und lerne was dazu.
Prüfet alles, das Gute behaltet.
Macht dich das nicht stutzig, dass euch aus Brooklyn verordnet wird, das nicht zu tun? Für wen oder was halten sich diese Handvoll von älteren Herren der leitenden Körperschaft denn? Für Gottes Propheten? Wie kommen die auf dieses schmale Brett?

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#166 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Pluto » Di 9. Dez 2014, 20:33

closs hat geschrieben: "Chiffre oder Realität" klingt für mich so wie "Bratwurst oder gestern" - will heißen: Es sind zwei unterschiedliche Kategorien. - In einer Chiffre kann mehr Realität sein als in einem historischen Geschehen.
Wie dass denn, wo du doch die Begriffe als unterschiedliche Kategorien bezeichnest?

closs hat geschrieben:In diesem Sinne wäre für die Menschen damals ein Infragestellen dessen, war wir heute "Historizität" nennen, der Aussage gleichgekommen, man würde die Wahrheit in Frage stellen.
Ich glaube eher, sie hatten Angst for den Repressalien der Obrigkeit.

closs hat geschrieben:Die Frage ist also NICHT, ob eine Darstellung wahr ist, sondern wie Wahrheit in einer Epoche am besten vermittelbar ist - das verweist im übrigen auf den fundamentalen Schwachpunkt der historisch-kritischen Methode.
Ich verstehe nicht wieso du das als Schwäche auslegst.
Warum sollte es nicht sinnvoll sein, alte Mythen auf ihren Wahheitsgehalt zu üerprüfen? Was soll daran schlecht sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#167 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Savonlinna » Di 9. Dez 2014, 21:32

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Die Frage ist also NICHT, ob eine Darstellung wahr ist, sondern wie Wahrheit in einer Epoche am besten vermittelbar ist - das verweist im übrigen auf den fundamentalen Schwachpunkt der historisch-kritischen Methode.
Ich verstehe nicht wieso du das als Schwäche auslegst.
Warum sollte es nicht sinnvoll sein, alte Mythen auf ihren Wahheitsgehalt zu üerprüfen? Was soll daran schlecht sein?
Möglicherweise wird hier die historisch-kritische Methode nicht ganz korrekt verstanden. Sie untersucht nicht den Wahrheitsgehalt einer Erzählung, sondern die Mentalität der damaligen Zeit, Mythen zu verfassen.
Am Beispiel des Opferbefehls und der Deutung, die ich oben zitiert habe - dass Kinderopfer damit verboten werden sollte - kann man das gut nachvollziehen, wie unterschiedlich man im Vergleich zu heute mythische Erzählungen schrieb.

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Savonlinna
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#168 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Savonlinna » Di 9. Dez 2014, 21:43

Münek hat geschrieben:Ich denke schon, dass diejenigen, die im NT aus dem "Alten Testament"
zitierten oder darauf Bezug nahmen, von der Historizität der dort ge-
schilderten Ereignisse
überzeugt waren.

Sie hatten nämlich vor rund 2000 Jahren keinen Grund, daran zu zwei-
feln. Aus heutiger Sicht sieht die Sache allerdings ganz anders aus.
Aber diejenigen, die aus dem Alten Testament zitierten, waren doch selber Schriftsteller und schrieben mythische Geschichten. Sie wussten doch, wie das geht: etwas "symbolisch" - ist ein modernes Wort, "mythisch" ist schwer griffig zu kriegen - zu schreiben. Sie wussten doch, dass sie dies als literarischen Gehalt darstellten. Sie beherrschten dieses Metier. Warum sollten sie das, was im Alten Testament stand, anders verstehen als das, was sie selber verfassten?
Als eine Realität in dem Geiste, in dem sie "Kunst" machten, um es modern auszudrücken?

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Savonlinna
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#169 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Savonlinna » Di 9. Dez 2014, 22:07

Andreas hat geschrieben:Diese Sache mit den unterschiedlichen Textgattungen scheint eine unüberwindbare Hürde für die WTG [...] zu sein.
Was ist WTG?

Andreas hat geschrieben:Wenn jemand im NT aus dem AT zitiert oder darauf Bezug nimmt, heißt das nicht "vollautomatisch", dass er das als historische Realität aufgefasst und dessen "Realität" damit bestätigt hätte. [...]

Du [=Heimul] meinst wohl, dass durch unser heutiges Wissen und die neuen Methoden etwas von der Wahrheit der Bibel weggenommen wird. Genau das Gegenteil ist doch der Fall. Es kommt immer mehr von Gottes Wahrheit ans Licht. Der Heilige Geist ist - wie versprochen - dauernd am Werk (außer vielleicht bei gewissen Leuten in Brooklyn).
An den Begriff "Heiliger Geist" könnte ich mich - so wie Pluto an den Begriff "Gott" - auch langsam gewöhnen. Er hat was.
Das wäre dann ein Etwas, das sich letztendlich durchsetzt.

Meintest Du das so, Andreas?

2Lena
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#170 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von 2Lena » Di 9. Dez 2014, 22:08

WTG hin oder auch her. Du brauchst mit mir auch kein Mitleid haben. Erkläre uns lieber welche unterschiedliche Textgattung Pauli Aussage aus Hebräer 11:17-19 zulässt?:

17 Aufgrund des Glaubens war Abraham bereit, Isaak zu opfern, als Gott ihn auf die Probe stellte. Abraham, der die Zusage Gottes empfangen hatte, war bereit, seinen einzigen Sohn zu opfern, 18 obwohl Gott ihm versprochen hatte: "Durch Isaak gebe ich dir die zugesagte Nachkommenschaft." 19 Denn Abraham ging davon aus, dass Gott Isaak wieder zum Leben erwecken konnte. Und bildlich gesprochen hat er seinen Sohn ja auch vom Tod zurückerhalten.
Mein PC ist zu langsam, um alles zurückzublättern. Ich bitte um Verzeihung für das mangelhafte Zitat. Das NEUE TESTAMENT BEWEIST, WIE DAS AT GESEHEN WURDE.

Dazu muss natürlich auch das NT mitsamt dem AT in *Auslegung gelesen werden, sonst meint man, Hebräer ist nicht "astrein", da er behauptet, Abraham hätte nur den Sohn Isaak.

Welche Zusage hat Abraham erhalten? Kinder wie Sand am Meer - weit gefehlt, mit über 100. Dass er das überhaupt auf den Berg geschafft hat, war schon ein Wunder. Wie ungerecht, wenn hunderte Nachkommen von Ismael vorhanden sind - dass allein Isaak die Nachkommenschaft bilde. Und woher will der Schreiber wissen, was Abraham dachte, und wovon er ausging. Nichts davon ist überliefert worden ...

Das sagt Hebräer in freier Nacherzählung und *ausgelegt:
*Aufgrund von Glauben, wegen der "Einweihung", sehen sie ihren Teil und was jeder andere zu machen hat. (Abra hem, ihr Teil oder werde ich es tun). Die Zusage, wie es bestens ist, bringt zu einem einheitlichen Verständnis. Das bringt was hervor! Wenn man den Wunsch erkennt (Ab ra hem) so ist man sicher, dass Leben wiederkehrt oder wächst ...

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